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THEMA:   PSI-Phänomene in der ARD

 138 Antwort(en).

Rosmarie begann die Diskussion am 17.11.03 (14:37) mit folgendem Beitrag:

Ab heute bringt die ARD montags um 21.45 eine sechsteilige Serie, die sich mit der Untersuchung von PSI-Kräften beschäftigt.
Mit diesen Kräften der "Außersinnlichen Wahrnehmung" befasst sich die Parapsychologie, ein Teilbereich der Psychologie, der - teilweise anerkannt - immer noch um wissenschaftliche Anerkennung ringt.
Die heutige Folge widmet sich der Telekinese, also der Fähigkeit, allein mit der Kraft der Gedanken Gegenstände zu bewegen oder - wie Uri Geller vorzeiten - zu verbiegen. Die Universität von Princeton soll darüber angeblich Versuche angestellt haben.

Vor einiger Zeit hatten wir hier eine lebhafte Diskussion um derlei Phänomene. Ich fände es schön, wenn Forumsteilnehmer aus ihrer eigenen Erfahrung Beispiele einbringen könnten, auch wenn sie nicht in irgendein parapsychologisches Raster passen sollten. PSI-Phänomene sind ja immer sehr spontan und auch subjektiv... Mich faszinieren solche Erfahrungen, da ich mit Goethe überzeugt bin, dass es noch mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt.
Ob solche Phänomene diesseitiger oder jenseitiger Natur sind, möchte ich (nur für mich) erst mal dahingestellt sein lassen.


Medea. antwortete am 17.11.03 (16:51):

Mich interessieren diese Dinge ebenfalls, liebe Rosmarie.
Ich hoffe sehr, ich schaffe es, hineinzuschauen in die Sendung, da aber gleich meine Tochter mit den kleinen Mädchen anrückt, weiß ich nicht, wie sich der Abend gestalten wird.


Sofia204 antwortete am 17.11.03 (18:55):

Liebe Rosmarie,
gerade jetzt erlebe ich solche Feinwahrnehmungen,
nämlich miauen... und es ist wohl die Wasserleitung,
und werde geweckt von diesen vertrauten Tönen,
aber in der Realität kann es sich nicht halten.
Die 5 Sinne sind auf dichte Tatsachen ausgerichtet.

Die unbemessenbare Intuition verbindet sich zuweilen mit
- Ahnung - die nicht kalkuliert sein will ?

Ich sperr sie nicht aus, war sie mir doch immer freundlich :-)


Rosmarie antwortete am 17.11.03 (19:09):

Liebe Medea, Enkel und Kinder sind ein begehrenswerter Reichtum. Für mich ein ganz beneidenswerter. Trotzdem können sie mal zur unpassenden Zeit auftauchen... :-)) Ich habe für solche Fälle einen Videorekorder... :-)

Liebe Sofia, ja, lass deine Eindrücke ein! Wer weiß schon, was aus unserer eigenen Psyche stammt, aus der Wasserleitung oder woanders her... Wenn es ein Woanders gibt, wie sollte sich von dort wohl etwas mit uns in Verbindung setzen? Am besten doch durch Töne, die ähnlich physikalisch vorhanden sind, und unsere Psyche. Auf jeden Fall sollen dich deine Eindrücke sicher trösten! Ich finde sie schön!


dirgni antwortete am 17.11.03 (22:53):

Hallo Rosmarie,

hab mir diesen Film angesehen. Ich nehm solche Phänomene einfach zur Kenntnis, wie ich alles zur Kenntnis nehme, was ich nicht verstehe und nicht erklärt werden kann. Ich denke, es gibt sicher vieles, was die Wissenschaft noch nicht ausreichend erforscht hat bzw. wofür ganz einfach das Wissen der Menschen noch nicht reif ist.

Fasziniert hat mich die Vorstellung von einem "gobalen Gewissen". Ich stelle mir utopisch vor, daß dieses nicht nur gemessen werden kann, sondern irgendwann einmal aktiv das Leben beeinflussen könnte. Ich bin sicher, daß global gesehen, der Wunsch der Menschen nach Frieden viel stärker ist, als in der Politik. Und wenn das "globale Gewissen" die Politik bestimmen könnte .....

Ich bin nicht übergeschnappt, wie man bei uns sagen würde, nur ein bißchen ins Träumen geraten.


Felix antwortete am 18.11.03 (00:09):

Vielleicht sollten die Neueinsteiger im Archiv frühere Beiträge auch anschauen:

</seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a88.html>

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a88.html


julchen antwortete am 18.11.03 (05:32):

Haus mit Geist - man liesst es immer wieder -
man schaut sich "dokumentar" berichte an mit den
"erlebnissen" anderer.
Aber man ist selten mitten im Geschehen.

Aber seit meiner langjaehrigen Bekanntschaft mit einem "Geist" und Ihren physischen manifestationen, die ich (und Andre) selber erlebt habe, werfe ich das nicht mehr so weit weg.


wanda antwortete am 18.11.03 (07:28):

auch ich hätte das gern gesehen, war aber leider verhindert und besitze auch keinen Videorecorder.
An Gedankenübertragung glaube ich sowieso und sicher gibt es vieles, was wir nicht wissen, bezw. was wir uns nicht erklären können.


Rosmarie antwortete am 18.11.03 (08:48):

Liebe Dirgni,

deine "Träume" von einem "globalen Gewissen" sind für mich hochinteressant. Auch ich glaube, dass der Normalmensch auf der Straße mehr für Frieden ist, als es bei Politikern manchmal scheint. Allerdings könnte es ja auch so sein, dass wir, hätten wir selbst die Verantwortung, schließlich doch anders entscheiden würden...

Das in dem Film angedeutete Zusammenspiel des menschlichen Geistes (dabei wurden die Gefühle, nicht die Gedanken angesprochen!!!!!) war für mich insofern eine große Freude, als ich sowieso an eine energetische Seite von allen Lebewesen, aber auch der Materie, glaube, die über das für uns Sichtbare und Messbare hinaus geht und in meinen Augen das Eigentliche ist. Aber das ist natürlich nur Glaube, nichts Belegbares.

Herrje, mir fallen oft Namen (oder auch sonstige Begriffe) nicht ein. Nun suche ich verzweifelt den Namen des Biochemikers, der schon vor Jahren Bücher in dieser Richtung veröffentlicht hat. Er spricht von "morphologischen" oder davor von "morphogenetischen Feldern". Seinen Forschungen nach gibt es Anzeichen, dass alle Lebewesen ein artspezifisches geistiges Feld bilden, in dem die Informationen dieser Art gespeichert und für die Individuen auch abrufbar sind. Er sieht darin Beweise für die Gestaltgebung von Arten, die - seiner Aussage nach - anders nicht zu erklären seien.
Aber dieser Mensch ist wohl doch ein Außenseiter in der Biochemie.
Sicher wird er Felduntersuchungen der gestern gezeigten Art begrüßen und für seine Theorien auswerten.

Insgesamt hat mir der Film gestern gut gefallen. Allerdings bleibt solch ein Film natürlich immer sehr an der Oberfläche. Es kommen Leute mit Dr.-Titel von Unis oder Instituten zu Wort. Also glaube ich, dass ihre Ansätze kompetent sind und ihre Untersuchungen seriös und rechnerisch nicht angreifbar. Nachprüfen oder von der Logik her nachvollziehen kann ich dies ja leider nicht. Hier muss ich "Autoritäten" glauben, und das ist natürlich der Pferdefuß. Aber mir geht es mit den meisten anderen Bereichen des Lebens halt genauso... :-(


Rosmarie antwortete am 18.11.03 (08:49):

Liebe Julchen,

DAS ist genau das, was ich gern näher wissen möchte. Ich selbst habe auch schon alles mögliche erlebt, bzw. in meinem engeren Umfeld mitbekommen. (Danke, lieber Felix, für deinen Hinweis!) Aber einen Geist? Magst du uns noch Genaueres mitteilen?
Natürlich wirst du bei einigen auf Unglauben stoßen. Aber ich hoffe, nicht auf Spott. Denn unerklärliche Phänomene gehören seit Urzeiten zu den menschlichen Erfahrungen.
Im übrigen werden dich sachliche Einwände und Nachfragen sicher nicht stören?
Bitte, bitte, erzähle mehr von deinen Erfahrungen!

Liebe Wanda, nächsten Montag kommt ja um 21.45 in der ARD wieder eine Sendung, diesmal über Teufelsaustreibungen. Bei diesem Thema stehen mir ja an sich die Haare zu Berge... :-) Aber es kommt schließlich auf die Aufbereitung an.


schorsch antwortete am 18.11.03 (09:58):

Ich selber hatte bereits einige unerklärliche Erlebnisse, die ich sammelte und im PC speicherte. Merkwürdigerweise waren sie eines Tages einfach verschwunden.....


simba antwortete am 18.11.03 (10:44):

@Rosmarie,
das ist Rupert Sheldrake mit dem morphologischen und morphogenetischen Feldern.

Internet-Tipp: https://www.anomalistik.de/buchmorph.htm


Rosmarie antwortete am 18.11.03 (15:47):

Lieber Schorsch, du wirst es kaum glauben, ich hatte heute schon eine Antwort für dich und Simba geschrieben, und die ist auch weg...
Dahinter stecken wohl die allgemein bekannten Schluckgeister. Meist sitzen sie bei mir allerdings im Quittensaft, Marzipan oder Wein...

Im Onlinebanking sind sie bei mir momentan leider auch. Nicht mal die Hotline hat mir helfen können... :-(
Vielleicht fällt ja einem von euch ein Bannspruch ein?

Liebe Wanda, du schreibst, dass du Gedankenübertragung als Realität kennst. Ich auch, immer mal wieder bei Alltagsgesprächen... Vielleicht fällt dir ein besonderes Beispiel ein?

Mein Freund, ansonsten ganz naturwissenschaftlicher Denker, ist von Gedankenübertragung auch überzeugt. Er hat als junger Mann mal an einer Kirmessveranstaltung teilgenommen, bei der eine Gedankenleserin Karten erriet. Klar, denkt ihr und jeder hier, alles Trick!
Zuschauer sollten sich eine Karte aus einem Spiel heraussuchen und sich darauf konzentrieren. Dann nannte sie diese Karte. Auch mein Freund meldete sich und suchte sich eine Karte heraus. Die Gedankenleserin sagte: "Es ist Piek 7." Das stimmte. Doch im selben Moment nahm mein Freund doch noch lieber die Herz As. Sofort korrigierte sich die Leserin und meinte: "Entschuldigung, ich habe mich vertan. Es ist Herz As!"

Wir haben als junge Mädchen auch manchmal Gedankenübertragungsexperimente mit Karten gemacht. Wir nahmen zufällig gezogenen fünf Karten und versuchten, diese unserer Freundin, die uns gegenüber saß, zu signalisieren. Dabei stellte sich heraus, dass ich ein schlechter Empfänger, aber ein begabter Sender war.


Rosmarie antwortete am 18.11.03 (15:50):

Hallo an alle Mitlesenden,

falls jemand ein Erlebnis hat, das er aber nicht öffentlich schildern möchte: Ich würde mich auch über Privatmails freuen! Danke!

Rosmarie.Schmitt@t-online.de


Rosmarie antwortete am 18.11.03 (15:52):

Liebe Simba, ganz herzlichen Dank!!! Das ist der Name!


pilli antwortete am 18.11.03 (16:21):

och nöööö...bitte öffentlich!

:-))))


schorsch antwortete am 18.11.03 (16:35):

Kürzlich gingen meine Frau und ich mit meiner "Lieblingsschwester" spazieren. Sie trägt diesen Titel, weil ich mich seit ihrer Geburt ganz besonders um sie kümmerte. Als wir so eine Weile wortlos gingen, sprachen meine Schwester und ich auf die Sekunde genau den gleichen Anfang eines Satzes - und verstummten wîeder vor Überraschung, weil wir miteinander den gleichen Gedanken gehabt hatten. Als sich unsere Überraschung gelegt hatte, wussten wir nicht mehr, was wir sagen wollten....


julchen antwortete am 19.11.03 (07:01):

Hallo Rosemarie,

Unglauben oder nicht ist mir voellig egal.
Ich weiss was ich gesehen und gehoert habe.
Auch war dies keine Sache, die nur einmal passiert
ist, dies war eine langjaehrige Angelegenheit, mit
wiederholten "Gastspielen" von Betty - so hat die
Dame zu Lebzeiten geheissen.
Ihre Anwesenheit in dem Haus war stadtbekannt.

Nur mir eben nicht, da ich zu dieser Stadt nur selten
kam, und dann zum arbeiten. Aber nach meinem ersten "Hallo, wie geht's" Erlebnis mit Betty habe ich die Gelegenheit gehabt mit einer, noch lebenden, Freundin, von Betty zu reden.
Meine Beschreibung hat sie lachend mit:
"Oh yes, that's Betty allright!" beantwortet.

Ich versuche ganz kurze zu bleiben, aber 12 oder so
Jahre lassen sich nicht so in drei saetze pressen.

Also, ich bin graphic artist und meine Sache sind
Telefonbuecher seit fast 20 jahren. Nicht nur die
Werbe Anzeigen, sondern auch das Auslegen der
Seiten, die Druck Produktion etc.
Telefongesellschaften sind ein Ding - unabhaengige
Klein Verleger eine andre Sache.
Gelegentlich habe ich fuer 3 oder 4 von solchen gleichzeitig freelance arbeit gemacht.

Der Verleger, um den es hier geht hatte ein kleineres
Buch und lebte in "Gun Barrel City", Texas, etwa 70
Meilen suedwestlich von Dallas.
Jedes Jahr am Thanksgiving Weekend fuhr ich
dorthin.
4 Tage hatten wir nur um das Buch zusammenzukleistern (damals noch), denn digital,
per e-mail zum Drucker das gab's noch nicht.
Meine Aufgabe war es alles auszulegen und druck-fertig zu machen.
Das Haus war immer voller Leute, 2 an computern,
vorneweg 8 zum nachlesen, nachpruefen, etc.

Es wurden 20 Stunden Tage geschoben, 2 Stunden
Bier getrunken und die Waschbaeren dabei gefuettert.
2 Stunden geschlafen, dann ging's weiter. Meist
fuhr ich Montag morgen so um 5 rum zurueck nach
Dallas.

An einem dieser Wochenende sassen ich alleine im Buero und hoerte draussen im Wohnzimmer, dass
die "dicke Emma" ausgepackt wurde. Ein Massagegeraet fuer steife Schultern und Nacken, nach
stundenlangem sitzen. Geleachter und Gekicher gab es.
Frueher oder spaeter waere ich auch dran, mochte das
bloede ding aber nicht, denn es war so stark, man
konnte Gehirnerschuetterung bekommen davon.
Als ich dann Schritte hoerte hinter mir auf dem Teppich,
sagte ich, ohne mich rumzudrehen: bleib mir vom Leib
mit dem Ding.
Dann fuehlte ich eine leichte Beruehrung auf meiner
Schulter und wiederholte, dass ich nicht auf der Liste
fuer Massage sei....
Als ich keine Antwort bekam, drehte ich mir um, und
da war niemand im Buero ausser mir.

Ein bisschen perplex war ich schon, es ging mir aber
nicht aus dem Kopf, besonders da die Beruehrung
eigentlich angenehm war und mit "Jux und Dollerei"
Gefuehlen verbunden. So wie ein Scherzchen gemacht...
Schliesslich kam meine Kollegin wieder zum anderen
computer und nach einer Weile - weil ich mir naemlich
wirklich bloed vorkam - sagte ich scherzend zu ihr:
sag mal, gibt's hier geister im haus?

Ihr Kopf flog rum und sie sagte: WARUM!!!!!????

auch eine merkwuerdige Reaktion...aber ich sagte
ihr (immer noch spassig), weil mich naemlich grade einer angefasst hat.

Darauf rannte sie schreiend aus dem zimmer:

Ja und dann kamen sie alle gerannt und jeder (alles
langjaehrige Bewohner und Angestellte) hatte was
zu verzaehlen von "Betty".
Alle wie sie waren hatten sie personeliche Bekanntschaft geschlossen mit der frueheren
Besitzerin des Hauses - nach deren Tod.


julchen antwortete am 19.11.03 (07:40):

Fortsetzung

Betty und ihr Mann hatten dieses haus gebaut, direkt
am See, mit Boothaus, etc. praktisch mitten im
Wald.
Am Huegel liegend ware es von vorne nur Erdgeschoss, aber hinten hatte es Keller.
Dieser keller war ausgebaut mit Bad, 2 Schlafzimmern, Garage und wurde "Das Verliess" genannt.
Betty und ihr Mann, so ihre Freundin "Red", hatten ein
gefaehrlich Verhaeltnis miteinander, obwohl 30 Jahre
verheiratet.
Es soll nichts aussergewoehnliches gewesen sein dass die Fetzen flogen und man sich gegenseitig
auch gelegentlich mit der Schrotflinte bedrohte.
Das Haus sollte die Wohnstaette bis Lebensende
sein fuer Betty und Mann und vor allem Betty soll
ganz verliebt gewesen sein in das Haus.

Dann war sie ploetzlich tot. Massiver Herzschlag,
nur 3 Monate nach Einzug.
Boese Zungen wussten zu sagen, dass es mit Betty's Tod was auf sich gehabt haben soll.
Angeblich habe sie, anstatt Ambulanz, ihren Mann
zuerst angerufen, dieser habe gemeint sie spinne mal
wieder und soll den anruf zur Ambulanz erst 20 Minuten
spaeter weitergegeben haben.
Noch boesere Zungen behaupten, dass er dies mit
Absicht getan habe.
Tatsache ist jedenfalls, dass Betty's Witwer keine
3 MOnate mehr dort wohnte und das ganze Ding fuer
einen Appel und ein Ei verscheuert hat und geschworen nie wieder Fuss in das haus zu setzen.

Fuer diesen Appel und Ei hat dann mein Freund Cotton und seine Frau das haus gekauft und dort auch das Buero fuer das Geschaeft eingerichtet.

Was mir so berichtet wurde ging von monatelang
verschwunden Schmuckstuecken..und ploetzlichem
wiederauftauchen genau dort wo sie verschwunden waren, ueber Hauskatzen, die gelentlich fauchend
aus dem keller geschossen kamen, oder sich weigerten mit Frauchen runterzugehen, bis zu Besuchern die beleidigt wieder abdampften, da man
jemanden in der Kueche rumrangieren sah, aber keiner die Tuer aufmachte ( natuerlich war kein
lebender Mensch zu Hause).
Den schweren Esszimmertisch fuer 10 Personen
habe sie geschuettelt dass Kugelschreiber rumrollten,
so Augenzeugen (mehrzahl und gleiche Zeit).
Fernseh apparate an undausmachen soll sie gut
rausgehabt haben - dass sie mit Elektronik gut
umgehen konnte, das kann ich selber bezeugen.

Einmal hat sie das Alphabet teilweise vertauscht und
Angie und ich konnten keinen Grund finden warum
H ploetzlich vor B war. Jemand sagte: na, wird
Betty schon gemacht haben!
Wir alle lachten, und Angie sagte: na wenn sie das kann, dann ist sie ganz schoen auf Zack, die alte Ziege!

Bei "Ziege" gingen alle computer aus!
Nicht die Lichter oder der Fernseher - NUR die computer.
Angie rannte wieder schreiend aus dem Buero. Sie
hat sich dann bei Betty entschuldigt und sofort gingen die computer wieder an.


julchen antwortete am 19.11.03 (08:11):

Fortsetzung

..wie doof das klingt weiss ich selber, braucht mir
keiner sagen, aber es kommt noch besser:

Ein jahr hat alles ganz lange gedauert und beim
ausdrucken gab es ein problem nach dem anderen,
ohne ersichtlichen computer grund.
Wir benutzten damals ein Fruehes Model Pagemaker.
Da gab es nur rund, eckig, grade oder schraeg.
Ziemlich primitive verglichen mit was heute so
laeuft in graphics programmen.

handgezogenen linien gab es keine, und die seiten
die wir druckten hat nur namenslisten, keine graphiken,
trotzdem kam eine Seite raus mit einer art Bild.
erstmal druckte diese Seite ewig lange gar nicht,
dann kam eine Art bild heraus.
Anfangs sah es aus wie ein Versuch etwas handzumalen, dann wurden die Buerstenstriche (die es auf Pagemaker heute noch nicht gibt) immer
wilder und frustrierter.
Wir alle haben das Blatt angestarrt, weil es naemlich
absolut technisch UNMOEGLICH war und ist, sowas
auf Pagemaker zusammenzustellen.
Ich arbeite mit Pagemaker, Illustrator, Photoshop und Quark seit sehr vielen jahren. Habe sowas nie vorher
und auch nie wieder gesehen!
Aber es war Sonntagnacht so um 3 und noch 50 Seiten
vor uns. Wir waren hundemuede und frustriert und
irgendjemand hat dann Betty gebeten sie solle doch
ne Ruhe geben, es sei nicht mehr witzig.
Danach lief die Sache ohne zwischenfall....

Sosehr Betty ein technisches Genie war, so kurz war
sie aber auch mit der Zuendschnur.
Ein Jahr hatte eine Frau ihre Enkelin mitgebracht.
Das kind war verwoehnt, weinerlich, wollte staendig was, respektlos bis zum geht nicht mehr und ueberhaupt recht ungezogen!
Ihre Oma hat sie dann im Verliess ins Bett legen wollen, wo das Kind einen Aufstand machte und
Eis und gottweisswas verlangte.

Betty hat kurzerhand das Bett geschuettelt bis es fast abhob und Oma und enkelin kamen bleich aus dem Keller gestoben.

Mein Sohn war gelegentlich ein jahr dieses wochenende mit in Gun Barrel City und schlief immer Verliess,
wissend das Betty existierte und er fuerchtete sich kein bisschen und Betty hat ihn auch nie gestoert.

Die letzen 3 Jahre hatte Cotton's Schwaegerin einen
Mann geheiratet, der nur dort hockte, nicht mithalf,
sich staendig beschwerte weil es spaet wurde und
ohne Ende darauf bestand dass wir alle TOTAL SPINNEN.
Der Kerl ging jedem auf den Wecker.

Betty wahrscheinlich auch, denn im zweiten Jahr
seiner anwesenheit kroch er ebenfalls ins Verliess
zum schlafen und da hat Betty ihn kurzerhand am
Fuss gezupft und stand in voller lebensgroesse vor dem Bett!
Der Mann hat das Haus auf der Stelle verlassen und nie wieder betreten und wurde sehr garstig wenn man
die Betty Sache auf's tablett brachte. hahahahha
Da haben wir monatelang drueber gelacht.

Tja und dann ist Cotton gestorben und dann war alles vorbei.
Er hat immer gesagt, wenn er stirbt nimmt er Betty mit.
Seine Frau behaupted dass seit Cottons Tod das
Haus Bettyfrei ist.

