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THEMA:   Nicht mehr fahren ab.......70? 80? 90?

 36 Antwort(en).

juttam begann die Diskussion am 18.07.03 (07:26) mit folgendem Beitrag:

Gestern hat ein 85-jaehriger Mann die Bremse mit
dem Gas Pedal durcheinandergebracht.

Resultat: bis jetzt 9 Tote! An\ die 40 Verletzte, von denen noch 12 auf der Kippe haengen.

Eine Woche vorher: eine (sehr) aeltere Dame
bringt Gas mit Bremse durcheinander und landet
in einem Restaurant.
Sachschaden, Kratzer, aber keine Tote!

Vor 3 Monaten war ich selber in einen Unfall entwickelt, in dem eine 80-jaehrige Frau "nur das Schild von der
Kirche lesen wollte" und einfach stehen blieb auf einer
sehr schnellen, dreispurigen Strasse!
Sie hat sich noch gefreut dass ich und mein Hintermann
zu Schaden kamen, sie aber unverschont blieb. War
sich absolut keiner Schuld bewusst.....

Letztes Jahr habe ich (und meine Mitarbeiter) persoenlich zugeschaut wie ein sehr "aelterer" Herr
3 Autos zertoepperte bei dem Versuch "einzuparken",
gegenueber in der Auto Werkstatt.

Wir (wir alle, auch Europa) sind eine alt-werdende
Generation von Autofahrern.
Immer mehr Unfaelle werden verursacht von Fahrern
die den Physischen Anforderungen des Fahrens
einfach nicht mehr gewachsen sind.

Immer oefter sind die Nachrichten nicht mehr nur
zum Schmunzeln, immer oefter gehen sie Toedlich
aus!

Aber was tun?

Fuehrerschein ab 70 pauschal entziehen ist verkehrt!!!!

Nicht jeder Mensch "altert" gleich.
Jeden Senior Citizen ab 70 alle 6 MOnate neu zu
pruefen wuerde Chaos erzeugen in den eh schon
ueberfuellten Warteraeumen.
Ausserdem ist das gesetzeswidrig. (jedenfalls hier).

Die Buerde den Kindern und Enkeln aufzuerlegen
dafuer zu sorgen dass Opa/Oma nicht mehr mit dem
Auto rumfaehrt - und sie gesetzlich haftbar zu machen - scheint ein bisschen unfair!

Ich bin voellig hin und hergerissen.

Einerseits habe ich den vollkommen disorientierent
Alten Mann gesehen, der offensichtlich gar nicht wusste
was los war...
....andererseits steht fest, dass er gerade vor kurzem
seine eigene Garage demoliert hat mit dem
"verkehrten Pedal" ding.

Er ist ein intelligenter, Belesener Mann, der in seinem
leben immer das Beste wollte fuer sich, seine Familie
und Andre. - Nun hat er 9 Menschenleben ausgewischt!
Sicherlich nicht mit Absicht.

Mein Herz sagt: es war richtig den armen Mann erst
mal nach Hause gehen zu lassen gestern.

Aber waere das 3-jaehrige Kind meine Enkelin
gewesen und die Frau, die unter seinem Auto
festhing meine Tochter gewesen, wuerde ich
natuerlich anders denken.

Wie denkt Ihr darueber?

Und wie, denkt ihr, sollte eine Uebewachung der
Fahtuechtigkeit ab 70 (0der so) gehandhabt werden,
wenn ueberhaupt?


wuli antwortete am 18.07.03 (08:02):

Ratloses kopfschütteln meinerseits! Ich stehe gerade am Ende meines aktiven Arbeitslebens im Übergang zum Ruhestand. Aus diesem Grund sind so manche meiner Gedanken auf mich selbst und meine Zukunft gerichtet. Auch ans Auto fahren habe ich auf Grund der schon passierten Unfälle schon gedacht. So frage ich mich, merkt man selber nicht das beginnende "Unvermögen"? Bei so manchen Mitmenschen ist es doch schon sehr offen sichtlich! Auch ist meiner Meinung nach richtig, nicht jeder altert im gleichen Zeitraum.
Resüme des Ganzen, ich habe für mich schon fest gehalten, wenn meine beiden Jungs sagen, Vater es ist so weit, dann lass ichs Auto fahren sein. Im Moment jedenfalls fahre ich sogar noch mit meinem Motorrad!


