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THEMA: Selbstheilung durch die Kraft des Denkens .. Was hält ihr davon?
56 Antwort(en).
Felix
begann die Diskussion am 07.02.04 (20:36) mit folgendem Beitrag:
Gestern nahm ich an einem Vortrag mit praktischen Vorführungen teil. Ein gewisser Edmund Hoffmann (bekannt aus dem TV-Talk Fliege) gab eine Einführung in DIE SELBSTHEILUNG DURCH DIE KRAFT DES DENKENS. Aus eigenem Antrieb wäre ich kaum an einen derartigen Anlass gegangen. Ich wurde von Bekannten dazu eingeladen ... und neugierig bin ich alleweil.
Sein Aufritt hat mich alles andere als für diese Methode überzeugt. Mit viel Suggestion versuchte er die eher leichtgläubige Hörerschaft, die vorallem aus Liebhaber der Esoterik und der Alternativmedizin zusammengesetzt war, davon zu überzeugen, dass in jedem von uns diese heilenden Kräfte stecken. Als Förderung des Heilungsprozesses wäre das ja zu begrüssen. Als er aber allen Ernstes behauptete Krankheiten, Unfälle oder anderes Unglück sein ein Eigenprodukt, sei also von uns selbst gemacht, war ich entsetzt. Er behauptete auch ... Krebs sei keine Krankheit, sondern ein Heilungsprozess genauso wie z.B. Fieber. Natürlich an meine verstorbene Frau ... und an alle andern, die sowas durchgemacht haben. Er redete geschliffen. Sein ellenlanger Monolog wirkte wie eine Maschinengewehrsalve. Er verlangte, dass wir die Beine nicht kreuzen sollten. Er achtete darauf dass alle gehorsam die Handinnenflächen nach oben gekehrt halten sollten, um die Energieströme aufzunehmen ... versteht sich! Er wollte seine Methode an Anwesenden demonstrieren, die ein schmerzhaftes Leiden hatten. Er tastete ihre Astralleiber oder Energieglocken ... wie er sich ausdrückte ... ab und machte verschwommene Aussagen. Als er meinem Körper nahe kam, fragte er mich plötzlich, ob ich auch ein Geistheiler sei ... er spüre sowas. Ich antwortete vorlaut ... "Klar ... sollen wir uns gegenseitig heilen?" Er zuckte fast unmerklich zusammen und fuhr mit seinem Ritual fort. Er wollte mit einem Experiment beweisen, dass der Geist stäker als die Materie sei. Er verteilte Gläser, die mit Weisswein gefüllt waren. Man sollte ihn kosten und sich den Geschmack gut merken. Nach einem beschwörenden Energieausbruch seinerseits mussten wieder kosten. Er suggerierte seiner uns, der Wein sei nun sanfter geworden. Ich fand dies als Einziger nicht. Dann wollte er ihn saurer machen. Alle ausser mir bestätigten diese Wandlung. "Also mit diesem Trick kann man aus Wasser Wein machen," durchfuhr es mich! Zum Abschluss zeigte er uns noch seine energiegeladenen Anhänger und führte uns eine seiner CD vor. Ein esoterischer Kitsch mit Ooooom-Stimmen im Hintergrund, gemischt mit sphärischen Klängen und einem Sermon, der beschwörend auf den Hörer einwirken sollte. Ich hielt es kaum noch bis zum Abschluss aus.
Dazu möchte ich folgende Bemerkung anführen: - Ich bin überzeugt, dass man mit suggestiven Methoden, einen Heilungsprozess Unterstützen kann oder dass Symptome erträglicher werden können. - Was ich ablehne ist die verschrobene Ansicht ... alle Krankheiten seien von uns selbst inszeniert und in uns begründet.
Was hält ihr davon?
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chris
antwortete am 07.02.04 (22:03):
Lieber Felix,
man sagt, der Glaube an etwas, kann Berge versetzen!
Sicher finden diese Leute immer wieder Anhänger, die ihre Sachen kaufen und sie finden auch Opfer, mit denen sie dann noch viel schlimmere Dinge anfangen.
Aus persönlicher Erfahrung möchte ich sagen, dass der Wunsch gesund zu werden, oder eine Krankheit zu überstehen, sehr viel mithelfen kann, schnell wieder gesund zu werden!
Wie weit man mit Suggestion Meinung ändern kann, das wage ich nicht zu behaupten. Aber ich denke mir, dass es sowas wie Gedankenübertragung gibt, zwischen Menschen, die sich sehr nahe stehen!
chris
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trux
antwortete am 07.02.04 (22:34):
Selbst mit bestem Willen könnte ich es nie lernen. Wenn sich jemand selbst so helfen kann, so sei es ihm vergönnt, doch glauben kann ich es nicht. Man müsste ja sein Gefühlsleben mit dem Verstand steuern können. Gibt es so was? Ich denke nein!
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Karl
antwortete am 07.02.04 (22:46):
Es ist falsch, alle Krankheiten als selbstgemacht zu bezeichenen. Der Schritt zum "Der/die ist selber schuld" ist dann nicht mehr weit. Oder es wird behauptet, Krankheit sei ein Strafe Gottes (also wieder selbst verschuldet). Dies alles widerspricht, was wir über die Ursachen von Krankheiten gelernt haben.
Die Tatsache, dass psychische Faktoren krank machen oder Heilung fördern können, ist kein Widerspruch zu der Aussage, dass sehr viele Krankheiten exogen oder endogen (aber nicht in der Persönlichkeit begründet) verursacht sind (Viren, Bakterien, Gifte, Erbkrankheiten etc. ).
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mart
antwortete am 07.02.04 (23:28):
Dieser Herr Hoffmann arbeitet auch offensichtlich bei einer obskuren Gruppe:
"Zentrum für spirituelle Lichtarbeit und geistiges Heilen"
Er bietet hier an:
"Channeling Einzelsitzung und Lebensberatung mit Hilfe der Engel - Stellen Sie den Engeln ihre Fragen an jedem Nachmittag (Mo-Fr) nach Anmeldung Einzelsitzung 60,- Euro / Std."
Auf seiner Hompage, wo er sich als der Gründer der ICH BIN Friedens-Quelle bezeichnet
https://people.freenet.de/sachsenstein/home.htm
steht der Spruch des Tages:
"Die einzige Möglichkeit zu Geld zu kommen, liegt in der Arbeit, die um ihrer selbst getan wird.(Baudelaire)"
Bei den Esoterik-Tage München-Kl. Olympiahalle 30. Jan. - 1. Feb. 2004 wird z.B. von Herrn Hoffmann, ICH AG, pardon, "ICH BIN Friedensquelle", angeboten:
"17.45 Uhr Geistheilung mit Demonstration. In seinen Vorträgen über geistiges Heilen sind Spontanheilungen keine Seltenheit. Edmund Hoffmann demonstriert, wie durch Segnungen Materie verändert wird. So verändert beispielsweise Wein seinen Geschmack. (Edmund Hoffmann, Gründer der ICH BIN Friedensquelle/70 min.)"
Ich traue mich hier zu sagen, daß ist alles miteinander Humbug und Mummenschanz, für die "ICH BIN Friedenquelle" vielleicht voll SINN, für mich voll UNSINN.
Internet-Tipp: https://www.lichtkrone.de/
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maedel
antwortete am 07.02.04 (23:41):
@mart Dir schließe ich mich voll und ganz an. Ich sah die Sendung *fliege*, in der dieser Herr Hoffmann aufgetreten ist. Erst war ich ganz von dem gebannt, was dieser Mann da von sich gab, aber im Laufe der Sendung sagte mir mein vernünftiger Menschenverstand, dass dies nichts anderes als Scharlatanerei ist, mit der jemand den Leuten sehr viel Geld aus der Tasche zieht.