So und nun darf man rationalisieren wie so sachen
auch ohne Geister passieren. :))
Und wie hirnrissig man ist sowas zu glauben.

Aber dann wieder hielt man es auch fuer hirnrissig dass die Erde rund sei...


schorsch antwortete am 19.11.03 (10:36):

Ganz kurz zwei meiner Erlebnisse:

1.) Schwiegervater war gestorben. Die Erben hatten Streit. Ich vermittelte - und verzweifelte fast dabei, weil keine Seite nachgeben wollte. Eines nachts erschien mein schwiegervater mir im Traum, lächelte und sagte zu mir: "Du machst das schon richtig". Ich habe dann weiter vermittelt. Die Erbsache konnte einvernehmlich beendet werden. Vom Traum sagte ich nichts....

2.) Der Schwiegervater unseres Sohnes war gestorben. Wir sassen nach der Beerdigung noch bei der Witwe in der Stube. Ich versuchte, ihr sanft den Weg in "Das Leben nach dem Tode meines Mannes" zu zeigen. Mitten in einer Diskussion merkte ich, dass an meinem rechten Arm jemand streichelte. Aber es war niemand da.....


Rosmarie antwortete am 19.11.03 (18:10):

Liebe Julchen,

was für eine herrliche Geschichte! Ich habe mich ertappt, dass ich ein paarmal beim Lesen mit offenem Munde dasaß! Es ist unglaublich, was du erzählst! Wie sehr ich dich um diese Erlebnisse beneide! Denn es ist ja immer etwas anderes, wenn man etwas selbst am eigenen Leibe spürt!

Im übrigen finde ich es auch unabhängig von dem tollen Bericht spannend, was du alles erlebt hast!
Jedenfalls danke ich dir sehr, sehr für deinen Bericht!

Lieber Schorsch,

auch dir danke ich sehr für deine beiden Berichte! Ob man wohl für solche Erfahrungen bestimmte Antennen haben muss? In Notzeiten (bei Kriegsereignissen oder Unfällen) hatten/haben ja viele Leute Erlebnisse, die nicht mit normalen Sinnen erfahren werden konnten/können. Stimmt ihr mir zu, dass zu solchen Erfahrungen immer emotional stark ansprechende Erlebnisse nötig sind?
Ich halte mich nicht für sonderlich begabt für derlei Erfahrungen. Aber als mein Schwiegervater starb (meine Scheidung vom Sohn war schon 30 Jahre früher, dadurch hatte ich nicht viel Kontakt), lief ich spazieren und fühlte dauernd ganz bewusst die Erde unter meinen Füßen. Ich musste an Tod und Vergänglichkeit denken, ohne dass mir dies Angst machte. Aber dieses zwanghafte Fühlen der Erde unter mir über ca einen Kilometer, gab mir schon zu denken. Zu Hause bekam ich dann den Anruf.

Auf Julchens Begegnungen mit Betty trifft eine besondere emotionale Beteiligung aber nicht zu. Deshalb ist dieses Beispiel für mich etwas ganz Besonderes... Grübel...


julchen antwortete am 20.11.03 (01:39):

Hallo Schorsch...

ich war ganz platt von deinem obigen Bericht, genau
das Gleiche ist mir passiert.

Als ich 1980 Deutschland verliess tat ich das ohne
GI Mann und ging wahrlich in eine unsichere zukunft.
Natuerlich war ich die letzten 4 wochen oder so
nervoes wie wie eine katze auf nem Boot. Es war aber
zu spaet, ich hatte keinen job mehr,keine wohnung mehr, keine moebel mehr,nichts mehr. Es
war alles verkauft - fuer mich
gab's bloss noch die Flucht nach vorne, sozusagen :)

Eines Nachts hatte ich einen Traum in dem Mein Opa
ploetzlich auftauchte (5 Jahre tot damals) sich neben
mich setzte und zu mir sagte: mach dir keine Bange,
Kind, es wird alles klappen.
Erst mal war ich von da an sehr ruhig, und recht hat
er auch behalten.

Liebe Rosemarie,
es gibt da noch einen "Betty" Aspekt von dem ich gestern nichts sagen wollte, weil's mir selber immer
noch unglaublich vorkommt.
Aber normal wurden Betty-Bekanntschaften von Fremden im Hause nur grinsend mit: achja, das war
Betty - abgetan.
Der Grund warum alle auf mich einstuerzten lag darin,
dass sie mich angefasst hat. Das habe sie noch nie
getan.
Ich habe ja oben schon angeschnitten dass sich bei
der Beruehrung das gefuehl hatte dass sich jemand einen Mords Ulk erlaubt habe mit mir und so eine
truebe vorstellung eines lachenden jungen Maedchens
war auch damit verbunden. Blonde Haare und Zoepfe -
keine Ahnung warum.

Mir wurde gesagt, dass Betty besonders aktiv sei jeden
November, da das Haus voller Leute sei (wegen der
deadline fuer den Drucker) und dass sie sich wahrscheinlich aergere dass Fremde in ihrem Haus rumtrampelten.
Das habe ich keine sekunde geglaubt. Eher dass
sie sich ganz doll freute und mitmischen wollte.

Bestaetigt wurde mir das spaeter von ihrer (noch lebenden) Freundin Red, mit den roten Haaren, die meinte dass Betty sich ihr Leben lang ueber Jubel und Trubel im Haus gefreut habe.
Kleine Scherzchen, wie sich anschleichen und dann lauthals lachen, sei Betty's Stil gewesen.
Red meinte, Betty und ich seien vom gleichen Schlag,
und daher war sie nicht ueberrascht, dass ich ausgesucht wurde zum "anfassen" :))
Ausserdem bestaetigte sie mir die blonden Haare
und Zoepfe.

:Stimmt ihr mir zu, dass zu solchen Erfahrungen immer emotional stark ansprechende Erlebnisse nötig sind? "

Stimme ich Dir voll zu. Und nicht nur zu notzeiten.
Wie oft passiert es uns, dass das telefon klingelt
und man einfach WEISS wer dran ist.
Oder dass man auf einmal irgendwas wo liegen sieht
und meint aus total rissigem Grund, vielleicht solle
man es in die handtasche tun und mitnehmen.
Man schimpft sich dann albern...aber steht dann
ploetzlich vor der Situation, in welcher man genau den
hirnrissigen Gegenstand wirklich braeuchte.

An ein weiterleben der Seele nach dem Tod habe ich
schon immer geglaubt.


Medea. antwortete am 20.11.03 (08:51):

Es war Winter 1993.
Freunde von mir waren auf die Bahamas geflogen und hatten mich gebeten, das Haus mit den Hunden und der Katze zu hüten. Peter war ein in Technik und Elektrizität verliebter Mensch, im großen Keller des Hauses befand sich ein Raum mit all dem elektrischen Kram, der das Leben in Haus und Grundstück so angenehm machte, Hebel und Schaltknöpfe und rote und grüne und orange Leuchten etc. Ich mußte ihm versprechen, jeden Abend gewissenhaft alles zu kontrollieren.
Meine Schwägerin Helga war gerade auf Deutschlandbesuch, so bat ich sie, mir Gesellschaft in dem großen Haus zu leisten. Ich hatte bereits am frühen Nachmittag eine Schubkarre mit Kaminholz beladen und sie auf den angrenzenden Balkon, der zum Garten führte, gestellt. Wir machten es uns vor dem brennenden Kamin gemütlich, hörten Musik, erzählten uns was und plötzlich war das vorhandene Holz bereits verbrannt. Also öffnete ich die Terassentür, um weiteres Holz von der Schubkarre zu holen. Dort in der Nähe sah ich Peter stehen, d.h. ich sah eine Gestalt und wußte genau, daß er das war. Ich war ganz verwirrt, raffte mein Holz zusammen, ging hinein in Zimmer und erzählte meiner Schwägerin das Erlebnis, was ja eine Halluzination gewesen sein muß.
Später, kurz vor dem Schlafengehen, ging ich wie versprochen in den Kellerraum, um alles zu überprüfen und da spürte ich so stark seine Anwesenheit dort und hatte das Gefühl, gleich legt er mir die Hand auf die Schulter. Ich verließ fluchtartig den Keller, rannte nach oben und in mir war eine ganz schreckliche Angst.
Am nächsten Mittag erhielt ich dann die telefonische Nachricht, daß Peter in dieser Nacht verstorben war.....


Gudrun_D antwortete am 20.11.03 (09:50):

Irgendwo habe ich schon einmal davon geschrieben-wenn es im ST war,und sich "jemand" erinnern sollte,bitte ich,das nicht als senil abzutun.

Mein Vater war im Krieg zuletzt auf der Krim eingesetzt.
Wir hatten lange Wochen keine Feldpost von ihm erhalten-aber,das kam ja öfter vor.
Eines Morgens kam meine Mutter wie versteinert an den Frühstückstisch und sagte: Vater ist heute Nacht gefallen.
Ich war entsetzt und reagierte auch so! Sie solle sich nicht versündigen u.u.u.
es war die Nacht vom 12.zum 13. Apriel 1944

6 Wochen später kam der "Ortsgruppenleiter" zu uns.Ich öffnete ihm die Tür,er strich mir übers Haar und fragte nach meiner Mutter-ich führte ihn zu ihr-
als sie ihn sah,sagte sie nur: du musst nichts sagen,ich weiss es schon.
-sie waren ehemalige Schulfreunde,wir waren von Braunschweig ins grosselterliche Haus ins Siegerland vor den Bombenangriffen geflüchtet-
Wie erstarrt hat sie 3 Tage und 2 Nächte auf dem gleichen Platz gesessen,nichts gegessen oder getrunken,nicht einmal wahrgenommen,wenn ich sie weinend in die Arme nahm und mit ihr sprach!
Am 4.Tag stand sie auf,duschte,zog sich schwarze Kleider an,und war wieder für uns 4 Kinder da.
Tatsächlich ist mein Vater in der Nacht vom 12.zum 13.April 1944 als Offizier vor einem Munitionszug herreitend gefallen-es gab nichts,was von ihm oder anderen Soldaten hätte begraben werden können.

Gudrun


Rosmarie antwortete am 20.11.03 (18:50):

Liebe Medea, liebe Gudrun,

auch eure Erlebnisse finde ich sehr beeindruckend! Sie passen dazu, dass solche Art von "Gedankenübertragung" (Erkenntnis, dass gerade ein Lieber stirbt) durch die dabei auftretende tiefe emotionale Erschütterung eher vorkommt. Denn was ist schon schlimmer als der Tod eines lieben Menschen?
Dass Medea ihren Freund sogar sah, ist ungewöhnlich. Nur Julchen hat ja etwas Ähnliches erlebt. Allerdings sind Berührungen wie die von Schorsch geschilderte vielleicht genauso selten.
Liebe Julchen, deine weiteren Ergänzungen haben mir einiges klarer gemacht. Denn mir leuchtet ein, dass ein Mensch mit ähnlichen Strukturen oder Eigenschaften wie ein Verstorbener offener für seine Anwesenheit sein kann als jemand ganz anders Strukturierter. Deine Beobachtungen leuchten mir rundum ein.

Trotzdem möchte ich noch etwas fragen. Nicht, weil ich Zweifel an deiner Erfahrung hätte, sondern mehr der Vollständigkeit halber.
In der Parapsychologie würde Betty wohl im weitesten Sinne als "Poltergeistphänomen" eingestuft werden. Meist sind solche Phänomene ja eher an und aus gehende Lichter, fliegende Gegenstände, sich drehende Bilder, usw..
Poltergeister sind, soviel ich weiß, nur in seltenen Fällen unabhängig von Personen an Orte oder Häuser gebunden (wie in deinem Fall, deshalb freue ich mich so über deine Schilderung!). Sondern hängen oft mit den Menschen, die ein Haus bewohnen, zusammen. Wie du sicher auch weißt, suchen die Parapsychologen dann zuerst nach der das Poltergeistphänomen auslösenden Person. Oft sind das Jugendliche, die unter inneren Spannungen stehen oder andere Menschen, die wenig Zugang zu ihrem Unterbewussten haben, und so eigene innere Anteile durch solche Phänomene ausagieren.
Natürlich, dein Fall liegt anders, aber vielleicht seid ihr trotzdem mal auf die Idee gekommen, nach einer jugendlichen Person (z.B. einer Büroangestellten) zu suchen, bei deren Anwesenheit die Phänomene auftraten und bei deren Abwesenheit nicht?

Eigentlich erwarte ich - all dem Beschriebenen nach - dass euch keine solchen Zusammenhänge aufgefallen sind. Aber habt ihr mal daran gedacht, darauf zu achten?

Zum Thema fällt mir gerade noch ein, dass meine Schwiegertochter längere Zeit nach dem Tod der von ihr über alles geliebten Oma in deren ehemaligem Zimmer schlief. Sie war kein bisschen beunruhigt, sondern legte sich entspannt und müde ins Bett. Beim Einschlafen spürte sie plötzlich eine Nähe direkt vor ihrem Gesicht und fühlte ganz deutlich, wie sie angehaucht wurde...


julchen antwortete am 20.11.03 (20:29):

Hallo Rosemarie,

Nein, ein Jugendlicher Bewohner war sicherlich nicht
mit im Spiel. Mein Freund und seine Frau waren
ende 50 bezw. anfang 60.
Ich war mit ende 38 (oder so) die Juengste im Verein.
11 Monate im Jahre lebte dort aus Cotton und seiner
Frau niemand und trotzdem spielte Betty gerne ihre
Streiche, wenn auch wesentlich gemaessigter als
Im November.

Jedenfalls hat Cotton mal angefragt in der Parapsychologischen Fakultaet der University of Texas,
die zeigten sich zwar sehr interessiert, wollten aber dafuer bezahlt werden Betty "den Weg ins Licht" zu
zeigen.
Also wurde der Plan fallengelassen, denn niemand
fuerchtete sich vor ihr im Haus und alles was sie
verschwinden liess brachte ja auch wieder :)


Felix antwortete am 21.11.03 (00:44):

Zur parapsychologischen Deutung von Spukphänomenen und sog. Abmeldungen.

Die hier geschilderten Phänomene kommen in der parapsychologischen Literatur recht häufig vor. Interessant daran ist die Hypothese, dass diese Phänomene auch ohne Annahme einer spiritistischen Theorie zu verstehen sind.
Der Spiritismus geht von der Annahme aus, dass nach dem Tod ein vom Körper unabhängiges Geistwesen (Seele, Astralkörper, feinstoffliches Geistwesen etc.)weiter existiert und spiritistische Phänomene hervorbringen kann.
Auch religiöse Vorstellungen von der Unsterblichkeit der Seele, der Seelenwanderung oder von der Reinkarnation Unterstützen diese Auffassung.
Spukphänomene, Abmeldungen beim Sterben, Geisterscheinungen und zwar visuelle, akustische oder taktile lassen sich auch als Auswirkung der Telepathie oder Telekinese interpretieren.
Die Erscheinungen werden dadurch nicht weniger geheimnisvoll, lassen sich aber besser in mein Weltbild einordnen.


schorsch antwortete am 21.11.03 (11:31):

Es war Winter. Der Wecker hatte mich aus tiefem Schlaf gerissen. Es war dunkel im Zimmer. Ich setzte mich auf die Bettkante um meine Morgengymnastik zu beenden. Da sah ich auf dem Kopfkissen einen runden Lichtschein von etwa 15 Zentimetern Durchmesser. Ich wunderte mich, woher der kommen könnte, denn nirgends war eine Lichtquelle. Da bewegte sich der helle Fleck ein paarmal leicht kreisend. Ich hatte meine rechte Hand auf das Kopfkissen gelegt. Langsam verschwand der helle Schein, immer kleiner werdend, durch meine Hand. Der Name einer mir lieb gewordenen Verstorbenen erschien in meinem Kopf - der Name jener durch ein einziges Buch berühmt gewordenen Schriftstellerin, die Buchpatin meines ersten Buches geworden war. Wollte sie sich von mir verabschieden? Oder wollte sie mir bedeuten, dass sie immer noch für mich das sei?


wanda antwortete am 21.11.03 (11:37):

Mit Interesse und Erstaunen habe ich alles gelesen, jetzt noch auf die Gedankenübertragung einzugehen, wäre wohl ein Rückschritt, lieber erzähle ich von der Zeit, in der Engel für mich unterwegs waren.
Mein Mann starb im März 97 ganz plötzlich. Kein Mensch konnte das fassen, am allerwenigsten ich selbst. Unter all den Trauerbriefen befand sich ein giftgrüner Umschlag, den ich immer zur Seite legte. Erst, als die ganze Post erledigt war, öffnete ich ihn. Es war ein Prospekt der Humboldt-Uni – Institut für Slawistik, in dem russ. Literatur, unter anderem auch die „Heiligen Legenden“ angeboten wurden. Wir wohnten in Schlachtensee und hatten keinerlei Verbindung zur Humboldt-Uni.

Im Schockzustand glaubte ich, das Haus so schnell wie möglich verlassen zu müssen und verkaufte Möbel. Über eine Java-Bank kam ich mit einem Herrn, nur per Tel. ins Gespräch, der der Besitzer der grössten Fitnessstudios in Berlin ist.
Er ließ mir einen Gutschein für drei Monate zukommen.
So nahm ich das Angebot der Uni an und löste auch den Gutschein ein. Hatte also zwei Anlaufstellen. Im Fitnessstudio waren alles junge Leute, die sich meiner annahmen , ich wurde liebevoll betreut, hatte sanfte Musik um mich, konnte in die Sauna gehen, so lange ich wollte usw. Und an der Uni erwachte mein Geist wieder.
Da ich in Berlin keine Freunde hatte, kann das auch keiner gemanagt haben.
So passierten mir fast drei Monate lang ganz unerwartete Zuwendungen. Ich hatte das Gefühl, dass mir zu Liebe Engel in Menschengestalt unterwegs seien.
Nur, wer hatte sie losgeschickt ?


Rosmarie antwortete am 21.11.03 (13:42):

Liebe Julchen,

als erstes möchte ich dir für deine prompte Antwort danken. So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Denn in meinen Augen handelt es sich um Erscheinungen der echten, noch existierenden Betty. Ich wollte meinen Eindruck nur noch einmal nach anderen Gesichtspunkten, die mir einfielen, überprüfen...
Dass die parapsychologische Gesellschaft, an die ihr euch gewandt habt, Geld verlangte, sieht für mich nicht nach wirklichen parapsychologischen Forschungen aus... Es war sicher gut, dass ihr darauf nicht eingegangen seid!

Lieber Felix,

es ist unschwer zu erkennen, dass ich für mich selbst spiritistischen Erklärungen zuneige. Das hält mich aber nicht davon ab, äußerst neugierig auf alle anderen möglichen Denkmodelle zu sein. Insofern bin ich sehr froh, dass du deinen Erklärungsansatz hier beiträgst! Hast du eine Erklärung, wie Geistermanifestationen wie die von Betty stattfinden könnten? Liebe Julchen, ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir auch darüber nachdenken? Der Erscheinung selbst tut das ja keinen Abbruch!

Ich weiß, dass die Parapsychologen zunächst mal von Erscheinungen ausgehen, die zwischen lebenden Wesen oder in ihrer Gegenwart stattfinden. Insofern könntest du, lieber Felix, natürlich auch Recht haben, dass solche Phänomene ausschließlich durch unsere eigenen - lebenden - Energien hervorgerufen werden. Bei Gedankenübertragung ist das eine Möglichkeit, die mir einleuchtet. Aber bei Geistererscheinungen, die an einen Ort gebunden sind und auftreten, obwohl die auftauchenden Menschen davon keine Ahnung haben?

Übrigens hat Walter von Lucadou, der Freiburger Parapsychologe, das Begleitbuch zur Sendung geschrieben. Es kostet ca. 9,50 Euro. Von ihm habe ich schon einige Bücher gelesen und war jedesmal angetan. Er neigt ganz und gar den "diesseitigen" Erklärungen zu, sagt aber in früheren Büchern auch ausdrücklich, dass er damit keine Aussage darüber treffen will, ob es nicht doch so etwas wie Geister gibt. Nur sucht er zunächst einmal nach anderen, parapsychologisch-naturwissenschaftlichen Erklärungen.

Ganz konsequent war er meiner Meinung nach aber nicht immer. So berichtete er einmal in einer Fernsehsendung von Spukphänomenen, die sich in einem Ferienhaus in Holland ereignet hatten. Zwei junge Frauen und ein Kind erlebten dort schlimm Beklemmendes. Bei den Untersuchungen und "Erklärungen" hob Lucadou darauf ab, dass die psychisch labile Lage der Frauen (sie waren völlig gestresst und ausgepowert dort angekommen), mit für die Phänomene verantwortlich war. Nur damit kein Missverständnis entsteht: Die Phänomene waren unbestritten, wurden sogar ansatzweise fotografiert. Nur warum sie auftraten, stand zur Debatte. (Übrigens waren in dem Anbau vorzeiten viele Menschen bei einer Flut umgekommen.) Lucadou war der Meinung, dass die seelische Lage der Frauen in Kombination mit der "Fama dieses Ortes" die Phänomene zum Erscheinen gebracht hätten.
Die "Fama" des Ortes... Wird da nicht eine pseudo-naturwissenschaftliche Erklärung versucht? Denn wie soll auf naturwissenschaftliche Weise zu erklären sein, dass ein Ort seine Geschichte speichert?

Lieber Schorsch, liebe Wanda, danke für eure interessanten Berichte! Leider kann ich erst später darauf eingehen...


Medea. antwortete am 21.11.03 (14:44):

"... Denn wie soll auf naturwissenschaftliche Weise zu erklären sein, daß ein Ort seine Geschichte speichert?"

*ein Ort seine Geschichte speichert* - ich glaube, das ist wirklich möglich...
Vor einigen Jahren besuchte ich mit meiner Tochter Belgien, wir sahen uns die schönen Städte Brügge, Gent, Damme an -
während der spanischen Besatzung der Niederlande im Mittelalter ist dort an der niederländischen, protestantischen Bevölkerung Entsetzliches in den Kerkern und Burgverließen passiert. Bei der Besichtigung dieser Stätten meinte ich plötzlich, die schrecklichen Schreie der Gefolterten zu hören und meiner Tochter erging es ebenso, wir verließen wie gehetzt diesen Ort. Mir war so schlecht, daß ich mich fast übergab.
Ich hatte noch lange danach das Gefühl, daß die Wände geschrieen haben ....


pilli antwortete am 21.11.03 (15:25):

ich lese mit grosser aufmerksamkeit alle beiträge und habe bei einigen geschilderten situationen sofort gewusst...klar...haste doch auch schon erlebt; oder auch...jou, da stand doch mal jemand im raum. ich erinnere mich aber auch, daß es jeweils im zustand zuvor reichlich genossener alkoholika war. jedenfalls bei allen drei bisher mir bekannten ereignissen. ich berichtete davon im freundeskreis...aber...ausser dem spruch "hä, hast du schon hallo`s?"(Halluzinationen) kam da nix gescheites.

toll, hier bekannte situationen zu lesen.


