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THEMA:   BERLIN und nun ?

 16 Antwort(en).

juergen1 begann die Diskussion am 04.05.04 (23:13) :

Als "junger Spund" oft mit dem Fahrrad "nach Berlin jemacht".
Unvergesslich die sauberen, aalglatten Asphaltstrassen, der Duft nach richtigem Benzin, Apfelsinengeruch, wenn man nur an einem Laden vorbei fuhr. Alles "erlebt" als gebürtiger DDR'ler :-)
Der dicke, urgemütliche Typ mit seinen "Bulletten". Und abends die unübersehbare Zahl an flackernden Lichtern, laufende Neonschriften, das Geschrei der Zeitungsjungen, ausschliesslich, rostfreie neue Auto's. Riesige Schaufensterscheiben mal nicht nur mit Brettern vernagelt. Elegand gegleidete Menschen.

Heute - alles anders. Kuh-Damm dicht bewachsen mit Bäumen, die man früher garnicht kannte. An jeder Ecke MacDonalds oder "ne Italiener". OK, der Potsdammer kann sich wieder sehen lassen. Die Mauer ist weg. Dafür stehen traurige Gestalten zu Hauf am Bahnhof Zoo rum oder handeln mit angeblich echten "Reliquen" aus "DDR-Zeiten" am Pariser Platz ... nee, mir gefiel Berlin zu den 60er Jahren irgendwie besser :-(

Wie sind da eure Erinnerungen ?

Internet-Tipp: https://www.geigerartwork.de/img/brandenb.jpg


eko antwortete am 05.05.04 (09:48):

Als "Südwestler" kenne ich Berlin nur in seiner heutigen Gestalt.

Aber ich sehe das so:

Die Welt verändert sich ständig. Es gibt keinen Stillstand. In unserer Erinnerung hingegen bleibt eine Sache so, wie wir sie erlebt haben, auch nach Dutzenden von Jahren.

Wir sollten die Erinnerung behalten und uns dennoch dessen bewusst werden, das eben " Alles fließt", wie schon ein gescheiter Mensch bei den alten Griechen gesagt haben soll.

Der Kudamm mit Bäumen ? "Mir jefällt er"

Schönen Tag noch.


juergen1 antwortete am 05.05.04 (10:14):

Hihihi, Jako -
las ich doch tatsächlich in Deinem Kommentar:


... wie schon ... alte Griechen gesagt haben sollen:
Der Kudamm mit Bäumen ? "Mir jefällt er"

Und alte Berliner sagten mir:
"Wenn man auf'm Kuhdamm hinter sich deutsch sprechen hört,
sieht man sich erschreckt um"


schorsch antwortete am 05.05.04 (10:25):

Begreif ich nicht. Zu einem Kuhdamm gehören doch Wiesen und Bäume.......


juergen1 antwortete am 05.05.04 (10:37):

Ja Schorsch. Sieht ja auch heute ganz, ganz prächtig aus.

Nur damals, nachts - so um 1952 rum, das "Lichtermeer"
auf der anderen Seite - das reinste Feuerwerk.

Jetzt nur noch dunkle Baum-Blätter. Wie bei uns im Wald :-(


guglielmo antwortete am 05.05.04 (11:34):

Zitat:

panta rhei (griech. alles fließt) ist eine Formel, die in der Literatur Heraklit zugeschrieben wird, aber in seinen Schriften nicht vorkommt. Sie wurde erst später zur Kennzeichnung seiner Auffassungen geprägt.


juergen1 antwortete am 05.05.04 (12:34):

Hmm :-((

Internet-Tipp: https://www.geigerartwork.de/img/mauer.jpg


wanda antwortete am 05.05.04 (18:09):

Berlin ist eine der interessantesten Städte überhaupt und das auch deshalb weil sie sich ständig entwickelt.
So, wie es jetzt ist, passt es in unsere Zeit, ist eine von mehreren Weltstädten.
Orte, die wir aus unserer Jugend kennen, lieben wir und da mögen wir dann nicht, dass sie sich verändern.
Aber das ist der Lauf der Zeit, nichts ist aufzuhalten.


juergen1 antwortete am 05.05.04 (18:38):

Wanda: "...Orte, die wir aus unserer Jugend kennen, lieben wir
                   und da mögen wir dann nicht, dass sie sich verändern ...

                  Hmm, aber wenigsten vom Brandenburger Tor
                  hättense de Finger lassen könn :-(

Nu, guck dir das an !

Internet-Tipp: https://www.geigerartwork.de/img/heute.jpg


jolli antwortete am 05.05.04 (21:29):

Ach weißt du, Jürgen1, die Bäume auf dem Ku'damm müssen nach dem Krieg frisch angepflanzt worden sein, da konnte man leicht auf die andere Straßenseite blicken. Aber das Grünzeug ist groß und stark und in die Jahre gekommen ;-) und Leuchtreklamen gibt es dahinter immer noch zu sehen.

