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THEMA:   Jahresende 2003

 39 Antwort(en).

Tobias begann die Diskussion am 19.12.03 (13:26) mit folgendem Beitrag:

Und immer wieder feiern wir die Geburt Christi !

Und immer wieder wünschen wir uns Glück und Gesundheit für das folgende Jahr !

Und immer wieder hoffen wir das dies in Frieden und Freiheit sein möge !

Und weil uns diese Hoffnung immer und immer wieder offen steht glauben wir immer und immer wieder an das Gute im Kommenden.

Fröhliche Weihnacht und ein glückliches neues Jahr,
wünscht Euch

Tobias


eko antwortete am 19.12.03 (14:38):

Auch ich wünsche allen Diskutanten und Lesern beiderlei Geschlechts

.............Frohes Fest, verbunden mit viel Freude

................Einen guten Rutsch ins Neue Jahr

...........und ein glückliches und erfolgreiches 2004.

Mögen alle Euren guten Wünsche in Erfüllung gehen.

Freundliche Grüße

e k o


Gudrun_D antwortete am 19.12.03 (15:44):

Es ist wirklich nicht leicht,diese guten Wünsche einfach
zu unterschreiben!
Wir wünschen uns und unseren Lieben all das Angesprochene,obwohl wir um all das Elend,morden und hungern in der Welt wissen.
Ich fühle mich so hilflos,wenn ich daran denke.
Und doch gibt es immer wieder Hoffnung-denke ich z.B. an die Sendung in der ARD gestern Abend,wo Jose Carreras Gala-Schau für Leukämiekranke eine Rekordsumme zum Ende der Sendung von
fast 6 Mill.Euro zusammengetragen hat.
Es wäre eigentlich gar nicht zu schwer,Länder und Völker verstehen zu wollen,ihre Sitten und Gebräuche sowie ihren Glauben zu achten und zu respektieren!


eko antwortete am 19.12.03 (15:55):

@ Gudrun:

Ich denke, dass wir es einfach tun m ü s s e n , diese guten Wünsche auszusprechen, denn a l l e Menschen, auch wenn sie es nach aussen hin nicht zeigen wollen oder können, sehnen sich nach Frieden.

Dass es das Gute im Menschen trotz allen Streites und einander weh tun dennoch gibt, hat sich sowohl gestern Abend bei der Carreras - Schau als auch wenige Tage vorher mit der Aktion "Ein Herz für Kinder" erwiesen.

Wenn wir guten Willens sind und bleiben, kann uns das Gezänk und die Streitereien nichts anhaben. Aber wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass wir nicht alles Elend dieser Welt tragen und verbessern können.

Frohes Fest wünscht

e k o


desiree antwortete am 19.12.03 (18:17):

Liebe Gudrun,

ich stimme Dir zu. Deshalb spenden wir sicher alle jedes Jahr und helfen damit.
Die Welt können wir nicht verbessern, jedoch unsere kleine, unmittelbare Welt.
Es tut auch gut, schon in der Nachbarschaft, im Freundeskreis oder in der Familie zu helfen.

Ich wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest.
Liebe Grüsse
desiree


Karl antwortete am 19.12.03 (18:21):

Ich möchte mich den guten Wünschen anschließen. Wer mag kann meine kleine Geschichte von Weihnachten hier nachlesen:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/weihnachten2003.html


Felix antwortete am 20.12.03 (01:16):