DorisW antwortete am 18.07.03 (08:11):

Ich habe zu meinem 30. Geburtstag schon eine Leiter geschenkt bekommen, damit ich noch aufs Motorrad komme... *lol*

Spaß beiseite:
Ein Auto ist nicht nur in den Händen von alten Menschen eine gefährliche Waffe!
Vor wenigen Tagen ereignete sich auf der A5 bei Karlsruhe ein Unfall, bei dem ein rasender Mercedes einen Kleinwagen von der Straße drängte - eine junge Mutter und ihre kleine Tochter starben. Der Mercedes fuhr weiter...

https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,257070,00.html


Zum Autofahren gehört nicht nur körperliche Fitness, sondern auch eine Menge geistiger Reife :-(

Also, wenn schon Tests auf Fahrfähigkeit, warum dann nicht für alle?
Für mich gehört niemand hinter ein Steuer, der nicht auch eine gehörige Portion Umsicht, Gelassenheit und Rücksicht vorweisen kann...

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,257070,00.html


WANDA antwortete am 18.07.03 (08:18):

Das ist ein sehr heikles Thema - wenn ich mich nicht irre, hatte ich mich dazu schon geäussert.
Ich bin dafür, dass laufend Überprüfungen stattfinden, weil ich zu viele alte Menschen kenne, die mit einem schnellen Auto überfordert sind. Die Gründe sind vielseitig und ich könnte sie alle benennen.


Angelika antwortete am 18.07.03 (08:24):

In Spanien müssen alle Führerscheininhaber nach einigen Jahren die Pfüfung wiederholen - quasi wie eine Tauglichkeitsprüfung, ab 60 muss das alle 2Jahre gemacht werden, wenn ich mich rech erinnere. Das wäre vielleicht eine Lösung. Ab 70 dann jedes Jahr und vor 60 fürfte es auch ruhig alle 4 Jahre sein, denn ich habe festgestellt, dass viele, die vor 20 oder 30 jahren den FS gemacht haben, heute mit neuerungen der STVO völlig überfordert sind und vieles entweder nicht wissen oder nicht begreifen - ich denk nur an das "Reissverschlusssystem" an Autobahneinfahrten und Autobahnbazstellen...


Gudrun antwortete am 18.07.03 (08:33):

Juttam
das ist eine häufig zitierte Frage,aber deshalb keineswegs
unwichtig!
Im Gegenteil!
Was Du anführst,hat alles seinen Sinn.
Ich möchte weder der Unfalverursacher sein,noch um himmelswillen eines meiner Angehörigen als Unfallopfer beklagen müssen!

Den von Dir angeführten "gebündelten" Fällen könnte man genaussoviele jüngere Unfallverursacher entgegenstellen-vielleicht sogar mehr!
Tatsache ist unbestritten,dass nicht jeder Mensch gleichartig altert.
Sehr viele zeigen gerade im Alter erstaunliche Leistungen-nochmal Studium etc.
Ich bin-das kann ich ehrlich sagen- eine sehr gute und umsichtige Fahrerin,halte(schweren Herzens) die Geschwindigkeitsregeln ein und fahre dort,wo es noch erlaubt ist sehr gerne sehr schnell!
Aber -sollten regelmässige Fahrprüfungen angeordnet werden-ich sauste glatt dadurch:
weil ich
1. Prüfungsangst ein lebenlang hatte und hab
2. Die Angst,mein "Papierchen abgeben zu müssen,bei einer derartigen Überprüfung meiner Reaktions-u. Fahrfähigkeit mich sicher total blockieren würde!

Ein Gedanke und möglicher Vorschlag von mir :
es wäre doch ein Leichtes,zu kontrollieren,ob Fahrer
unfallfrei gefahren sind.
Diesen eine Kontrolle aufzuzwingen wäre doch wirklich unfair.
Jeder Rad-Motorrad-Rolli-Fahrer AUCH Fussgänger
können schwere Unfälle verursachen durch:
Unchtsamkeit,Medikamentenwirkung oder nachlassender Hirntätigkeit,Kummer oder Sorgen.
Der Idealfall wäre natürlich,wenn man selber merkt,dass die Fähigkeit,reaktionsschnell zu denken und zu handeln nachlässt,vergesslich wird--die Fahrerlaubnis abzugeben. Denn dann ist man mit Sicherheit den Anforderungen,sich mit einem Fahrzeug am Strassenverkehr zu beteiligen,nicht mehr gewachsen.
Ich habe in der vergangenen Woche einen jungen Fahrer angezeigt,der zum Entsetzen aller,die das miterlebten,mit einem derartigen Tempo aus einer Tankstelle auf die 4-spurige Strasse mit schlingerndem Auto schoss-die Luft roch stark nach verbranntem Gummi,so sehr musste er bremsen,um nicht in ein anderes Fahrzeug zu donnern-und fuhr dann links,rechts,links mit immer noch zotal überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt.
Meine Fahrt zur nächsten Polizeiwache dauerte 20 Min.
Der junge Beamte staunte,als ich ihm Kennzeichen,Automarke,Farbe und Fahrer aufs genauste beschreiben konnte.Zuvor hatte ich mir noch die Namen der 3 Angestellten der Tankstelle sagen lassen,um sie als Zeugen angeben zu können.
Ich bin immer schon eine begeisterte Fahrerin gewesen und auch eine sehr gute-bitte nicht lachen!Ich weiss ja auch: Eigenlob stinkt fürchterlich;-)
täglich trainiere ich meine grauen Zellen,weil ich keine schusselige Alte sein oder werden will.