Wenn auch die Geschäfte nicht mehr so wie früher zum flanieren und gucken einladen, so ist es auf dem Ku'damm auf andere Weise "interessant": ab und zu noch einmal ein Hütchenspieler und seine "Gemeinde", der die leichtgläubigen Touristen abzockt, oder gegen Hauswände gelehnt sitzende rumänische Bettlerinnen mit ihrem (oder einem fremden) Säugling auf dem Schoß, die dir ihre Bettelzettel unter die Nase halten, und dann aggressiv hinter dir her rufen, wenn du nichts gibst. Oder die Bettlerkinder, die in den späten Abendstunden von ihrem Patron aus den Restaurants gepfiffen und in einem dicken Mercedes mitsamt dem erbettelten Geld eingesammelt werden. Ach, ich komme ja richtig ins "Schwärmen" :-(

Das ist es eher, was einen so anderen Eindruck vom Ku'damm hinterlässt.

Dies ist meine subjektive Meinung als Urberlinerin dazu.

jolli


wuli antwortete am 05.05.04 (22:26):

@ juergen1, bin ein wenig erstaunt deinen Komentar oben zu lesen. Dachte bis jetzt ich bin alleine mit diesem Denken, denn keiner konnte mir bis jetzt dabei geistig folgen! Meine Vergangenheit ähnelt sicher der deinen. Auch ich finde Berlin der Vergangenheit viel schöner. Irgendwie waren selbst die Reklamen früher "schöner", auch der Duft der Luft war für uns doch unbekannt schön?! Das ganze resultiert aber sicher aus dem verklärten Blick, den man damals hatte.
Andererseits ist diese "neue Hauptstadt" für mich einfach nur ein "Moloch"! Das neue steht unwirklich in der Gegend herum, der Osten is immer noch der Osten. Und dann noch der viele Dreck ... Selbst geborene Berliner findens nich sooo priggelnd.
Gruß vom Neumünchner wuli


juergen1 antwortete am 06.05.04 (00:42):

Ja Wuli, geistig "folgen", und dass uns, können nur ganz wenige :-))

Nee, frueher war die Berliner Luft sauberer, unsere Nasen jünger und die Leuchtreklame durfte noch "beweglich" sein. Irgendein Verkehrsamtsspinner hat das wohl verbieten lassen.
Könnte ja die Autofahrer von der Parkplatzsuche abhalten.
Aber das Schlimmste finde ich noch, dass bisher wohl niemand gemerkt hat, wie gemein ich das Brandenburger Tor verschandelt habe :-(
Da bin ich noch 17jährig drunter durch an einem Junitag 1953. Der 17. war's :(


juergen1 antwortete am 06.05.04 (00:46):

Hihi Jolli,

Du kannst wenigsten sagen:    "Iiich bien ain Berlinor" :-))


schorsch antwortete am 06.05.04 (10:30):

schnüffschnüff, wat riecht denn da? Wird doch nich die berühmte Berliner Luft sein?


siria antwortete am 06.05.04 (10:51):

juergen1, was machst du für Sachen? Dem Brandenburger Tor ist es wohl gegangen wie mir und viiieelen andern: Es ist in die Breite gewachsen.

Ich lach mich kaputt ob deiner Fotomontage. Und all die alten Berliner, die Heimwehberliner und die, die noch dort wohnen, haben die gemeine Aenderung nicht gemerkt.
Kennt ihr wirklich euer Brandenburger Tor so wenig?

Ehrlich, wenn bei uns in Zürich das Grossmünster plötzlich 4 Türme hätte, ich würde es merken.
Aber juergen1, du kannst das auch gut, man sieht keine Narben vom Ansetzen.

Freiwillige vor: Wer hat es gleich gemerkt, und nur nichts sagen wollen?

Seht ihr nun, dass die Schweizer die Schadenfreude erfunden haben?


simaja antwortete am 06.05.04 (14:34):

oh, ich will doch ein berliner werden, noch dieses jahr.

erst mal der ku damm gefällt mir sehr gut, bei den bäumen kann man aber noch von "bäumchen" reden.

ich kenne berlin auch die ganzen jahre, war oft als besucher, urlauber, gast da.
da nimmt man sehr fein wahr.

das äußere bild finde ich logisch,wie alles sich überall entwickelt, mit pommesbuden, MC donald und co, ist ok.

ein wenige schmutziger wird berlin von jahr zu jahr.

und was ich ziemlich schlimm finde. der schlag mensch verändert sich. der berliner ist auch nicht mehr so coll und offen wie einst. leider entsteht auch bei den berliner (besonders ärzten, beamten, auch dem einfachen bürger...)
schubladendenken.


galaxy antwortete am 18.05.04 (07:03):

Oh, das schöne Berlin der fünfzieger Jahre,
wann ist es nur verloren gegangen?
Glaube das es mit der Jugend zusammen abgehauen ist!
Nach 50 Jahren habe ich es nicht wieder erkannt.
Na ja der Fortschritt!