Nichts gegen alternative Heilmethoden, aber das ist für mich der grösste Schwachsinn - tut mir leid, das so sagen zu müssen.
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Felix
antwortete am 08.02.04 (02:29):
Unter <Edmund Hoffmann> findet man im Google noch weitere Hinweise. Ich finde es trotzdem erstaunlich, dass er sonst recht vernünftig wirkende Leute für seine teuren Seminare und Veranstaltungen gewinnen kann. Ich habe den Eindruck, dass gerade in unserer verunsichernden Zeit, ein günstiger Nährboden für solche Heilpraktiken besteht. Ich sehe aber eine Schwierigkeit für mich und andere kritische Zeitgenossen. Wie lässt sich die Spreu vom Weizen trennen. Manchmal spüre ich in mir ein Bedürfnis, radikal mit allen solchen geistig-esoterisch argumentierenden alternativen Heilpraktiken aufzuräumen, wenn nicht der psychosomatische Plazeboeffekt einen gewissen Heilungserfolg aufweisen könnte. Der STERN zieht zur Zeit eine breitangelegte Artikelserie über Alternative Heilpraktiken durch. Zur Zeit ist als Teil 5 die altindische Heilkunst "Ayurveda" dran. Ich hatte sie kürzlich in Sri Lanka am eigenen Leibe erfahren. Schliesslich kann jeder aus dem schillernden Angebot das herausnehmen, was ihm beliebt ... wenn nur damit nicht die Gefahr aufkommen würde, dass dringende medizinische Massnahmen damit verzögert oder sogar unterlassen werden können!
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Ursula_J
antwortete am 08.02.04 (07:58):
Ich bin sicher, dass wir über Selbstheilungskräfte verfügen, die leider all zu oft verschüttet sind. Ich glaube, dass ein "Heiler" in der Lage ist durch Handauflegen o.ä. die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Es sieht dann so aus, als hätte der "Heiler" geheilt, obwohl es der Kranke selbst war, der durch seine eigene Kraft (aktiviert durch den Glauben an den Heiler) wieder gesund wurde.
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schorsch
antwortete am 08.02.04 (09:50):
Ich denke, jedermann/frau unter uns hat schon mal mit Erstaunen bei sich oder Bekannten festgestellt, dass durch ein freudiges Ereignis im ganzen Körper positive Kräfte entwickelt wurden, die sogar eine - reelle oder eingebildete - Krankheit heilen können. Umgekehrt kann ein Mensch, der dauernd in trauriger Stimmung ist, darob körperlich krank werden.
Ich habe es hier im ST schon mal gesagt und wiederhole mich: Unter 100 "Geistheilern" gibt es vielleicht einen, der wirklich durch die Kraft seiner Gedanken Kranke heilen kann; die anderen 99 sind Scharlatane, die nichts anderes im Sinn haben, als den Mitmenschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das Fatale an der Geschichte: Je mehr Werbung ein Scharlatan in Zeitungen oder sonstwo macht, desto mehr Kranke melden sich bei ihm, die geheilt werden wollen; und je mehr "Geheilte" ihm eine Botschaft zukommen lassen, in dem sie ihm für seine "Heilung" danken, umso mehr weitere Gutgläubige findet er! Im Endeffekt ensteht eine Lawine, die durch keine kritischen Stimmen mehr aufgehalten werden kann.
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utelo
antwortete am 08.02.04 (09:52):
Die Kraft des Denkens macht sehr viel aus. Wird positiv gedacht, erscheinen negative Dinge mindestens zeitweise positiv. Bei Krankheiten wird der Heilungsprozess durch positives Denken gefördert, jedoch ist ohne weitere ärztliche Hilfe tatsächlich keine Heilung möglich. Von Wundern mal abgesehen, da war es aber meistens eine falsche Diagnose. Es ist aber doch seit etlchen Jahren so, dass viele Menschen verunsichert sind, keine Perspektiven haben usw. und daher an solche Wundertypen glauben und bereit sind, dafür viel zu bezahlen. Sie fühlen sich von derartigen Leuten aufgenommen, angehört und getröstet, was ihnen im Leben oft nicht geschieht. Nur dadurch können diese Leute so erfolgreich sein und Geld scheffeln.
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wanda
antwortete am 08.02.04 (10:09):
hierzu könnte ich so viel berichten und Seiten füllen, aber das geht ja nicht. Deshalb so kurz wie möglich.
Man spricht von der Krankheit als Weg und auch davon, dass der Weg das Ziel ist.
Viele Heilpraktiker leben davon, dass der Patient in der Lage ist, seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Gedanken können eine gewaltige Kraft haben. So kannte ich in Berlin einen Mann Anfang 4O der der Überzeugung war, seine schwere Krebserkrankung durch Laufen zu bezwingen. Man könnte sagen, er lief um sein Leben und ist völlig gesundet. Ganz falsch wäre der Schluss, Laufen kann heilen. Aber hier war der Gedanke so stark und das Bewusstsein so sicher, dass es zur Heilung führte.
Ich selbst lehne unwissenschaftliche Heilmethoden ab, also für mich ab, kann aber durchaus verstehen, dass man in der Not selbst zu Kuhfladen greift und denke nach wie vor, obwohl ich hier schon deswegen verdammt wurde: Wer heilt, hat Recht.
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utelo
antwortete am 08.02.04 (10:58):
Hi Wanda, Du schreibst, dass viele Heilpraktiker davon leben, dass die Patienten ihre Selbstheilungskräfte mobilisieren. Das kann ich nur bestätigen, aber nur mit den Selbstheilungskräften ohne z.B. die Heilpraktiker, könnten die Patienten es dann ja doch nicht schaffen. Das mit dem laufen und dann auch noch wahrscheinlich konsequent durchgeführt kann ich schon irgendwie nachvollziehen. Wenn bei einer Krebskrankheit noch soviel Kraft in einem steckt, dass man intensiv laufen kann, besteht sicherlich eine Chance zur Besserung. Da kommen Bewegung, bessere Durchblutung, erhöhte Wärme etc. zusammen, die teilweise auch von Ärzten in der ein oder anderen Weise angewandt werden. Ich verstehe auch, dass manch einer in der großen Not zu unorthodoxen Mitteln greift, um gesund zu werden. Sonst würden ja die vielen, vielen Menschen nicht sich den Bestrahlungen und der Chemotherapie unterziehen. Das sind zwar erprobte aber doch ekelhafte (wegen der Nebenwirkungen) Heilmethoden, die ich zwar in Anspruch genommen habe, ohne jedoch so richtig davon überzeugt zu sein. In Verbindung mit meinem positiven Denken habe ich die Krankheiten jetzt überwunden, hoffe ich jedenfalls.
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Mechtild
antwortete am 08.02.04 (13:13):
Selbstheilungskräfte mobilisieren kann jeder nur selbst für sich selbst. Der auslösende Faktor wird jedoch von außen beeinflusst und ist individuell verschieden. Keiner kann genau vorhersagen, wie bei dem einen oder anderen ein Aha Erlebnis ausgelöst wurde. Individuelle Heilerlebnisse muss man so stehen lassen, wie das Individium sie beschreibt. Sie können aber nicht auf andere übertragen werden und haben keine Allgemeingültigkeit Gefährlich finde ich bei den Schilderungen über „Wunderheilungen“ jedoch, dass darin auch immer ein Vorwurf an die steckt, die immer noch krank sind. Dem Kranken wird die Schuld dafür gegeben, dass er nicht alles tut um gesund zu werden. Einmal ist er zu geizig, weil er nicht zu jedem Wunderheiler läuft und viel Geld dafür ausgibt. Dann strengt er sich auch nicht genügend an, um alle Selbstheilendkräfte zu mobilisieren. Der Kranke, der wenig Geld zur Verfügung hat, glaubt, dass wenn er reich sei könnte er geheilt werden und so resigniert er vollständig. Ich finde es notwendig, dass nicht nur von diffusen Heilungen berichtet wird, sondern auch die negativen Seiten dieser Wunderheiler aufgezeigt wird.