Es wäre zu überlegen,on man ältere Fahrer zu Trainingskursen verpflichten sollte,OHNE die mögliche Gefahr des Führerscheinentzugs.Am Simulator merkt jeder Teilnehmer und Übungsleiter sehr schnell,ob die nötige Reaktionsfähigkeit -noch-vorhanden ist!
Etwa so,wie die vom ADAC angebotenen Trainigsstunden.


Gudrun antwortete am 18.07.03 (08:39):

p.s.
meine lebenslange Prüfungsangst zeiht sich absolut nicht auf Gefahrensituationen!
Da kann ich blitzschnell reagieren und handeln!


pilli antwortete am 18.07.03 (09:07):

das richtige "einschätzen" von situationen ist nicht jedem gegeben. schon das lesen der forenbeiträge erzeugt durch das nicht richtig zuordnen können, viele mißverständnisse. das ist m.e. keine frage des alters sondern halt eine "fähigkeit".

wenn ich mir nun vorstelle, daß ein nicht richtig einschätzen können im straßenverkehr in einer heiklen situation nicht wieder gut zu machende schäden verursacht, wird mir angst und bange vor so mancher selbstüberschätzung.

eine freiwillige prüfung...vielleicht ein fahrtest mit einem fahrlehrer meines vertrauens...zeigt m.e. sehr schnell., wat nu sache ist. da kann ich mich nun selbst loben so viel ich will, in die tasche lügen ist dann nicht mehr...lach

also, ich würde ab 60 einen test beim Straßenverkehrsamt begrüssen. ganz wichtig scheint mir die "theoretische" überprüfung des wissens zu sein. was nutzt es, ein auto bewegen zu können, wenn ich die regeln nicht beherrsche?

:-)


schorsch antwortete am 18.07.03 (09:13):

@DorisW: "...Ein Auto ist nicht nur in den Händen von alten Menschen eine gefährliche Waffe!..."

Das ist der Satz, den ich gerne zum Leitgedanken hier machen möchte.

Gerade in diesem und dem letzten Jahr war viel in den Medien von Junglenkern bis 30 zu lesen/hören/sehen, die in einem Geschwindigkeits- oder anderen Rausch Menschen zu Tode gebracht haben. Darum halte ich dieses Immer-wieder-auf-den-Alten-Herumhacken wegen Autoschein abgeben äusserst bedenklich. Denn gewiss hats auch einige SeniorInnen, die man nicht mehr - und einige JuniorInnen, die man überhaupt nie - auf die Strasse lassen sollte....

Ich fahre seit ich 33 bin. Was ich bis dato an Unfällen gebaut habe, war in den ersten 10 Jahren. Und jetzt bin ich 70 - und meine MitfahrerInnen sagen unisono: So umsichtig wie heute fuhr ich früher nie!

PS. Nächstens fahre ich mit dem Auto nach Österreich an den Achensee. Ich freue mich darauf!


Gudrun antwortete am 18.07.03 (09:21):

Pilli

Wer sich nicht mit den Neuerungen im Strassenverkehrsrecht
vertraut macht,ist auch nicht in der Lage,sich am Verkehr unfallfrei zu beteiligen!

Das hat überhaupt nichts mit Eigenlob oder in-die-Tasche-lügen zu tun!

