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THEMA:   Wer von Euch stopft noch Löcher.... ?

 48 Antwort(en).

Medea. begann die Diskussion am 20.01.04 (11:41) mit folgendem Beitrag:

.... oder repariert Haushalts- oder Gartengeräte?

Diese Frage kam mir gerade in den Sinn, als ich in meiner schönen Winterstrumpfhose an der Zehenspitze zwei Löcher stopfte. Ich kann doch das gute Stück deswegen nicht einfach wegwerfen, aber mit den Löchern anzuziehen, widerstrebt mir ebenfalls .... :-)
Vor einiger Zeit habe ich die Geschichten in "Liebesschluchten" von Bernhard Schling (?) gelesen; der Held in einer dieser Erzählungen hat eine Freundin, die ihre Pullover stets mit den gleichen Löchern wieder anzieht und er kann eines Tages nicht mehr umhin, sie darauf aufmerksam zu machen, was später zu keinem happy end führt.... ;-))
Und ich Fossil stopfe doch tatsächlich noch - und vor meinem Vater war keine Reparatur sicher ... - lach


jako antwortete am 20.01.04 (12:26):

Abgesehen davon, dass ich immernochmal Löcher stopfe, aber nur bei dicken Gartenstrümpfen, werden bei diesem Thema einige Erinnerungen wach. Was habe ich schon von klein auf unzählige Löcher stopfen müssen, ja ich hatte es sogar bis zum Kunststopfen gebracht! Denn mit Löchern rumlaufen, das gab es nicht. Auch meine Mamá war eine große Stopferin vor dem Herren *grins*. Und wir verachteten Löcher, die nur zusammengezogen wurden :-))) Jedes Loch musste wie gewebt aussehen.
Alte, handgestrickte Wollsachen wurden grundsätzlich aufgeribbelt, um das nötige Stopfmaterial zu haben.

Ich liebte das Stopfen, denn da konnte ich so gut meinen Gedanken nachhängen (heute würde man meditieren sagen).

Als ich dann heiratete und Kinder in die Welt setzte, bekam ich eine E-Nähmaschine. Mit der wurde dann alles außer Wollsachen und Strümpfen gestopft. Diese Maschine hat heute fast 50 Jahre auf dem Puckel aber funktioniert immernoch einwandfrei.

Naja, nostalgisch bin ich nicht und daher froh, sowas nur noch im äußersten Falle machen zu müssen.


Horst antwortete am 20.01.04 (12:47):

Nun, Stopfen kann ich nicht, allerdings Knöpfe stilgerecht wieder annähen. Aber was sonst so kaputt geht im Haushalt versuche ich erst mal zu reparieren, wenn meine Kenntnisse und technischen Möglichkeiten dafür ausreichen. Wegwerfen (und vorher ausschlachten für mögliche Ersatzteile) kann man's immer noch...


pilli antwortete am 20.01.04 (14:26):

ich habe noch nie und werde auch nicht stopfen...welche löcher auch immer :-)

time is money...und die zeit die es kostet, löcher zu stopfen, die verwende ich zu sinnvollem tun. die socken zu stopfen ist teurer als neue zu kaufen :-) und neues zu tragen...auch das empfinde ich gerade bei socken...sehr viel angenehmer.

:-)


jako antwortete am 20.01.04 (14:45):

@pilli,

Du bist eben kein Kriegskind. Im Krieg und auch nachher, als wir alle sehr, sehr arm waren (außer vielleicht einigen Ausnahmen) war Stopfen (Reparieren) nicht nur notwendig sondern auch sinnvoll. Und ich denke, in vielen Teilen der Welt, ja auch in Europa, gibt es noch genug Menschen, die so leben müssen. Weil sie keine Alternative haben.


Medea. antwortete am 20.01.04 (14:57):

Auch gestopfte Socken oder Winterstrumpfhosen werden durch waschen sauber, wenn auch nicht mehr neu ...., garantieren aber durchaus angenehmes Tragen. :-))
Bei einem kleinen Löchlein gleich wegzuschmeißen, dazu habe ich mich wirklich noch nicht durchringen können ...., da greife ich dann doch lieber zur Stopfnadel .... ;-))


jako antwortete am 20.01.04 (14:57):

Nachtrag.