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pucki
antwortete am 08.02.04 (14:09):
Dazu kann ich folgendes mitteilen. Mein Mann , ein völlig von der Schulmedizin überzeugter Mensch, nur was wissen- schaftlich erwiesen ist, kann richtig sein !! Ist über sich selbst erstaunt und findet dafür auch keine richtige Erklärung. Er konnte Nasenbluten bei anderen zum Stillstand bringen. Sagte aber -daß er danach völlig wie aus dem Wasser gezogen wäre. - Vor 20 Jahren lag er mit einer Spondylitis in einem Krankenhaus. Der Professor eröffnete ihm, daß er mit einer Heilungsdauer von 2 Jahren zu rechnen hätte !!! Solange müsse er streng im Bett liegen! - Mein Mann - trotz dieser niederschmetternden Aussicht - sah den Professor an- und meinte :" Nicht mit mir, wenn ich Geburtstag habe, bin ich wieder zu Hause!" Der Professor hat nur mitleidig gelächelt. Mein Mann war von Oktober bis März im Klinikum. Danach - für alle sensationell -geheilt !! (liegt 20 Jahre zurück) Hier zeigt sich, was für eine Kraft Gedanken haben können.
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mart
antwortete am 08.02.04 (15:23):
Mechthild,
Ich stimme vollkommen überein mit Dir.
Die zweifellos vorhandenen und auch zu mobilisierenden Selbstheilungskräfte und Placeboeffekte werden von Scharlatanen skrupellos ausgenutzt.
Ich frage mich, warum in diesem Fall "Hoffmann" die Sendung Fliege mitgetan hat. Quote? um jeden Preis? Sensationslust - Zwang immer wieder etwas Spektakuläres anzubieten?
Es müßte doch Fliege klar sein, daß er hier einem Geschäftemacher ein seriöses Mäntelchen umgehängt hat.
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Irina
antwortete am 08.02.04 (15:56):
Nicht den Voodoo-"Zauber" vergessen. Eine Form der Suggestion, die bis zum Tod führen kann.
Irina
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Gudrun_D
antwortete am 08.02.04 (16:53):
oh,oh, Pucki
was -bitte- wärst Du ohne Deinen Mann?
Spondilytis ist schon immer durch gezielte bettlägerige und medikamentöse Behandlung heilbar gewesen-aber doch nicht durch Glauben oder suggestive Einwirkungen.!! Die eigene Einstellung zu einer Krankheit kann sehr wohl den Heilungs-oder Besserungseffekt beeinflussen-----aber doch niemals eine Heilung bewirken ohne jede ärztliche Behandlung!
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Gudrun_D
antwortete am 08.02.04 (16:56):
..das fand ich noch bei goggle:
Spondylitis
engl.: spondylitis
bakteriell (spezifisch oder unspezifisch, Spondylodiscitis, Wirbelsäuleninfektion) oder abakteriell, mykotisch oder – selten – parasitär bedingte Ostitis oder Osteomyelitis der Wirbel; mit Gewebsuntergang (Osteonekrose), Wirbeldeformierung (Keil-, Blockwirbel), reaktiver Osteosklerose (evtl. als Randwulst-, Spangenbildung), Abszedierung (evtl. auch mit Symptomen seitens des Rückenmarks u./oder der Spinalnervenwurzeln). – Weniger korrekt auch Bezeichnung für Spondylarthritis, Spondylopathie.
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wuermchen
antwortete am 08.02.04 (19:42):
Lieber Felix! So wie Du diesen Vortrag beschrieben hast, beschleicht mich das Gefühl, dass da wer was haben will bzw. die Zuhörer als dumm verkaufen möchte. Aber es gibt gewisse Dinge, die einem persönlich das Leben leichter machen können. Z.B. halte ich sehr viel von einer positiven Einstellung zu sich selber. Alleine das schon bewirkt ein Wohlgefühl. Und wenn man sich wohlfühlt dann nimmt man auch die Umwelt positiver auf. Aber das sind lauter subjektive Wahrnehmenungen und haben natürlich mit Heilung nichts zu tun. Die Alternativmedizin kann schon viel bewirken, jedoch setze ich immer auch meinen kritischen Verstand ein. Ich lasse mich von niemanden manipulieren, da bin ich sehr vorsichtig und auch mißtrauisch. Ich war schon in vielen Vorträgen und habe dabei gelernt zu unterscheiden ob sie gut oder schlecht sind. Was hätten wir alle hier im Forum getan, wenn Du nicht dort gewesen wärst? Wir könnten uns nicht mit Dir austauschen und daher hat es auch einen Sinn gehabt.
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pucki
antwortete am 08.02.04 (19:49):
Hallo, liebe Gudrun!
Vor 20 Jahren war das eine Krankheit, die noch nicht allzu bekannt vor, da sehr selten auftretend. Glaub mir, daß ich nicht irgendwelchen Schabernack hier aufschreibe. Wenn selbst der Professor von der schnellen Heilung überrascht war, muß es ja wohl etwas sehr selten vorkommen- des gewesen sein. Ich habe nun keine Lust, mich hier in irgend einer Weise zu verteidigen . Ich habe auch nie behauptet, daß mein Mann keine Medikamente bekommen hat, sondern lediglich darauf hingewiesen, wie schnell er die Krankheit überwunden hat. Und da spielt der Wille nun tatsächlich eine sehr große Rolle. --Es gibt eben mehr zwischen Himmel und Erde als man sich vorstellen kann.
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trux
antwortete am 08.02.04 (20:34):
Mir fällt uff: "Wunder gibt's nur unter Lebenden---."
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Mulde
antwortete am 08.02.04 (20:38):
Wie ist das mit den Geistheilern? Ist das nicht auch ein gesellschaftliches Bildungsproblem? Solche Scharlatane gab es schon in den 20er Jahren sie predigtenen den gleichen Unsinn. Auffallend ist je besser die Bevölkerung dasteht (Geld) desto geringer ist der Argwohn. In armen Ländern tauchen diese Leute nicht auf -- es ist ja kein Gewinn zuerzielen. In den USA gibt es eine Menge dieser Heilsbringer. Ich meine hier nicht die Medizinmänner in bestimmten Völkerstämmen. denn deren Wissen um die Volksmedizin besitzen diese Schaerlatane nun bestimmt nicht. Der persönliche Wille ist auf jeden Fall eine nicht zu Unterschätzende Macht. Einen Tag nach meiner Herzoperation verlange der Professor den Kurzen Weg zur Toilette (unter Aufsicht)- täte ich schaffen. Fragt nicht wie --- aber erhat mir gezeigt - wenn ich es will kann ich den Heilungsprozess Unterstützen. Davon bin ich überzeugt. Das bewirkt aber kein Herr Hoffmann auch bei noch soviel Schulungen bei noch mehr Kasse. Heilen tut sich nur die Hoffmannsche Kasse! Es ist doch menschlich ein dem Tode geweihter greift nach jedem Strohhalm-- und das nutzen diese Leute Schamlos aus.