Nicht die "Jahresringe" sind ausschlaggebend,sondern,die Fähigkeit,seine grauen Zellen sinnvoll in jedem Alter zu trainieren,sodass sie sinnvoll arbeiten können.


wuli antwortete am 18.07.03 (09:47):

@gudrun
Aber -sollten regelmässige Fahrprüfungen angeordnet werden-ich sauste glatt dadurch:
Diese Aussage trifft wohl nicht nur auf dich zu!
Abgesehen von Prüfungsangst etc. ich denk nur dran, am Tag solcher Prüfung bin ich mal nicht gut drauf, schon bin ich durch gefallen!!! Beim 2. Mal dann doppelten Stress ... Muß den Rest meines Lebens dann alles zu Fuß erldigen? Das kanns wohl doch nicht sein!
Die andere Möglichkeit im Zeitalter von Computern, das die entsprechende Behörde feststellt wer viele Unfälle baut muß geprüft werden und das dann nicht nur bei Älteren!


pilli antwortete am 18.07.03 (10:03):

doch liebe Gudrun :-)

hat es meiner meinung nach, sehr wohl. kleines beispiel erlaubt?

wenn ich, pilli...der meinung bin, daß ich sehr gut fahre, bestens reagiere, und alles im griff habe, so ist und bleibt das "meine meinung" und ein eigenlob !

ob aber nun diese von mir angenommene und vermutete eigenschaft tatsächlich zutrifft, daß wiederum zeigt ein unabhängiger test...meine ich mal :-)

daß die reaktionsfähigkeit im alter nicht zunimmt...davon bin ich überzeugt. und das die reaktionsfähigkeit bei der einnahme von medikamenten abnimmt...ist auch meine überzeugung.

wenn ich nun davon ausgehe, daß ältere menschen sehr viel mehr medikamente als junge menschen täglich einnehmen, glaube ich, daß gerade die reaktionsfähigkeit ein wichtiger punkt ist, das fahren im alter halt anders zu beurteilen.

in sekundenschnelle reagieren zu können...ist meiner meinung nach halt wichtiger als viele tausende von kilometer
"umsichtig" gefahren zu sein. wenn ich "umsichtig" fahre nützt das wenig, wenn ich nicht mehr in der lage bin, reaktionsschnell zu agieren.

also "Reaktionstest" ab 60!

ist möglich...lach...ihr würdet staunen, welche ergebnisse da "unabhängig" ermittelt werden können!


Johannes Michalowsky antwortete am 18.07.03 (11:51):

Wer würde heute noch Prüfungen bestehen die er/sie in jungen Jahren einmal abgelegt hat? Undenkbar, daß ich noch heil durch irgendeines meiner abgelegten Examina käme - und wenn mir bei meiner Führerscheinprüfung damals die "richtigen" Fragen gestellt worden wären - von der Lenkschnecke über die Kurbelwelle bis zum Differentialgetriebe oder Markierungspflichten von Motorrädern mit Beiwagen -, dann hätte ich schon damals meinen Führerschein nicht bekommen.
Der Lern- und Prüfungsinhalt mag heute ein anderer sein, aber bestimmt nicht weniger befrachtet mit Fallstricken, die für den Prüfer ein beträchtliches Schikanepotentail in enem Dschungel von Verkehrvorschriften in die Hand geben, möglicherweise mit dem Auftrag, es älteren Mitbürgern besonders schwer zu machen.
Fahrpraxis und dabei gesammelte Erfahrung und eine größere Gelassenheit, weniger Profilierungssucht und Aggressivität gleichen bestimmt Reaktionsdefizite aus oder überkompensieren diese sogar. Es sollte daher nicht nur auf die Reaktionszeit abgestellt werden, sondern richtige und erlernte Verhaltensweise in gefahrenträchtigen Verkehrsituationen.


Stiftskind antwortete am 18.07.03 (12:23):

Vor 5 Jahren übernahm meine Tochter mein Auto, weil sie es vorübergehend dringender brauchte als ich. Ein Jahr später hatte ich einen akuten Zustand einer mangelhaften Hirndurchblutung, von der ich mich erst ungefähr ein weiteres Jahr später wieder erholt hatte.
Das Auto war inzwischen wieder zurück. Ich verkaufte es. Ich wollte nicht, falls so ein Zustand noch einmal auftauchen würde, einen Fahrfehler mit Folgen machen. Eigentlich fiel es mir so auch gar nicht schwer, obwohl ich 36 Jahre lang gern und unfallfrei gefahren war. Mein Führerschein zerfiel inzwischen fast zu Asche; sonst hätte ich den auch abgegeben.
Ich denke, daß manche Senioren, vor allem die, die auf der Straße an Krücken gehen müssen, nur noch fahren, um zu zeigen, wie fit sie sind.
Hede


pilli antwortete am 18.07.03 (12:45):

hallo Stiftskind "Hede" :-)

als ich vor 7 jahren nach einer hüft-op das eigenartige gefühl hatt, irgendwas ist da anders als vor...:-) meine schrift hatte sich verändert und na ja...auch das "reagieren" gedanklich oder by hand war nicht so wie früher, habe ich eine "Sauerstoffbehandlung" für mich gewählt, wieder den alten zustand erreichen zu können.