Wie vielschichtig das "Weihnachtsfest" ist, erfuhr ich wiedereinmal auf meiner heute abgeschlossenen Reise quer durch Sri Lanka.
Wir wissen ja schon längst, dass das Tannengrün und der Kerzenschein rein gar nichts mit der Geburt von Christus zu tun hat. Am ehesten noch mit der Sonnenwendfeier, den kosmisch markanten Zeitpunkt, an welchem auf der Nordhalbkugel die Tage wieder länger werden und die erloschene Kraft der Sonne wieder zunimmt. Man hat die Geburt des Religionsstifters ganz künstlich und absichtlich auf diesen Zeitpunkt verlegt. Die Gläubigen sind ja dumm und bekanntlich manipulierbar!
Obwohl in Sri Lanka nur eine kleine Minderheit christlich ist, wimmelt es am weihnächtlichen Dekorationen. Auf Plätzen, Strassenverzweigungen, in Kaufhäusern, Parkanlagen, an öffentlichen Gebäuden und natürlich in Hotels gleissen und glitzern nach amerikanischem Vorbild weihnächtliche Symbole. Das grosse Weihnachtsgeschäft hat nichts mit der Geburt von Christus zu tun! Auch bei uns nicht!


Rosmarie antwortete am 20.12.03 (08:41):

"...Am ehesten noch mit der Sonnenwendfeier... Man hat die Geburt des Religionsstifters ganz künstlich und absichtlich auf diesen Zeitpunkt verlegt. Die Gläubigen sind ja dumm und bekanntlich manipulierbar."

Lieber Felix, das sehe ich anders. Du weißt, ich bin auch kein Christ. Aber deine Aussage klingt für meinen Geschmack zu abwertend. Dass die Feier der Geburt Christi auf die Wintersonnenwende gelegt wurde, war damals sicher u.a. auch ein geschickter Schachzug, um heidnische Traditionen einzubinden. Aber Weihnachten und "Das Licht kommt wieder" passt doch von der Symbolik her wirklich optimal! Warum sollten die Christen nicht auf Symbole und Bilder zurückgreifen, die den Menschen seit Urzeiten zugänglich sind?
Was wäre eine Religion, wenn sie nicht die allgemeinzugänglichen tiefen Erfahrungen der Menschen einbinden könnte?

Auch ich wünsche allen ein friedliches und frohes Weihnachtsfest!


Tobias antwortete am 20.12.03 (11:47):

Christen feiern seit Jahrhunderten die Geburt Christi am 25.Dezember. Für mich ist dieser Tag heilig, denn Millionen und aber Millionen beten, seit Christi Geburt an diesen Tag und dies macht diesen Tag heilig. Wer auch immer vor Christi Geburt diesen Tag für anbetungswürdig empfand handelte genau wie ich heute handle.

Viele Menschen verschiedener Religionen beten an verschiedenen Orten an verschiedenen Tagen im Jahr und weil es so viele Menschen am gleichen Tag und verschiedenen Orten beten, ist dies immer ein herausragender ein heiliger Tag.

Dies ist meine Meinung.


mart antwortete am 20.12.03 (18:38):

Felix,

wie präpontent von Dir, als würden Christen nicht wissen, daß praktisch alle ihre kirchlichen Festtage alte germanische Festtage überlagern. Jedenfalls ich habe das schon vor mehr als 50 Jahren gelernt.

Aber vielleicht ist man in der Schweiz und in Deinen Kreisen noch nicht so weit!


wanda antwortete am 20.12.03 (18:53):

allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und Dir, Karl, danke für die Geschichte.
@seewolf - wir kommen - hoffentlich habt Ihr noch Platz.


entdeckerklaus antwortete am 20.12.03 (22:40):

Felix!!! Das war hart. Menschen die in Ihrer Not und Verzweiflung in der Religion trost finden würde ich nict als Dumm bezeichnen.
Euch allen eine schöne Weihnachten
Klaus W.


Felix antwortete am 21.12.03 (01:09):

mart meint:

"...Jedenfalls ich habe das schon vor mehr als 50 Jahren gelernt.
Aber vielleicht ist man in der Schweiz und in Deinen Kreisen noch nicht so weit!"