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pucki
antwortete am 08.02.04 (20:55):
Hallo Gudrun- ich muß mich doch noch einmal melden. Nach Rückfrage bei meinem Mann nach den damaligen Medikamentenen, bekam er lediglich Spritzen gegen Thrombose.Das war tatsächlich alles. Solltest Du noch Fragen an mich haben, ich stehe Dir gern zur Verfügung. Dann aber bitte nicht hier im Forum. Nette Grüße-- -pucki
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wanda
antwortete am 09.02.04 (07:31):
@utelo genau so habe ich es gemeint. Nämlich, dass Heilpraktiker, Besprecher oder auch Handaufleger nötig sind, um bei einigen die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. @mulde - da muss ich Dir gewaltig widersprechen, was die armen Länder angeht. Denke doch bitte einmal an das Schamanentum, was in Sibirien aber auch in Südamerika sehr verbreitet ist. Die Schamanen bewirken für unsere Verhältnisse oft Wunder und sind in Sibirien mit einer Scheibe Speck als Gegenleistung zufrieden.
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mart
antwortete am 09.02.04 (07:56):
Und hier liegt der Unterschied:
60 Euro pro Stunde für eine Beratung mit den "Engeln" vs.Speck. Aber es liegt wohl im Trend, daß nur das was sein kann, was viel kostet.
Übrigends meiner Schwägerin hat das telefonische Gespräch mit einem "Heiler" geholfen, der nur bei Erfolg eine freiwillige Spende möchte.
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jako
antwortete am 09.02.04 (09:37):
Was nötig oder nicht nötig ist, möchte ich mal dahingestellt lassen. Das Thema ist viel zu weitläufig, als dass man es hier mit ein paar Worten wirklich beleuchten kann.
Ich will hier nur erwähnen, dass ich früher, weil man mich darum bat, des öfteren Hände aufgelegt habe. Ich wusste nicht, dass ich das konnte und tat es auch nur bei Freunden und in Notfällen, das heißt wenn sie von großen Schmerzen geplagt waren. Ich war selber immer baff erstaunt, welche Wirkung mein Handauflegen hatte. Aber ich sah es nie als Berufung an und wie schon gesagt praktizierte es nur im ganz kleinen Kreis. Bis ich ganz aufhörte, denn wenn man selber eine angeschlagene Gesundheit hat, kann es als Bumerang auf einen zurückkommen. D.h. ich beobachtete, dass mir immer öfter danach schlecht wurde.
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Roalf
antwortete am 09.02.04 (11:56):
Hallo zusammen, anbei ein recht interessanter Text zum Thema, leider hab ich die URL vergessen. Deshalb kopiere ich den Text hier hinein (ist etwas länger, deshalb in 4 Teilen)
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Warum gibt es den Placeboeffekt? Eine evolutionäre Erklärung
Unter Placebo-Effekten versteht man grob die Beobachtung, dass bereits durch die Erwartung einer Heilung die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert zu werden scheinen, selbst wenn bei einer Behandlung gar keine z. B. pharmakologisch wirksamen Substanzen verabreicht werden. Viele Studien zeigen, dass Placebo-Effekte weit verbreitet und von erheblichem Ausmaß sind, selbst bei schwer wiegenden Krankheiten (für einen Überblick und eine Diskussion der Probleme bei der Definition des Begriffes „Placebo“ siehe auch Skeptiker 3/1998, S. 98). Auch bei unkonventionellen medizinischen Verfahren, bei denen kein Wirkmechanismus erkennbar ist, etwa der Homöopathie oder bei Wunderheilungen, wird der Placebo-Effekt als wesentlich angesehen. Die Stärke der Selbstheilungskräfte löst immer wieder Erstaunen und Verwunderung aus. Doch stellen wir damit eigentlich die richtige Frage? Nein, meint Nicholas Humphrey (Great Expectations: The Evolutionary Psychology of Faith-Healing and the Placebo response, Proceedings of the 27th International Congress of Psychology, 2000). Denn aus evolutionärer Sicht sind enorme Selbstheilungskräfte geradezu selbstverständlich – schließlich gibt es für Tiere in der Natur keine Ärzte oder Krankenhäuser; wer sich nicht selbst heilt, geht unter. Und auch die Alltagserfahrung zeigt, dass die meisten Verletzungen und Krankheiten ohne weitere Behandlung heilen. Die Frage ist vielmehr: Wenn der Körper so große Selbstheilungskräfte hat – warum werden sie dann erst bei einer (Schein-)Behandlung aktiviert? Warum heilt sich der Körper nicht einfach sofort, ohne „gutes Zureden“ von außen? Humphrey, der am Centre for Philosophy of Natural and Social Science der London School of Economics arbeitet, versucht eine plausible Antwort aus evolutionärer Sicht und verwendet dabei einen relativ umfassenden Placebo-Begriff. Eine exakte Definition für Placebo lässt sich vermutlich nur operational im Rahmen kontrollierter Studien zur Wirksamkeitsprüfung von medizinischen Therapien finden. Die Placebo-Behandlung unterscheidet sich dann im Wesentlichen von der tatsächlichen Behandlung nur darin, dass das in der Studie zu prüfende Therapieelement fehlt, indem z. B. die Placebo-Patientengruppe statt der Tablette mit dem zu prüfenden Wirkstoff eine gleich aussehende Kapsel ohne Wirkstoff erhält.
In schlechten Zeiten muss der Körper Energie sparen – auch auf Kosten von Selbstheilungsprozessen. Diese in der medizinischen Forschung übliche Definition ist freilich für die Frage, die Humphrey interessiert, wenig hilfreich. Humphrey definiert daher den Placebo-Effekt über die vier folgenden Aspekte einer Behandlung: Der Person ist bewusst, dass sie behandelt wird; sie hat gewisse Vorstellungen über die Behandlung; auf Grund dieser Vorstellungen besteht die Erwartung, durch die Behandlung zu genesen; und diese Erwartung beeinflusst die Selbstheilungskräfte. Auch wenn dies eine in konkreten Fällen nicht gerade einfach anwendbare Definition ist, da sie bereits einige Kausalzusammenhänge voraussetzt, sieht Humphrey den so definierten Placebo-Effekt als eine fast allgegenwärtige Erscheinung und hält es für gut belegt, dass die Erwartungshaltung die Selbstheilungskräfte beeinflusst.
(weiter mit Teil2)
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Roalf
antwortete am 09.02.04 (11:57):
Warum heilt sich nun der Körper nicht stets sofort, warum ist die Erwartungshaltung so wichtig? Aus evolutionärer Sicht hat die sofortige Heilung nicht unbedingt die höchste Priorität. Sicherlich ist es besser, gesund als krank zu sein. Doch andererseits bringt die (Selbst-)Heilung für den Körper auch Kosten. Die vollständige Bekämpfung etwa einer Grippe kostet den Körper viel Energie – wer einmal hohes Fieber hatte, weiß das. Oder: Eine Infektion im Verdauungsbereich kann der Körper durch heftigen Durchfall oder Erbrechen bekämpfen – aber er verliert dadurch auch Wasser und Nährstoffe. Daher muss der Körper stets die Vorteile einer schnellen Heilung gegen die Kosten des Heilungsprozesses abwägen. Was nun besser ist, hängt von der Situation ab. Für unsere in freier Natur lebenden Vorfahren könnte beispielsweise gelten: Wenn genügend Nahrung zur Verfügung steht und keine Gefahr droht, dann kann es sich der Körper leisten, eine Krankheit gründlich zu bekämpfen und dafür viel Energie aufzuwenden. Anders ist die Situation, wenn es kalter Winter ist, Nahrungsmangel herrscht und man stets mit einem Angriff von wilden Tieren rechnen muss. In dieser Situation ist es aussichtsreicher, nicht alle Energie in die Heilung einer Krankheit zu setzen, sondern die Krankheit nur gerade einigermaßen unter Kontrolle zu halten, und stattdessen die Energie für kommende Zeiten zu sparen. Anders ausgedrückt: Ob der Körper die Energie in Heilungsprozesse stecken soll, hängt vor allem davon ab, welche Situation für die nähere oder fernere Zukunft zu erwarten ist. Im Laufe der Evolution könnte es daher vorteilhaft sein, wenn die Selbstheilungskräfte von der Erwartung und der Hoffnung auf eine gute Zukunft beeinflusst werden – der erste Schritt zum Placebo-Effekt.