Felix antwortete am 21.11.03 (16:28):

Vor 2 Jahren erzählte ich schon einmal eines meiner Spukerlebnisse. Hier eine Kopie:

"...Trotzdem eine selbsterlebte Geschichte, die ich nicht erklären kann:

In den 60er-Jahren verbrachte ich oft meine Ferien in einer einfachen Alphütte (Rustico) an einem
abgelegenen Ort im Centovalli Tessin). Ein Freund von mir hatte es eigenhändig aus einer Ruine wieder
bewohnbar gemacht. Die nächsten bewohnten Hütten waren ca. eine halbe mühsame Marschstunde von uns
entfernt. Ab und zu kamen junge Gäste aus Basel. Dann wurde ein Festessen abgehalten und nächtelang
diskutiert. Wir kamen aufs Thema Gespenstergeschichten, Gruselgeschichten. Die jungen Leute wussten, dass
ich da einiges zu bieten hatte. Zuerst weigerte ich mich standhaft ... dann aber bettelten sie darum ... und
reizten mich mit Aussagen wie .... Du kannst uns nicht Angst machen .... das ist doch alles nur Blödsinn ... mir
kannst du keinen Eindruck machen ... etc. .... Ich war mürb geworden... auch leicht in meiner Ehre gekränkt ..
und dachte ... na dann sollt ihrs haben!
Der Hausherr, auch ein Kenner der Materie, und ich begannen nun sehr ruhig und bedacht von paranormalen
Phänomenen zu sprechen.... Die spöttische Stimmung der vier Jugendlichen war wie weggeblasen ... das
helle Lachen erstickte ... sie hingen uns an den Lippen und hörten gespannt zu.
Da geschah etwas Unerwartetes.... Die schwere Türe, die nach aussen führte erhielt drei starke Schläge. Es
klang sehr grob wie mit Nagelschuhen getreten..... Wir erstarrten ... es war totenstill ... Ich stand auf und
wollte sofort sehen, wer oder was so geklopft hatte. Die andern wollten mich zuerst zurückhalten ... Ich öffnete
die Tür und hatte das Gefühl, als ob ich die Pforte zur Hölle vor mir hätte .. Es war ein körperliches Gefühl ...
man könnte es beschreiben mit .. würgen .. Brustdrücken .. Herzflattern. Es war niemand an der Türe .. und
in dieser kurzen Zeitspanne wäre ein Verschwinden auch nicht möglich gewesen.
Was nachher geschah war für mich Horror. Eines der jungen Mädchen bekam einen Schreikrampf. Das
andere starrte mit totem Ausdruck ins Feuer. Die jungen Männer versuchten sich mit lautem Reden Mut zu
machen. Niemand war bereit, in die Schlafkammer zu gehen .... oder was noch schlimmer war hinauszugehen
um sein Geschäft zu erledigen. Mein Freund und ich besprachen sich kurz. Wir konnten die verworrene
Situation entschärfen, in dem wir nun nüchtern und sachlich Erklärungshypothesen für dieses Phänomen
anboten. Starke mentale Kräfte, die sehr häufig bei Jugendlichen in diesem Alter vorkommen, können auch
telekinetische Effekte auslösen, die sich als Poltergeister-Phänomene manifestieren können. Auch das
zerbrechen eines Spiegels, Glases oder Bildes gehört dazu. .... Das sachliche Gespräch brachte eine gewisse
Entspannung ... Für die meisten reichte es zum Schlafen .... einzelne bedienten sich eines Kübels, um nicht
vors Haus zu müssen.


schorsch antwortete am 21.11.03 (17:00):

Möglicherweise habe ich diese Geschichte schon mal hier erzählt. Und eigentlich würde sie eher unter "Haustiere" passen:

Wir - meine Frau und ich - lagen in der Stube und guckten TV. Unser Zwergschnauzer nagte an einem Büffelknochen. Plötzlich knurrte er und blickte auf die Tür. Ich ebenfalls. Da sah ich, dass sich die Türfalle langsam senkte und die Tür sich einen Spalt öffnete. Unser Hund lief schwanzwedelnd hin, öffnete mit der Schnauze die Tür noch ganz, ging hinaus, machte "wuff" und kam wieder herein. Dann machter er sich wieder über seinen Büffelknochen, als sei nichts gewesen.
Auch ich wollte sehen, was da im Korridor vor sich ging und ging nachsehen, glaubend, unser Sohn mache sich vielleicht einen Spass daraus, uns zu necken. Aber nichts und niemand war da, der die Tür hätte geöffnet haben können. Ich versuchte mit allen Tricks, das "Naturereignis" nachzustellen. Es ging nicht.

Ein paar Tage später starb unser Hund unter schrecklichen Schmerzen.


mart antwortete am 21.11.03 (17:15):

Ein Maler-freund wurde beruflich in ein Nest ins Oberinntal verschlagen. Von dieser Gegend wird gesagt, daß ein Unterinntaler bei einem Begräbnis fröhlicher sei als ein Oberinntaler bei einer Hochzeit (Ich weiß - Verallgemeinerungen, aber an dieser Stelle werden sie wohl durchgehen), also dieser Künstler bemerkte bald, er muß selbst für seine Unterhaltung sorgen, weil sonst niemand das tut.

Also einer seiner berühmtesten Seancen bestand darin, daß nach entsprechender Stimmungsmache Schläge aus einer Truhe die ganze Gesellschaft zum Erstarren gebracht hat, ebenfalls Lufthauch etc.

Fortsetzung: siehe oben bei Felix

Eine sehr erfolgreiche Inszenierung, über die wir lange Tränen gelacht haben - (ich mit Harnverlust).


Rosmarie antwortete am 21.11.03 (18:32):

Guten Abend miteinander,

wie schön, dass inzwischen so vieles Interessante erzählt wurde! Sicher versteht ihr, dass ich nicht mehr auf alles namentlich eingehen kann. Deshalb finde ich aber trotzdem jeden Beitrag auf seine Weise wichtig!
Schorschs Hundegeschichte hat mich betroffen gemacht. Ich bekäme eine Riesenangst, wenn sich eine Klinke von allein öffnen würde... Ob der Tod des Hundes wirklich mit diesem Geschehen in Zusammenhang stand? Hast du dies damals so empfunden? Tröstlich wäre dann ja, dass sich der Hund gefreut hat...

Im übrigen scheint es so zu sein, dass derjenige, der ein Zeichen wahrnimmt, genau fühlt, dass dies etwas Besonderes zu bedeuten hat, also quasi eine Botschaft ist. Ein Außenstehender mag dasselbe Zeichen vielleicht als belanglos einstufen und den Zusammenhang, selbst, wenn er ihm erklärt wird, als viel zu weit hergeholt abtun.
In diese Kategorie stufe ich auch die Erfahrungen ein, die Pilli angedeutet hat. Dass du sie nach Alkoholgenuss hattest, macht sie für mich eher glaubhafter als unglaubhaft. Denn offenbar treten Grenzerfahrungen fast immer in Entspannungs- oder Leerlaufzuständen auf. Wenn man konzentriert durch Denken etwas erreichen will, funktioniert das nicht. Viele Leute haben ja auch Träume, die in diese Bereiche fallen. Im Traum sind wir offenbar noch "durchlässiger" für solche Erfahrungen.

Ich hab´s auch schon mal erzählt: Ich fuhr in der Nacht auf der Autobahn nach Hause und hörte plötzlich eine Stimme in mir: "Gib der Ruth (meiner Nichte) 1000DM!" Die Stimme kam von meinen Eltern, wobei ich merkwürdigerweise nicht hätte sagen können, ob von meiner Mutter oder meinem Vater (beide verstorben). Da ich Ruth erst vor ein paar Monaten einen Schrank (mit)gekauft hatte und auch ich an meinem Geld hänge, fragte ich: "Wofür?" "Für Möbel" kam es postwendend. "Und wenn ich das Geld später mal brauche?" haderte ich. "Du wirst es nicht brauchen!" kam es ganz klar zurück.
Ich war betroffen, aber auch unzufrieden. Mein schönes Geld! :-))) "Aha", dachte ich, "du spinnst jetzt schon. Möbel, das hatten wir bereits. Ruth kann gar keine neuen Möbel brauchen. Das hätte sie mir schon längst erzählt. " Trotzdem ging mir die Stimme nicht aus dem Kopf und ich entschloss mich, das Geld doch zu überweisen (meine Schwester kümmert sich nämlich nicht). Als ich mit meiner Nichte telefonierte und ihr meinen Entschluss mitteilte, weinte sie fast vor Freude. Ihre sehr alte Küche hatte ihren Geist aufgegeben, so dass sie nun dringend eine neue brauchten. Sie hatte mir extra nichts gesagt, damit ich mich nicht verpflichtet fühlen sollte. Aber ihnen fehlte noch Geld...

Liebe Mart, deine Geschichte verstehe ich nicht, bzw. deinen Bezug auf Felix` Poltergeist-Phänomen. Felix´ Erlebnis verstehe ich so, dass dort nichts getürkt war. Der "Spuk" war echt (wahrscheinlich ja unbewusst durch die Jugendlichen ausgelöst). Bei deiner Geschichte erwähnst du aber am Schluss, wie sehr ihr euch darüber amüsiert habt. Also war bei deinem Künstler ein Trick dabei???? :-))
Dass man auch gelungene Späße mit Poltererscheinungen machen kann, bedeutet in meinen Augen aber nicht, dass es nicht auch solche echten Phänomene gibt.

Übrigens ist ein Vorfall überliefert, der bei einem entscheidenden Streit zwischen C.G. Jung und Freud stattfand, bei dem Jung seine insgesamt ja etwas ins Metaphysische tendierende Psychologie heftig verteidigte. Plötzlich kamen aus dem Schrank direkt neben den Streitenden drei extrem laute Schläge... Die beiden seien daraufhin zu Tode erschrocken. Freud habe sich sofort verabschiedet...


Rosmarie antwortete am 21.11.03 (18:51):

Zu Wandas Erfahrungen möchte ich noch sagen, dass sie zu denen gehören, von denen ich glaube, dass sie nur für den Betreffenden absolut überzeugend sind. Deshalb sind sie in meinen Augen dennoch absolut stimmig.

Ich war nach dem Tod meiner Mutter psychisch arg abgewirtschaftet und fürchtete mich vor all dem zu Organisierendem und den Verwandtenbesuchen von weither. Ich hatte zwar viel Liebes, aber auch Schwieriges zu erwarten... Wie sollte ich das nur schaffen? In meiner Not bat ich meine Mutter: "Hilf mir, ich schaffe das sonst nicht!"
Daraufhin lief alles fast mühelos wie am Schnürchen. Ich hatte Nerven wir Drahtseile...

DAS kann natürlich niemanden überzeugen. Aber ich kenne mich ja. ICH weiß, dass ich eine derartige Stärke und Sicherheit nie vorher und nie nachher über zwei schwierige Wochen hinweg gehabt habe... Erwartungshaltung? Selbstbeeinflussung? Ich glaube nicht, denn so tief gläubig bin ich nicht, dass meine Bitte an meine Mutter nicht ein wenig halbherzig gewesen wäre...


Medea. antwortete am 21.11.03 (19:32):

Es mag Ende der sechziger Jahre gewesen sein, der kleine SPAR-Laden bei uns gegenüber hatte einen neuen Lehrling eingestellt, einen sehr unsicheren, verpickelten, verhuschten jungen Mann.... Und dann gabs ziemlichen Ärger, weil ihm ständig alles mögliche aus der Hand fiel und zerbrach. Bis dann herauskam, daß, sobald dieser junge Mann den Lagerraum betrat, die Dinge in Bewegung gerieten und aus den Regalen sprangen. Es kam sogar der damals berühmte Parapsychologe aus Freiburg angereist, der empfahl einen Lehrstellenwechsel.... Es kam wieder Ruhe in den Laden...
Heute weiß ich, daß pubertierende junge Menschen in ganz besonderen Lebenssituationen solchen Phänomenen ausgesetzt sein können.


Felix antwortete am 21.11.03 (22:10):

Hallo Medea,

ich nehme an, dass du Hans Bender (geb.5.2.1907) meinst, Dozent an der Uni Freiburg i.Br. 1950-76 Leiter des Institutes für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, spezialisiert auf wissenschaftliche Erforschung der Parapsychologie.
Als ich noch Mitglied der parapsychologischen Arbeitsgruppe von Basel war hatte ich mit ihm persönlichen Kontakt.
Der Fall mit dem jungen Mann, der psychokinetische Kräfte entwickelte, die einiges Unheil in einem Lagerraum anrichteten, war mir durch ihn bereits bekannt geworden.
Es gab auch im Umfeld einer jungen Angestellten in einem Anwaltsbüro markante Störungen im Telefonnetz. Auf unerklärliche Weise wurde die gleiche Nummer in kürzester Zeit unzählige Male gewählt ... ohne dass sich jemand an einem Apparat zu schaffen gemacht hätte!
Trotz Installation entsprechender Aufzeichnungsgeräte, konnte man diesen Spuk nie aufklären.


Medea. antwortete am 22.11.03 (09:32):

Ja, Felix, Du hast recht, Herr Hans Bender kam damals angereist - es liegt nun schon so lange her, da war mir dieser Name entfallen.
Was für ein Zufall, daß Dir damals auch dieser "Fall" bekannt geworden ist ...
Die gesamte Nachbarschaft war
sehr aufgeregt ob dieses "Spuks", ich kaufte in dem kleinen Geschäft ein und kannte auch den jungen Mann, der mir ob seiner Unsicherheit sehr leid tat.
Sachen gibts, die gibts eigentlich gar nicht ... ;-))


wanda antwortete am 22.11.03 (09:39):

@rosmarie - ich wollte Euch nicht langweilen, aber in diesen drei Monaten passierte es auch, dass ich zwei jungen Männern begegnete - unter den Linden - , die mir dann anboten, ein Geschäft, deren drittes, das sie aufmachen wollten, zu führen. Das sind mir einfach zu viele Zufälle, so etwas muss irgendwo veranlasst worden sein....
aus meiner Berufstätigkeit könnte ich noch sehr vieles erzählen, ich denke, dass ich die Schweigepflicht nicht verletze, wenn ich von einem Jungen spreche, der Englisch mit einem ganz bestimmten Slang sprach. Niemand konnte das erklären - die Eltern waren sprachlos - es handelte sich um ein behindertes Kind.


schorsch antwortete am 22.11.03 (11:47):

Dazu passt: In einem afrikanischen Land gabs ein uneheliches Mädchen, das, wenn es betrunken war, in deutscher Sprache fluchte und polterte. Schliesslich kam aus, dass der - vor Geburt des Mädchens gestorbene - deutsche Missionar der Vater war....


simba antwortete am 22.11.03 (12:39):

Meine Mutter war Frühaufsteherin - mein Sohn und ich eher Langschläfer. Drum rief sie mich jeden Morgen um sechs Uhr an, damit der Bub bloss nicht zu spät zur Schule komme. Als sie dann gestorben war, hörte ich ca zwei Monate lang jeden Morgen um sechs das Telefon klingeln, dann nur mehr vereinzelt- ganz hörte es erst auf, als mein Sohn von zu Hause auszog. Was immer dies auch gewesen sein mag - es war tröstlich für mich...


Rosmarie antwortete am 22.11.03 (20:34):

Liebe Wanda,
hoffentlich hast du mich nicht so verstanden, dass ich an deinen Erfahrungen zweifelte!? Nein, ich bin überzeugt, dass es solche Hilfen gibt. Ich wollte nur sagen, dass solche Erfahrungen ja subjektiv sind und einen selbst letztlich nur durch ihr im Lebenszusammenhang sinnvolles und notwendiges Auftreten und ihre Häufigkeit überzeugen. Außenstehende überblicken diese Zusammenhänge nicht und bleiben skeptisch. Das finde ich aber auch in Ordnung. :-)))
Natürlich könnte man psychologisch argumentieren, dass ein Mensch in Ausnahmesituationen offener für Neues ist und offener auf sich sonst genauso oft bietende Gelegenheiten eingehen kann. Nur dadurch würden die "zufälligen" guten Ergebnisse erreicht... Ich finde dies zwar kein schlechtes Argument. Aber zu meiner eigenen Lebenserfahrung passt ein Eingreifen von außen auch weit besser.
Was soll´s, dass solche Erlebnisse subjektiv und nicht nachprüfbar sind? Wer sagt denn, dass nur das wahr ist, was auch in endlosen wissenschaftlichen Reihen bestehen kann?

Ich habe vor ca. 10 Jahren nachts auf der Autobahn mal ein sehr nahes Flugobjekt beobachtet, das mir damals wegen seiner Scheinwerfer und kleinen Lämpchen unter dem Bauch völlig "irdisch-normal" vorkam. Es hat mich nur sehr fasziniert, so dass ich ganz langsam gefahren bin. Erst einige hundert Meter später, dämmerte mir, dass es so etwas eigentlich nicht geben kann... Alle Leute, denen ich mein Erlebnis berichtete, versuchten die Möglichkeit von Sinnestäuschungen abzuhaken oder sonstigen Täuschungen oder Fehlbeobachtungen. Dabei kennen mich diese Leute sehr gut und würden sonst sicher keine meiner Beobachtungen in dieser Weise anzweifeln... Was ich damit sagen will: Ich finde es nicht schlimm, dass bei Dingen, die wir mit unserem auf sachliches Denken trainierten Gehirn nicht verstehen können, gezweifelt wird. Letztlich überzeugen ja nur eigene Erlebnisse.

Liebe Wanda, kannst du von dem englisch sprechenden Behinderten noch mehr erzählen?
Lieber Schorsch, wie du deinen Beitrag meinst, weiß ich nicht ganz. Bei dir sind Späße ja immer drin... :-))) Es könnte ja auch sein, dass das Kind nicht nur im Mutterleib solche Flüche gehört hat, sondern dass seine eigene Mutter sie in seinen ersten Lebensjahren auch noch benutzt hat, dem "Kind" dies aber später nicht mehr bewusst war...

Liebe Simba, hast du das Telefonklingeln richtig wie normales Klingeln, also außerhalb von dir, gehört oder mehr innerlich? Du fandest es tröstlich. Sicher sollte es dich auch trösten!


DorisW antwortete am 22.11.03 (20:45):

Wenn ich euch so höre, werde ich richtig neidisch...

Ich habe noch nie irgendwelche "übersinnlichen" Erlebnisse gehabt - meine waren immer ganz sinnlich ;-)


Sofia204 antwortete am 22.11.03 (21:57):

vielleicht eine Frage der Belichtung ;-)


simba antwortete am 22.11.03 (21:59):

@Rosmarie,
zuerst dachte ich dieses Klingeln sei ausserhalb - aber da mein Sohn nie was hörte - obwohl er ein viel besseres Hörvermögen hat als ich, muss es wohl in meinem Kopf stattgefunden haben. Es wird sicher eine psychologische Erklärung dafür geben - daran bin ich aber nicht interessiert - für mich wars die Mutter die mich weckte und es war im ersten grossen Schmerz leichter zu wissen, dass sie noch nicht ganz von uns weg war....


Felix antwortete am 22.11.03 (22:17):

Nun sind wir bald bei den individuellen Gotteserfahrungen. Diese direkten Begegnungen mit einem göttlichen Wesen oder mit Satan sind ja durch alle Zeiten immer wieder belegt worden.
Subjektiv sind die so beschaffen, dass ein Zweifel an der Realität dieser Gestalten kaum aufkommen kann.
Von aussen betrachtet, ich meine vom nicht selbst Betroffenen aus, können sie auch als Produkte unseres Gehirns betrachtet werden.
Treten dazu noch paranormale Phänomene wie Levitation (Schweben, Fliegen, über Wasserfläche laufen), Akustische Signale, Lichterscheinungen oder telikinetische Effekte etc. damit verbunden auf, spricht man von Wunder, von göttlichen Zeichen etc.

Die meisten Religionen entstanden im Zusammenhang mit solchen Phänomenen. In den jeweiligen Mythologien werden regelmässig solche geschildert.

Für den kritischen Betrachter fällt allerdings auf, dass die Erscheinungen stark von einander abweichen und kaum von einem und derselben Göttlichkeit stammen können.
Damit wird die Projektionshypothese wahrscheinlicher gemacht.

Mit andern Worten:

Transzendentale Erfahrungen können subjektiv durchaus erlebt werden .... sind aber kein Beweis für die Existenz solcher Dinge!
Paranormale Phänomene können die Wirklichkeitsnähe solcher Erfahrungen auch für Aussenstehende glaubhaft machen.
(Kollektive Halluzinationen, Himmelserscheinungen, Marien erscheinungen, Wunder)

Dies ist ein weiterer interessanter Aspekt der von der Parapsychologie untersuchten Phänomene!


Rosmarie antwortete am 22.11.03 (22:47):

Liebe Doris, "sinnliche" Erfahrungen zu machen, ist nicht weniger befriedigend... :-)))

Liebe Simba, natürlich können solche Erfahrungen auch aus der eigenen Psyche stammen. Können, müssen aber nicht...
Im übrigen kennen wir uns doch selbst recht gut, und ich bin überzeugt, dass wir nach Jahren - wenn kein Trost mehr nötig ist - selbst Zweifel an dem von uns Erlebten bekämen... Bleibt aber das sichere Gefühl, damals eine Realität (und kein Wunschdenken) erlebt zu haben, bleibt also ein Gefühl ganz besonderer Bedeutung, so war dies in meinen Augen auch kein rein psychologisch erklärbarer Vorgang.

Lieber Felix, dein entwickelter Gedanke ist für mich hochinteressant! Du belegst damit einleuchtend und feinfühlig, dass es auch möglich ist, andere Schlüsse aus solchen Erscheinungen zu ziehen.
Trotzdem habe ich einen Einwand.
Du schreibst: "Für den kritischen Betrachter fällt allerdings auf, dass die Erscheinungen stark von einander abweichen und kaum von einem und derselben Göttlichkeit stammen können. Damit wird die Projektionshypothese wahrscheinlicher gemacht."