Dass moderne, jüngere Menschen besonders in der westlichen Überflussgesellschaft so denken und handeln wie Du (z.B. auch meine Kinder)ist nur natürlich. Und auch wir Alten haben nur noch vage Erinnerungen an die Zeiten der Not.

Aber in einem gewissen Alter ist Zeit nicht mehr gleichbedeutend mit money, sondern bekommt einen anderen Stellenwert, der heutzutage sicher nichts mehr mit Stopfen oder ähnlichem zu tun hat.


jako antwortete am 20.01.04 (14:59):

Sorry, ich meinte Pilli.


Horst antwortete am 20.01.04 (15:16):

Die Sache hat auch noch einen anderen Aspekt. Reparierbares wegwerfen bedeutet nicht nur Geld verschenken (außer man verdient in der Zeit anderswie mehr), sondern auch zusätzliche Rohstoffe verbrauchen, Energie verbrauchen, Umwelt belasten. Und wenn das nicht nur einzelne machen sondern Millionen sind die Auswirkungen ganz erheblich.


pilli antwortete am 20.01.04 (15:16):

liebe jako :-)

stimmt...aber du hast vielleicht nicht bedacht, daß der krieg ein halbes jahrhundert her ist. auch gelerntes ist mit den jahren zu überprüfen...lach.

ich habe auch gelernt zu "rechnen"...glaub mir das mal :-)
und wenn bei einem angenommenen stundenlohn von 20 € das stopfen der socke eine halbe stunde braucht (material besorgen, nadel einfädeln und sticheln...) dann darf sich jetzt jede und jeder ausrechnen, wie teuer das "stopfvergnügen" wird. datt is purer luxus! :-)denn neue kann ich mir für viel weniger geld leisten...

aber auch auf dein zeitargument könnte ich dir ein nettes gegen-argument bieten :-) die zeit verwende ich sehr viel lieber zu anderem tun...lach...ich hab da ne nette möglichkeit kennengelernt...hihi...

also freunde, stopft oder stopft nicht...hauptsache es macht spass...das sticheln...meine ich jetzt.

:-)))

Internet-Tipp: https://www.versandmax.de/329840.html


Medea. antwortete am 20.01.04 (15:33):

apropos sticheln ... - .... das ist wieder eine ganz andere Kunst.... :-))


Geli antwortete am 20.01.04 (15:47):

Selbst Nachkriegskind, erinnere ich mich, dass auch noch lange nach dem Krieg "Nylons" mit Laufmaschen zum - wie hat das geheißen? - brachte. Naja, eine Strumpfhose kostete bei uns damals 10 Mark (falls es welche gab).


Horst antwortete am 20.01.04 (15:49):

Hallo Pilli, deine Kostenrechnung stimmt aber nur wenn du in der Zeit auch wirklich das von dir angegeben Geld verdienst - das tust du aber nicht, weil du dich ja angenehmeren Tätigkeiten hingibst (was ich verstehen kann...) ;-))


kurt3328 antwortete am 20.01.04 (15:59):

Hallo - an alle, die Ihr hier bisher so schön Eure Ansichten zu "Papier" gebracht habt:
ich möchte nun auch ein paar Worte dazu äußern. Zur Erläuterung sollte ich vielleicht erwähnen, daß ich eins der älteren Baujahre bin und "m".
Während des Krieges mußten wir (mein älterer Bruder und ich) bei unserer Mutter stopfen und flicken lernen. Aber nicht nur, daß die Löcher dann zu waren. Die gestopften Löcher durften danach nicht einmal auffallen! Und "Hosen flicken" war etwas ganz Besonderes. Das wurde von Hand gemacht - nicht mit Maschine. Die Löcher wurden ganz gleichmäßig ausgeschnitten, dann wurde der Flicken druntergesetzt und von außen und innen vernäht. Die Nähte durften von der jeweils anderen Seite nicht zu sehen sein!
Meine Mutter sagte: "Ihr seid Jungens und kommt früher oder später zum Militär. Dann müßt ihr das können." Und es hat uns dann später beim Militär und auch in der Nachkriegszeit sehr geholfen.
Also im Nachhinein möchte ich sagen, es hat uns nicht geschadet.
Und nun gebe ich Euch allen recht - auch pilli mit ihrer Einstellung zu Zeit und Kosten. Aber wir leben heute in einer anderen Zeit und haben keine Not. Doch bei uns Alten ist eben vieles "hängen geblieben". Und wir machen heute vielleicht vieles gern, was wir gar nicht müssen.
Mit dem Reparieren von Haushalts- und Garten-Geräten (die Medea eingangs erwähnt hat) ist es ebenso. Ich würde mal sagen: Vor mir ist auch nichts sicher!!!
Es grüßt Euch alle der Kurt


pilli antwortete am 20.01.04 (16:03):