Nun gut, aber heutzutage leben wir – zumindest in industrialisierten Ländern – nicht mehr in der Gefahr, während einer Krankheit von wilden Tieren angegriffen zu werden. In den allermeisten Fällen ist also heute die vollständige Heilung die vorteilhaftere Option. Warum sind also nicht alle Selbstheilungskräfte aktiv? Und warum spielt gerade der Glaube an die Wirksamkeit einer Behandlung eine Rolle? Humphrey vermutet, dass dies einfach eine Folge dessen ist, auf welche Weise der Körper die Zukunftsaussichten beurteilt. Auch hier gelten wieder Ökonomie-Argumente, die wiederum nicht für unser heutiges Leben, sondern für ein Leben in freier Natur gelten. Denn eine wirklich detaillierte, rationale Analyse der Zukunftsaussichten kann nur durch höhere kognitive Prozesse geschehen – die sind aber aufwändig, weil das Gehirn für derart komplexe Aufgaben viel Energie benötigt. Außerdem läuft man dabei Gefahr, keine Denkressourcen für andere wichtige Aufgaben übrig zu haben. Für die generellen Überlebenschancen ist es daher besser, die kognitiven Prozesse an die Suche nach Nahrung, die Beobachtung der Umgebung und ähnliche häufige Aufgabenstellungen anzupassen.
(weiter mit Teil3)
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Roalf
antwortete am 09.02.04 (11:57):
Der Placebo-Effekt spielt bei fast jeder medizinischen Behandlung eine Rolle. Für die Beurteilung der Zukunftsaussichten und damit die Entscheidung, wie viel Energie in die Selbstheilung gesteckt wird, ist es hingegen im evolutionären Sinne erfolgversprechender, sich auf wenige einfache, schnell anwendbare, aber in den meisten Fällen brauchbare Faustregeln zu stützen. All die Situationen, in denen es typischerweise besser ist, Energie zu sparen, sind diejenigen, in denen wir uns ziemlich deprimiert fühlen: Wenn es kalt ist, wenn wir Hunger haben, wenn wir alleine sind usw. Demnach meint Humphrey, dass alle Zukunftserwartungen in der emotionalen Variable „Hoffnung“ (bzw. ihrem Gegensatz „Verzweiflung“) zusammengefasst werden, und die Heilungskräfte des Körpers hauptsächlich nur noch auf diese Variable reagieren: Alles, was Hoffnung erzeugt, sollte die Selbstheilungskräfte des Körpers fördern. Im Falle einer Krankheit schlägt Humphrey vor allem drei „Hoffnung erzeugende“ Faktoren vor. Der erste ist die persönliche Erfahrung. Wenn eine Behandlung einmal erfolgreich war – aus welchen Gründen auch immer –, dann wird sie auch für die Zukunft mit einer Heilungserwartung verknüpft. Es handelt sich also um eine gelernte Komponente von Placebos. Als zweiten Faktor nennt Humphrey das rationale Argument. Eine Behandlung, von der man eine kausale Basis zu verstehen glaubt, ruft eine positive Erwartung hervor. Dabei muss man betonen, dass es hier nicht um einen wissenschaftlichen Nachweis geht, sondern darum, dass das Individuum aus dem individuellen Vorwissen und Weltbild eine rationale Erklärung finden kann – das können auch zutiefst unwissenschaftliche Vorstellungen sein nach der Art: „Wenn etwas stark wirken soll, muss es teuer sein, weh tun oder schlecht schmecken.“ Der dritte Hoffnung erzeugende Faktor ist das Auftreten von Autoritäten, wenn also derjenige, der die Behandlung vertritt, anerkannt ist – wobei auch hier wieder nur die subjektive Einschätzung der Autorität eine Rolle spielt. Diese Faustregel klingt zwar zunächst unsinnig (Kennen wir nicht alle auch „falsche Autoritäten“?), aber sie macht doch Sinn, denn im Allgemeinen wird jemand erst durch besondere Erfahrung oder Kompetenz zu einer „Autorität“, und man tut gut daran, dieser Person zu vertrauen. Diese Mechanismen haben sich – so Humphrey – herausgebildet, da sie für unsere in der Natur lebenden Vorfahren gute Überlebenschancen boten. Der Placebo-Effekt entsteht also indirekt als Folge evolutionär sinnvoller Verhaltensmuster und läuft auch noch im modernen Menschen auf niedrigen kognitiven Ebenen, sozusagen intuitiv, ab. Dementsprechend schwer ist es, diese Mechanismen bewusst zu beeinflussen.