Das kann man auch anders sehen. Ich z.B. glaube nicht, dass es Religionen mit richtigeren oder wahreren Vorstellungen gibt als andere. Ich glaube nämlich nicht, dass das Göttliche für uns kleine Menschen irgendwie wirklich erkennbar wäre.
Für mich sind alle religiösen Vorstellungen nur Bilder. Der Mensch ahnt oder fühlt etwas durchaus Richtiges, vielleicht Schutz, Liebe oder Trost und setzt es gemäß seiner Kultur um. Wenn also dem einen ein buddhistischer guter Dämon und dem anderen die Muttergottes oder ein Engel erscheint, so ist das in meinen Augen in keinster Weise ein Widerspruch. Jeder erwischt halt seinen eigenen Zipfel des Unfassbaren und kleidet ihn in sein eigenes Bild. Natürlich sind Erscheinungen Projektionen. Die Frage ist nur, wodurch sie ausgelöst werden.


pilli antwortete am 22.11.03 (23:43):

warum erschreckt mich nur der gedanke, daß so viele "austherapierte" zugang zu diesen phänomenen finden?


Felix antwortete am 22.11.03 (23:55):

@ pilli

was soll das wieder einmal heissen? Was verstehst du in diesem Zusammenhang unter "austherapiert"?
Brauchst du dieses Attribut um jemandem im ST unglaubwürdig erscheinen zu lassen?
Du erzeugst zielsicher Unruhe und Missverständnisse mit solchen Aussagen!


pilli antwortete am 23.11.03 (00:14):

nein Felix,

ich las gestern einen sehr interessanten artikel, den ich morgen vorstellen werde :-) vielleicht interessiert es dich? die kenner der szene bedauern das in gleicher weise; ich sah mich da schon in meiner sorge bestätigt.


Rosmarie antwortete am 23.11.03 (08:30):

"Austherapierte" gibt es sicher noch weit mehr, die keine solchen Erlebnisse haben.

Worin ich aber mit Pilli übereinstimme, ist, dass für psychisch instabile Menschen diese Schiene verführerisch sein kann. Aber psychisch gestörte Menschen sind immer in irgendeiner Richtung gefährdet.

Am Montag kommt ja die nächste Sendung der ARD zum Thema "Besessenheit". Ich hatte schon anklingen lassen, dass ich dabei ein mulmiges Gefühl habe. Eben, weil ich Angst habe, dass Psychosen nicht erkannt oder behandelt werden.
Ich bin mit einem Psychiater befreundet. In dessen Praxis gibt es Geisterseher und Stimmenhörer zuhauf. Nehmen die Leute ihre Tabletten, verschwinden diese Art von Geistern...
Deshalb sollte man gerade im Bereich Parapschologie differenzierte Aussagen machen und nichts in den Raum stellen, was völlig gesunde Menschen in diese Ecke schieben könnte!

Außerdem, Pilli, hattest du oben ausdrücklich darum gebeten, Erlebnisse, die jemand hatte, hier _öffentlich_ zu erzählen. Dies wird keiner mehr tun, wenn er im gleichen Atemzug mit "Austherapierten" genannt wird...


schorsch antwortete am 23.11.03 (09:22):

Zum Thema "Klingeln": Dieses kann natürlich auch ein zeitweise auftretender Tinnitus sein. Als er bei mir auftauchte, meinte ich am Anfang, junge Spatzen zu hören.

Ich bin überzeugt, dass Menschen von ihrer Geburt an hellsichtig sind. Diese bei Naturvölkern noch stärker vorhandene - und bei den Tieren sowieso - Gabe wird von den Erwachsenen systematisch unterdrückt - weil sie Angst macht. In Not- oder Sondersituationen aber kommt die verschüttete Gabe wieder zum Vorschein....

Seit vielen Jahren träume ich immer wieder die gleichen Träume. Es sind Situationen in Räumen und an Orten, die sich immer wiederholen. Wenn ich mitten im Traum erwache, dann sehe ich diese Bilder noch plastisch vor mir. Am Morgen sind sie aber verschwunden. Und: In diesen Träumen bin ich nicht ich......


simba antwortete am 23.11.03 (09:46):

@ Schorsch,
Tinnitus, der sich jeden Morgen um pünktlich um sechs Uhr als Telefonklingeln manifestiert? Ich bin zwar schwerhörig, habe jedoch mein Lebetag noch nie einen Tinnitus gehabt - und weiss auch nicht was man dabei hört.
@ Pilli,
ich kenne einige Leute die schon vor dem hellen Tor standen, voller Glücksgefühle und die wieder "zurückgeschickt" wurden - sie erfreuen sich bester Gesundheit und sind auch geistig helle - von austherapiert keine Rede :-)
@ Felix
Das Wunder ist der Glaubens liebstes Kind ;-) ( Goethe - Faust)


wanda antwortete am 23.11.03 (09:59):

zu den Klingelgeräuschen: ein Onkel, der in meinem Haus lebte, ging früh ins Bett aber dann regelmässig so um lO Uhr noch einmal zur Toilette. Er hatte Parkinson und hob die Beine nicht mehr richtig, also schlurfte in seinen Pantoffeln.
Dieses Schlurfen habe ich nach seinem Tod auch immer noch gehört, selbst wenn ich um diese Zeit einen spannenden Film ansah. Ich weiss aber, dass das Sinnestäuschungen sind. Das Ohr ist einfach darauf eingestellt, um die und die Zeit gewisse Geräusche zu hören und tut dies über die Zeit hinaus automatisch.
So, wie das Schmerzzentrum auch gewisse Schmerzen meldet, wenn diese gar nicht mehr vorhanden sind.


mart antwortete am 23.11.03 (10:06):

Du fragst mich Rosmarie, was ich am 21.11.03 (17:15)aussagen wollte.

Ich wollte damit sagen, dass in diesem Sammelsurium an Phänomenen vielleicht irgendwo ein Körnchen an Wahrheit liegt, dass dieses aber noch nicht gefunden und nachgewiesen wurde.
Es wurde allerdings sehr oft Schwindel nachgewiesen.

„Durch die Aktivitäten des 1991 verstorbenen Freiburger Professors Hans Bender wird beim Stichwort "Parapsychologie" in Deutschland häufig an die Erforschung sogenannter "Spukphänomene" gedacht. Im Gegensatz zu den Horrormeldungen in der Sensationspresse – konnten allerdings keinerlei "paranormale" Vorgänge dingfest zu machen sind. Trotz erheblicher Anstrengungen existiert bis heute weltweit kein einziges fotografisches Dokument (z. B. Videoaufnahmen), das ein behauptetes Spukphänomen zweifelsfrei wiedergeben würde. In zahlreichen Fällen konnte jedoch Betrug und Manipulation nachgewiesen werden, so z. B. beim Fall "Chopper" 1982 in einer Regensburger Zahnarztpraxis oder beim "Spukfall" von Rosenheim 1967 in einer Anwaltskanzlei. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen fast immer pubertierende Jugendliche in persönlichen Krisensituationen, die durch inszenierte "Spukerscheinungen" (z.B. Steinwürfe, Schwingenlassen von Bildern, Verschwindenlassen oder Zerstörung von Gegenständen usw.) die Aufmerksamkeit auf sich lenken und die Erwachsenen schockieren wollen.
Meist ist der soziale Kontext derart gespannt, daß das Tricksen von "Spukerscheinungen" als ein letzter "Hilferuf" der Jugendlichen interpretiert werden muß, weil sie in ihrer Umgebung mit ihren Problemen sonst immer nur auf "taube Ohren" stoßen und sich nicht anders zu helfen wissen.
Jedoch ist die durch den "Spuk" ausgelöste psychosoziale Dynamik in aller Regel derart destruktiv (Familienmitglieder machen sich gegenseitig "verrückt", Nachbarn verdächtigen und beschuldigen sich gegenseitig, sensationsgierige Journalisten schlachten den Fall gnadenlos aus und machen die Beteiligten in aller Öffentlichkeit lächerlich usw.), daß der angereiste Untersucher schnell merken wird, daß er hier nicht etwa als "Spukforscher", sondern als Sozialhelfer gefragt ist.“


Felix, Bender veröffentliche doch im Kosmos, 50 er oder frühe 60 er Jahre seine parapsychologischen Phänomene, die anschließend in derselben Zeitschrift Kosmos wiederlegt worden sind. – meiner Erinnerung nach.
Unter /seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a88.html hat es schon einmal eine interessante Diskussion zu dem Thema Parapsychologie & Grenzwissenschaften gegeben.


Möglicherweise gibt es solche Phänomene, nachgewiesen wurden sie aber noch nicht. Der allgemeine Trend hier "gläubig" zu sein, geht m.E. Hand in Hand mit der Unwissenheit über Kriterien in der nötigen Beweisführung und psychologischer Phänomene, selektive Aufmerksamkeit und selbsterfüllende Prophezeiungen.

Internet-Tipp: https://www.gwup.org/themen/texte/parapsychologie/


Rosmarie antwortete am 23.11.03 (13:40):

Lieber Schorsch, auch ich bin überzeugt, dass Menschen "von Natur aus" hellsichtig sind. Insofern könnten diese Gaben durchaus mit den "diesseitigen" Funktionen unserer Gehirne zusammenhängen...

Liebe Simba, ich verstehe diejenigen, die dir in Richtung "Projektionen" oder "Tinnitus" antworteten so, dass sie deine Interpretation des Erlebten nicht in Zweifel ziehen wollen, sondern dass sie nur abklopfen möchten, was sonst noch für solch ein Phänomen in Frage kommen könnte. Schließlich haben Wanda und Schorsch ebenfalls schon Dinge erlebt, die anders erklärt werden könnten und sind trotzdem überzeugt, dass sie ihrem eigenen Gespür absolut trauen können.

Liebe Mart, grundsätzlich gebe ich dir Recht. Es gibt in diesem Bereich sicher eine weitaus größere Anzahl von Selbsttäuschungen, krankhaften Vorstellungen und auch Tricksereien als echte Phänomene.
Du zitierst jemanden. Bin ich zu hektisch (bin nämlich in Eile), oder hast du die Quelle tatsächlich nicht angegeben?
Z.B.: "Trotz erheblicher Anstrengungen existiert bis heute weltweit kein einziges fotografisches Dokument (z. B. Videoaufnahmen), das ein behauptetes Spukphänomen zweifelsfrei wiedergeben würde."

Wieso? Auf welchen qualifizierten Quellen soll denn eine solche Aussage beruhen? Ich habe in den letzten Jahren nur ca. drei parapsychologische Bücher gelesen (in den Nachbenderzeiten aber etliche). Natürlich gibt es Fotos und auch Videos. Gerade von dem von dir zitierten Rosenheimer Fall habe ich sogar schon im Fernsehen etliche Aufnahmen von sich drehenden Bildern, fliegenden Gegenständen und sich verrückenden schweren Aktenschränken gesehen (Benders Team hatte die noch aufgenommen). Nun, damals waren die Spukerscheinungen nachgewiesenermaßen an eine junge Angestellte gebunden. Die Erscheinungen aber waren nicht getrickst, sondern durch unbekannte Energien (die von der jungen Frau ausgingen) ausgelöst.

Wenn du parapsychologische Bücher gelesen oder auch nur die letzte ARD-Sendung gesehen hättest, hättest du sicher mitbekommen, dass derlei - in Versuchsreihen natürlich immer nur schwache - Energien durchaus durch wissenschaftlich nicht angreifbare Versuchsreihen belegt worden sind.
Spukphänomene kann man natürlich nicht auf diese Weise "beweisen", weil sie spontan auftreten und nicht wiederholbar sind.
Trotzdem liegt für mich der Schluss nahe, dass es sich um eine ähnliche Art von Energie handelt, die dort sichtbar wird.

Von den sicher häufig auftretenden Betrügereien rede ich hier nicht.


simba antwortete am 23.11.03 (15:27):

A propos - subjektive Wahrnehmungen: da sah ich im Park neben dem Wiener Westbahnhof einen Sandler auf einer Bank sitzen -vertieft in ein sehr angeregtes Gespräch - sein Gesprächspartner war allerdings nur für ihn sichtbar, oder hab nur ich ihn nicht gesehn? ;-)
Kennt eigentlich jemand Paul Meek? Er war kürzlich im TV zu sehen - er ist ein Medium und wird als eine Telefonzentrale zwischen Verstorbenen und Hinterbliebenen gehandelt. Ich las kürzlich das Buch von ihm, aber schlauer bin ich auch nicht geworden. Entweder er glaubt an das was er schreibt oder er ist ein Scharlatan....
Im Google gibt jede Menge Links über ihn :-)

Internet-Tipp: https://www.womenweb.de/astrosoul/astro/medium_meek.html


wanda antwortete am 23.11.03 (17:21):

irgendwo bin ich wie ein Kind, ich möchte die wissenschaftlichen Erklärungen gar nicht so genau lesen, vielleicht weil ich mir die Ungewissheit erhalten möchte.
Zu Denken, dass es etwas gibt, was wir nicht erklären können, ist für mich reizvoll und das möchte ich zumindest mir erhalten.


mart antwortete am 23.11.03 (17:35):

Wanda, das ist eine wunderbare Einstellung!

Leider wird aber mit Phänomenen dieser Art Schindluder getrieben und einige Menschen werden dadurch wirklich in den Abgrund getrieben.


pilli antwortete am 23.11.03 (17:41):

was interessieren uns die anderen...:-)

ist sich nicht jeder selbst der nächste?


schorsch antwortete am 23.11.03 (17:42):

Vor ein paar Jahren verkehrte ich ab und zu in einem alteingesessenen Restaurant der Stadt Olten, wo sich immer die gleichen Feierabendgäste zum Schlummertrunk einfanden. Einer der für die Stammgäste reservierten Tische hiess "Der Lügentisch". Hier durfte nach Herzenslust geschummelt werden.
Einer der Stammgäste, ein sehr kleiner Kerl, dem Bier sehr zugetan, wollte eines Abends hinaus um die Blase zu erleichtern. An der Tür blieb er stehen, riss sie weit auf und verbeugte sich, mit einer Hand eine einladende Bewegung machend. In diesem Moment fiel er tot um.
Im Saal wurde es totenstill. Den Gästen standen die Haare auf den Armen zu Berge.
Später sagten einige: "Der hat wohl jemand gesehen an der Tür, der ihn abholen wollte....."


Rosmarie antwortete am 23.11.03 (19:21):

Zu Schorschs Geschichte fällt mir eine ulkige Begebenheit ein, die einmal in einem Dokumentarfilm über archäologische Grabungen und Forschungen erzählt wurde. Ein Archäologe erzählte am Rande, wie er zum ersten Mal Grabungsleiter war. Sein Team suchte und suchte nach keltischen oder germanischen Spuren (weiß ich nicht mehr). Alles vergebens. Dabei hatte er eine so überzeugende Theorie! Aber jeder Versuch stieß ins Leere. Total frustriert rannte er am letzten Tag mit seinem Spaten einen Hügel hinauf und brüllte demonstrativ komisch für sein frustriertes Team: " Gott soundso (weiß ich auch nicht mehr), hilf uns doch!" Dann stieß er seinen Spaten in den Boden - und spürte etwas Hartes! Er fand ein guterhaltenes Schwert, was genau zu seinen Forschungen passte. Die verblüfften Gesichter seines Teams werde er nie vergessen... :-))


Felix antwortete am 24.11.03 (00:56):

ICH MUSS WOHL ALLES SAGEN,
WAS BERICHTET WIRD;
ZU GLAUBEN ABER BRAUCHE ICH NICHT ALLES.
(Herodot, Historien VII)

Ich gelte nicht als leichtgläubig, bin aber auch kein Materialist, der nur Sachverhalte gelten lassen kann, die er selber verstehen und in sein physikalisches Weltbild einordnen kann.
Gerade deshalb hat mich die Parapsychologie von Jugend an fasziniert, weil diese Phänomene das Denken reizen und dazu führen können, das zu enge Welterklärungsmodell zu erweitern.
Meinen ersten Vortrag über Okkultismus und Parapsychologie hielt ich bereits 1957 im Lehrerseminar Schiers. Meine intensiven Vorbereitungen machten mich mit der damaligen Literatur bekannt. Heute noch besitze ich eine ganze Reihe von Standartwerken. Leider habe ich die jahrelang gesammelten hunderten von Zeitschriften aus Platzgründen entsorgt.
Trotzdem bin ich überzeugt, dass nur ein kleiner Bruchteil der Phänomene echt sind. Haben doch schon im Altertum klevere Priester mit Hilfe von physikalischen Tricks, Wunder vorgegaukelt, um Eindruck beim gläubigen Volk zu schinden.
Noch heute wird gegen klingende Münze jeder Hokusbokus vermarktet. Wahrsagerei, Chiromantie (Handlinienlesen), Numerologie (Zahlenmystik), Kartenlegen, Pendeln, spiritistische Seancen, Astrologie etc. Mögen von Fall zu Fall seriös betrieben werden, ... verlocken aber leicht zum glatten Betrug!
Es gibt kaum "paranormale" Phänomene, die nicht schon von Trickzauberern vorgetäuscht worden sind.
Man bedenke, dass die menschliche Sinneswahrnehmung sehr leicht zu täuschen ist!
Es war eine Hobby von mir, durch simple aber gutgetarnte Tricks, Erstaunen und Kopfschütteln auszulösen. Ich weiss auch, wie man einen lebenden Elefanten auf offener Bühne verschwinden lässt (Mein Bruder hat einem Zauberer dabei assistiert). Auch den Trick mit den Ringen, die sich durchdringen habe ich öfters vorgeführt.
Tricks mit Spielkarten kennt ihr ja selber. Auch mit diesen lässt sich Präkognitiono oder Hellseherei leicht und verblüffend vortäuschen!


Rosmarie antwortete am 24.11.03 (08:20):

Lieber Felix, so differenziert, wie du dein Anliegen formulierst, kann ich dir nur zustimmen!
Natürlich laden diese Phänomene aufgrund der Tatsache, dass sich damit gut Macht ausüben oder Geld machen lässt, zum Betrug ein.
Achtsamkeit ist die Mutter der Porzellankiste... Wie immer und überall im Leben, wo sich Scharlatane herumtreiben könnten.

Im übrigen ist es natürlich sinnvoll, zwischen Anekdoten (z.B. der von dem keltischen Fund, von dem ich gestern erzählte) und Phänomenen, die jemand erfahren hat und davon tief angerührt ist oder Berichten von parapsychologisch gesicherten Ergebnissen zu unterscheiden. Aber das tun wir doch alle?

Heute Abend um 21.45 kommt die zweite Sendung "Dimension PSI" in der ARD, diesmal über Teufelsaustreibungen (auch die kath. Kirche wird erwähnt).


Rosmarie antwortete am 24.11.03 (20:13):

Liebe Simba,
beinah hätte ich vor lauter lauter vergessen, dir zu antworten. Ich habe das Buch von Paul Meek auch gelesen. Teilweise überzeugte es mich, teilweise weniger. Insgesamt finde ich den Ansatz seiner spiritistisch ausgerichteten Kirche recht interessant... Aber vermutlich müsste man ihn einmal persönlich erleben (also nicht nur kurz im Fernsehen), um sich ein besseres Bild machen zu können. Mir ist das Echte an Menschen sehr wichtig, heute sagt man ja das "Autentische". Danach richtet sich für mich auch die Glaubwürdigkeit bei derlei Berichten. Diese Echtheit kommt in seinem Buch noch eher rüber als bei seinem Auftritt bei Fliege, den ich im letzten Jahr sah. Ich bin zwiespältig...

Das, was ich als Vorschau auf die heute Abend gezeigten Teufelsaustreibungen gesehen habe, hat mir das Blut in den Adern frieren lassen....


schorsch antwortete am 24.11.03 (22:39):

Habe soeben die 2. Ausgabe von "PSI-Phänomene in der ARD" geguckt und kann nur voller Abscheu sagen: Finsterstes Mittelalter. Und daran glauben auch heute noch Millionen....


dirgni antwortete am 24.11.03 (23:12):

Habe auch soeben die 2. Ausgabe von "PSI-Phänomene in der ARD" geguckt - mit übersinnlich hat das ja wohl nichts zu tun. Daß man kranke Menschen in "unserer" Zeit noch so behandelt, ist meiner Meinung nach verabscheuungswürdig und pervers. Gibt es das in der Kirche wirklich oder ist es Sensationsjournalismus?


pilli antwortete am 24.11.03 (23:36):

ja dirgni, das und noch unvorstellbares mehr und auch den heute geschilderten fall von A.Michel hatte ich bereits in einem thema mal genannt. :-)nur...das interesse und der glaube an so manchen unsinn sind derart verbreitet, daß ich nicht an wunder sonder ehe an eine art einfältigkeit glaube.

die neue infantilität der deutschen? anstatt stofftiere mein eigener poltergeist im bett...

wers mag...


Rosmarie antwortete am 25.11.03 (08:00):

Dirgni: "...- mit übersinnlich hat das ja wohl nichts zu tun. Daß man kranke Menschen in "unserer" Zeit noch so behandelt, ist meiner Meinung nach verabscheuungswürdig und pervers."

Lieber Schorsch, liebe Dirgni, so etwas hatte ich befürchtet! Allerdings habe ich mich gestern Abend noch kurzfristig entschlossen, mir meinen schönen Schlaf nicht durch Entsetzen und Empörung stören zu lassen und mir diesen Film erst heute anzuschauen...
Grundsätzlich finde ich es aber auch schlimm, dass Macht so oft mit einer totalen Fehleinschätzung der eigenen Kompetenzen einhergeht...


Medea. antwortete am 25.11.03 (08:00):

Immer noch unglaublich ....
An Annemarie Michel wurde über einen längeren Zeitraum hinweg ein gräßliches Verbrechen begangen, da gibt es gar keine Frage. Der Fall beschäftigte vor Jahren bereits die Presse und auch die Gerichte (?).


malte antwortete am 25.11.03 (09:33):

Vorsichtig gefragt: Werden solche Phänomene wie Teufelsaustreibungen etc. nicht letztlich durch solch unkritische Denkweisen, wie sie hier teilweise präsentiert wurden, befördert?

Die Naturwissenschaften müssen sich Kritik gefallen lassen, da sie selbst davon leben. Aber im Gegensatz zu anderen Denkweisen erzeugt die naturwissenschaftliche Methodik überprüfbare Hypothesen. (Aber)Glauben (wo ist der Unterschied?) sind auf luftige, willkürliche Fundamente als Annahmen gebaut. Überprüfung der Aussagen ist nicht möglich und wird auch nicht akzeptiert.


wanda antwortete am 25.11.03 (09:45):

für mich hat das mit Übersinnlichkeit überhaupt nichts zu tun - und ich bereue, dass ich extra deshalb nachhause gegangen bin. Entsetzlich, dass so etwas möglich ist.
Allerdings muss ich sagen, dass ich noch nie jemanden im Anfall habe sprechen hören. Im Beruf kam alles - von der Absence bis zur grand mal vor - wir waren immer dabei, d.h. der Patient wurde nie allein gelassen. Die Zeitdauer des Anfalls wurde eingetragen usw. In all den Jahren ist es nicht einmal vorgekommen, dass jemand während des Anfalls sprach.