Danke für die präpotente (= veraltet für überhebliche, aufdringliche) Belehrung deinerseits gelehrte mart.
Wir dümmliches Bergbauernvolk sind halt im Denken noch hinter dem Mond daheim.
Merkst du nicht, wie du dich mit deiner Ueberheblichkeit lächerlich machst? Weshalb musst du dein Selbstwertgefühl durch Herabsetzung deines Diskussionspartners aufmotzen? Du hast damit nur erreicht, dass ich nun Mühe habe, bei dir noch Reste von Redlichkeit annehmen zu können.
Aber vielleicht ist das ja deine Absicht!?


mart antwortete am 21.12.03 (01:25):

Felix,

Deine Bemerkung <<Man hat die Geburt des Religionsstifters ganz künstlich und absichtlich auf diesen Zeitpunkt verlegt. Die Gläubigen sind ja dumm und bekanntlich manipulierbar!<<

beleidigt mich!

"Die Gläubigen" oder einige wenige Gläubige sind dumm?

"Die Gläubigen" oder einige wenige Gläubige sind manipulierbar?

Wieso weißt Du, daß Gläubige nicht wissen, daß Weihnachten und die Wintersonnenwende zusammenfallen?

Wieso weißt Du, daß Gläubige nicht wissen, daß dieser Zeitpunkt von praktisch allen Völkern ganz besonders gefeiert worden ist?


Felix antwortete am 21.12.03 (02:06):

@mart

Wenn du willst, dass ich auf deine Fragen antworten kann ... dann stell sie so, dass sie klar und eindeutig sind.

Zur Verdeutlichung, was ich oben unter dem ungenauen Ausdruck "dumm" gemeint habe ... eine kurze Erklärung:

Wenn man unter Glauben im religiösen Bereich die Annahme von mündlich oder schriftlich überlieferten nicht überprüfbaren Sachverhalten versteht, dann wird damit das eigene Denken durch Vorgedachtes ersetzt.
Metaphysisches Erkennen und Wissen, wie es von gewissen Personen behauptet wird, bleibt vorerst eine Behauptung, die mich in keiner Weise überzeugt. Wenn es ein Erkennen der einzigen Wahrheit wäre ... würden alle Seher die gleiche Wahrheit wahrnehmen ... was bekanntlich nicht der Fall ist!
Dann gäbe es nämlich nur eine religiöse Vorstellung ... die einzig wahre!
(vergleiche Ringparabel in "Nathan der Weise"!)

Das wäre ein Thema für sich!


Felix antwortete am 21.12.03 (08:23):

Psychologe warnt vor Erwartungsdruck an Weihnachten:

ERFURT - Die Erwartungen ans Weihnachtsfest sind nach
Ansicht des deutschen Psychologen Eckhard Giese in vielen
Familien überzogen. Das führe nicht selten zu Krach unter demTannenbaum, sagte Giese in einem Gespräch mit der
Nachrichtenagentur dpa. "Der Wunsch nach besonderer
familiärer Harmonie, liebevollem Miteinander und nach einem
möglichst perfekten Ablauf des Festes sorgen häufig für Stress und Belastungen", sagte der Professor an der Fachhochschule Erfurt. Die Mythen und die Symbolik an Weihnächten treffen laut Giese offenbar die Sehnsüchte nach Liebe und Zuwendung.
Erwachsene fühlten sich noch einmal in die Kinderzeit
zurückversetzt. Beim Wunsch, eine schöne Zeit miteinander zu verbringen und die Seele baumeln zu lassen, würden jedoch real existierende familiäre Spannungen und Konflikte oftmals
ausgeblendet.
"Hinzu kommt, dass in den Festvorbereitungen und -ritualen wie etwa dem Schenken ganz eigenes Konfliktpotenzial steckt."
Schwierig sei die Situation vor allem für die Frauen. Sie hätten den Grossteil der praktischen Festvorbereitungen zu bewältigen und fühlten sich darüber hinaus für den Gefühlshaushalt der Familie zuständig. "Wenndann etwas nicht wie gewünscht klappt, wird aus dem Fest der Liebe und der Sehnsüchte schnell das Fest der Schuldgefühle",sagte Giese. Als Gegenrezept empfahl er, das Fest gemeinsam zu planen. "Dabei sollten neben gemeinsamen Aktivitäten vor allem
genügend persönliche Freiräume bleiben."