@ Horst und kurt3328

eurem "spaßargument" kann ich nur beipflichten...lach

:-)))


jako antwortete am 20.01.04 (16:42):

@kurt3328,

herrlich Deine Schilderung, hatte ich schon vergessen, dass die Flicken früher so eingesetzt werden mussten. Aber dass Ihr Jungs das auch lernen musstet, das wusste ich nicht. Hatte keine Brüder.

@pilli,
natürlich habe ich bedacht, das geht meines Erachtens sehr wohl aus meinem Posting hervor.

>>die Zeit... bekommt einen anderen Stellenwert, der heutzutage sicher nichts mehr mit Stopfen oder ähnlichem zu tun hat.<< was soviel heißt, dass auch ich meine Zeit heut anders verbringe.

Im Übrigen finde ich alle Argumente faszinierend, zeigt doch wieder, dass jeder seine eigene Betrachtungsweise hat und verschiedene Prioritäten setzt.


Gudrun_D antwortete am 20.01.04 (16:47):

Hallole,
natürlich stopfe und repariere ich selber,alles,was machbar ist!
Durch Kriegszeiten dazu erzogen,war und ist es einfach selbstverständlich(für mich) nichts "so einfach" wegzuwerfen!
Was kann man -nicht nur in Notzeiten!-alles einsparen oder noch etwas daraus machen!
Nun,kreativ muss man schon sein und Phantasie sollte auch nicht fehlen.
Es ist für mich völlig unverständlich,alles unter dem Aspekt:lohnt sich das,neu gekauft ist schneller(müheloser)
anzusehen.
Heute,z.B. habe ich meine in die Wand eingebaute Toilettenspülung selber repariert..und sie funktioniert sogar!
Hab das notwendige ausgebaut,bin in einen Sanitärfachgrosshandel gefahren,hab erforderliches -gut beraten-geholt,konnte an einem schönen Pflanzenmarkt nicht vorbeifahren;-),liess dort etwa die Summe,die der Fachmann gekostet hätte,ABER:
ICH habe etwas geschafft und habe Blühendes mit heimgebracht!
Es macht mir Freude,auch manuelle Dinge erledigen zu können,ohne das in die Relation zum Geldverdienen zu setzen!
Etwas zu können,was man nicht gelernt hat,schafft mindestens soviel Zufriedenheit wie Geld auszugeben,das man verdienen muss.
Und,wenn dann erst Rentenzeit angebrochen ist,dann ist dieses Selbermachenkönnen und-wollen mehr wert als mancher noch Verdienende ahnen kann!
Hat von Euch schon mal jemand darüber nachgedacht,was funktioniert,wenn man aufs Knöpfchen drückt,Wasserspülung verschwinden lässt,was man "unter sich liess" ?
Nun,ICH kenne jetzt diesen Mechanismus ....
Man kann alt werden,und täglich trotzdem dazulernen wollen-
oder einfach nur Geld verdienen und ausgeben oder erworbene Rente sinnvoll nutzen.Und sinnvoll bedeutet für mich: selber erhalten,ausbessern reparieren oder durch gute Pflege erhalten .........
God dam I do,what I can!


pilli antwortete am 20.01.04 (17:16):

hihi...gudrun bist halt eine tolle frau...

beschreib dich doch mal...lach...vielleicht beisst noch jemand an? wenn ihr dann beide sparsam seid und socken stopft anstatt...lach...dann gibts reichlich zu vererben an diejenige, die dann aber lieber davon neue socken kaufen...