Rosmarie antwortete am 26.11.03 (13:09):

Lieber Malte,
noch ganz im Schock über die Teufelsaustreibungen habe ich deine Gedanken hier so stehen lassen, weil ich annehme, dass eine große Anzahl von Mitlesern ähnlich denkt wie du.

Mir ist klar, dass das Stattfinden und die Interpretation vieler hier im Forum geschilderter Phänomene eine Glaubenssache ist. Was an spontan auftretenden Ereignissen lässt sich im nachhinein schon hieb- und stichfest beweisen? Keines, das liegt in der Natur der Sache.

Nicht nur Felix, sondern auch ich und sicher die meisten anderen hier sind immer noch auf der Suche nach naturwissenschaftlichen Erklärungen. Aber wenn diese beim heutigen Kenntnisstand der Wissenschaft nicht zu finden sind, bzw. wenn wie bei den parapsychologisch fundierten Untersuchungen zur Psychokinese ein _unerklärbarer_ Effekt zu Tage kommt, dann ist es durchaus zulässig, sich seine persönlichen Erklärungen zu schaffen. Mit Aberglaube hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Nur mit Glaube, d.h. unbewiesenen Annahmen... :-))

Bedenke, dass solche Erscheinungen vielfach bezeugt sind, und das nicht nur von Minderbegabten und psychisch Kranken, sondern durchaus von Normalmenschen, Wissenschaftlern und sogar Nobelpreisträgern.
Wenn du dann aber von "Aberglaube" sprichst, ist das auch nur ein Glaube, nämlich die unbewiesene Annahme, dass es so etwas nicht gibt oder nie glaubwürdig untersucht wurde... :-))
Oder du beziehst "Aberglaube" nur auf die Interpretationen. Nun, möglicherweise erweisen sie sich irgendwann mal als Aber-glaube. Aber so lange die "Substanz" dieser Energien, bzw. ihr Auftreten noch nicht in irgendein wissenschaftliches Denkmodell integriert und als "diesseitig" bewiesen werden konnte, ist auch deine Einschätzung nur Glaube. Denn auch du "glaubst" nur, dass z.B. ein spiritistischer Ansatz falsch ist. BEWEISEN kannst auch du deine Einstellung nicht.

Wer pauschal von "Aberglauben" spricht, denkt meiner Meinung nach nach dem Muster von: "... Also schloss er messerscharf, das nicht ist, was nicht sein darf." (Morgenstern)


Felix antwortete am 26.11.03 (17:58):

Hallo Rosmarie,

ich habe vor einiger Zeit unter dem Thema: "Ich weiss, dass ich nichts weiss!" klar dargelegt, dass genau genommen rein gar nichts bewiesen werden kann. Dies gilt auch für die sogenannten exakten Naturwissenschaften.
Was man mit unzähligen Experimenten und raffinierten Messmethoden lediglich nachweisen kann, ist die Widerspruchsfreiheit der Resultate zu einer angenommenen Hypothese. Diese gilt so lange als brauchbar oder anwendbar, solange das Phänomen unter variierten Bedingungen beliebig wiederholt nachgewiesen werden kann.
Im umgangssprachlichen Gebrauch spricht man dann von Beweis.
Gleichzeitig nimmt man in der Regel an, dies habe auch etwas mit Wahrheitsnähe zu tun.
Bescheidener gesagt, bedeutet es lediglich, dass man keine systemimmanenten Widersprüche feststellen konnte .... oder die Hypothese konnte nicht falsifiziert werden.
Schon solche wiederholbaren Experimente unter gut beobachtbaren und kontrollierten Bedingungen sind bei parapsychologischen Phänomenen die grosse Ausnahme.
Schon bei psychologischen oder soziologischen Experimenten ist es schwer, die Wirkung des Experimentators und des Probanten sauber auseinanderzuhalten und Wechselwirkungen auszuschliessen. Falls man Telepathie und Telekinese als mögliche Wirkungen einschliesst ... wirds äusserst schwierig.


schorsch antwortete am 26.11.03 (18:04):

Was bei uns "Glaube" ist, das ist bei den Islamisten "Unglaube" - und umgekehrt.....

An Gott zu glauben kann genau so recht wie falsch sein wie an Manitou zu glauben.....


Rosmarie antwortete am 26.11.03 (19:26):

Lieber Felix,
toll, wie klar und verständlich für mich du das formuliert hast! Deine Gedanken untermauern sehr schön, was ich angedacht hatte... Danke!

Lieber Schorsch, so sehe ich es auch... :-)))


Rosmarie antwortete am 26.11.03 (20:10):

Noch ein zustimmender Nachgedanke zu Felix´ Ausführungen:

Wir alle sind in unseren kulturell vorgegebenen Denkmustern so befangen, dass uns schon gar nicht mehr auffällt, dass die Grundlagen oft auch nur unbeweisbare "Arbeitshypothesen" sind.
Wo bliebe der Fortschritt, wenn immer nur in denselben Bahnen gedacht würde? Was in der Physik, der Astronomie und in vielen Wissenschaftsbereichen heute noch "eine verrückte Hypothese" ist, kann morgen vielleicht schon mit Fakten in Übereinstimmung gebracht werden...
Wieso sollte dies nicht auch bei parapsychologischen Phänomenen der Fall sein?
Es gab Zeiten, da war die Welt erwiesenermaßen eine Scheibe. Flüge zum Mond waren für alle Zeiten unmöglich, usw. Ich sehe uns Menschen in unserer gegenwärtigen Entwicklungsphase nicht als der Weisheit Ende. Wer weiß denn, was für Energien und Zusammenhänge wir noch entdecken werden?

Im übrigen: Jemand, der an Geister glaubt, wird gern von anderen als "völlig unwissenschaftlich denkend" lächerlich gemacht. Vielleicht dieselben Leute gehen sonntags in einen Gottesdienst. Denn solchen Glauben lassen sie gelten. Dabei ist der genauso wenig beweisbar und auch nur deshalb "richtig", weil er schon seit Jahrhunderten etabliert ist.
Ich fände es schön, wenn wir verschiedenen Denkmodellen gegenüber etwas toleranter sein könnten.


Sofia204 antwortete am 26.11.03 (22:49):

unter den verschiedenen Denkmodellen
ist das rationale aber am verbreitetsten, nicht wahr ?
ein Beispiel habe ich gerade heute im WDR gehört:
"unter den steigenden Füßen wachsen die Treppen aufwärts"
(Kafka)
aber das geht jetzt wieder am Thema vorbei :-)


Rosmarie antwortete am 27.11.03 (09:05):

Liebe Sofia,

Kafkas Sichtweise ist herrlich! Sehr bedenkenswert! Beim nächsten Treppensteigen werde ich garantiert daran denken! :-)
Natürlich ist das rationale Weltbild am verbreitesten. Es kann ja auch das EINZIG RICHTIGE sein. Kann, muss aber nicht.
Vor tausend Jahren glaubten in Europa auch noch alle, dass der Himmel eine Art Zelt sei, an das die Sterne geheftet seien. Mehrheiten sind keine Garantie für Richtigkeit.

Dass das rein rationale Denken so verbreitet ist, liegt in meinen Augen daran, dass es in den allermeisten Bereichen des Lebens das erfolgreichste ist. Es wäre ja auch blöd, wenn ich bei der Erforschung von Krankheiten oder beim Bau eines Autos meiner Intuition folgen wollte.
Außerdem ist es uns durch unsere Geschichte unbewusst eingetrichtert worden. In der Aufklärung wurde mit vielen falschen wissenschaftlichen Annahmen und gleichzeitig auch mit Auswüchsen des alten religiösen Weltbildes aufgeräumt. Jeder Gebildete folgte von nun an der rationalen Denkweise. Fast jeder Fortschritt ging auf dieses Konto. Kein Wunder, dass es heute in so hohem Kurs steht! Über Jahrhunderte galt jede Art von Glaube an übersinnliche Dinge als mittelalterlich und rückschrittlich. Wer wollte schon hoffnunglos altmodisch und beschränkt sein?
Selbst die Kirchen folgten diesem Trend der Rationalität, auch heute noch. Ich fragte mich oft, wieso in diesem Maße, da doch so viele dieser Phänomene gerade im religiösen Umfeld auftraten und auftreten. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nicht im Sinne einer Kircheninstitution und ihrer Macht sein kann, dass Menschen wie du und ich ihre eigenen Zugänge finden könnte? Zudem sind die Kirchen Männerkirchen...

Hinzu kommt in meinen Augen nämlich noch, dass unsere Kultur von Männern dominiert wurde. Männer denken rationaler und schärfer logisch als Frauen. Es werden dabei aber auch Dinge ausgegrenzt, die auf den ersten Blick nicht wichtig erscheinen, aber doch mal wichtig sein könnten. Frauen denken vernetzter, umfassender und beziehen auch Randbereiche mit ein, sind dabei aber verschwommener und weniger logisch (grob verallgemeinernd!). Vielleicht liegt hier auch ein Grund dafür, dass mehr Frauen als Männer offen für parapsychologische Phänomene sind.

In meinen Augen ist das rationale Weltbild großartig, aber es gab und gibt halt auch Bereiche und Erfahrungen, worüber dieses rationale Denken keine Aussagen machen kann. Es kann spekulieren, vermuten, aber eben nicht wissen...Die Aussagen solchen rationalen Denkens z.B. über philosophische Vorstellungen sind zwar rational schlüssig, aber eben nur auf der Grundannahme, von der ausgegangen wird (wie Felix schön darlegte).
Ich bilde mir im übrigen ein, dass mein Weltbild auf der Grundannahme, von der ich ausgehe, auch rational schlüssig ist.... Lach :-)))

Heute hängen die Sterne nicht mehr an einem Zelt über uns... Hoffentlich müssen wir bis zur Erklärung parapsychologischer Erscheinungen nicht noch tausend Jahre warten...


schorsch antwortete am 27.11.03 (09:37):

@ Rosmarie: Männerwelt.

Ein Problem, das zu wenig bedacht wird: Männer werden dazu erzogen, keine Angst zu haben. Frauen können es sich leisten, Angst zu haben, weil sie keine Männer sein müssen.

Wer aber jede Angst unterdrückt, der lässt auch das Übersinnliche, Un-be-greif-bare nicht zu. Frauen aber lassen die Angst zu, denn sie ist Teil ihres Lebens, Teil ihres Schutzes. So lassen sie eben auch eher weitere Dimensionen zu als die Männer, die nur nach "logischen" Dimensionen suchen - oder besser gesagt nach ihnen handeln - weil hunderte von Männergenerationen das auch so gehandhabt haben.....


Rosmarie antwortete am 27.11.03 (14:18):

Lieber Schorsch,

toll! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Aber es leuchtet ein. "Angsthaben" ist in unserer Gesellschaft verpönt. Es wird mit "Schwäche" und "mangelnder Lebenstüchtigkeit" assoziiert. Und wie du ja schreibst, würde das einen Gesichtsverlust für Männer bedeuten. Und Gesichtsverlust können sich immer noch eher die Frauen leisten. Das ruft dann vielleicht sogar einen hilfsbereiten Ritter auf den Plan. Oder wenigstens freut sich so mancher Mann in ihrem Umfeld, fühlt sich bedeutender und größer und ist deshalb vielleicht versöhnlicher und entgegenkommender... :-)) Achja, was so alles mitspielen kann beim Verhalten...

Übrigens glaube ich, dass nicht nur diese Gegebenheit, sondern auch die Funktion der Gehirne eine entscheidende Rolle spielt. Künstler z.B. halte ich auch diesen Bereichen gegenüber für offener. Ob ihre Gehirne wohl ähnlich wie bei Frauen einen stärkeren Austausch zwischen den Gehirnhälften haben?
Mich wundert insofern nicht, dass DU hier miterzählen und diskutieren magst... :-))


Rosmarie antwortete am 01.12.03 (17:45):

Hallo miteinander,

heute Abend kommt die dritte Sendung der Reihe Dimension PSI (ARD, 21.45). Thema ist die Gedankenübertragung.
Der Gong kündigt die Sendung leider etwas reißerisch an: "Gedankenübertragung als Waffe?So unglaublich das klingen mag, die Geheimdienste der Sowjetunion und der USA haben daran gearbeitet, Phänomene wie Telepathie und außersinnliche Wahrnehmung militärisch zu nutzen. Und sie haben auch versucht, sie einzusetzen."

Lassen wir uns überraschen... :-)))


hugo1 antwortete am 01.12.03 (22:36):

@ Rosemarie ,hab den Beitrag gerade gesehen und muß sagen...absoluter Nonsens womit sich die großen Brüder des Kalten Krieges so alles beschäftigt und dafür Geld ausgegeben haben... ist wohl doch nur ein weites Feld für Scharlatane Verwirrte und knallharte Betrüger, aber eben auch immer wieder mal ein Thema für Film, Funk, Fernsehen und Sonnstige, die ab und zu mal n Sommerlochlückenfüller oder ähnliches suchen.


Felix antwortete am 02.12.03 (00:04):

Auch ich habe mir den heutigen Beitrag angesehen. Hier mein Kommentar:

- Für mich keine neuen Informationen. Die Bemühungen der beiden Supermächte um brauchbare ASW - Einsätze waren mir schon sehr früh bekannt.
- Der Beitrag war typisch amerikanisch aufgemotzt. Viele flüchtige unscharfe Sequenzen unterbrochen von Wichtigtuern in Uniformen, die Seriösität vorgaukeln.
- Es fehlten weitgehend saubere Angaben über Resultate der Experimente. Angaben wie Trefferquote 40% statt der Wahrscheinlichkeitserwartung von 25% ohne Angabe weiterer Randbedingungen wie hz.B. Anzahl der Durchgänge, Voruntersuchungen, Variation der Versuchsanlage etc. sagen wenig aus.
- Durch den ganzen Beitrag wehte der unheilvolle Gedanke des "kalten Krieges". Warum werden nicht rezente Experimente gezeigt und kommentiert?

Gesamtbewertung:
Futter für naive Zeitgenossen.
Zeitverschwendung für Interessierte.


Rosmarie antwortete am 02.12.03 (07:59):

Huch, das klingt aber wenig lustmachend... Ich habe den Film nämlich gestern nicht mehr gesehen. Aber, um ehrlich zu sein, wähnte mir aufgrund der reißerischen Vorschau in meiner Programmzeitschrift schon Unbill... Wie schade!
Ja, ich frage mich auch, warum nicht seriösere Untersuchungen oder Daten bekanntgegeben werden. Aber die gelten wohl als zu langweilig. Doch so dumm und nur auf Sensation aus sind wir Zuschauer ja nun auch wieder nicht...

Wenn ich mir die Entwicklung dieser Reihe so anschaue, ist das wenig ermutigend. Die erste Sendung fand ich recht interessant, die zweite nur reißerisch-furchtbar, diese jetztige ging offensichtlich in dieselbe Richtung. Da wissen wir ja, was uns des weiteren erwartet. Denn normalerweise steigern sich Reihen ja zum Schluss hin. Denn der Zuschauer soll ja bei Laune gehalten werden. Ob sich die Macher in der Art unseres Interesses nicht gewaltig täuschen?

Danke, lieber Hugo und lieber Felix, für eure Rückmeldungen! So bin ich jetzt gewappnet... :-(


Rosmarie antwortete am 02.12.03 (21:55):

Hallo miteinander,

eben habe ich mir den Film angesehen - und fand ihn doch recht interessant. Er war in keinster Weise so reißerisch, wie ich befürchtet hatte. Dass er filmisch nach dem Strickmuster "Kalter Krieg" aufbereitet war, hat mich nicht gestört, da in diesem Rahmen ja doch sehr viele konkrete Beispiele von Versuchen gebracht wurden. Außerdem führte dadurch ein roter Zeit- oder Geschichts-Faden durch all diese Versuche und die mehr oder weniger erfolgreichen Ergebnisse.

Lieber Hugo, ich verstehe und akzeptiere, dass du von Nonsens sprichst. Wenn man davon ausgeht, dass es so etwas wie Gedankenübertragung nicht geben _kann_, dann ist es klar, dass du diese Position vertreten musst.

Ich bin durch eigene, eher unbedeutende, und fremde verblüffende Erfahrungen hundertprozentig davon überzeugt, dass es das gibt. Also glaube ich den recherchierenden Journalisten und den Fotos, Filmen und Interviews und gehe nicht grundsätzlich von Betrug und raffinierter Täuschung aus. Das eine oder andere mag zwar auf Irrtümern oder gar auf Betrug beruhen. Aber generell ist die Fülle der Erfahrung von Gedankenübertragung, bzw. Hellsehen so groß, dass ich ein grundsätzliches Abstreiten solcher Phänomene nicht für haltbar halte.

Auch haben mich so manche gezeigten Versuche überzeugt. Z.B. die Versuche, wo eine Person einen Umschlag ziehen musste, in dem sie dann die Anweisung fand, wohin sie sich zu begeben hatte. Der Seher sollte "raten", wo sich die erste Person dann befand. In dem einen Fall war es der Jagdhafen... Oder der Versuch mit der Häsin, deren Junge getötet wurden. Für mich sind Säugetiere sowieso wesentlich höher entwickelt, als sich mancher denkt. Warum sollte sie nicht wie Menschen auch spüren, wenn ihre Kindern litten? Ich ahne meist, wenn es meinem Sohn oder meiner Freundin weitaus undramatischer schlecht geht... Aus dem Krieg sind so viele Berichte von Müttern bekannt, die spürten, wenn ihre Söhne fielen.

Lieber Felix, dass dir der Film nicht gefiel, mag vielleicht daran liegen, dass er wissenschaftlich wenig Greifbares und Nachprüfbares brachte, bzw. wenn doch, dass dies in einer bunten Fülle von Anekdoten unterging...? Du bist in meinen Augen ein scharf und strukturiert gezielt auf die Sache bezogener Denker. Einem solchen muss ein solches Sammelsurium ja zuwider laufen??? :-)))
Ich hätte zwar auch lieber eine sich entwickelnde Reihe von wissenschaftlichen Versuchen gesehen, aber dies wäre filmisch wohl zu langweilig für ein breites Publikum.
Vor allem aber habe deshalb mit dieser Art von Berichterstattung über dieses Thema keine Probleme, da sich solche Phänomene im Gegensatz zu den militärischen Hoffnungen ja meist spontan zeigen und leicht verschwinden, wenn wie beim Ausspionieren über längere Zeiträume dasselbe getan werden muss. Dann nämlich sinkt die emotionale innere Beteiligung und die Fähigkeit, etwas außersinnlich wahrzunehmen, versandet. Und zur Sprunghaftigkeit des Auftretens solcher Wahrnehmungen passt dann halt die anekdotische Erzählweise des Films...
Was ich gut fand, ist auch, dass dort auch die Gegenseite zu Wort kam. Misserfolge und Fehleinschätzungen des Könnes der PSI-Spione wurden so z.B. auch dargestellt. Das macht für mich das Bemühen des Journalisten um "Wahrhaftigkeit" glaubhafter.

Mag noch jemand anderes sagen, wie ihm/ihr der Film gefallen hat?


Rosmarie antwortete am 04.12.03 (08:38):

Zum Thema Gedankenübertragung fielen mir gestern ein Fernseh- und Hörfunkbericht ein, die ich vor Monaten hörte. Es ging um etwas ganz anderes, nämlich um einen Mann, der mit Kolkraben zusammenlebt.
Dieser Mann treibt private Forschungen über deren Verhalten. Vor allem aber faszinieren ihn diese Vögel über die Maßen. Und er verständigt sich mit ihnen mittels --- Gedankenübertragung! :-))

Wenn er mit ihnen im Feld unterwegs ist und will irgendwann nach Hause fahren, bittet er sie in Gedanken, sie möchten zurückkommen. Und sie kommen! Der Mann behauptete auch, er könne wahrnehmen, was sie dächten und sähen.

Naja, so ganz überzeugt war ich als Zuhörerin nicht, der befragende Hörfunkjournalist auch nicht. Plötzlich sagte der Rabenbesitzer (die Raben kreisten über den beiden): "Die sehen gerade, dass da ein Fuchs auf der anderen Seite des Hügels läuft... (Pause)... Er kommt jetzt auf die Hügelkuppe zu. Gleich kommt er!"
Und da war er auch schon!!! Der Journalist war fassungslos... :-))


Rosmarie antwortete am 04.12.03 (08:46):

Nachtrag:

Diese Art der gedanklichen Kommunikation funktioniert angeblich nur mit Kolkraben in diesem perfekten Maße. Früher habe der Mann mit Rabenkrähen experimentiert. Das klappe auch, aber eben lange nicht so gut...

Sollte man daraus schließen, dass "Gedankenübertragung" etwas ist, was ganz an unsere Gehirne gebunden, also organisch bedingt ist?


mart antwortete am 04.12.03 (19:14):

Liebe Rosmarie!

Das mit den Raben ist aber leider kein "Beweis", nicht einmal ein Hinweis. Ich möchte an das rechnende Pferd erinnern - der Besitzer glaubte bis zu seinem Lebensende nicht an die eindeutig natürliche Erklärung für das Rechenvermögen seines Pflerdes. Glaubst du nicht auch, daß man am Flugverhalten einiges ablesen kann - besonders dann, wenn man oft mit ihnen unterwegs ist? Glaubst Du nicht auch, daß die Raben am Verhalten des Mannes merken, wenn Zeit ist zu kommen?


Rosmarie antwortete am 04.12.03 (20:01):

Liebe Mart,

natürlich hast du Recht. All das könnte möglich sein... Wir nehmen ja unbewusst viel mehr wahr, als bewusst in unseren Verstand eindringt. Ich bin z.B. überzeugt, dass die berühmte "Intuition" nicht ein "verschwommenes Fühlen" ist, sondern das unbewusste, gezielte Verarbeiten von vielen Informationen, die unsere Sinne wahrnehmen, die aber unserem Bewusstsein im Einzelnen verborgen bleiben.
Also, es kann sich natürlich so verhalten, wie du meinst.

Allerdings habe ich ja auch eine Fernsehsendung über diesen Menschen gesehen und eben diese Rundfunksendung gehört. Er wirkte auf mich reflektiv und klug, also glaubwürdig. Aber ich kann natürlich keinerlei Beweise liefern. Das Gesamte hat mich überzeugt. Außerdem halte ich es für nicht sehr wahrscheinlich, dass man am Flug eines Rabens sehen kann, ob ein Fuchs und kein Hase oder ein Reh auf der anderen Seite des Hügels läuft und dass er eben in diesem Moment über die Kuppe kommt... Schließlich sind Füchse keine Beute für Raben, dürften diesen also auch nicht übermäßig an- oder aufregen und so auch kein spezifisches Flugverhalten auslösen...

