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THEMA:   Lebensregel (neues Gedicht)

 2 Antwort(en).

Richard Dammann begann die Diskussion am 23.05.2000 (18:25) mit folgendem Beitrag:

Willst Du Dir ein hübsch Leben zimmern,
Mußt Dich ums Vergangene nicht bekümmern
Das wenigste muß Dich verdrießen,
Mußt stets die Gegenwart genießen.
Besonders keine Menschen hassen,
Und die Zukunft Gott überlassen.

Von wem stammt wohl diese Regel?


Gerlinde Kramer antwortete am 23.05.2000 (22:03):

Das Gedicht stammt von Johann Wolfgang Goethe.Ich hab es allerdings etwas anders gelernt.
Willst du dir ein gut Leben zimmern,
Mußt ums Vergangene dich nicht bekümmern;
Und wär dir auch was verloren,
Erweise dich wie neu geboren,
Was jeder Tag will,sollst du fragen,
was jeder Tag will,wird er sagen.
Mußt dich an eignem Tun ergötzen,
Was andere tun,das wirst du schätzen;
Besonders keinen Menschen hassen,
Und das übrige Gott überlassen.


Edith v.Bomhard antwortete am 13.06.2000 (17:12):

AN SICH

Sei dennoch unverzagt, gib dennoch unverloren,
weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht' es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.

Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren,
nimm dein Verhängnis an, lass alles unbereut,
tu, was getan muss sein, und eh' man dir's gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.

Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an.
Dies alles ist in dir, lass deinen eitlen Wahn,

und eh' du förder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und alles untertan.

Paul Fleming (1609-1640)