Ich wünsche allen friedliche und beglückende Festtage ... und ... eine gute Verdauung. &:>)))


mart antwortete am 21.12.03 (08:29):

Deshalb meine Lieben (insbesondere gestresste Frauen), seid nicht "dumm und manipulierbar" und "ersetzt nicht eigenes Denken durch Vorgedachtes" !


pilli antwortete am 21.12.03 (09:42):

lach...Felix

auch dir wünsche ich eine gute und erfolgreiche verdauung!

da ich lesen durfte, daß du auf deiner reise viel sonne geniesen durftest, ist wohl sichergestellt, daß eine "Hormonkaskade" deinen körper auf "wach" schaltet und somit einem vielversprechenden Verdauungsvorgang nichts im wege stehen dürfte.

vielleich magst du die festlichen tage damit verbringen, eine genaue analyse dieses so wichtigen vorganges zu fertigen um bei gelegenheit davon zu berichten?

"Mann gönnt sich ja sonst nichts"

:-)))


jako antwortete am 21.12.03 (11:45):

Weihnachten war immer schon und ist es auch heute noch für mich das Fest, das die Bedeutung des liebevollen Gebens und Nehmens verkörpert. Ich glaube, wer das verinnerlicht, wird immer ein schönes Weihnachten feiern egal wo er/sie ist. Denn Geben oder Nehmen drückt sich ja nicht nur in materiellen Dingen aus und ist auch nicht ortsgebunden. Und wenn man nichts erwartet, egal von wem, kann man auch nie enttäuscht werden.

Ich wünsche unserem Webmaster und allen ST-lern eine Weihnachtszeit der Freude, des Friedens und vor allem Gesundheit. Wir "sehen", "hören" bzw. lesen uns wieder im Neuen Jahr. Ich wünsche allen einen guten Rutsch!

Es grüßt Euch

jako


mart antwortete am 21.12.03 (11:48):

Nun es gelingt langsam die Dummheit und Ignoranz auszutreiben:

Lt. untenstehendem Bericht ist Weihnachten in den USA nicht mehr ein christliches Fest und in Birmingham, Englands zweitgrößter Stadt gibt es anstelle dessen das neue Fest „winterval“. Das ist kein verfrühter Aprilscherz, sondern Tatsache (im Internet viele Links, auch englischsprachige)

https://www.merkur.de/aktuell/cw/gg_035102.html

„Ganz offiziell ist – zumindest in den USA – Weihnachten auch kein christliches Fest mehr; so beschied das US-Justizministerium einem Juristen, der auf die Abschaffung des Weihnachtsfestes geklagt hatte, weil der Weihnachtsfeiertag die verfassungsmäßige Trennung von Staat und Kirche verletze: „Weihnachten ist inzwischen ein säkularer Feiertag, da die meisten weihnachtlichen Symbole mit dem Christentum nichts zu tun oder ihre Beziehung zum Christentum längst verloren haben.“

„Die englische Stadt Birmingham hat mit Rücksicht auf den hohen muslimischen Bevölkerungsanteil die Weihnachtszeit abgeschafft und durch die multikulturelle Wortschöpfung „winterval“ ersetzt“


Medea. antwortete am 21.12.03 (11:58):

Noch denke ich alleine und ich hoffe, daß es mir auch 2004 möglich sein wird ... :-))
Wenn ich Bilanz ziehe, komme ich zu dem Schluß, daß 2003 familiär, national, international und weltpolitisch ein Jahr war, von dem ich mich schnell verabschiede, ohne ihm eine Träne nachzuweinen. Lediglich dieser Super-Sommer wird mir eine angenehme Erinnerung bleiben.