Aber dennoch kann ich dir natürlich nicht widersprechen...

In meinen Augen ist es eine Geschmacksfrage, wie sehr einen die mangelnde Beweisbarkeit bei all diesen Phänomenen stört oder nicht. Die einen gründen ihr Weltbild halt ausschließlich auf hieb- und stichfest beweisbare Angelegenheiten. Beziehungsweise, sie versuchen dies, können dabei aber genauso Täuschungen erliegen... Andere wie ich versuchen, "Indizien" und glaubwürdig Geschildertes, aber nicht Bewiesenes miteinzubeziehen...
Ich unterhalte mich gern über diese PSI-Dinge und lese sehr, sehr gern Selbsterlebtes oder Glaubhaftes von Bekannten (wobei ich nur meine, dass keine absichtliche Täuschung vorliegen soll). Aber missionieren liegt mir fern... :-))))

Ach, wäre es schön, wenn noch jemand ein eigenes Erlebnis erzählen möchte!!!


Medea. antwortete am 04.12.03 (22:17):

Mein Siamkater, mit dem ich 16 Jahre zusammenlebte, war auf mich fixiert - wir beide liebten uns. (Es ist der, der früher als ich erkannte, daß der mich damals umwerbende Mann nicht der richtige war :-) und ihn bei jeder Gelegenheit anfauchte, was er sonst mit niemandem tat ....
Meine Mutter, die häufig bei mir war, berichtete, daß er immer dann zur Tür lief und daran kratzte, wenn ich im Anmarsch war. Das geschah zu den unterschiedlichsten Zeiten ....
Er bekam im sechzehnten Lebensjahr eine unheilbare Nierenerkrankung, ich mußte ihn einschläfern lassen. Während der Fahrt zu Freunden, in deren Garten unter den Rhododendren er sein Grab bekam, lag er in ein weiches Badelaken eingewickelt auf meinem Schoß.
Mein Schlafzimmer war im ersten Stock - und zu seinen Lebzeiten kam er abends von unten nach oben, um bei mir zu schlafen. Nach seinem Tode hörte ich ihn noch längere Zeit die Treppe heraufkommen ....
Auch jetzt, wenn ich an ihn denke, beschleicht mich ein wehmütiges Gefühl....


Rosmarie antwortete am 04.12.03 (22:44):

Liebe Medea,

was für eine anrührende Geschichte!
Ich musste dabei auch an Sofia denken...

Auch bei meinem Hund bin ich gelegentlich der Meinung, dass er meine Gedanken liest. Z.B. sitze ich spätnachmittags im Sessel, während er neben mir liegt und fest schläft. Ich höre den Wetterbericht und denke ganz spontan: "Da morgen Dauerregen kommt, sollte ich packen und jetzt noch in meine andere Wohnung fahren..." Noch bevor ich mich überhaupt nur bewege, wird er wach, stutzt und guckt mich fragend an... Das macht er sonst nie!

Unsere frühere Katze hat sich oft fünf Minuten, bevor mein Mann nach Hause kam, auf die Küchenfensterbank gesetzt und die Haustür beobachtet. Zu dem Zeitpunkt konnte man weder sein Auto hören, noch kam er annähernd regelmäßig nach Hause. Sonst tagsüber setzte sie sich nie dorthin...

Und dennoch bin ich mir bei diesen meinen Geschichten nicht ganz sicher. Die Raben haben mich mehr überzeugt... :-)))


Sofia204 antwortete am 05.12.03 (01:11):

Es war noch in der Zeit, da man unangemeldet sich besuchte,
und mein damaliger Freund wachte immer 1/4 Stunde bevor es an der Haustür klingelte, auf.
Ich verließ mich gerne auf ihn :-)


Rosmarie antwortete am 05.12.03 (09:20):

Liebe Sofia,

das war aber praktisch! :-)))

Dazu fällt mir eine Erzählung meines Freundes ein. Er hatte als junger Mann in Marburg eine höchst unordentliche "Bude". Da sein Elternhaus ca. 150 km entfernt war, musste er nie mit Besuchen zu rechnen und genoss es, keine Energien in sein "Schlachtfeld" stecken zu müssen. Einmal träumte er, seine Eltern kämen mit einer Tante zu Besuch. Das war insofern unmöglich, da diese Tante woanders wohnte und die Eltern natürlich kein Auto hatten. Aber der Traum gab ihm ein absolut sicheres Gefühl. Also räumte er auf und blieb zu Hause. Und sie kamen! :-))


mart antwortete am 05.12.03 (11:28):

Also, da Du Geschichten liebst, zwei Beiträge von mir:

Mein Auto wurde vor langer Zeit nachts aufgebrochen und daraus meine Handtasche, die ich sonst nie liegen lasse aber diesmal doch, entwendet.

Mein erster Gedanke war, Gott sei Dank, habe ich meine gr.Tasche, die sich in einem unheimlichen Chaos- und Mistkübelzustand befand, am Vortag geordnet.
Sicher lächerlich, aber da die Polizei genau wissen wollte, was alles drinnen war, sinnvoll. Besonders als die vom Dieb weggeworfene Tasche nach einer Woche wiedergefunden wurde, und die Polizei alles auf Fingerabdrücke untersuchte und ich getadelt wurde, daß ich vergessen habe, einen Ausweis (Taekwondo Ausweis der Kinder) anzugeben.
Daß ich aber aus vorrausschauender Ahnung meine Aufräumaktion durchgeführt habe, würde ich nicht behaupten.


Die zweite Geschichte hat sich tatsächlich so abgespielt und könnte eher zum Denken anregen: Die Vorgeschichte ist auch wichtig und lang, ich werde versuchen, kurz und prägnant zu sein.

Eine mütterliche Freundin von mir stammt aus dem höchsten Adel; da sie aber weiblich war, keinen Bruder hatte, und nochdazu eine Mesalliance einging (Sie heiratete n u r einen Grafen), ging das große Erbe auf einen Neffen über.
Sie durfte aber (ohne Vertrag) in dem Rest eines Schloßes wohnen, von dem leider am letzten Kriegstag der größte Teil weggebombt wurde. Nur der Zubau des Schloßkaplans blieb übrig. An diesem Tag war sie zufällig auf einer Schitour
in den umliegenden Bergen.

Nun sie verbringt jeden Sommer in diesem Haus. Eines Tages wollte der Neffe alles verkaufen, damit dort ein Hotel errichtet werden kann. Sie war verzweifelt. Nun muß ich berichten, daß diese Frau lange bevor es "in" war, in Indien war und sich intensiv mit Yoga, Astrologie, Esoterik etc.beschäftigte. Sie und ihr Mann vertreten die "Schule des Rades" und sind in den betreffenden Kreisen wirklich bekannt.

Nun, in ihrer Verzweiflung rief sie intensivst "Mutter ERde" an. Und da geschah es; ein Teil des Felsen, auf dem das Haus steht, brach los und donnerte nach unten.
Konsequenz: Bauverbot Seither verbringen sie und ihr Mann, inzwischen sehr alt geworden, ihre Sommer an diesem geliebten Ort.


Rosmarie antwortete am 05.12.03 (14:19):

Herrlich, liebe Mart! Besonders mit der zweiten Geschichte hast du mir eine große Freude gemacht! Ich habe auch eine besondere Liebe zu "Mutter Erde". Doch soviel Hilfe würde ich von ihr sicher nicht erwarten können... :-))))

Solche Geschichten wie dein Tasche-aufräum-für-Auto-klau-Erlebnis passieren ja immer wieder. Wir wundern uns zwar, finden den Zufall auch merkwürdig, aber haken dann alles doch unter "Zufall" ab... Ich bekam einmal mein neues Auto an einem Freitag, den 13., zugelassen. Der Händler machte mich vorher noch auf diesen Umstand aufmerksam. Aber unerschrocken, wie ich bin... In Wirklichkeit war ich nur gierig, das gute Stück bald fahren zu können! :-))) Drei Monate später war mein Prachtstück geklaut!

Zu Medeas Bericht von ihrer geliebten Katze und den Tritten, die sie von ihr nach deren Tod auf ihrer Treppe gehört hat, fällt mir noch etwas ein, was ich aber früher auch schon erzählt habe. Mein Großonkel war gestorben. Er hatte einen bestimmten schlurfenden Schritt und hüstelte immer in besonderer Weise.
Meine Cousins waren mit einem Freund allein zu Hause (alle Teenager). Plötzlich hörten sie oben über sich Opas Schritte durch die Stube schlurfen. Dazu hüstelte er. Sie erstarrten. Dann kamen die Schritte die Treppe hinunter und gingen zum Hof hinaus. Vor Entsetzen starr trauten sie sich aber nicht nachzuschauen. Erst als die Schritte in den Hof verschwunden waren, sprang mein Cousin Karlheinz auf und rannte hinaus, um nachzuschauen. Es war nichts da.... (Im Haus lebten sie allein, es konnten also keine anderen Leute herumgelaufen sein.)
Vor kurzem habe ich noch einmal nachgefragt, ob sich diese Geschichte wirklich so zugetragen hat, oder ob nicht doch ein bisschen geflunkert wurde. Aber mein Cousin bestätigte mir völlig im Ernst, es sei wirklich genauso gewesen...


mart antwortete am 05.12.03 (15:36):

Liebe Rosmarie, schau Dir doch einmal folgenden Link an:

https://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id623.htm

Für mich sind allerdings zuwenig Angaben zu dieser Studie, bes. inwieweit das eine echte Doppelblindstudie und wie groß die Korrelanz ist, gemacht worden.


Rosmarie antwortete am 07.12.03 (18:02):

Liebe Mart,

danke für den interessanten Link! Sicher, wenn du diese Studie in ihrer Glaubwürdigkeit und wissenschaftlichen Aussagekraft wirklich nachvollziehen möchtest, brauchtest du noch einige Informationen mehr. Aber so geht es mir eigentlich immer mit populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen. Nachprüfen kann man sie nicht. Entweder man glaubt der Seriösität der Berichterstattung oder man zweifelt daran... Ich gebe zu, wirklich befriedigend ist das nicht... :-)

Ich hatte vor ca. zwei Jahren von einer größeren Studie in den USA gelesen. Dort hatte ein anerkannter Kardiologe, der oft auf Kongressen sprach, seine inzwischen zweite (ähnliche) Doppelblindstudie mit Herzinfarktpatienten gemacht. Ursprünglich wollte er damit die Unwirksamkeit von Religiösität beweisen... Er bat ca. sechs Menschen verschiedener Religionen für jeweils einen der Patienten zu beten. Der "bebeteten" Gruppe ging es danach deutlich besser als der Vergleichsgruppe, die nur glaubten, es sei für sie gebetet worden...


DorisW antwortete am 07.12.03 (18:34):

Was ist denn das Doppelte an einer Doppelblindstudie?

Würdet ihr das kurz für die nicht Studierten ;-) erklären?


mart antwortete am 07.12.03 (19:37):

Das Folgende ist für die Überprüfung der Wirksamkeit eines Medikaments beschrieben; anstelle von "Medikament" kann man einsetzen "Beten für", "Denken an", ...

Nur diese komplizierte Art einer Untersuchung kann subtile psychologische (auch unbewußte) Beeinflussung eliminieren. Die einzig verlässliche Form eines Wirksamkeitsnachweises eines Medikaments oder einer best. Behandlung ist die Doppelblindstudie.


"Eine medizinische Studie ist erstmal das reine kontrollierte Beobachten eines Krankheitsverlaufs bei bestimmten Bedingungen. Eine Bedingung kann, muss nicht, die Gabe eines Medikaments sein.

Nun gibt es sogenannte Placeboeffekte. Man gibt jemandem etwas vollkommen wirkungsloses, behauptet, es wirkt, und man wird in einem gewissen Prozentsatz der Fälle dennoch oder eben deswegen Verbesserungen feststellen können. Das ist natürlich fein und das nimmt man gerne mit, aber die Wirkung eines Medikaments besteht eben darin, dass es über die Placebowirkung hinausgeht, sonst könnte man allen Kranken einfach Stärkekapseln verschreiben und sagen, das ist wirksame Arznei. Das will nun kaum jemand.

Daher macht man Studien üblicherweise mit mindestens zwei Gruppen - einer, die das Medikament und einer anderen, die ein Placebo bekommt. Prinzipiell müsste man jetzt anhand des Unterschieds in den Gruppen feststellen können, ob das Medikament wirksamer als eine wirkungslose Substanz ist.
Der Placeboeffekt hängt aber auch vom Wissen der Patienten und dem der Ärzte um die Behandlung ab. Daher sagt man den Patienten nicht, ob sie Medikament oder Placebo bekommen. Ärzte könnten auch wieder dazu neigen, jenen Patienten schlechtere Diagnosen zu stellen, von denen sie wissen, dass sie eine wirkungsfreie Substanz bekommen haben. Daher sagt man den diagnostizierenden Ärzten *auch* nicht, ob der Patient, den sie untersuchen, Medi oder Placebo kriegte.

Wenn nun weder Patient noch behandelnder Arzt weiss, ob Placebo oder Medikament gegeben wurde, spricht man von einer "doppelblinden" Studie. In dieser sind Einflüsse der Patienten und der Ärzte eliminiert, man misst bei der statistischen Auswertung nur noch die reine, tatsächliche Wirksamkeit des Medikaments......"

Internet-Tipp: https://www.aknetherapie.de/faq/doppelblindstudie.htm


Karl antwortete am 07.12.03 (19:43):

Liebe Doris,


eine einfache Blindstudie bedeutet, dass die eigentlichen Auswerter eines Versuches nicht wissen, ob sie den Placeboeffekt oder die Wirkung des zu testenden Faktors auswerten sollen. Derjenige, der die Aufgaben verteilt, der Versuchsleiter, hat aber das Wissen und kann durch die Auswahl der Tester oder den Gesichtsausdruck beim Verteilen der Aufgaben (auch unbewusst) das Ergebnis beeinflussen.

Bei einem doppelten Blindversuch kennt auch der Versuchsleiter die Zuordnungen nicht. Diese sind z. B. in einem Computer verschlüsselt und werden erst nach Beendigung der Auswertungen aufgedeckt.


DorisW antwortete am 07.12.03 (20:10):

Danke, Mart und Karl!


Rosmarie antwortete am 07.12.03 (21:48):

Danke auch von mir für eure Erklärungen, liebe Mart und lieber Karl!
Ich muss gestehen, dass ich diesen Ausdruck benutzt habe, ohne dass ich ihn hätte definieren können... Lediglich wie solche Studien ablaufen, wusste ich im allgemeinen...

Danke also fürs Nachhaken, liebe Doris! Ich habe übrigens auch kein Voll-Studium. Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich einfach drauflosdenke und -lebe... :-(


DorisW antwortete am 08.12.03 (07:36):

In meiner unermesslichen Güte will ich mal drüber hinwegsehen :-)


Rosmarie antwortete am 08.12.03 (08:58):

Siehste, liebe Doris, deine "unermessliche Güte"... Ich hatte doch schon immer den Verdacht, dass es statt "Gott" besser "Göttin" heißen würde... :-)))

Heute Abend kommt wieder um 21.45 h in der ARD eine Sendung zur "Dimension PSI". Diesmal geht es um eines meiner Lieblingsthemen, der Nahtoderfahrung. Im "Gong" ist ein Bild von Hieronymus Bosch abgebildet. Ankündigungstext: "Fast alle Nahtoderfahrungen sind mit dem Gefühl verbunden, den eigenen Körper zu verlassen. Der Geist scheint in eine neue Körperlichkeit überzugehen. Das Gemälde "Aufstieg ins Paradies" von H. Bosch ist eine mittelalterliche Darstellung der Reise ins Jenseits. Sie ist den Nahtoderfahrungen, wie sie von Menschen aus neuerer Zeit beschrieben werden, sehr ähnlich."

Hat euch schon mal jemand eine solche Nahtoderfahrung erzählt?
Ich kenne zwei Berichte aus dem Bekanntenkreis, die für die Betreffenden DIE Erfahrung ihres Lebens waren. Die eine sprach von wunderschönen Landschaften und liebenden Begleitern, die andere von einer wundervollen Begegnung voller Liebe und Licht, einfach überwältigend. Für diesen zweiten Mann war es ganz klar, dass er Jesus begegnet war (Er beschrieb auch detailliert, wieso er dies erkannte. Für ihn war diese Erfahrung besonders verblüffend, da er Nichtgläubiger war.) Beide Berichte haben mich beeindruckt, weil diese Menschen die Angst vor dem Tod völlig verloren hatten und sich in ihrem Charakter deutlich in Richtung Zufriedenheit und Weisheit verändert hatten. Die Erzählungen selbst waren für einen Außenstehenden aber nicht nachprüfbar und könnten letztlich auch unter "Halluzinationen" laufen...

Allerdings gibt es auch immer mal Berichte, bei denen der "Verstorbene" Informationen mit in sein Leben zurückbringt, die er nicht haben kann. Z.B. berichtete eine Person einmal, dass sie - nachdem sie über ihrem Körper geschwebt war - aus dem Zimmer herausflog und außen am Krankenhaus hinunterglitt. Dabei sah sie alles Mögliche, z.B. auch einen einzelnen Turnschuh, der auf einer Fensterbank stand. Da es nur ein Schuh war, löste dies ein bisschen Verwunderung aus... Der einzelne Turnschuh stand, als der Arzt nachschaute, noch immer dort...
Oder Menschen erleben - schwebend über allem - sehr genau alles, was sich nach ihrem Unfall abspielt und was zu ihrer Reanimierung getan wird.

Ich freue mich auf die Sendung heute Abend! :-))


Rosmarie antwortete am 10.12.03 (16:04):

Großes Schweigen... Ach, wie schade, ich hätte so gern noch ein paar Erfahrungen von euch gehört. Aber genug ist halt irgendwann genug...

So nur ein Hinweis: Heute Abend um 19.30 kommt auf Bayern 3 eine Dokumentation in der Reihe "Stationen": "Himmlische Erscheinungen". Gong: "Immer wieder gibt es Meldungen von angeblichen Marienerscheinungen. Der französische Theologe Abbé Ren Laurentin, ein Mariologe, überprüft die Phänomene."

Ich würde diese Sendung zu gern gucken, kann aber hier, wo ich momentan bin, leider kein Bayern 3 empfangen.


Rosmarie antwortete am 10.12.03 (17:09):

Noch ein Nachtrag: Das morgige Thema bei Fliege (ARD 16.00h) ist "Dimension PSI".
Also, auf ein Neues - wer´s mag...


mart antwortete am 10.12.03 (19:09):

Also dann noch ein persönliches Erlebnis mit der Nahtoderfahrung:

Sehr kurz zusammengefaßt:

Ich erstickte beinahe einmal an einem Cola light, weil ich mit einem Schluck im Mund unhaltbar lachen mußte (Worüber ist auch interessant, es ging um Lästerungen über die Kirche und Lourdes).

Nun ich sackte ohnmächtig zusammen (zum Glück war ich nur Beifahrer im Auto), nach einer Notbremsung konnte ich wieder ins Leben zurückgerüttelt werden (Hat mit dem Kehlkopf zu tun).

Nun ich erwachte aus dieser tiefen Ohnmacht mit einem unerhörtem Glücksgefühl, daß Sterben eigentlich schön ist und man sich davor nicht fürchten braucht. Ich hätte vorher den Erstickungstod, den ich sehr bewußt miterlebte mit Luftmangel etc. bis ich eben ohnmächtig wurde, als einen grauenhaften Tod angesehen, aber das stimmte einfach nicht. Ich nehme an, daß hängt mit dem Kohlendioxidgehalt des Bluts zusammensammen - so wird halt gesagt.

Dieses Glücksgefühl, wie schön Sterben ist, hielt sicher ein Jahr an, und wirkt sich auch heute noch bei mir aus.


Rosmarie antwortete am 10.12.03 (19:51):

Danke, liebe Mart! Natürlich bin ich ganz begeistert von deinem Bericht. Nur weist er ja nicht unbedingt auf ein Jenseits hin (Das ist natürlich keine Kritik und liegt nur an meinen Wünschen, Träumen und Hoffnungen - lach). Aber er ist äußerst tröstlich!

Ein Freund meines Vaters wäre in jungen Jahren beinahe erstickt. Die Kinder spielten Indianer, und er wurde an einen Stuhl als Marterpfahl gebunden. Dann wurde er geknebelt und schließlich stülpten ihm die anderen Kinder - ohne böse Absicht - eine Tüte über den Kopf... Der Freund erzählte, zunächst seien die Stimmen der Kinder pulsierend immer leiser und wieder lauter geworden. Später hörte er himmlische Musik - und war ganz unglücklich, als er ins Leben zurückgeholt wurde...

Ein anderer Bekannter meiner Eltern war einmal beinahe ertrunken. Das sei auch überhaupt nicht schlimm gewesen. Er habe irgendwann auch Musik gehört und sei sehr glücklich gewesen...

Kannst du dir dieses Glücksgefühl noch vergegenwärtigen? Meinst du, dass es deine Angst vor dem Tod, die ja jeder hat, verändert hat?


Sofia204 antwortete am 10.12.03 (20:16):

meine Erfahrung wäre, daß die Gedanken und Worte
für jenes Geschehen zu knallig sind
und die Realität ist dafür wie die Faust aufs Auge :-(
*zwinker*


Rosmarie antwortete am 10.12.03 (22:04):

Liebe Sofia,

so ganz sicher bin ich mir nicht, ob ich dich richtig verstehe. Meinst du, dass alles, was jemand auf "der anderen Seite" erlebt, so ganz anders in seiner Qualität ist als alles uns hier Bekannte? Und insofern auch nicht mitteilbar ist, weil es in unsere knallige Welt nicht hineinpasst?
Im letzten ARD-Film klang das ja in den Berichten von Nahtoderfahrungen auch an...

Du schreibst: "Meine Erfahrung wäre..." Magst du noch ein bisschen mehr erzählen?