(weiter mit Teil4)
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Roalf
antwortete am 09.02.04 (11:57):
Was heißt das für die moderne Welt? Der Placebo-Effekt tritt bei allen Behandlungen auf, sowohl bei denen, die weitere Wirkmechanismen aufweisen, als auch bei denen, die in diesem Sinne „unwirksam“ sind. Wie ist es zu beurteilen, dass auch „unwirksame“ Therapien Hoffnung erzeugen? Einerseits wird man sich natürlich über jede Heilung freuen, egal über welchen Mechanismus sie zu Stande kommt. Andererseits sieht Humphrey es als eine Fehlanpassung, Hoffnung in eine Therapie zu setzen, die objektiv nicht gerechtfertigt ist – denn offensichtlich sind die Heilungschancen größer, wenn man auf eine Therapie vertraut, die sowohl über den Placebo-Effekt als auch über weitere Mechanismen wirkt. Doch eine absolut fehlersichere Anpassung war wohl in der Evolution niemals möglich und auch nicht nötig – solange sich nur in der Mehrzahl der Fälle das System zum Überleben bewährt. Und in der Welt unserer Vorfahren war die Gefahr relativ gering, einem falschen Heilungsversprechen zu folgen. „Wohl erst mit modernen medizinischen Möglichkeiten und neuen Formen der Werbung“, so Humphrey, „hat sich die Möglichkeit, dass Menschen von (reinen) Placebos fehlgeleitet werden, zu einer ernsteren Gefahr entwickelt. Nämlich der Gefahr, vorzeitig Heilung zu erwarten und die eigenen Ressourcen falsch einzusetzen.“ Konkret: „Schlangenöl lindert Ihren Rückenschmerz. Aber Ihr Rückenschmerz hat sich entwickelt, um Ihren Rücken zu schützen. Und die Gefahr besteht, dass der Schmerz besser, aber Ihr Rücken schlechter wird.“
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bongoline
antwortete am 09.02.04 (12:18):
Kopiert von Felix „Als er aber allen Ernstes behauptete Krankheiten, Unfälle oder anderes Unglück sein ein Eigenprodukt, sei also von uns selbst gemacht, war ich entsetzt …“
In manchen Belangen ist diese Aussage gar nicht so falsch – versteht man darunter dann, daß eine Person z.b. von außen so unter Druck gesetzt wird oder sich unter Druck gesetzt fühlt, daß die Psyche mit dem Problem nicht fertig wird.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß ich jahrelang mich mit einer Krankheit herumgeschlagen habe, in - von der Schulmedizin her gesehen – bester medizinischer Behandlung bei einem Facharzt in Behandlung war. Besserung allerdings ist keine eingetreten, bis mir eine Freundin androhte, die Freundschaft aufzukündigen, wenn ich mich nicht endlich aus Eigenem in die Klinik begeben würde. Einige glückliche Zufälle haben sich dann aneinandergereiht. Ich kam in der Klinik an den für mich richtigen Arzt, einen Schulmediziner, der auch aufgeschlossen gegenüber Alternativen war. Über zwei Wochen wurde ich ausgetestet, die Ergebnisse waren nicht sehr erfreulich, dementsprechend auch mein Allgemeinzustand. Eines Tages kam dieser Arzt in mein Zimmer, setzte sich nieder und fing ein Gespräch mit mir an, das absolut nichts mit meiner Krankheit zu tun hatte, sondern in meine Lebensweise und mein Umfeld eindrang. Und dieses Gespräch war wohl eines der Wichtigsten in meinem Leben, denn er öffnete mir insofern die Augen, daß sehr viele Krankheiten durch das Umfeld, Verdrängen, Hinunterschlucken etc. hervorgerufen werden. Daß die Psyche eine gewisse Zeit mit Problemen fertig werden kann – aber irgendwann mal nicht mehr imstande ist, aufzuarbeiten. Und dann beginnt der Prozess, daß meist das schwächste Organ krankhaft wird. Und er nannte Beispiele aus dem Volksmund: z.b. Asthma – der/die nimmt mir die Luft zum Atmen; Kreuzschmerzen bis auch hin zu Bandscheibenschäden: der/die haut mir die Hacke ins Kreuz – deren Beispiele kamen noch einige. Und dann der entscheidende Satz – helfen und heilen sie sich selbst, indem sie sich gegen negative Einflüsse wehren und sie sich selbst wieder stark machen. Ich habe es geschafft, das war aber wirklich kein Leichtes. Nur, es gibt so viele die nicht fähig sind, an sich selbst und für sich allein zu arbeiten.
Ich sehe es so, daß, erhält man von seriöser Seite in so einem Fall Hilfe, Rückenstärkung, dient diese einzig dazu, seine eigenen Kräfte wieder zu mobilisieren. Nur – wie schon jetzt mehrfach beschrieben – besteht die große Gefahr, daß man leicht in falsche Hände gerät, von unseriöser Seite in eine gewollte Abhängigkeit gebracht wird, die einer Heilung sehr entgegenwirkt, denn von einem Gesunden ist ja kein Geld mehr zu bekommen.
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Sofia204
antwortete am 09.02.04 (14:04):
"Anhänglichkeit ist blind und verleiht dem Wunschobjekt einen falschen Heiligenschein" (Yukteswar)
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mart
antwortete am 09.02.04 (16:43):
"Höchst ratsam ist die mitleidlose Und äußerst düstre Diagnose, die nie des Doktors Ruf verdirbt. Gesetzt den Fall, der Kranke stirbt, am Schrecken gar, ihm eingejagt, heißt gleich, der Doktor hats gesagt. Jedoch, wenn er ihn retten kann, dann steht er da als Wundermann "
Eugen Roth
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hugo1
antwortete am 09.02.04 (16:54):
,wenn die Kraft des Denkens heilen bzw Wunder bewirken könnte, dann bräuchten sämtliche "Künstler dieser Genre" nicht einen einzigen Euro für Ihre Tätigkeit verlangen.
Ihre Erfolge wären so umfassend, so umwerfend so bewunderungswürdig, dass jeder Staat sie als echte Wunderheiler und Wundertätige mit Ehrungen, Auszeichnungen und Vermögen überhäufen müßte. Sie würden dann ja auch die Volksgesundheit enorm verbessern, den allgemeinen Krankenstand senken die Arbeitsausfallquote reduzieren, tausende Krankenhausbetten wären unnötig. Einige von den vielen Millionen die täglich durch die Krankenkassen an die Ärztekammer oder Ärztevereinigung gezahlt werden, würden dann bei Ihnen landen und sie zu noch reicheren Menschen machen. Die Lohnnebenkosten könnten enorm sinken und die Wirtschaft wäre umgehend saniert.
Sicher stimm ich chris zu, wenn sie sagt das Glaube Berge versetzen kann,,ja aber nur kann und könnte und oft hilft alles nichts und die wenigen Zufallserfolge werden hundertfach wiederholt in die Welt rausposaunt. Von den vielen Tausenden Unglücklichen, Betrogenen, liest und hört man relativ weinig. Bei mir kann die Kraft des Denkens nicht mal eine klitzekleine positive Veränderung im Portemonaie oder einen gezogenen Backenzahn wiederbringen, also bleib ich skeptisch,,,*g*
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schorsch
antwortete am 09.02.04 (16:55):
Doch auch bei Wundermännern gar, sind die Erfolge meistens rar.
Die besten Schlüsse daraus zieht, wer nicht durch rosa Brille sieht!
Schorsch
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magnusfe
antwortete am 09.02.04 (17:04):
Das klingt nicht nach Heilung durch eigene Kräfte sondern durch Heilung durch Dämonen, ja richtig !!!
Wenn man so einen Unsinn glaubt dann erlaubt man den Dämonen ein Heilungswunder zu vollbringen, aber dadurch begibt man sich in den Einfluss von diesen Leuten
Hab da einen Spezialisten für euch parat ...
https://www.bibelkreis.ch/Dura/geisth.htm
Internet-Tipp: https://www.bibelkreis.ch/Dura/geisth.htm
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mart
antwortete am 09.02.04 (17:44):
Erfreut, zum zweiten Mal etwas von Dir zu lesen Magnusfe -
und wieder so aufklärerisch unterwegs:
"Geistheiler sind in Verbindung mit Geistwesen, die ihnen die Kraft zum Heilen geben. Sind einmal diese Geister oder Engel nicht da, können die Geistheiler nichts tun. Der Apostel Paulus warnt vor solchen Geistern und Engeln: «Gibt sich nicht sogar der Satan als Engel Gottes aus?» 2. Korinther 11,14."
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Felix
antwortete am 09.02.04 (18:02):
@bongoline
Ich zweifle nicht daran, dass es Unfälle und Erkrankungen gibt, die man selbst verursacht oder gar verschuldet hat. Ich wehre mich aber vehement gegen die absolute Behauptung, wie sie vom Referenten gemacht wurde: Krankheiten und Unfälle sind in uns begründet oder Krebs ist keine Krankheit sondern ein Heilungsprozess!
Solche ungerechte Aussagen treffen mich und verletzen mich ganz direkt. Ich habe meine tapfere starke Frau gegen einen aggressiven Krebs kämpfen sehen und bis zum bitteren Tod auf Schritt und Tritt begleitet. Kommt noch dazu, dass mein Schwager, der in Australien mit Erfolg als Geistheiler tätig ist, von sich aus in die Schweiz reiste, um meiner Frau mit allen Mitteln zu helfen. Eine Woche lang machte er eine Sitzung nach der Andern. Er versuchte mit seinen Methoden die Abwehrkräfte zu mobilisieren. Meine Frau spürte sogar die Abwehrkräfte, die in ihr erstarkten. Wir gaben alle keinen Moment auf ... und trotzdem siegte die therapieresistente Krebsform über alle schulmedizinischen Massnahmen und mentalen Heilpraktiken. Wenn auch nur andeutungsweise die Gründe für dieses Versagen in der Person des Opfers gesucht werden ... werde ich nicht nur traurig ... sondern wütend!