Sofia204 antwortete am 21.12.03 (13:39):

Der Zug 2003 ist bald nur noch von hinten zu sehen,
und ich bleibe resümierend noch eine Weile
staunend in der Sogkraft der Ereignisse.

Ohne Widerstand gibt es ja das Wachstum nicht -

In diesem Sinne auf ein Neues !


Felix antwortete am 21.12.03 (17:40):

Auf was ich eigentlich hinweisen wollte, ist die Selbstverständlichkeit mit der man Bräuche und Denkweisen, in welchen man aufgewachsen ist, als global und allgemein gültig ansieht.
Man nennt diese Fehleinschätzung auch Ethnozentrismus.

Das Beispiel der Wintersonnenwende zeigt z.B. , dass dieses auffällige Geschehen der jahresperiodischen Sonnenerscheinung ein Phänomen ist, das z.B. im Tropengürtel gar nicht wahrgenommen werden kann. Die dort lebenden Völker richten ihre Feste also eher nach Mondperioden.
Das Wiedererstarken der Sonnenkraft hat vorallem die Völker fasziniert, die weiter im Norden lebten. Wie die Geburt Christi in die Nähe der Wintersonnenwende zu liegen kam ersieht man aus folgenden Erläuterungen:


Weihnachten – ein germanisches Fest?
Die ersten Christen feierten noch keine Weihnachten – die Geburt des Menschen Jesus schien gegenüber seiner Hinrichtung und Auferstehung unwichtig, denn sie ebten in Erwartung des „nahen Weltgerichts“. Erst im Laufe des 3. Jahrhunderts bürgerte sich der Brauch ein, Jesu Geburt zu feiern – zunächst am 6. Januar.
Nun gab es um die Wintersonnenwende herum im römischen Reich ein wichtiges Fest, die Saturnalien, zu Ehren des Göttes Saturn, eine Art: „Karnevalsfest“ in der Zeit „zwischen den Jahren“, den zwölf Nächten zwischen Sonnenwende und Neujahr. Ab dem 2. Jahrhundert breitete sich die Verehrung des altiranischen Gottes Mithras vor allem in der Legion aus. Züge des Mithras vermischten sich mit denen des Sonnengott Sol; es entstand der Kult des „Sol Invictus“ (unbesiegte Sonne), dem schärfsten Konkurrenten des Christentums im 4. und 5. Jahrhundert.
Der jährliche Sieg des „Sol Invictus“ über das Dunkel wurde kurz nach der Sonnenwende, am 25. Dezember, gefeiert, symbolisiert als Geburt des Sonnenkindes.
Um von der Popularität dieses Festes zu profitieren,verlegte der römische Bischof Liberus das
Fest der Geburt Jesu auf diesen Tag. Infolgedessen drangen viele mit dem Sonnengott verbundene Vorstellungen in das christliche Fest ein.

Es gab ohne Zweifel bei den vorchristlichen Germanen ein Fest zur Wintersonnenwende, allerdings lässt sich aufgrund der spärlichen Quellenlage kaum etwas darüber sagen. Etwas genauer sind wir über das Mitwinterfest der Nordgermanen zur Wikingerzeit unterrichtet, so z. B. über das „Midvinterblot“ (Mittwinteropfer) im schwedischen Alt-Uppsala, das vom christlichen Chronisten Adam von Bremen geschildert und mit gruseligen Menschenopferschilderungen ausgeschmückt wurde. Auch aus Saga-Texten und der Edda lässt sich einiges über die Mittwintergebräuche dieser Zeit ableiten, allerdings sollte man nicht vergessen, dass diese Texte erst lange nach der Missionierung niedergeschrieben wurden. Auch Volksagen, wie die über die „wilde Jagt“ zu den Rauhnächten, geben Hinweise auf die germanischen Mitwintervorstellungen – allerdings kaum mehr als eben Hinweise. Dasselbe gilt auch für die zahlreichen Jul-Sagen aus dem nordgermanischen Raum.