...sinnvoll kann auch schon mal aphrodisierendes sein. gute durchblutung gibt`s dann "umsonst". vielleicht mal ab und an statt "sinnvolles" auch mal "lustvolles" andenken?

wünscht dir lustvoll

pilli

p.s.
aus geheimer quelle weiss ich zu berichten, dass viele nette männer stunden, tage und manchmal auch nächte "reparierend" in mit per zufall mit pc ausgestatteten
kellerräumen verleben, weil die in der beletage hockende und stopfende eheliebste unendlich nervt...lach. ich überzeuge dann immer gerne davon, daß "stopfen" schon sinnvoll ist...lach...derweil wir beide dann lustvoll chatten und unsere wissenslöcher stopfen.

wie`s halt gefällt...

:-))))


dirgni antwortete am 20.01.04 (17:18):

Hallo Geli,

das mit den Laufmaschen nannte sich repassieren. Ich hab noch solche Repassiernadeln (Häkelnadeln mit so kleinen Zungen dran) und ich benütze sie auch noch für diverse Reparaturen.

Stopfen und flicken muß ja nicht immer eine Notlösung sein. So manchmal läßt sich damit ein Lieblingsstück retten, das man gar nicht durch Neues ersetzen möchte. Ist sogar gelegentlich eine besondere Form des Schenkens.


Mulde antwortete am 20.01.04 (17:19):

Möchte da auch mal was dazu geben oder schreiben
Gehöre ja nun nicht mehr zu den allerjüngsten
In den Kriegsjahren da wurde an unserer Schule keine Handarbeit für Jungs
gelehrt aber kochen mussten wir lernen so mehr wie Koch ich mit Nährhefe
oder backe einen Kuchen aus Möhren ohne Zucker.
Zu Hause gab es das Hotel „Mutti“ das Problem bis zum 18 ten Lebensjahr wahr kein Problem
Wusste ich wohl wie die Löcher am Hacken reinkamen.
nicht aber wie man die schliesst.
Hatte ja die allgegenwärtige Mutter und eine Oma die konnte so was sogar selber stricken.
Aber ging dann in den 50ern freiwillig zur Marine (DDR-Minenräumen)
Man bekam eine gewisse Stückzahl an Socken die auch eine bestimmte Zeit
Erhalten werden mussten.
Kaufen und ähnliches kam nicht in Frage zu dieser Zeit gab es noch die Kleiderkarte!
Also brachte man uns jungen Kerls bei wie man die Löcher mit Hilfe von Nadel und faden wieder zubekommt.
Man nannte das "Putz und Flickstunde" der Begriff war allen deutschen Soldaten in Ost oder West ein Begriff!
Erfinderisch wie in „Notzeiten“man als Mann sein muss – Knöpfe wurden dauerhaft mit Segelgarn angenäht.
Strümpfe stopfen über nahm eine liebe zukünftige Schwägerin , die wurde dann von
Meiner ex Verlobten auf Dauer abgelöst.
Heute tendiere ich dazu „gehe auf den Markt zu den Thais- Chinesen - „ein DoppelzentnerStrümpfe für 2 €“
gestopft wird nicht mehr!
Was aber das reparieren im Garten oder im Haus angeht- erstmal ist eigene Reparatur
Angesagt- ein Brett kann ich heute noch nicht wegschmeißen
Der Zaun an der Datsche ist ein sog. Jägerzaun Na da kann man doch die Latte selber annageln.
Und einen neuen Stiel an der Schaufel - Muss man da etwa eine neue Schaufel Kaufen?
Meinem Sohn seinen Bungalow - Gartenlaube -da hab ich keine Firma geholt
So was muß ein Zimmerer selber können.
Wobei ich aber denen recht gebe manche Reparatur wird teuerer als ein Neukauf
Hinzu kommt vieles lässt sich von Laien auch nicht mehr reparieren.
Fazit Knöpfe annähen ja - kann ja nicht immer gleich einen neuen Anzug oder Hemd kaufen:
Strümpfe stopfen ist allgemein out - der Markt ist nicht weit!


schorsch antwortete am 20.01.04 (18:10):

Nein, Strümpfe (Socken) stopfen ist nicht mein Ding. Aber Futter in Kitteln notfalls flicken und Knöpfe annähen, das mache ich.

Dazu mache ich alle handwerklichen Flickarbeiten im, am und ums Haus.