@Roalf
zum Placebo-Effekt ist noch beizufügen:
Es gibt grundsätzliche Unterschiede, ob man die Experimente <blind> oder <doppeltblind> durfchführt. Im ersten Fall weiss nur der Patient/der Probant nicht, ob er ein richtiges oder leeres Präparat erhalten hat.
Beim doppeltblinden Versuch weiss auch die verabreichende Person (z.B.Arzt) nicht, ob es ein wirkliches Medikament oder nur ein Placebo ist.
Die neutralen Verpackungen weisen eine Nummer auf, die in einer versteckten Liste die Zufallszuordnung festhält. Erst nach der Beurteilung der Wirkung kann man ablesen, ob es sich um das Präparat oder ein Placebo gehandelt hat.
Damit kann man die Fremdsuggestion ausschliessen. Wirksam ist dann das Medikament oder allenfalls die Autosuggestion.
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bongoline
antwortete am 09.02.04 (19:09):
@ Felix
Mich hat ja auch die Aussage dieses Fachmannes schockiert, das kannst du mir glauben. Darum bin ich auch mit keinem Wort auf die Art meiner damaligen Krankheit eingegangen, denn es wäre vermessen, meinen Kampf mit dem Kampf gegen Krebs gleichzusetzen. Aus eigener Erfahrung im Familienkreis kann ich Dir nachfühlen, was Du miterleben mußtest. Es ist bekannt, daß sterbenskranke Patienten kurz vor dem Tod noch einmal fast ein Aufleben in sich verspüren, wohl das letzte Aufbäumen des Körpers und Geistes.
Felix, Dir wünsche ich Kraft, mit der Bitternis des Dich getroffenen Schicksalschlages fertig zu werden.
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Mechtild
antwortete am 09.02.04 (22:52):
Handauflegen hilft meistens. Wie schön ist es, wenn man Schmerzen hat und kann es zulassen, dass einen ein anderer Mensch anfasst, in den Arm nimmt streichelt. Die Wärme des andern zu spüren tut gut, entspannt und die Schmerzen lassen nach. Weg sind die Schmerzen nicht. Aber es ist schön, wenn der Schmerz nachlässt und man was anderes spürt. Nur leider ist nicht immer einer da, wenn man Schmerzen hat.
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Felix
antwortete am 09.02.04 (22:55):
@ magnusfe
mit seinen Dämonen überlasse ich lieber diesen selbst. Wir haben früher einmal die Pathologie des Glaubens als Thema gehabt. Zwar nicht unter diesem Titel aber dem Inhalt nach. Wäre wieder eine eigene Diskussion wert.
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wanda
antwortete am 10.02.04 (17:57):
@hugol wenn ich von der Kraft der Gedanken spreche, dann meine ich die Gedanken des Patienten und nicht die Gedanken desjenigen, der ihn behandelt. @felix, Du bist vielzuviel involviert und solltest an solchen Gesprächen gar nicht teilnehmen, noch nicht, da Du sie aber selber in den Raum stellst, wird es therapeutische Wirkungen haben, auch wenn Du das jetzt noch nicht spürst.
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Felix
antwortete am 11.02.04 (00:25):
Hallo Wanda,
und ... was möchtest du denn bei mit therapieren? &:>)))
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wanda
antwortete am 11.02.04 (08:05):
lieber felix, gar nichts natürlich - alles was ich mir wünsche ist, dass es Dir gut geht. Ich habe drei Jahre gebraucht - vielleicht brauchst Du weniger oder mehr - jeder hat seinen eigenen Weg.
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Roalf
antwortete am 11.02.04 (11:10):
@felix mit dem doppelblindtests hast du recht. Diese sind nicht nur auf Medikamente, sondern auch auf Verfahren im Allgemeinen anwendbar. Leider ist gerade diese Art Tests bei Esoterikern und Heilparktikern verpönt. Zu schlecht sind dann die Ergebnisse um in diesen Kreisen ernst genommen zu werden. Z.B. gibt es eine gigantische Anzahl negativer Doppelblindtest bei Wünschlrutengängern (und keinen einzigen "positiven". Und? Statt mit Vernunft zu reagieren kommt nur der Spruch: "uns kann die Schulwissenschaft eben nicht erklären....".
Und wenn mal wieder ein neues esoterisches Heilverfahren mit Pauken und Trompeten durch solch eine Test gefallen ist...kommst aus dieser Sceene monoton und unisono die Antwort "wer heilt hat Recht."
Viele asiatische "Heiltechniken" sind zwar hochmodern..aber haben bei Doppelblindtests kläglich versagt...sogar die ach so tolle Homöopathie liefert dort nur sehr zwiespältige Ergebnisse...
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Mechtild
antwortete am 11.02.04 (12:28):
Doppelblindversuche sind auch nur ein Hilfsmittel der Schulmedizin, etwas wissenschaftlich zu begründen, was schwer zu begründen ist. Viele Medikamente geben nicht vor zu heilen, sondern einer Verschlimmerung vor zu beugen. Das lässt sich auch mit Doppelblindversuchen nur schwer beweisen. Letztlich kann der Patient nur hoffen, dass die Wahl seines Medikamentes richtig ist und nicht mehr Schaden anrichtet als es hilft. Das gilt für schulmedizinische Präparate genauso, wie für alternative Produkte. Leider sind nicht alle Krankheiten zu heilen, oft kann man nur lindern und es ist individuell sehr verschieden, was hilft.
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Roalf
antwortete am 11.02.04 (13:01):
@Mechtild "Doppelblindversuche sind auch nur ein Hilfsmittel der Schulmedizin, etwas wissenschaftlich zu begründen, was schwer zu begründen ist."
Du unterliegst hier dem klassischen Verwechseln der Fragen nach dem "Warum" und den "Ob überhaupt". Mit Doppelblindversuchen wird lediglich letztes nachgefragt. Es wird also mit solchen Versuchen ermittelt OB etwas so ist wie es angenommen wird. WARUM dies so ist ist, ist eine ganz andere Frage (sprich: die Begründung). Seriöse Wissenschaftler unterscheiden hier ganz genau. Solche Test können also nie eine Begründung liefern, sondern ein Nachweis einer Reproduzierbarkeit unter Ausschlus der verfälschenden Fremdwechselwirkungen. Und vor allem die Reproduzierbarkeit ist das, woran es bei vielen modernen eso-medizinen harpert. Aber das hat nichts mit "Schulwissenschaft" zu tun, sondern mit nur mit "Vernunft".
Du sagst: "Viele Medikamente geben nicht vor zu heilen, sondern einer Verschlimmerung vor zu beugen. Das lässt sich auch mit Doppelblindversuchen nur schwer beweisen."
Das ist schlicht falsch. Auch Langzeittest werden im doppelblindverfahren vorgenommen. Leider sind Langzeittest bei Heilpraktikern NOCH mehr verpönt. Leben sie doch zumeist von der Wirkung des Augenblickes.