Im Zuge der Missionierung gelangte das römisch überformte Christfest vom 6. bis zum 9. Jahrhundert in den rechtsrheinischen Raum, nachdem das Christentum schon länger in den ehemals römischen Gebieten des heutigen Deutschland Fuss gefasst hatte. Sicher erleichterte die
zeitliche Nähe zur Sonnenwende die Einführung des neuen Festes, aber es ist nicht so, dass die Missionare ein existierendes Fest einfach „christlich umdeuteten“ – sie brachten das kirchliche Fest der Geburt Christi als im wesendlichen fertiges Fest aus dem römischen Raum mit.

So einfach ist die Sachlage also nicht ... und ob der 25. Dezember nun ein "heiliger" Tag im Jahresablauf ist ... ist schliesslich ein ganz individuelles Problem.


Felix antwortete am 21.12.03 (17:58):

Es gibt auch keinen einleuchtenden Grund, das Jahr am 31. Dezember zu beenden. Das ist eine rein willkürliche Regelung, die bei der heute für uns geltenden Kalenderreform so festgelegt wurde.
Dies war nicht immer so und gilt auch heute nicht für alle Völker dieser Erde.
Auch die Selbstverständlichkeit, dass auf einem Globus oder auf den meisten Karten der Nordpol oben ist, hängt eben mit dem Umstand zusammen, dass diese Orientierung von Menschen festgelegt wurde, die selber auf der Nordhalbkugel zuhause sind. Und wer will schon freiwillig "unten" sein.
Ich habe mir einmal in der Schule den Spass erlaubt, einen Globus anderstherum zu orientieren. Die Reaktionen waren aufschlussreich.
Im Weltraum gibt es eben kein oben und unten! Aber sind wir uns das immer bewusst?


mart antwortete am 21.12.03 (19:36):

Felix,

Eine Frage bitte zu Deinen oberen Ausführungen:

<<...ist die Selbstverständlichkeit mit der MAN Bräuche und Denkweisen, in welchen MAN aufgewachsen ist, als global und allgemein gültig ansieht.<<



Wer ist mit diesem "MAN" gemeint?


Tobias antwortete am 21.12.03 (22:14):

Werter Felix, es zwingt dich , auch in der Schweiz niemand, den 25. Dezember als Geburtstag Christi zu feiern.

Für mich ist dies und bleibt dies die Heilige Nacht, so einfach mach ich es mir.


biatti antwortete am 21.12.03 (23:14):

Hallo Felix, in Australien gibt es Landkarten, bei denen Australien in der Mitte liegt und der Nordpol unten.

Ich hab auf meinem Frühstücks- und sonstiges-Essen-Tisch eine Weltkarte als Tischmatte (Schreibunterlage, Karstadt), die ich daraufhin versuchsweise umgedreht habe. Das hat mich einige Tage mehr als irritiert, und ich hab sie wieder umgedreht.

Vielleicht hätte ich mich Wochen daran gewöhnen sollen.


Felix antwortete am 21.12.03 (23:33):

@ mart

Das ist eine spitzfindige Frage.

Statt <MAN> kannst du auch setzen: <Die meisten, der Durchschnitt, der Grossteil der Europäer, oder nach allgemeinem Sprachgebrauch>

Du findest dich offensichtlich besonders clever ... auf solchen Spitzfindigkeiten herumzureiten, statt selber gute und klare Argumente zu bringen.
Wir kennen dieses Sabotieren einer Diskussion indem auf Definitionen gepocht wird. "Was verstehen sie eigentlich genau unter ........????"
In der Umgangssprache muss man (Was verstehen sie jetzt unter diesem MAN?) mit gewissen Unschärfen leben können ... sonst ist jegliche Kommunikation im Eimer!
Soweit klar?