Noch eine kleine lustige Story: Als ich arbeitete, trug ich am liebsten bei der Arbeit Sandalen und schwarze Socken. Warum gerade schwarz? Weil ich dann, wenn der Zehennagel des grossen Zehs sich durchbohrte, diesen einfach mit schwarzem Filzstift einfärbte....


wanda antwortete am 20.01.04 (18:31):

ich stopfe und repariere - auch Elektrogeräte.


pucki antwortete am 20.01.04 (18:49):

Als ich das Thema las, wurde ich an frühere gräßliche
Zeiten erinnert. Handarbeiten -war für mich eine Strafe !
Strümpfe stopfen eine Quälerei. Ich hab´s gelernt, auch
ziemlich gut. Schwor mir dann aber, wenn die Möglichkeit
besteht, wirst Du entweder Ausreden finden oder die
(sollten es Strümpfe sein) Textilien als Putzlappen, wenn
möglich, verwenden. Ich konnte die Frauen nicht verstehen,
die ihre ganze Zeit mit Handarbeiten - wie Häkeln, Stricken, Nähen oder eben Stopfen verbrachten. -Ich las
viel lieber, fand auch meistens nette Leute, die mir beim
Reparieren halfen. Schuld an dieser Unlust war eine be-
geisterte und besessene Tante, die ihre Nichte unbedingt
davon zu überzeugen versuchte, wie wichtig es für eine
zukünftige Hausfrau sei, dies alles zu können. - Mich bei
Sonnenschein ans Haus fesselte , dabei streng auf Genauig-
keit der Stiche achtete usw. :-)))
Bei mir werden - Socken mit Löchern - in den Kleidersack entsorgt. Mein
Mann hat sich damit abgefunden, daß ich auch gar nichts dafür übrig habe. - Er stopft sie aber auch nicht :-)))


Allerdings haben Frauen, die gern stopfen, absolut kein
Verständnis für meine Unlust! :-)))))))


mart antwortete am 20.01.04 (19:39):

Eine Freundin mit 2 Kindern fand ich an einem schönen Sommernachmittag im Garten sockenflickend vor. Was ich denn damit täte --- nun sagte ich, ich würde sie in einen Flicksack stecken und vergessen - und wenn der wieder einmal in die Hand genommen wird - nun dann sind die Socken schon viel zu klein und die Entscheidung ist leicht.:-)


Medea. antwortete am 20.01.04 (19:41):

Das "mit dem gerne stopfen" bedarf schon ein wenig der Richtigstellung - denn von "gerne" ist in dem gesamten Thread nicht die Rede, wohl aber von der manchmalen Notwendigkeit, wenn ich ein sonst noch gutes Stück nicht wegwerfen möchte :-))

Und wegen zweier Zehenlöcher werde ich meine schöne und von mir besonders geliebte Strumpfhose (kein Liebestöter) doch nicht gleich entsorgen... ;-))

Was mich aber freut, ist das Echo auf diese kleine Alltäglichkeit - und auch, daß jeder nach seiner Facon handelt .... :-))


pilli antwortete am 20.01.04 (22:16):

und warum meinst du nun das extra betonen zu müssen...liebe Medea. oder sollte ich besser "Mrs. Blaustrumpf" schreiben...lach

was hattest du dir denn von der so wenig geheimnisvollen überschrift erhofft an reaktionen? :-) ich danke dir jedenfalls für die gelegenheit mal albern zu dürfen...denn...ob nun oder ob nicht...interessiert das denn jemand wirklich?

:-)


Tessy antwortete am 20.01.04 (22:21):

Beim Titel dachte ich im ersten Moment an das Stopfen der Löcher im Bundeshaushalt ;-))......

Ja, und bei manchen Beiträgen beschleicht mich das Gefühl daß es eine Schande ist Beschädigtes auszubessern....??

Quatsch, wer in seinem Leben schon mal gezwungen war zu sparen wird das anders sehen, vor allem wenn er Kinder hat.

Ich möchte noch eins draufsetzen: vor kurzem habe ich angefangen Socken zu stricken!
Sinnvolles Tun, liebe pilli, ist angesagt!