Sofia204 antwortete am 10.12.03 (22:22):

liebe Rosmarie,
genau wie Du es sagst,
ich würde es dennoch nicht so sagen.


jako antwortete am 11.12.03 (17:22):

Nun habe ich auch endlich mal hier reingeschaut, allerdings die Beiträge nur "diagonal" gelesen. Auch die Fliege-Sendung, die gerade läuft, habe ich wieder abgeschaltet. Mit diesem Thema des "Übersinnlichen" oder "Übernatürlichen" befasste ich mich intensiv über längere Zeit vor ca. dreißig Jahren. Im Grunde hat es aber immer schon von klein auf zu meinem Leben gehört. Was ich darüber denke, will ich hier nicht erörtern, sondern nur kleine Episoden erzählen, die den Tod und die Gedankenübertragung betreffen.
1. Vor ca. 38 Jahren lebte ich auf einem einsam gelegenen Bauernhof in Italien. Wir hatten kein Telefon. Ich hatte mich nach dem Essen etwas hingelegt und war eingeschlafen. Da wachte ich von folgendem Traum auf: es erschien mir meine in der Schweiz lebende Schwiegermutter, mit der wir schon seit Monaten keinen Kontakt mehr gehabt hatten. Wir hatten keine Ahnung, wie es ihr ging. Im Traum stand sie auf einem Wolkenbett in einer großen, modernen Küche und kochte (sie war von Beruf Köchin gewesen und war immer eine sehr einfache, bescheidene Frau gewesen). Ich fragte sie: "R., wie geht es Dir?" "Oh, danke, j e t z t geht es mir gut!" Dabei sah sie mich strahlend an.
Als ich aufwachte, war ich ziemlich verstört und erzählte meinem Mann den Traum. Wir fuhren nach C., wo gerade meine Mutter mit meinen Kindern lebte. Als sie uns die Tür aufmachte, zeigte sie uns ein Telegramm, dass in der Nacht die Schwiegermutter gestorben war.

2. Mein zweiter, italienischer Schwiegervater musste zwecks eines gründlichen Checkups ins Krankenhaus, wo er mehrere Tage bleiben sollte. Es war gerade Ostern, die Untersuchungen waren nicht rechtzeitig abgeschlossen worden, sodass die Familie ihn über die Feiertage nach Hause nehmen wollte. Sie halfen ihm beim Anziehen und Rasieren, als er sich plötzlich wieder aufs Bett legte und nicht mitkommen wollte. Die Familie (in Italien kommt bei sowas gleich die halbe Verwandtschaft mit)fragte, was denn nun in ihn gefahren sei, man wurde nervös und zum Schluss schimpften alle lautstark mit diesem "alten Starrkopf". Er antwortete nur ganz ruhig: "Ich kann nicht mitkommen, denn in einer halben Stunde sterbe ich." Dabei machte er Handbewegungen in der Luft, wie wenn er jemanden um etwas Geduld bat. Es begann ein fürchterliches Gekreische und Gezeter von Seiten der Ehefrau und anderer weiblichen Familienmitglieder, die Frau lief schreiend durch die Flure, um einen Arzt zu finden, aber die waren alle schon nach Hause gegangen. Während dessen wedelte der Kranke immer weiter mit den Armen in Richtung Zimmerdecke, aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er dachte nicht daran, mitzukommen. Nach vierzig Minuten machte er die Augen zu und war tot.
Nachts erschien er seiner Frau im Traum, um ihr zu sagen, dass es ihre Schuld gewesen sei, dass er nicht pünktlich weggekommen sei. Wenn sie nicht so geschrieen hätte, hätte er den Zeitplan einhalten können.

3. Eine zeitlang interessierte ich mich sehr für Gedankenübertragung und wollte damit experimentieren. Unser Haus in C. hatten wir weitervermietet, da wir ja auf dem Lande wohnten und die Kinder schon im Ausland lebten. Die Mieterin zahlte nie pünktlich ihre Miete und war immer grantig, wenn ich zum Abkassieren kam. Sie war auch sonst ne grantige Person. Als es mal wieder soweit war, dachte ich, mal sehen, ob ich sie nicht gedanklich beeinflussen kann. Bevor ich also an ihrer Tür klopfte, konzentrierte ich mich auf sie und schickte ihr ganz liebevolle Worte. Ich hatte keine Ahnung, ob das etwas nützen würde. Aber siehe da, es öffnete mir eine liebenswerte, strahlende und lächelnde Frau, die mir sofort anstandslos einen Check ausschrieb!
Ich war paff. Aber von da an habe ich diesen "Trick" auch noch in anderen Situationen ausprobiert. Es hat immer funktioniert.


pilli antwortete am 11.12.03 (17:58):

mag sein jako :-)

leider mit einer ausnahme:

"pilli",

die soeben aber so gelacht hat über den nachtragenden ehemann ob der zeitverschiebung von 10min und der dann auch noch im traume mäkelnd erschien, anstatt doch glückselig zu sein, wie ich gerade bei der Fliege sendung gehört habe.

dafür meinen dank!

ich bitte euch herzlich, lasst dieses thema nicht austrocknen!

:-)))))


jako antwortete am 11.12.03 (18:34):

Genau, liebe pilli. Ich hatte vor langer, langer Zeit es auch bei Dir versuchen wollen, aber da hast Du mich mit einer deiner so liebevollen Sticheleien mir gegenüber dermaßen "abgetörnt", dass ich mir sagte "die kann mich mal" *ggg*. Diese Freiheit nehme ich mir auch heraus.
Schließlich schuldest Du mir keine Miete und lebst meilenweit von mir entfernt:-)))
Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Da Du mir aber mal ebenso liebevoll sagtest, Du seist nicht käuflich, bleibt wohl alles vorläufig beim Alten.


pilli antwortete am 11.12.03 (18:50):

"Es hat immer funktioniert." meintest du;

da wollte ich leise widersprechen :-)bei wirklich garstigen menschen wird dein zauber nicht reichen...aber wer weiss...vielleicht sammelst du noch genügend kräfte und dann erscheine ich als barock-engelchen, versprochen!

:-)
p.s.
magst du nicht bitte, bitte ein paar beschwörende gedanken in richtung Harald Schmidt senden? ihn sozusagen ferngelenkt doch wieder auftreten zu lassen? :-)


mart antwortete am 11.12.03 (19:21):

Was ein Lächeln auf den Lippen und im Gesicht doch ausmacht!


Rosmarie antwortete am 12.12.03 (01:17):

Hallo miteinander,

gerade komme ich aus Trier zurück (200km) und finde Jakos köstliche Erzählungen vor. Über diesen alten Mann habe ich auch sehr gelacht. Wenn ich selbst nur in dieser Situation einen Bruchteil von dessen Gelassenheit bewahren könnte... :-)))
Im übrigen ist es schön, dass wieder soviel Leben hier eingekehrt ist! :-)))

Eine Bekannte erzählte früher auch mal, dass ihr krebskranker Mann am Tag vor seinem Tod gesagt habe: "Morgen sterbe ich um halb vier." Dabei ging es ihm noch nicht wirklich schlecht. Aber er starb am nächsten Tag genau um halb vier.

Mir hätte heute ein bisschen hellsehen nicht schaden können. Ich habe die Schranke eines Parkplatzes auf den Kopf bekommen. Ich guckte noch hoch, weil ich dachte, da war doch gerade eine Schranke. Die könnte mir ja auf den Kopf knallen." Gedacht - schon war sie da - wie ein Fallbeil! Das war ein Schlag! Gottseidank ist meine Brille heil geblieben. Unter der Augenbraue hat es geblutet und ist jetzt schön dick. Morgen habe ich bestimmt ein herrlich blaues Auge... :-))))


jako antwortete am 12.12.03 (03:46):

@pilli,

Schmidti habe ich schon vor langer, langer Zeit mal einen langen Brief geschrieben. Einfach so. An den letzten Abenden habe ich nur eine Sendung sehen können, aber ich meine heraushören/fühlen zu können, dass er sich nur verändern wird. Wie, werden wir ja sehen. Einfluss auf Menschen zu nehmen, ist nicht mein Ding. Sonst hätte ich etwas ganz Wesentliches nicht verstanden. Nämlich, dass jeder Mensch frei sein muss in seinen Entscheidungen. Damit will ich sagen, dass ich zwar positive Gedanken senden kann, wann und wohin immer ich will, aber was derjenige dann damit macht, ist nur seine Sache. Insofern handelt es sich auch nicht um Zauber, damit hab ich nix am Hut. Und "wirklich garstige" Menschen wird es immer geben, mit dieser Tatsache müssen wir leben.

Liebe Rosmarie, was machst denn Du für Sachen ;-((( Auf jedenfall wünsche ich Dir baldige Besserung!


Rosmarie antwortete am 15.12.03 (18:06):

Heute Abend kommt der vorletzte Teil der Serie "Dimension PSI", wie immer in der ARD um 21.45 Uhr.
Vorankündigung des "Gong": "Wiedergeburt.... Phänomene der Wiedergeburt werden in den unterschiedlichsten Kulturen beobachtet. Der ewige Kreislauf von Tod und Wiedergeburt ist für unzählige Menschen auf der Erde fester Bestandteil ihres Glaubens. Das Rad des Lebens ... soll den Gläubigen Wegweiser auf dem Pfad zu neuer Existenz sein. Was steckt hinter dem Phänomen "Wiedergeburt"?"

Wer sich gern mit PSI und Religion beschäftigt, den interessiert vielleicht auch eine Sendung auf Bayern 3. Dort wird um 20.15 Uhr die "Sprechstunde" mit Dr. Kühnemann gesendet. "Gong": "Antje Kathrin Kühnemann erklärt Zusammenhänge zwischen Gesundheit und religiösem Leben, die in vielen wissenschaftlichen Studien schon nachgewiesen werden konnten."

Übrigens kostet das Buch zur Sendung "Dimension PSI" wesentlich mehr, als mir zunächst in der Buchhandlung gesagt wurde. Aber es ist groß und dick und reich bebildert (jaja haha!). Nach den ersten -zig Seiten bin ich sehr angetan, vor allem, weil vieles doch wesentlich detaillierter dargelegt und nachvollziehbarer begründet wird, als dies in den Sendungen möglich war.


Rosmarie antwortete am 18.12.03 (09:07):

Hallo,

heute kommt im SWR-Fernsehen (Rheinlandpfalz 3) um 14 Uhr die Sendung "Planet Wissen", Thema "Übersinnliches".
Gong: "Heute ist Dr. Walter von Lucadou zu Gast. Der Physiker und Psychologe leitet in Freiburg eine Beratungsstelle für Menschen, die Übersinnliches und Unerklärliches erlebt haben."

Lucadou erklärt übrigens alle solche Erscheinungen "diesseitig". Bisher war das meiste, das ich von ihm gesehen/gelesen habe, äußerst interessant. Nur manches hat mich insofern wenig befriedigt, da seine Erklärungen oft sehr schnell neue unerklärbare Fragen aufwerfen, die dann von seiner Seite aus im Raum stehen bleiben... Ich bin gespannt!


DorisW antwortete am 19.12.03 (11:53):

Hallo Rosmarie,

gerade auf einer Nachrichten-Seite entdeckt:

"Abergläubische Kambodschaner wollen per Internet ins Geisterreich
Phnom Penh (dpa) - Abergläubische Kambodschaner suchen neuerdings mit Hilfe des Internets den Weg ins Reich der Geister. Bereits mehrfach riefen Unbekannte für einen übersinnlichen Kontakt Einwählnummern eines örtlichen Providers an, weil sie das kreischende Geräusch zu Beginn einer Modemverbindung für einen schreienden Geist halten. Das meldete die Zeitung "Phnom Penh Post". "Sie denken, das ist der Klang des Todes", zitiert das Blatt einen Mitarbeiter des kambodschanischen Provider-Unternehmens Mobitel."
Veröffentlicht von RZ-Online am 19.12.2003 08:49

Ich gehe davon aus, dass so wie in diesem Beispiel alle für uns zunächst unerklärbaren Phänomene, die im Verlauf dieses Themas geschildert wurden, prinzipiell erklärbar sind. Und zwar naturwissenschaftlich, rational und messbar. Wir sind nur eben noch nicht so weit...


Rosmarie antwortete am 21.12.03 (13:29):

> Ich gehe davon aus, dass ... unerklärbaren Phänomene, die im Verlauf dieses Themas geschildert wurden, prinzipiell erklärbar sind. Und zwar naturwissenschaftlich, rational und messbar. Wir sind nur eben noch nicht so weit...

Liebe Doris,

kann gut sein, dass du Recht hast!

Nur würde mich dann brennend interessieren, was für ein "Stoff" oder was für eine "Energie" das ist, der Phänomene wie Psychokinese oder Gedankenübertragung ermöglicht.

Wenn Jugendliche unter Spannung unbewusst Klopfgeräusche in den Wänden oder fliegende Gegenstände hervorrufen können, dann ist für mich nur eine unerklärbare Ursache mit der nächsten unerklärbaren Ursache "erklärt".
Denn wie macht die Psyche das? _Wie_ wirkt sie auf Gegenstände ein?

Vor Jahren - ich erzählte es schon einmal - war bei einer Frank-Elstner-Show eine Postlergruppe aus Worms eingeladen, die einmal aus Spaß Tischchenrücken gespielt hatte, aber ganz ohne Linsen nach Geistern, sondern einfach so aus Spaß. Dabei hatten sie entdeckt, dass dies bei ihnen immer klappte - ganz ohne spiritistischen Ansatz!

In voller Beleuchtung vor mehreren laufenden Kameras legten alle ihre beiden Hände auf einen normal großen Tisch. Plötzlich hob sich der Tisch auf ein Bein und rutschte in einem Affenzahn etliche Meter weiter und in der Kurve. Die Leute liefen mit, lachten laut, kreischten vergnügt und hatten Mühe ihre Hände auf dem "davonrennenden" Tisch zu behalten. Sie waren sich sicher, dass dies nichts mit Geistern zu tun hätte. Frank Elstner verbürgte sich ausdrücklich dafür, dass alle Bedingungen nachgeprüft waren, dass kein Trick möglich sei und dass dieses Phänomen echt sei.

Sicher wäre für einen Parapsychologen eine Fokusperson zu finden gewesen, also eine Person, die dieses Phänomen auf psychische Weise ausgelöst haben könnte. Aber was hilft das meiner Neugierde weiter? Denn was das für Kräfte sind, die den Tisch bewegten, ist damit ja leider auch nicht erklärt... :-(

Der Freiburger Parapsychologe Lucadou versucht sich (als auch promovierter Physiker) an einer physikalischen Theorie. Die verstehe ich nicht - und andere, etwas Fachkundigere, hat sie nicht überzeugt.
Aber selbst wenn es so wäre, dass die Bewegung eines Gegenstandes ohne physikalischen Auslöser nach den bekannten Gesetzen der Physik dennoch erklärbar wäre, kommt für mich nur die nächste Frage hinterher: Wie macht die Psyche eines Jugendlichen das? Wo ist die Andockstelle? Das erklärt Lucadou nämlich nicht...

Am Montag kommt die letzte Sendung von "Dimension PSI" um 21.45 h in der ARD, Thema: "Geister".

Dir, und allen ein schönes, Wunder-volles Weihnachtsfest!


mart antwortete am 21.12.03 (14:36):

Also, wenn es diese Phänomene gibt, woran ich persönlich zweifle, dann werden sie nicht durch physikalisch bekannte Energien oder Kräfte ausgelöst. Diese sind meßbar, so wurden sie definiert und deshalb ist es kontraproduktiv diese Ausdrücke in Diskussionen zu verwenden.

Die Naturwissenschaftler, die ich kenne, - mein Mann, mein Bruder und etliche Bekannte gehören als Physiker dazu, stellt es dabei einfach die Haare auf.

Allerdings ist mein Mann als Physiker sehr geneigt zu glauben, daß längst nicht alles bekannt und erfoscht ist, was es zwischen Himmel und Erde gibt - und z.B. die "Schrödinger Katze", die uralte Diskussion über die Natur des Lichts, das Quantenmodell der Atome und jetzt Zeilingers Forschungsergebnisse lassen mehr Fragen offen als beantwortet werden --- und selbst das Problem der Gravitation kann nur beschrieben und nicht erklärt werden!


Rosmarie antwortete am 21.12.03 (18:03):

Liebe Mart,

das wäre wirklich interessant, was dein Mann zu den Lacadouschen - auf der Physik beruhen sollenden! - Erklärungsversuchen sagen würde. Ich habe solche schon in früheren Büchern von ihm gelesen (welche meinen Freund ja auch kein bisschen überzeugten) und in seinem jetzigen Buch zur Serie argumentiert er in einem ausführlichen Vorwort auch so. Da ist häufig die Rede von "nichtlokaler Korrelation"... Leider begreife ich nicht mal seinen roten Faden so, dass ich ihn mit meinen Worten annähernd wiedergeben könnte. Wie gesagt, seine Darlegungen leuchten aber auch Sich-besser-Auskennenden nicht ein... :-(
Andererseits denke ich, dass Lucadou (Dr.Dr.) nicht doof ist, und die Tatsache, dass ich seine Ausführungen nicht kapiere, ja wirklich nicht gegen ihn spricht... Und blamieren wird es sich in Fachkreisen ja auch nicht wollen... Für mich bleiben insofern nur ???

Schade, dass ich meinen Scanner nicht bedienen kann (ich habe ihn auch weggeräumt). Sonst hätte ich dir die Passagen mal gemailt.

Im übrigen freut mich dein Posting sehr - auch wenn du persönlich nicht an die Existenz solcher "echten" Phänomene glaubst.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Physiker, gemessen an anderen naturwissenschaftlichen Sparten, besonders viele offene Fragen haben und sich insofern auch noch am ehesten jetzt noch undenkbare Antworten vorstellen können. Oder habe ich dich darin missverstanden?


mart antwortete am 23.12.03 (19:52):

Rosmarie, bitte laß mir Zeit für meine Antwort. Ich habe Bücher von Lacadou bestellt. Er hat offensichtlich einen seriösen Ruf.


pilli antwortete am 30.12.03 (00:57):

ganz wahlos habe ich zwischenzeitlich einige zum thema und zur sendung passende artikel gelesen und möchte sie gerne kommentarlos vorstellen:

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aus der "Zeit":

Würfeln mit dem Hirn

Naturwissenschaftler erforschen Phänomene der Dritten Art

Christoph Drösser

Langsam baut sich auf dem Bildschirm eine grüne Linie auf. Wie eine Fieberkurve steigt sie einmal zackig nach oben, dann sinkt sie wieder ab. Ich konzentriere mich: Nun geh schon nach unten! Und tatsächlich geht die Linie ein paar Stufen hinunter. Ja! Weiter so! Eine Weile schaffe ich es, die Kurve ins Minus zu drücken. Erst kurz vor Schluss des etwa fünfminütigen Experiments kommt sie wieder hoch und endet etwa in der Mitte des Bildschirms.

Ich befinde mich im Princeton Engineering Anomalies Research (Pear) Lab an der renommierten Eliteuniversität im US-Staat New Jersey. Keine Drähte führen von meinem Kopf zum Computer. Die zuckende Linie auf dem Bildschirm gibt die Ergebnisse wieder, die ein Zufallsgenerator ausspuckt - ein echter physikalischer Zufallsgenerator in einem kleinen Kästchen. Er produziert Nullen und Einsen in wirrer Folge. Der Computer misst, ob bei den 200 Ziffern mehr oder weniger als die erwarteten 100 Einsen dabei sind - entsprechend geht die Kurve nach oben oder nach unten. Meine Aufgabe ist es, ihn dazu zu bringen, dauerhaft weniger Einsen zu produzieren und damit die Kurve nach unten zu drücken - wie, ist meine Sache. Ich darf meditieren, brüllen oder einfach daneben sitzen und ein Butterbrot essen. Nur Anfassen ist verboten. Allein die Kraft meines Willens soll zum gewünschten Ergebnis führen.

Was ich da tue, halten mindestens 95 Prozent aller Naturwissenschaftler für völligen Humbug. Andererseits ist es für alle menschlichen Kulturen, außer unsere moderne westliche, eine völlige Selbstverständlichkeit: dass der Mensch mit seinem Geist, seinem Bewusstsein, seiner Seele (oder wie immer man es nennt) die Welt um ihn herum beeinflussen kann. Nicht über Wellen, Potenziale oder andere physikalisch fassbare Größen, sondern "direkt", auf eine Art, die bisher wissenschaftlich nicht beschreibbar ist.
Seit über 100 Jahren bemüht sich die Parapsychologie auf mehr oder weniger seriöse Weise, die so genannte Psychokinese nachzuweisen - seien es makroskopische Phänomene wie das Rücken von Tischen oder eben mikroskopische wie der zufällige Zerfall von Elementarteilchen.

fortsetzung


pilli antwortete am 30.12.03 (00:58):

fortsetzung

10 001-mal Kopf bei 20 000 Würfen - Zufall oder Effekt?

Signifikant, das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass die Abweichung zufällig zustande kam, liegt unter fünf Prozent. Je kleiner ein Effekt, umso mehr Versuche muss man durchführen, um diese Signifikanz zu erreichen. Kommt bei zehn Roulettewürfen 6-mal Rot und 4-mal Schwarz heraus, wundert sich niemand. Kommt bei 100 Würfen 60-mal Rot und 40-mal Schwarz, dann wird der Chef wahrscheinlich die Anlage prüfen. Der von Pear gemessene winzige Effekt entspricht einer Münze, die bei 20 000 Würfen 10 001-mal mit dem Kopf nach oben landet und 9999-mal mit der Zahl - aber das regelmäßig. Um das signifikant nachzuweisen, muss man die Münze natürlich sehr, sehr oft werfen.
Nicht nur die absoluten Werte der Pear-Ergebnisse waren interessant, sondern auch andere Details: Zwar unterschied sich die Trefferquote von Proband zu Proband, grundsätzlich aber schien jeder in der Lage zu sein, den Zufall zu beeinflussen - eine besondere "Psi-Fähigkeit" war also nicht erforderlich. Die räumliche Distanz zwischen Mensch und Zufallsquelle schien keine Rolle zu spielen, selbst wenn ganze Kontinente zwischen ihnen lagen. Und selbst von der Zeit war der Effekt unabhängig. Die so genannten Operatoren konnten mit ihrer Geisteskraft zukünftige und sogar vergangene Ereignisse beeinflussen - spätestens hier stehen dem naturwissenschaftlich denkenden Menschen die Haare zu Berge.

Eine schlüssige Erklärung dafür konnten auch Jahn und seine Kollegin, die Psychologin Brenda Dunne, nicht liefern. Zwar entwickelten sie mit metaphorischen Anleihen aus der Quantenphysik eine neue Theorie des Bewusstseins. Die aber hat noch keine Erkenntnisse oder gar überprüfbare Hypothesen hervorgebracht. Klar ist, dass es nicht um eine neue Art von Wellen oder Kräften gehen kann - dazu sind die behaupteten Eigenschaften zu verrückt. Der Geist müsste auf einer viel grundlegenderen Ebene in die Welt eingreifen. "Wir verändern die Wahrscheinlichkeitstabelle der Welt", umschreibt Jahn seine Ideen.