Felix antwortete am 21.12.03 (23:42):

@ Tobias

Niemals würde ich dir das Recht absprechen, dem 25. Dezember das Gewicht beizulegen, an das du selber glaubst.
Allerdings fordere ich auch für mich die Freiheit, dies zu hinterfragen und das Ganze anderst als du zu interprätieren.
Können wir uns auf diesen Nenner einigen?


mart antwortete am 22.12.03 (00:54):

Felix,

Warum Spitzfindigkeit?

Mit dem von dir mit Vorliebe gebrauchten "man", dem Du Unwissen, Engstirnigkeit und Fehleinschätzung zuschreibt und indem du das "man" mit "Unaufgeklärtheit, Dummheit etc." in Gegensatz zu deiner Aufgeklärtheit stellst, begibst du dich auf das hohe Roß (der Eingebildetheit). Du vereinnahmst alle, von denen du nur annimmt, daß sie nicht deiner Meinung sind, als "man" mit entsprechenden abwertenden Attributen und das ist unkorrekt.


Gut daß du nun den Ethnozentrismus, dem "man" (angeblich) fröhnt, aufgrund deines aufgeklärten Wissens zurechtgerückt hast und dem "man" Denkanstöße gegeben hast.


Medea. antwortete am 22.12.03 (07:28):

So lange es das Weihnachtsfest gibt, so lange scheint es in meiner weitverzweigten Familie gefeiert worden zu sein.
Was ich von den Großeltern und den Eltern gerne übernommen habe, gehörte auch in meine Familie und nun wird es bei meiner Tochter, meinem Schwiegersohn und den Enkelchen fortgeführt. Deutsche Weihnacht ist mittlerweile in der gesamten Welt bekanntgeworden, ich habe es in Windhuk genauso begangen wie auf den Bahamas oder in Oslo... ;-))


Rosmarie antwortete am 22.12.03 (08:40):

Guten Morgen,

allen, die diese Tage als eine Zeit der Besinnlichkeit und der Suche nach den eigenen wesentlichen Dingen des Lebens sehen, möchte ich harmonische und freudig-erfüllte Tage wünschen!
Und allen, die tiefe religiöse Zugänge haben, wünsche ich ein gesegnetes und beglückendes Weihnachtsfest!
Und allen, die diese Tage als Familienfest oder als Gelegenheit wegzufahren nutzen, wünsche ich auch viel Spaß, Freude und Glück!

Es wäre schön, wenn wir als Menschen versuchen könnten, mehr zu verstehen und anderes zu akzeptieren und weniger herabzusehen...
Drückt mir mal die Daumen, dass ich erfolgreich damit bei mir selbst anfangen kann! :-))))


schorsch antwortete am 22.12.03 (09:38):

@ Rosmarie

Dein Wort in der Menschheit Ohren - und wenns nur das Ohr des ST wäre.....


pucki antwortete am 22.12.03 (09:57):

Euch allen einen guten Morgen!

Auch ich möchte Euch ein frohes Weihnachtsfest wünschen.
Liebe Rosmarie, ich teile Deine Meinung.
Etwas Zeit für einander haben, etwas Geduld mit den Mit-
menschen, vielleicht etwas liebevoller miteinander umgehen.
Das letztere erscheint mir am wichtigsten, da es doch
nicht immer so leicht ist:-))). Egal wie jeder das Fest
begeht, ob mit Kirchgang, einem Spaziergang im verschnei-
tem Wald --ob mit der Familie oder mit Freunden - wichtig
ist, zufrieden zu sein - im Einklang mit sich selbst. --
In diesem Sinne - -alles Gute !


pilli antwortete am 22.12.03 (10:50):

"Nicht allen ist eine Übergangsperiode zwischen kindlicher Einfalt und Senilität gegönnt."

meinte Raimund Vidràny.

ich wünsche mir und und dem rest der welt, daß diese übergangsperiode möglichst lange andauern möge. sei es, diese bewußt zu erleben wie bisher oder sei es, daß der erste tag im neuen jahr mut macht, altes zu entsorgen damit raum ist für neues.


mart antwortete am 23.12.03 (15:36):

Lieber Felix,

Du hast uns so schön die historische Geschichte von Weihnachten erzählt. Wäre es nicht redlich die Quelle anzugeben, von der Du zum großen Teil wörtlich abgeschrieben hast?