Tessy, bekennende Ausbesserin!


kleinella antwortete am 20.01.04 (22:29):

In unserem Haushalt wird alles repariert, was nur irgend geht. Da wir Geld nicht im Überfluß haben, halten wir es für sinnvoll. Habe erst dieser Tage wieder an zwei durchgewetzten Jeans meines Sohnes gesessen, der sie unbedingt geflickt haben will. Die Argumente von pilli kann ich nicht nachvollziehen. Wer berufstätig ist, der setzt natürlich andere Prioritäten, aber wer nicht ....


pilli antwortete am 20.01.04 (22:49):

lach Tessy...sollte ich mal von so einem liebelein hören, daß ihn die selbstgestrickten seiner liebsten entsetzlich jucken, werde ich ihn bitten, grüsse an dich ausrichten lassen...lach...ma gucken was ich dann zum "jucken" anraten kann.

:-)


mart antwortete am 20.01.04 (22:59):

Ach pilli,

Die Frau eines sehr lieben Freundes, die nicht gar so lieb ist, früher hätten wir gesagt, sie hat Haare auf den Zähnen (aber wahrscheinlich ist das wieder sexistisch) hat meinem lieben Mann handgestrickte Socken geschenkt.

Warum wohl?


Tessy antwortete am 20.01.04 (22:59):

pilli, wo hast du gelesen daß ich für "ihn" stricke? Tz, tz..., was du immer denkst, recht eingeschränkt....


pilli antwortete am 20.01.04 (23:00):

hihi...

ich ahne es....

:-)


pilli antwortete am 20.01.04 (23:04):

Tessy...lesen ! :-)))

ich schrieb nicht, dass du...ich schrieb doch nur von den grüssen an dich...lach

ich sache et ja...egal wie wir albern...es hat doch immer noch diejenigen, die vielleicht blaue strümpfe bevorzugen...lach...und dann machen wir da auch ein so nettes them draus :-)


Felix antwortete am 20.01.04 (23:27):

Ich würde weiterfragen ... Wie erzieht ihr eure Kinder und Enkel ... wie habt ihr sie erzogen ... was für ein Vorbild seid ihr gewesen?

Erzieht ihr sie zu einer Wegwerfgesellschaft? Was kaputt ist kann ersetzt werden! Wie sparsam kann man mit Verbrauchsmaterial oder Nahrungsmitteln umgehen. Ist das für euch eine Kostenfrage? ... wie z.B. bei pilli, die den Kostenaufwand berechnet. Ist es eine Zeitfrage? Ist es eine Frage, ob ihr euch das leisten könnt oder nicht?

Für mich ist es eine prinzipielle Haltung, wie wir mit Resourcen umgehen. Materiell könnte ich mir leisten alles, was defekt ist, zu ersetzen. Ich repariere alles, was in meinen Möglichkeiten liegt.... Ja, es macht mir sogar Spass und bringt mir oft Befriedigung, wenn ich es schaffe.

Ich bin überzeugt, dass ein Kind, dem man beschädigte Spielzeuge eingfach ersetzt hat, einen andern Charakter entwickelt, als ein Kind, das mitgelitten hat, bis ihr Spielzeug mit ihrem eigenen Aufwand oder der Mithilfe der Erwachsenen wieder instandgestellt war.


pilli antwortete am 21.01.04 (00:51):

akzeptiere ich gerne Felix...aber erlaubst du mir eine art der befriedigung? :-)

könnte es sein, daß mit dem alter auch der witz verloren geht?

*koppschüttel* wird wohl wieder zum kreuzzug werden...neee...datt macht mal unter euch aus...

:-))))


mart antwortete am 21.01.04 (00:52):

Lieber Felix, zeig mir Deine gestopften Socken und geflickten Leintücher (vielleicht so, daß Stoff in Stoff übergeht und nicht nur der Flicken draufgenäht ist) und ich werde Dir meine höchste Reverenz erweisen.