seitdem bin ich sehr aufmerksam und mache fast jeden test, der in reichweite ist. und wenn die ergebnisse zeigen, daß ich nicht mehr genügend "schnell" reagieren kann, bleibt nur noch, deinem weg zu folgen.

meine hochachtung vor deiner freiwilligen entscheidung!

:-)


Helga B. antwortete am 18.07.03 (19:18):

Auffällig finde ich, daß immer nur die anderen schlecht fahren, egal wie alt sie sind. Oder habt Ihr schon einmal von jemandem gehört, er/sie fahre schlecht?


Doris R. antwortete am 19.07.03 (01:49):

Ein Fahrfähigkeitstest sollte spätestens mit 75 Jahren gemacht werden und wird in meiner Provinz auch zur Erneuerung des Führerscheins/Versicherung verlangt. Was noch nicht erwähnt wurde: hier, in Kanada, sind Arzte gesetzlich verpflichtet, der Behörde mitzuteilen, wenn sie einen ihrer Patienten/innen nicht mehr für fahrtüchtig halten. Das kann der Augenarzt, der Psychologe, Internist u.a. sein. Es kann jedoch auch ein Verwandter des alternden Fahrers sein, wenn gut zureden und Vorhaltungen keinen Erfolg haben.


juttam antwortete am 19.07.03 (06:24):

@ helga B

was mir mein Fahrlehrer anno schnauf in DE mitgeben hat ist gerade dieses Denken,
er sagte uns damals:
Es ist ganz wichtig immer vorauszusetzen dass alle
anderen Idioten sind und nicht fahren koennen!
Daher - nachgeben! Nicht auf Vorfahrts-Rechte
bestehen..warten ob der auch wirklich abreht, oder nur den Blinker anhat...etc....

Aber zurueck zum Thema.
Wahrheit ist doch, dass selber Autofahren fuer aeltere
Menschen eine der "Letzten Bastionen" der Unabhaengikeit darstellt!
Koennen wir das nicht mehr, dann muessen wir uns
eingestehen nun gehoeren wir WIRKLICH zum alten Eisen!

Ich bin erst 51 aber angesichts der gehaeuften Vorfaelle denke ich auch schonmal darueber nach.
Werde ich meinen Stolz und meine Unabhaengigkeit
beiseite legen koennen, wenn ich merke ich bin von
den Verkehrsverhaeltnissen ueberfordert? Oder werde
ich "nur das eine Mal noch" doch ins Auto steigen?

Zwischenzeitlich hat es sich herausgestellt, dass
der betroffene aelter Mann bereits vor 10 Jahren
kleine "unfaelle" hatte, bei denen nicht mehr als ein
paar Blumentoepfe und ein paar maeuerchen zu beklagen waren.

Wie sich die Sache hier entwickeln wird, unter diesen
Umstaenden, ist mir klar. Die Kinder werden Haus und
Hof verlieren an Rechtsanwaelte und Schadenersatz.
Denn anhand eines Videos von einer Party von vor
10 Jahren wird man ihnen nachweisen, dass sie den
Opa "fahrlaessig" auf die strasse gelassen haben
mit einer toedlichen Waffe.

Wie seht ihr die Auswirkungen in Deutschland?

Was die jungen Fahrer betrifft.
Natuerlich ist es klar dass junge, unerfahrene, dreiste,
sich ueberschaetzende, betrunkene ich-zeig-euch-mal-wie-schnell-ich-kann Fahrer
die Verursacher westenlich mehr und wesentlich toedlicherer unfaelle sind.

Aber um diese geht es hier nicht!

Was die Pruefungs-Angst betrifft, unter der leide ich auch und sehe da total wie man in Deutschland da
echten Stress vor haben kann.
Schliesslich habe ich meinen Fuehrerschein in DE gemacht :)
Uebertrieben waere da auch nicht gut! Denn man
kann die Relflexe eines 18-jaehrigen nicht mit denen
eines 60ig jaehrigen vergleiche.
Aber was waere "uebertrieben" und was waere
qualifizierend im Rahmen????
Reflexe werden durch Vorsicht, Umsicht,
Vernunft und anderen Qualitaeten ersetzt, die keines
Falls zu verachten sind!