Ursula antwortete am 24.12.03 (10:25):

Am Ende

Am Ende scheinen doch vergebens
die Narrenziele unseres Lebens.
Am Ende haben wir genug
von Modelärm und Kunstbetrug.
Am Ende sehn wir durch die Brille
die Welt in willenloser Stille.
Am Ende dünkt uns selbst gescheit
Platonische Begehrlichkeit.

Am Ende werden wir halt weise -
Am Ende sind wir eben - Greise.

(Prof. Dr. Dr. Bernhard Rensch, Biologe - Philosoph - Künstler, 1900-1990)


In diesem Sinne wünsche ich allen STlern frohe und besinnliche Weihnachten und für das Neue Jahr vor allem Gesundheit und einen stetigen Zuwachs an Weisheit.

Viele Grüße, Ursula


mart antwortete am 24.12.03 (14:35):

Lieber Felix!

Hast Du meine Frage nach der Quelle Deines Abschreibens über die geschichtl. Entwicklung von Weihnachten vergessen?



Wenn ich in den Foren eines gelernt habe, dann vor allem das, daß mit Recht sehr gr. Wert auf intellektuelle Redlichkeit gelegt wird.

Danke im Voraus für Deine Antwort!


Felix antwortete am 24.12.03 (15:24):

@ mart

Was soll die ungeduldige Stürmerei. Selbstverständlich gebe ich gerne die Quelle an, von der ich den geschichtlichen Abriss her habe.
Was hat das mit unredlich zu tun? Ich habe sogar die Vermutung, das du mit versteckten Karten spielst und die Quelle längst kennst, sonst hättest du ja nicht hinweisen können, das ich z.T wörtlich übernommen habe?
Oder täusche ich mich etwa?

Internet-Tipp: https://www.rabenclan.de/container/cont_julproblem.htm


Titus antwortete am 24.12.03 (16:21):

Ich blicke auf das Jahr zurück, es war ein gutes Jahr.

Probleme - viele!
Arbeit - dank günstiger Umstände einen erweiterten
Nebenjob, für einen "alten" Rentner hart und
sehr anstrengend, aber lukrativ.
Familie - wie immer teuer und chaotisch. Aber alle gesund
und munter. Goldene Hochzeit auch überstanden.
Gesundheit - ok, kleine Wehwehchen sind keine Krankheit,
"Alterserscheinungen", also auch ok.
Fazit - ich bin glücklich und zufrieden, was will ich mehr?

Allen, die mich hier lesen, ein ruhiges und friedliches Weinachtsfest und plant ein erfolgreiches 2004.

Zum Schluß noch ein Spruch von Dale Carnegie (glaube ich):
"Reicht dir das Schicksal eine Zitrone, dann mache eine Limonade draus!"

Und wenn Euch in 2004 jemand ärgert oder dumm "anlabert", dann haben wir Berliner einen schönen Spruch:
"Du hast et jut, du bist doof!" - nur, man kann das denken, sagen leider nicht......

Und damit beende ich jedenfalls 2003 fröhlich und dankbar, daß mir die Mächte, die unser Schicksal und Leben bestimmen, so viele Chancen einräumten, die ich teilweise nutzen konnte. Und nun voll ins 2004 - das wird mit Sicherheit ebenso gut! Hoffentlich für Euch alle ebenfalls.

Titus(WolfgangM)

PS.: Ich habe noch eine Hoffnung für 2004, ich möchte so furchtbar gerne wieder dem alten Goethe zustimmen können, der einst gesagt (haben soll) hatte:!"Amerika du hast es besser" Wahrscheinlich eine verfrühte Hoffnung - egal, hoffen kann man immer!