Renate2 antwortete am 21.01.04 (01:39):

Hallo,
ich stopfe, flicke, restauriere, was andere wegwerfen. Und schaffe damit Kleidung von historischen Puppen. Im Reallife werde ich damit oft angefremdelt, (wer hat schon Interesse oder - Geld -!!!!) für sowas, -aber ich bin mir sicher, daß ich damit einen Beitrag leiste, um kulturelle Entwicklungen nicht ganz vergessen zu lassen. Es rechnet sich natürlich nicht, wenn man z.B. davon leben will, aber um Rechnungen geht es dabei auch garnicht, es geht nur um den Erhalt von uralten Kenntnissen.
Ich habe die Techniken von meiner Großmutter erlernt, auch meine Mutter konnte noch spinnen, weben, und sonstige bäuerlichen Geschicklichkeiten, und hat damit ihre Familie im Krieg durchgebracht...
Wenn andere Menschen teure Antiquitäten kaufen, dann erhalte ich genau dieses Wissen durch meine alten Techniken.
Noch Fragen?
Renate.


uul antwortete am 21.01.04 (02:18):

hallo Medea,
ich bin ganz Deiner Ansicht! Neulich hatte eine meiner Lieblingssocken auch ein Löchlein, das ich natürlich wieder repariert habe! Zeitaufwand: 3 Minuten, gespart: 12 € - denn das waren sehr teuere Socken! Und ich bedauere es sehr, daß es heute nur noch wenig Auswahl an Stoffen gibt, jedenfalls sind kaum noch Geschäfte zu finden, um selbst etwas schneidern zu können. Früher, als meine Kinder noch klein waren, habe ich sämtliche Kleidungsstücke für sie genäht - und immer alles gleich in 3-facher Ausfertigung, oft auch nach eigenen Enfwürfen (heute würde man ja "Design" dazu sagen ....)


Felix antwortete am 21.01.04 (02:20):

Also mart ...

ich habe gesagt: " ...Ich repariere alles, was in meinen Möglichkeiten liegt."
Du bist so unfair ... und bringst das Beispiel mit dem "Kunststopfen", das ich zwar schon gesehen habe ... aber natürlich nicht in meinen Möglichkeiten liegt!

Es wäre nett, wenn du den Grundgedanken kommentieren würdest!


schorsch antwortete am 21.01.04 (08:52):

@uul: "...Und ich bedauere es sehr, daß es heute nur noch wenig Auswahl an Stoffen gibt, jedenfalls sind kaum noch Geschäfte zu finden, um selbst etwas schneidern zu können..."

Dabei ist wohl eher der Umstand schuld, dass es keine Läden mehr mit genügend Interesse gäbe, als umgekehrt Leute, die diesen Läden ihre Produkte abkaufen. Alles ist eine Sache von Angebot und Nachfrage.


simba antwortete am 21.01.04 (09:44):

Mit dem Nähen und Stopfen habe ich es nicht so, ich bin nicht geschickt genug - allerdings bei Dingen die es mir wert sind, greife ich schon zur Nadel. Was meine sonstigen Sachen betrifft, bin ich sehr fürs Reparieren und Imstandehalten. So habe ich erst kürzlich schweren Herzens
meinen alten Fernseher weggegeben - er hatte es fast 20 Jahre geschafft. Auch meine Schuhe liess ich immer solange reparieren bis es wirklich nimmer ging - wer als Frau Schuhgrösse 41 hat, weiss wie schwer es vor 30 Jahren war, welche zu kaufen, denn die waren so gut wie nicht vorhanden. Heute ist es Gottseidank leichter welche zu bekommen, dafür gibt es keine Flickschuster mehr...
Was das Spielzeug betrifft, so muss ich Felix beipflichten, denn wenn ich das Zimmer meiner Enkelkinder sehe, welches so vollgestopft ist mit lauter Sachen mit denen sie gar nicht mehr spielen, kommt mir das Grausen, und ich finde es liegt sehr wohl an den Eltern ob sie ihre Nachkommen zu einer Wegwerfgesellschaft erziehen. Allerdings ist der Komsumdruck auch sehr gewaltig, und es wird den Kindern von den Medien und Klassenkameraden eingehämmert was sie sich alles zu wünschen haben...


utelo antwortete am 21.01.04 (11:55):

Hallo Miteinander,
auch ich stopfe mitunter meine teuren Strickstrumpfhosen oder auch Wollsocken. Warum soll das verpönt sein? Als Kriegskind haben wir das Zu Hause und danach in der Schule gelernt. Geholfen haben mir diese und andere Kenntnisse über Heimwerken, Reparieren, Basteln usw. in der Nachscheidungszeit, als wir nichts hatten. Wir haben fast immer alles selbst gemacht, tapezieren, streichen, Boden verlegen und dabei Befriedigung und auch Selbstbestätigung erhalten. Meine Kinder -auch die Jungs- haben in der Schule Handarbeit und Kochen gelernt und können sich auch heute noch gut selber helfen und sogar für ihre Freundinnen oder für mich manchmal ein Supermenue zubereiten. Und es macht Freude.
Sparsamkeit kommt natürlich teilweise auch dazu, aber warum soll ich z.B. eine teure Strumpfhose von ca. 20 € oder mehr wegschmeißen wegen eines kleinen Lochs. Das ist einfach nicht einzusehen.