Dies ist eine sehr verzwickte angelegenenheit mit
wesentlich mehr facetten als man beim ersten
Blick sieht.

Sollte man Euch bitten zu waehlen, um ein Gesetz
zu erlassen, welches Gesetz wuerdet ihr fuer fair,
aber "sicherheits gewaehrend" befinden?


Gudrun antwortete am 19.07.03 (07:31):

Juttam
vieles,was Du ansprichst,sehe ich auch so.

Reflexe von Jung und Alt sind naturgegeben sehr verschieden,aber nicht unbedingt altersabhängig.Wenn ich aus manchem PKW überlautdröhnend wumwum oder 'Musik' höre,denke ich,wer sich das in dieser Lautstärke antut,KANN nicht reaktionsschnell handeln!
Seine Sinne sind abgelenkt.

DorisR
das wäre vielleicht eine gute Lösung,den Hausarzt in die Entscheidung mit einzubeziehen.

Ich selber habe der entsprechenden Behörde vor Jahren Mitteilung darüber gemacht,dass ein 84-jähriger Nachbar eine absolute Gefahr mit seinem PKW ist.Vorher hatte ich ihn natürlich mehrmals eindringlich auf sein nachlassendes Fahrvermögen aufmerksam gemacht.Vorsichtig habe ich lange Gespräche mit ihm geführt,ihm angeboten,ihn zu fahren,wann es erforderlich sei,auch regelmässig mit ihm eine Fahrt ins Blaue zu machen.Er war aber so uneinsichtig-auch,als ich ihm mitteilte,dass ich mich dann verpflichtet fühlte,entsprechende Schritte zu unternehmen!
Es tat mir wirklich leid für ihn,aber wer dem Verkehr nicht mehr gewachsen ist,wiederholt verkehrt in Einbahnstrassen oder auf der Gegenfahrbahn rollt,gehört wirklich nicht mehr ans Lenkrad.


WANDA antwortete am 19.07.03 (07:50):

Der Arzt hat Schweigepflicht, alles was er tun kann, ist mit dem Patienten reden, um ihn zur Einsicht zu bringen - das nutzt oft gar nichts, der Patient wechselt dann den Arzt aber lässt das Autofahren nicht.


Mart antwortete am 19.07.03 (08:45):

Die Reaktionsfähigkeit nimmt im Alter eindeutig zunehmend ab, kann aber wie schon von Euch oft ausgeführt durch vorausschauendes Denken, Erfahrung und Verantwortungsgefühl zum größten Teil ausgeglichen werden. Alte Leute gehören in der Regel nicht zu den „Rasern“, die aus einem Gefühl der eigenen Unverletzlichkeit und des eigenen Könnens heraus letztendlich mit den richtigen Reaktionen der übrigen Verkehrsteilnehmer rechnen.

Leider nimmt aber die Zahl an dementen Menschen mit dem 60. Lebensjahr kontinuierlich zu, was zu Problemen bei der Selbstbeurteilung dieser Menschen führt.

Aus einer Studie über die Fahrtüchtigkeit Dementer:
Kanada.
Demenz-Kranke sehen selten ein, daß ihre Fahrtüchtigkeit nachläßt. Oft zwingt sie erst ein schwerer Unfall, den Führerschein abzugeben. Die klassische Fahrprüfung eignet sich wenig, um die Eignung Dementer zur Führung von Kraftfahrzeugen zu überprüfen. Dagegen erleichtern es gewisse typische Fahrfehler, zwischen kognitiv beeinträchtigten und „normalen“ Personen zu unterscheiden. Deutliche Hinweise auf eine Demenz liefern vor allem potentiell „katastrophale“ Fehler, die ohne Eingreifen eines mitfahrenden Helfers in einem Unfall geendet hätten. Zu diesen Überlegungen gelangt A. R. Dobbs nicht zuletzt aufgrund eigener Untersuchungen an älteren Autofahrern. Der kanadische Psychologe berichtet auch darüber, daß in seiner Untersuchung immerhin 25 Prozent der dementen Testteilnehmer normale Fahrleistungen zeigten.
A.R. Dobbs: Evaluating the driving competence of dementia patients. Alzheimer Disease and Associated Disorders 1997 (11, Suppl. 1) 8-12


Obwohl durch den Mangel an einheitlichen, präzisen Kriterien die Häufigkeit von Demenzen oft extrem unterschiedlich angegeben wird, kann man in etwa davon ausgehen, dass 6% der Bevölkerung über 60 davon betroffen sind; insgesamt ca. 1,2 Mill. Demenzkranke in Deutschland (von 60. bis 70. Lebensjahr 1% über 13%vom 80. bis 84. bis 30 % über 90.)