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Felix
antwortete am 11.02.04 (17:24):
Placeboversuche sind vorallem dann aussagekräftig, wenn die Auswirkung des Medikamentes (Wirkstoffes) objektivierbar ist. Voraussetzung für eine statistisch signifikante Aussage ist eine genügende Anzahl an Probanten und messbaren Datenmengen. Meine Frau machte bei der Erprobung eines pflanzlichen Mittels gegen die oft in den Wechseljahren auftretenden Wallungen bei einem doppeltblinden Placeboversuch mit. Das Problem dabei war, dass Wallungen und ihre Intenskität vorallem subjektiv wahrgenommen werden. Temperaturmessungen oder Hautwiderstandsmessungen können die Objektivierbarkeit Unterstützen, sind aber bei längerer Beobachtungszeit sehr umständlich. In einer nach Intensitätsgrad abgestuften Tabelle wurden bei jeder Wallung Zeit und Stärke eingetragen. Aus Eigeninteresse wertete ich die Resultate selber statistisch aus. Für mich zeigte sich keine Relation zwischen der Einnahme des Medikamentes und der Wallungen. Diese variierten also unabhängig vom Präparat. So schloss ich daraus, dass meine Frau ein Placebo erhalten hatte. Dies wurde mir auch nach Abschluss der Versuchsreihe bestätigt.
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schorsch
antwortete am 11.02.04 (17:27):
@oalf: ".B. gibt es eine gigantische Anzahl negativer Doppelblindtest bei Wünschlrutengängern (und keinen einzigen "positiven"..."
Und wie stellst du dir einen Doppelblindversuch mit "Wünschelrutengängern" vor, die Wasserquellen finden?
In der Schweiz ist ein Wasserquellen-Finder, der in der ganzen Welt bekannt ist und vorallem in Afrika schon hunderte von Brunnen gebohrt hat. Er findet nicht nur selber Wasser, sondern lehrt Einheimische das Wasser-Aufspüren. Mit wem soll er jeweils einen solchen Doppelblindversuch machen?
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mart
antwortete am 11.02.04 (19:41):
Gerade die Wassersuche durch Wünschelrutengänger sind ein Beispiel, wo unsere moderne Wissenschaft versagt.
Die Tiwag (Tiroler Wassergesellschaft) hatte bei uns einen einfachen Mitabeiter, der halt auf die einfache Art schnell die Wasserleitungen fand - und hier ist sehr schnell der Beweis oder Nichtbeweis erbracht.
Warum und Wie sind die großen Fragen. Aber es wäre auch traurig, wenn heute schon alles bekannt wäre.
Ich möchte aber deutlich sagen, daß das etwas anderes ist, als die Wünschelruterei, die den Leuten einredet, daß sie ihr Bett um 3 m verschieben müssen, um dann gut schlafen zu können.
Aber irgendetwas ist in dieser Vielfalt von Phänomenen m.E. auch dran. Mein überzeugendstes Beispiel: ein knochentrockener und exaktester Physiker, der immer über diese Dinge gelästert hat, - er bekommt zum ersten Mal so etwas in die Hand -- ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sein Weltbild plötzlich zusammengebrochen ist. Ich hab ihn dann monatelang nur mehr mit Ruten gesehen:-))
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schorsch
antwortete am 12.02.04 (08:45):
Ist euch auch schon aufgefallen, dass alle Rutengänger männlichen Geschlechts sind? Ob das wohl an der Rute liegen mag? (;--))))
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Medea.
antwortete am 12.02.04 (09:42):
Hallo Schorsch - eine meiner Freundinnen weiß mit der Rute ebenfalls sehr gut umzugehen :-), - sie hat bisher noch jedes verborgene Wässerchen gefunden - ;-))
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Gudrun_D
antwortete am 12.02.04 (10:51):
Oh,oh,Schorsch.......
biste auch ein Ruten-Gänger?
fragt ganz harmlos
na,wer wohl?
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Roalf
antwortete am 12.02.04 (14:05):
@schorsch seufz...mit ein bisschen Nachdenken hättest du die Frage leicht selber beantworten können. Doppelblindtest bei Wünschenruten sind denkbar einfach (und vielfach so durchgeführt). Getestet wird einem Gebiet dessen hydrogelogischen Gegebenheiten zwar exakt bekannt sind (z.b durch Rasterbohrungen in Verbindung mit anderen gelogischen Testverfahren), aber weder dem Wünschrutengänger noch den begleitenden Testern mitgeteilt werden. Dann wird ersterer zu mehreren "Testgängen" an mehren Tagen gebeten (um z.b. "schlecht drauf sein" auszuschließen). Aber es ist kein Fall bekannt, an dem ein Wünschelrutengänger bei solch einem Test bessere Resultate als die normale Zufallsverteilung erreicht hat.
Mit ein klein bisschen Allgemeinwissen ist klar, dass die gesamte Erde von Wasser durchdrungen ist. Man muss nur tief genug bohren um auf Wasser zu stoßen (ja, sogar in Wüsten geht das). Vor allem Bergleute wissen dies aus leidlicher Erfahrung. Ich zeige auf irgendeinen Punkt in der Landschaft....und sage "hier findet ihr Wasser"...und es müsste schon sehr dumm kommen, wenn nach (möglicherweise recht tiefer) Bohrung kein Wasser gefunden werden würde. Mit derereil Tricks "brühmt" zu werden hat nichts mit meinen Fähigkeiten zu tun...sondern nur mit der Leichtgläubigkeit der Menschen.
Aber selbst wenn....können Pflanzenwuchs oder andere Geländemerkmale jedem erfahrenen Wassersucher Informationen über die Geologie des Untergrundes und damit Hinweise auf die Verteilung des Grundwassers geben (welches sogar ausserbewusst passieren kann). Es ist daher nicht erstaunlich, dass Wünschelrutengänger tatsächlich immer wieder ausreichend ergiebige Bohrlöcher für Brunnen finden, sie prüfen allerdings niemals nach, ob nicht Bohrungen einige Meter entfernt oder auch an ganz anderen Stellen genauso erfolgreich wären. Außerdem neigen viele Wünschelrutengänger und deren Gläubige dazu, ihre Misserfolge schnell wieder zu vergessen.
Warum stellt also jemand so einen Scharlan ein? Weil Bohrungen sehr teuer sind und man "sicher" sein möchte. Und wenn an der Stelle die dann "ausgemacht" wird, tatsächlich Wasser gefunden wird, freuen sich alle über den Erfolg. Und weil Bohrungen eben so teuer sind...macht niemand weitere Bohrungen um das Ergebniss zu verifizieren. Und der Wünschrutengänger wird immer berühmter.... schorsch, schorsch....ich hatte dich bisher nicht für so leichtgäubig gehalten.
Und zu guter letzt...wenn der Schweizer Wünschelrutengänger von sich überzeugt ist....warum geht er dann nicht nach Fort Lauderdale? Denn die James Randi Foundation hat für den Nachweis von paranormalen Phänomenen wie einer Ortung durch Wünschelruten unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen eine Erfolgsprämie von US $ 1.000.000 ausgesetzt. Und obwohl diese Prämie seid vielen, vielen Jahre ausgelobt ist, hat sie bisher noch niemand abgeholt.
P.S. das für viele verwunderliche "selbständige" Ausschlagen der "Rute"...ist ein simpler sattsam bekanner biologischer Mechanismus...man nennt es ideomotorische Bewegungen.
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Roalf
antwortete am 12.02.04 (14:33):
P.P.S. Kam Uri Geller nicht aus aus der Schweiz? ;-)
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Irina
antwortete am 12.02.04 (14:56):
"...... Wünschenruten ......" (Roalf)
--- D a s muß es sein!!
Irina :-)
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Roalf
antwortete am 12.02.04 (15:28):
@irina hihi..du hast sicher Recht. Siggi Freud lässt wohl grüßen :-)
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