desiree antwortete am 21.01.04 (13:16):

Ich habe Eure Beiträge mit einem Schmunzeln aber auch etwas nachdenklich gelesen.

Natürlich musste ich auch lernen, wie man Socken (auch sehr grosse) strickt.

Nun ging ich als Kind natürlich viel lieber zum Schlittschuhlaufen. Dafür hatte meine Omi Verständnis.
Mit 4 Nadeln konnte ich stricken -------das war also fertig. Also musste ich nur noch beweisen, die Ferse und Spitze zu stricken. Alles andere strickte dann die liebe Omi. Wir waren ein gutes Team!
Ich wünsche Euch einen schönen Tag, ob Ihr nun lest, malt oder handarbeitet. lol


maggy antwortete am 21.01.04 (13:40):

Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber es geht wohl nicht darum, wer gut handarbeiten kann :-)

Löcher stopfen hm..dafür habe ich keine Zeit. Früher machte ich dass mit der Nähmaschine. Am ehesten haben ja wohl die Herren der Schöpfung Löcher in ihren Socken..schmunzel. Die werden dann bei uns entsorgt oder zum Fahrradputzen verwendet [ich meine natürlich die Socken ...lol] Es kommt dann immer auf die Größe der Löcher an.

Wünsche Euch noch einen schönen Tag. Hier scheint die Sonne. Es grüßt maggy


Tobias antwortete am 21.01.04 (20:54):

Mein ganzes Leben lang habe ich Löcher gestopft aber wenn das Eine gestopft war ist daneben Eines entstanden.

So stopft man sich nun mal durchs Leben. :-))))))))


carla antwortete am 21.01.04 (21:46):

mh - ich stopfe gern :-)). Das Ergebnis ist zwar nicht immer makellos, aber ich empfinde Sockenstopfen als fast meditative Arbeit, die mir Freude macht...


dingo antwortete am 22.01.04 (09:07):

Stopfen?

tragen socken nur dreimal in der woche, zum golf.
wenn dann sich ein loch sich einschleicht, raus damit, sind sowieso nicht mehr weiss.

:-)) Dingo


schorsch antwortete am 22.01.04 (09:36):

Ja lieber Dingo - es wäre ja schlimm, wenn das Loch in der Socke einem ein 19. vorgaukeln würde (;--))))

Aber wer das nötige Kleingeld hat zum Golfen, der vermag es sicher auch, sich zu jeder Golfpartie ein paar neue Socken zu posten.....

Gut Loch!


Woissie antwortete am 22.01.04 (10:58):

Interessantes Thema das sockenstopfen. Ist viel tiefgreifender als man meint.
Worum geht´s ?
Ich denke, um die Wegwerfgesellschaft.
In der leben wir, in der sind wir gezwungen wezuwerfen, sonst klappt das System nicht. Wenn weggeworfen wird, kann konsumiert werden. Und das sollen wir, konsumieren, konsumieren, notfalls auf Kredit. Wir dürfen aber auch ein Loch in der Socke stopfen, wenn wir denn genügend Stopfgarn, Nadeln, Fingerhut etc. konsumieren und den Bus oder das Auto dazu benutzen, diese Dinge einzukaufen und danach noch eine Tasse Kaffee trinken und dem Meinungsumfragenden auf dem Parkplatz 1o Minuten lang Fragen beantworten, anschließend noch den Lottoschein abgeben und auf der Rückfahrt noch tanken und den Wagen waschen und zu Haus die Heizung aufdrehen uns gemütlich daneben setzen und das Loch in der Socke zusticheln.
Wir leisten so unseren Beitrag zu einem volkswirtschaftlichen System welches zur Zeit ziemlich löchrig aussieht und dringend der Menschen bedarf, die stopfen können.
Ja, ist es denn nicht so ?