Doris R. Vorschlag finde ich daher am besten.
"Ein Fahrfähigkeitstest sollte spätestens mit 75 Jahren gemacht werden und wird in meiner Provinz auch zur Erneuerung des Führerscheins/Versicherung verlangt. Was noch nicht erwähnt wurde: hier, in Kanada, sind Arzte gesetzlich verpflichtet, der Behörde mitzuteilen, wenn sie einen ihrer Patienten/innen nicht mehr für fahrtüchtig halten"

Man sollte sich diese Vorgehensweise in Kanada genau anschauen. Ich denke mir, daß dieser Fahrfähigkeitstest natürlich an das Alter angepaßt ist.


Mart antwortete am 19.07.03 (08:48):

Schweigepflicht des Arztes:

Wenn es um so schwerwiegende Dinge geht, wo andere Menschen gefährdet werden, kann die Schweigepflicht doch wohl eingeschränkt werden - wie schon bisher bei uns, wenn es um Eigen- bzw. Fremdgefährdung geht.


Angelika antwortete am 19.07.03 (09:03):

Mart, Du schreibst "Ich denke mir, daß dieser Fahrfähigkeitstest natürlich an das Alter angepaßt ist"

Du darft nicht vergessen, dass die Anforderungen im Verkehr für alle gleich sind - auch für Senioren. Deshalb müssen sie auch nach den gleichen masstäben getestet werden. Schliesslich fahren sie nicht auf einer extra "Senioren-Spur".

Man kann ja auch den Autoverkehr in Deutschland nicht suksessive auf linksverkehr umstellen und anordnen, dass die roten und blauen Autos damit anfangen..:-)

Also: gleiche Voraussetzungen bei einem Test - sonst hat es gar keinen Sinn.

Ich halte es für sehr bedenklich, wenn SeniorInnen sich noch für so unfehlbar und fit im verkehr halten - man denke nur an den Unfall, den der Schauspieler Ralf Wolter, der . im Mai 2002 auf der Autobahn 24 Hamburg-Berlin durch ein riskantes Wendemanöver in einer Baustelle eine Massenkarambolage ausgelöst hat, bei der drei Menschen starben. Als Wolter an der Baustelle auf der Autobahn wendete, musste die Autoschlange auf der Gegenfahrbahn abbremsen. Dabei wurde ein mit drei älteren Menschen besetzter Personenwagen zwischen zwei Lastern zerquetscht. Der Schauspieler war erst nach längerer Verfolgungsfahrt von der Polizei gestoppt worden und hatte angegeben, von dem Unfall erst aus dem Autoradio erfahren zu haben. Beim Prozess hat er den Unfall dann zwar uneinsichtig bedauert, sieht sich aber noch immer nicht als schuldig. Das Gericht sah das anders und hat ihn wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen: Zehn Monate Haft auf Bewährung, 10500 Euro Geldstrafe - seinen nach dem Unfall eingezogenen Führerschein soll er nach drei Monaten zurückbekommen. Geradezu lächerlich....

Ralf Wolter ist 76 ...


Mart antwortete am 19.07.03 (10:37):

Mit der Angepaßtheit meinte ich folgendes:

Ich glaube nicht, daß es nötig ist die vorgeschriebenen Abstände der Lichter an einem Auto zu prüfen oder die Abstände der Warnschilder zu einem Bahnübergang oder die Funktionsweise der Kupplung oder der Lichtmaschine.

Angepaßt in der Weise, daß die Änderungen der Straßenverkehrsordnungen, die in den letzten Jahren oder Jahrzehnten erfolgt sind, überprüft werden.

Angepaßt auch in der Weise, daß Demenztests eingebaut werden.


Angelika antwortete am 19.07.03 (12:23):

Mart, Du meinst, Senioren müssten das nicht mehr wissen?
Aber wo willst Du da die Grenze ziehen...
Gerade weil moderne Computertechnik und elektronik im Auto heute viel Komfort und Sicherheit bieten kann, soillte das elementare Wissen um bestimmte Sachverhalte wie Länge des bremswegs, Verhalten der Scheinwerfereinstellung bei beladenem und entladenem Fahrzeug und gerade auch Funktionsweise der Kupplung - denn viele können damit auch nach 30 jahren noch nicht richtig umgehen ...