Als ich im Mai 1999 in Princeton war, wurde mir beteuert: Wir haben zwar keine umfassende Erklärung, aber dass der Effekt existiert, steht außer Frage. Selbst der berühmte Magier James Randi, bekannt als Entlarver von parawissenschaftlichen Scharlatanen, konnte keine Unsauberkeiten entdecken. Man sei über die Phase hinaus, in der es um den bloßen Nachweis gehe, sagte Bob Jahn. "Die sklavische Beschäftigung mit der Replikation ist nicht hilfreich." Stattdessen erforsche man nun Details und Anwendungen. Pear-Mitarbeiter Roger Nelson etwa glaubt, dass die Zufallsgeneratoren auch die Schwingungen und Konflikte in Gruppensituationen aufzeichnen können. Inzwischen vertreibt Pear sogar kommerziell ein kleines tragbares Gerät, mit dem etwa Firmen die Harmonie bei ihren Vorstandssitzungen überprüfen sollen.

fortsetzung


pilli antwortete am 30.12.03 (01:01):

fortsetzung:

Man fragt sich, wie die Überzeugungen Jahns und seiner Kollegen so lange stabil bleiben konnten - kannten sie doch bereits damals, vor einem Jahr, die Zahlen einer Studie, die erst jetzt veröffentlicht worden ist. An drei Instituten wurden mit identischen Apparaturen die Pear-Versuche wiederholt: Neben Princeton nahmen das Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) und das Institut für Psychobiologie und Verhaltensmedizin der Universität Gießen teil - beides durchaus "befreundete" Institutionen. Insgesamt 750 Versuche wurden durchgeführt, bei denen jeweils 3000-mal 200 Elementarereignisse gesammelt wurden. Je 1000-mal musste der Operator versuchen, eine möglichst hohe, eine möglichst niedrige beziehungsweise überhaupt keine Abweichung vom Mittelwert zu erzielen. Also eine Datenbasis, die auf 450 Millionen digitalen "Münzwürfen" basierte - mehr, als das Pear-Labor in den ersten zwölf Jahren seiner Arbeit gesammelt hatte.

Das sollte eigentlich reichen für eine solide Bestätigung der ursprünglichen Ergebnisse. Aber als ich im Juni 1999 das Freiburger IGPP besuchte, ließ man unter der Hand durchblicken, dass die Ergebnisse wohl nicht so gut seien wie erwartet. Eine Veröffentlichung wurde für den Herbst 1999 angekündigt, verzögerte sich aber immer wieder. Offenbar wurde hinter den Kulissen heftig darum gerungen, wie man die eher enttäuschenden Resultate denn nun formulieren sollte. Denn die Hauptbotschaft der neueren Versuche ist eindeutig, wie der soeben erschienene Forschungsbericht zeigt: Die sensationellen Pear-Ergebnisse früherer Jahre konnten nicht wiederholt werden. Zwar registrierten alle drei Institute Abweichungen vom Mittelwert, aber die waren um den Faktor 10 kleiner als zuvor und erreichten nicht die Signifikanzschwelle von fünf Prozent. Und untereinander widersprachen sie sich auch noch - so erzielten etwa die Gießener Operatoren die höchsten Werte gerade dann, wenn sie besonders niedrige erzeugen wollten. Natürlich sagen die Forscher des Dreierkonsortiums nun nicht, dass damit alle vergangenen Ergebnisse hinfällig seien. Im Gegenteil, sie halten daran fest, dass es Anomalien gebe. "Es ist wie mit dem Glas, das gleichzeitig halb voll und halb leer ist", sagt Robert Jahn. Die Replikation der absoluten Werte sei zwar misslungen, dafür enthielten die Daten eine Menge struktureller Besonderheiten. Um überhaupt Abweichungen von der gewöhnlichen Statistik zu finden, müssen die Forscher sich immer tiefer in den Datenbestand hineingraben, auf der Suche nach einem "polyglotten Muster struktureller Verzerrungen", wie es blumig im Bericht heißt.

Für die Pleite führt der Bericht mehrere mögliche Gründe an: Die ursprünglichen Studien könnten mangelhaft und damit ungültig gewesen sein. Oder die neuen Studien weisen Fehler auf. Es könnte objektive oder subjektive Bedingungen für Anomalien geben, die bei den neuen Versuchen nicht berücksichtigt worden sind. Vielleicht hat man auch die falschen Parameter untersucht. Oder die Statistik stimmte nicht. Vielleicht ist es aber auch die Natur der Psi-Phänomene, dass sie sich gegen den naturwissenschaftlichen Nachweis sträuben. Dann könnte man allerdings jede systematische Studie einstellen.

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pilli antwortete am 30.12.03 (01:03):

fortsetzung:

Für skeptische Naturwissenschaftler ist die naheliegendste Lösung natürlich die erste - die ursprünglichen Pear-Ergebnisse sind ein Artefakt. Dazu muss man gar keinen bewussten Pfusch unterstellen, vielleicht allenfalls eine gewisse Schlampigkeit mit den Daten. Dann gäbe es gar nichts zu erklären, und das physikalische Weltbild wäre wieder im Lot. Einen so radikalen Schnitt mit der eigenen Vergangenheit wollen die Pear-Forscher natürlich nicht ziehen. Sie werden weiter experimentieren und mit neuen mathematischen Ansätzen versuchen, in ihrem Datenmeer signifikante Muster zu entdecken.

Einer, der über das neuerliche Ergebnis gar nicht erstaunt ist, sondern sich eher die Hände reibt, ist Walter von Lucadou, ein Psi-Veteran, der in Freiburg die (nur lose mit dem IGPP verbandelte) Parapsychologische Beratungsstelle betreibt. Denn es ist nicht das erste Mal, dass Psi-Phänomene, die man nachgewiesen zu haben glaubte, sich erstaunlich bockig zeigen, wenn sie repliziert werden sollen. Diese Widerspenstigkeit hat sogar einen Namen: Decline-Effekt nennen das die Para-Wissenschaftler. Lucadou hat mit seinem aus der Systemtheorie stammenden "Modell der Pragmatischen Information" einen Ansatz entwickelt, der sogar voraussagt, dass ein Experiment, das einmal funktioniert hat, sich unter identischen Bedingungen nicht wiederholen lässt. Grob gesagt soll die Information, die die Experimentatoren über vorherige Versuche haben, die Korrelation zwischen Beobachter und Zufallsereignis beeinflussen. Allerdings hat Lucadous Ansatz auch eine bittere Konsequenz: Analog zu nichtlokalen Quantenphänomenen können Psi-Phänomene nach seinem Verständnis nicht praktisch genutzt werden, weil sich über den übersinnlichen Kanal keine Information übertragen lässt.

Das Freiburger IGPP wird dieser Tage 50. Der 1991 verstorbene Gründer Hans Bender machte noch Schlagzeilen, indem er in Zahnarztpraxen Poltergeister jagte. Die Nachfolger machen wissenschaftlich saubere Arbeit mit wenig spektakulären Experimenten, die sich immer weiter der Alltagserfahrung entziehen. Der behauptete Einfluss des Geistes auf Zufallsprozesse ist ja aufgrund der winzigen Effektgröße gar nicht mehr direkt wahrnehmbar - er erscheint nur noch in den Zahlenkolonnen der Statistik. Gibt es eine Wechselwirkung zwischen Geist und Kosmos? Und lässt sie sich einfangen mit Experimenten, wie sie das Pear-Labor durchführt? Wenn man vor den zuckenden Linien auf dem Computermonitor sitzt, vor dem Pendel oder vor dem zufällig hin und her flitzenden Stofftier, dann kann man sich kaum der Suggestion entziehen, dass man diese willkürlichen Bewegungen beeinflusst - selbst wenn man nicht dran glaubt. So einfach aber, das zeigen die neuen Daten, lässt sich das Übersinnliche nicht festnageln. "Wir haben dem Kosmos eine Frage gestellt", sagt Pear-Chef Robert Jahn, "und der Kosmos hat nein gesagt."

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vielleicht interessant?

:-)


pilli antwortete am 30.12.03 (01:09):

vom gleichen verfasser, Christoph Drösser ein artikel aus der "zeit" vom 13.11.2003 zur sendung PSI:

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Spuk im Ersten

Von der Wiedergeburt zum Nahtoderlebnis – die ARD sucht mit „Dimension Psi“ die Quote im Jenseits

Von Christoph Drösser

Sind Sie ein Gläubiger oder ein Skeptiker?“, fragt Maurice Philip Remy gleich als Erstes, wenn man ihn zu der sechsteiligen Serie Dimension Psi befragt, die er produziert hat. Keine Frage, das Thema polarisiert die Gemüter. Ab kommender Woche wird es montäglich kräftig spuken in der ARD: An sechs Abenden werden die Zuschauer geradezu enzyklopädisch über die unerklärlichen Phänomene informiert, mit denen sich die Parapsychologie befasst – Gedankenübertragung und Telekinese, Nahtod und Wiedergeburt, Teufelsaustreibung und Geister. Das alles mit dem Anspruch, keine oberflächliche Esoterik zu verbreiten, sondern solide wissenschaftliche Tatsachen zu vermitteln.

Der Produzent ist kein Unbekannter: Remy hat für das ZDF Guido Knopps Geschichtsdokumentationen produziert. Für Dimension Psi ließ er seine Autoren um die Welt reisen, sie sprachen mit dem (angeblich wiedergeborenen) Dalai Lama und ließen Uri Geller noch einmal Löffel verbiegen.

Die ARD, sonst mit Sendeplätzen für die Wissenschaft eher knauserig, griff das Thema gern auf. Chefredakteur Hartmut von der Tann bekennt sich zum „kleinen, überhaupt nicht politisch korrekten Zweifel, der sich mit feinen Widerhaken auch im kartesianischsten Hirn festsetzen kann“. Nun lässt sich gewiss trefflich streiten, ob das Hamlet-Motto, nach dem es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als die Schulweisheit es sich träumen lässt, wirklich ein mutiges Aufbegehren gegen den Zeitgeist darstellt oder nicht vielmehr dessen Destillat – die wohl gefüllten Regale mit grenzwissenschaftlicher Literatur in den Buchläden lassen eher das Letztere vermuten. Jedenfalls hätte eine mehrteilige Serie über die Geheimnisse der Astrophysik wohl kaum eine Chance auf diesen attraktiven Sendeplatz gehabt. „Wir machen ein Programm für Mehrheiten“, sagt von der Tann.

Wie schwer es die Wissenschaft bei der ARD hat, beschreibt Ranga Yogeshwar, Wissenschaftschef beim WDR-Fernsehen und den Zuschauern aus Sendungen wie Kopfball und Quarks & Co. bekannt, gern mit Zahlen: 700 Sendeminuten pro Jahr haben die Magazine von ihm und seinen Kollegen – 5000 dagegen die politischen Magazine. Und sobald ein wissenschaftliches Thema in die öffentliche Diskussion gerät, nimmt man es den Fachabteilungen gern aus der Hand – mit nicht immer positivem Resultat: „Die Milzbrand-Hysterie“, sagt Yogeshwar, „wäre nicht so hysterisch gewesen, hätte man die Fachkompetenz der Redaktionen genutzt.“ Auch die Psi-Serie wurde in allen vier beteiligten Sendern an den Wissenschaftsredaktionen vorbei geplant – vielleicht um eine allzu kritische Begleitung der Produktion zu vermeiden? Von der Tann verweist darauf, dass die Filme von einer Fremdfirma produziert wurden – und die habe wissenschaftliche Berater hinzugezogen.


pilli antwortete am 30.12.03 (01:10):

fortsetzung:

Als „Fachberater“ der Sendung firmiert Walter von Lucadou, in der Szene kein Unbekannter. Der Experte fürs Übersinnliche, doppelt promoviert in Psychologie und Physik, betreibt in Freiburg die „Parapsychologische Beratungsstelle“ und versteht es hervorragend, sich zwischen Zweiflern und Gläubigen zu positionieren. Einerseits nimmt der Psychologe diejenigen ernst, die mit unerklärlichen Phänomenen konfrontiert werden, andererseits hat er auch schon manchen angeblichen Spuk als plumpe Fälschung entlarvt (ZEIT Nr. 14/02).

Lucadou hat aber auch seine eigene Theorie über den kleinen Rest der Psi-Ereignisse, die bisher wissenschaftlich nicht erklärbar sind. In seinem „Modell der Pragmatischen Information“ jongliert er mit allerhand Begriffen aus der Quantentheorie und versucht damit zu begründen, dass ähnlich wie in der Teilchenwelt auch in der Wechselwirkung zwischen Psyche und Materie eine Art Unschärferelation besteht: Je mehr man versucht, Psi-Phänomene mit objektiven Methoden nachzuweisen, umso mehr entziehen sie sich der Nachforschung. Da wird zum Beispiel die Überwachungskamera just in dem Moment unscharf, in dem der Geist durchs Zimmer poltert. Kritisiert wird dieses Modell allerdings sowohl von Skeptikern, die darin eine Immunisierung der Parapsychologie sehen, als auch von Psi-Forschern, die noch in ihren Labors den objektiven Beweis für die Existenz der übersinnlichen Phänomene antreten wollen. Bislang kämpft Lucadou recht einsam für seine Theorie.

Hat die ARD beim Thema Psi also den Bock zum Gärtner gemacht? In den Filmen kommt Lucadou zwar des Öfteren zu Wort, aber der Produzent und seine Autoren haben gut daran getan, sich nicht nur auf die Expertise des Freiburger Spukforschers zu verlassen. Auch harte Parapsychologie-Kritiker kommen zu Wort – freilich nachdem das Thema nach den Regeln der Fernsehkunst erst einmal kräftig hochgezogen wurde, schaurig-mystische Begleitmusik inklusive. Und in einigen Fällen sind die Autoren, die wenig Erfahrung mit wissenschaftlichen Themen hatten, den Psi-Forschern in ihrer Begeisterung doch auf den Leim gegangen.

So werden etwa im ersten Film, der kommenden Montag ausgestrahlt wird, die spektakulären Resultate des Pear-Labors in Princeton recht unkritisch als unbestritten hingestellt. In den Pear-Experimenten können Versuchspersonen angeblich allein durch Willenskraft das Verhalten von Zufallsgeneratoren beeinflussen. Im Film fehlt zum Beispiel die Information, dass diese Ergebnisse in einem groß angelegten Versuch, den die Pear-Forscher zusammen mit befreundeten Instituten in Deutschland unternahmen, nicht reproduziert werden konnten (ZEIT Nr. 26/00). Ein bei Psi-Experimenten nicht unübliches Phänomen übrigens, das in der Parapsychologie sogar einen eigenen Namen hat: „Decline-Effekt“ nennt man es, wenn die psychischen Kräfte bei Wiederholungsversuchen plötzlich nachlassen.

Wer von den viereinhalb Stunden Psi-Fernsehen definitive Antworten auf die Fragen nach dem Übersinnlichen erwartet, der wird enttäuscht werden. Die Filme bedienen gekonnt beide Zielgruppen – die Gläubigen werden nachher immer noch gläubig sein, die Skeptiker weiterhin skeptisch.

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:-)


pilli antwortete am 30.12.03 (01:24):

Andreas Hergovich von der GWUP (Gesellschaft zur wissentschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.)zur sendung PSI:

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ARD-Dokumentation "Dimension Psi" - Parapsychologie zwischen Qualität und Quote

Neue Dokumentationsreihe stellt längst gelöste Rätsel als ungelöste Mysterien dar.


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Am Montag, 17.11.2003, wurde der erste Teil der sechsteiligen ARD-Doku "Dimension Psi" um 21.45 Uhr ausgestrahlt. Schöne Bilder und eine professionelle Aufmachung konnten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass der Inhalt erstaunlich unkritisch war. Längst gelöste Rätsel wurden als vermeintlich ungelöst dargeboten. Der Wiener Psychologe Prof. Dr. Andreas Hergovich beschäftigt sich intensiv mit der Parapsychologie und ist Autor des Buches "Der Glaube an Psi". Für die GWUP kommentiert er die erste Folge der ARD-Dokumentation "Dimension Psi".

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19.11.2003 - In der neuen ARD Doku-Serie „Dimension PSI“ kamen Para-Gläubige auf ihre Kosten. Spannend gemacht und durch passende - Mysterien vermittelnde - Musik untermalt, wurde ein kurzer Streifzug durch die Geschichte der Psychokinese innerhalb der Psi-Forschung geboten (Psi ist ein Sammelbegriff für Außersinnliche Wahrnehmung (ASW) und Psychokinese). Angefangen mit den großen Medien des 19. Jahrhunderts (z.B. Daniel Dunglas Home und Eusapia Palladino) bis hin zu den berühmtesten Medien des 20. Jahrhunderts (Nina Kulagina und Uri Geller). Die Filmaufnahmen von Geller und Kulagina waren für sich genommen sehr interessant, der Kommentar dazu wenig objektiv. So kommen Parapsychologen zu Wort, die selbst für die wiederholte Male des Betrugs überführte Palladino meinen, es wäre schwer gewesen, unter den strengen Bedingungen und Kontrollen der damaligen Sitzungen zu schwindeln. Uri Gellers Scheitern bei der Johnny Carson Show wird in den Kontext der persönlichen Krise gestellt. Geller war bei dem früheren Zauberkünstler Carson deshalb erfolglos, weil er die vorbereiteten Utensilien nicht präparieren konnte. Verschwiegen wird auch, dass der Ruf Gellers bereits Anfang der 70-iger Jahre in seiner Heimat Israel ruiniert war. So wurde er von der "Jerusalem Post" schon 1970 zum Schwindler erklärt. Leider erfährt der interessierte Zuschauer auch nichts über die zahlreichen Zauberer, die Gellers Tricks simulieren konnten und ihn auch aktiv beim Betrug zu ertappen meinten (am bekanntesten von ihnen ist sicherlich James Randi, der sich darauf spezialisiert hat, angebliche sensitive Medien zu entlarven). Näheres ist in der Literatur bei Hergovich (2001) nachzulesen.

fortsetzung


pilli antwortete am 30.12.03 (01:25):

fortsetzung:

Nach den Medien wurde im Zeitraffer die quantitative Erforschung der Psychokinese gestreift, von den Würfelexperimenten des Joseph Banks Rhine über die Schmidt´schen Experimente bis hin zur Gegenwart. Hier wurde vor allem auf die Studien des PEAR (Princeton Engineering Anomalies Research) und die Arbeiten von Nelson und Radin eingegangen. Daneben wurde auch über Arbeiten des Institut Métaphysique International in Paris berichtet, unter anderem über einen an sich witzigen Versuch, bei dem die Versuchsperson neben einem Tisch, auf dem sich ein lärmender kleiner Roboter befand, schlafen sollte. Ohne schlafende Person tobte der Roboter auf dem Tisch herum, mit Versuchsperson zog er sich brav in eine Ecke möglichst weit weg von der Versuchsperson zurück. Für die Forscher lag der Schluss nahe, dass die Versuchsperson auf psychokinetische Weise den Roboter beeinflusst habe. Ähnliche in der Sendung nicht erwähnte Experimente wurden mit in einem kleinen Käfig befindlichen Küken durchgeführt, die auf den Roboter geprägt wurden und den Roboter angeblich so beeinflussen konnten, dass er sich in ihrer Nähe aufhielt. Auf die Replikation dieser Experimente durch unabhängige Forscher darf man gespannt sein. Höhepunkt und Rahmenhandlung für den gesamten Beitrag war der wiederholte und mit Bildern vom Ereignis garnierte Hinweis auf angeblich abnorm reagierende Zufallsgeneratoren in der ganzen Welt (das so genannte Global Consciousness Project) am 11.9.2001. Ein groß angelegter Wiederholungsversuch früherer interessanter Ergebnisse hatte bereits Ende der Neunziger Jahre nicht funktioniert (nachzulesen in einem Artikel in der ZEIT Nr. 26/2002 von Christoph Drösser). In der Sendung wurde das freilich verschwiegen.

Insgesamt mag den eingeweihten Beobachter die scheinbar so unkontroverse Darstellung dieser Themenbereiche gewundert haben. Fakt ist, dass die Parapsychologie als Wissenschaft nicht anerkannt ist, und das Parapsychologen dies üblicherweise auch wissen, wenn sie nicht für das Fernsehen interviewt werden. Fakt ist, dass alle diese Medien und Experimente begründet und heftig kritisiert wurden, dass es prinzipielle ungelöste Probleme gibt (z.B. kann kein Mensch sagen, was Psi eigentlich sein soll, höchstens, was es nicht ist), und dass die meisten Studien auch nicht wiederholt werden konnten. Schade, dass hier die Chance vertan wurde, über ein an sich interessantes Thema seriös zu berichten. In der Zeit (47/2003) ist nachzulesen, wie die Sendung an den Wissenschaftsredaktionen vorbei geplant wurde und dass als (offenbar) einziger Fachberater ein ehemaliger Schüler des bekannten und bereits verstorbenen Parapsychologen Hans Bender aus Freiburg fungierte. Leidtragende sind in erster Linie die Parapsychologen selbst, deren Daten dieser Darstellung sicherlich nicht gerecht werden. Seriöse Berichterstattung hätte aber bedeutet, ein wenig auf Effekthascherei zu verzichten - der Interessierte sei eingeladen, die Forschungsarbeiten der Parapsychologie einmal in Ruhe zu studieren, die Ernüchterung wird riesig sein. Vor allem wäre es geboten gewesen, Kritiker dieser Experimente zu Wort kommen zu lassen. Einmal mehr bestätigt sich die These: Die Menschen wollen an diese Phänomene glauben und sie wollen Bedeutung in unerklärlichen (objektiv vielleicht zufälligen) Ereignissen sehen. Wie Adorno einst meinte: „Wenn die objektive Realität den Lebendigen taub erscheint wie nie zuvor, so suchen sie ihr mit Abrakadabra Sinn zu entlocken". In diesem Sinn hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland seine Zuschauerinnen und Zuschauer reich bedient. Wir dürfen auf die weiteren fünf Folgen gespannt sein.


Andreas Hergovich

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pilli antwortete am 30.12.03 (01:38):

auf den seiten von den "skeptikern"
(https://makeashorterlink.com/?T16425AE6)

hat es ein "Interview mit dem Physiker Prof. Martin Lambeck zur neuen ARD Serie "Dimension Psi" zum thema.

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?T16425AE6


pilli antwortete am 01.01.04 (22:10):

auch für das amüsement zum jahresanfang bleibt gesorgt...

die seiten des SWR bieten an:

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"NACHTCAFé-Gästebuch:

Spinner, Spötter, Spiritisten


Sendung am:
2. Januar 2004
Am 2. Januar zeigt das SÜDWEST Fernsehen das zweite NACHTCAFé-Gästebuch „Spinner, Spötter, Spiritisten". Schräge Vögel, Lebenskluge, selbst ernannte Experten und Sonderlinge kommen ebenso zu Wort wie Jünger des Okkulten und übernatürlich Begabte. Wieland Backes und seine Gäste klären die großen Fragen der Menschheit: Männer und Frauen, Leben und Tod, Gott und die Welt. Das Potpourri von Exzentrikern bietet erstaunliche und aberwitzige Erkenntnisse aus 16 Jahren NACHTCAFé.
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