Gudrun antwortete am 19.07.03 (13:07):

Mart,
Deine Überlegungen kann ich nachvollziehen!

Angelika

hast Du schon davon gehört,dass es auch PKW's mit Automatik gibt?;-))
Da soll die manuelle Kupplung gar nicht mehr erforderlich sein....


Angelika antwortete am 19.07.03 (13:19):

Sag bloss ;-) ... aber auch die Automatik hat verschiedene Übersetzungunen zur Verfügung und wehe wenn man dann nicht weiss, mit welcher man zB einen Berg rauffährt :-))) Oder fährst Du einen Rasenmähermotor? :-)
Und dümmer wird man auch nicht, wenn man im zweifelsfall weiss, wie man einen Automatikwagen auch starten kann, wenn er nicth anspringt...kommt im Sommer bei grosser Hitze oft vor, wenn der Wagen nach Betrieb nur kurz ausgeschaltet wird und im heissen Zustand wieder gestartet werden soll... und vor allem wie das Beschleunigungsverhalten beim Automatikgetriebe sich beeinflussen lässt ... das kann in brenzligen Situationen sehr wichtig sein. Und wie verhält man sich mit einem Automatikwagen bei Anfahren auf Glattis bzw wenn das Fahrzeug ausbricht???? Da mus man schon etwas mehr wissen als "Gas" und "Bremse" zu bedienen ...aber das weisst Du natürlich alles, oder? :-)


schorsch antwortete am 19.07.03 (13:27):

Bei uns in der Schweiz verlangt ein angesehener Politiker, dass künftig sowohl links wie auch rechts überholt werden dürfe.....

Dieser Politiker ist Inhaber einer der grössten Speditionsfirmen mit hunderten von Lastwagen.

Stellt euch nun das Spielchen aus der Vogelperspektive vor, wenn sich die schweren Brummer nun nicht mehr nur links, sondern auch rechts überholen.....


Mart antwortete am 19.07.03 (17:18):

an Angelika:

Meine Meinung:

Reduzierung des Auswendiglernens auf ein absolutes Miniumun, Training und Überprüfung des Fahrverhaltens und der Fahrtechnik, Überprüfung der bisherigen Änderungen der Straßenverkehrsordnung, Überprüfung daraufhin ob nicht durch Demenz ein Realitätsverlust aufgetreten ist.

Ich glaube jedenfalls, daß das theoretische Erlernen bzw. das Wiederholen der Berechnung des Bremsweges für einige Leute interessant, aber für die Praxis ausgesprochen untauglich ist. Ist hier ein Fahrsimilator nicht hundertemal besser, um das eigene Fahrverhalten zu überprüfen?

Elementares Wissen um Computer- und Regelungstechnik werden mir nicht weiterhelfen, wenn ich unterwegs bei einem Streik dieser Technik hängenbleibe -- Ist dadurch die Sicherheit anderer gefährdet?

Ich glaube nicht, daß es zielführend ist, in diesem Thema herauszuarbeiten, wie mögliche Prüfungsfragen im einzelnen beschaffen sein sollen.

Ansehen, wie das in Kanada (oder in anderen Ländern) gemacht wird, wobei treten Probleme auf?, kann man statistisch einen Erfolg dieser Maßnahme sehen? Versicherungen wissen darüber sicher bestens Bescheid, wie könnte man es bei uns besser machen? Pilotprojekte, Finanzierung? PR Maßnahmen, um die Öffentlichkeit dafür zu gewinnen....

Ob das Startverhalten eines Automatikautos anders ist oder nicht, ist nicht ein Problem der Sicherheit.-- Kann ich auch nicht bestätigen, obwohl ich bereits jahrelang drei versch. Modelle einer Automatik neben einem Getriebeauto fahre.

Automatik ist gerade dadurch gekennzeichnet, daß ich nicht über den Ganghebel die Übersetzung selbst wählen muß, obwohl ich das auch kann. Wer in seiner bisherigen Fahrpraxis nicht mit den Besonderheiten der Automatik zurechtkam, wird es dabei auch nicht mehr lernen.


Angelika antwortete am 19.07.03 (17:45):

Mart - es geht doch nicht um unnützes Auswendiglernen sondern um was WISSEN um eine technik und wie man sie beherrscht - natürlich ist Automatik nervenschonend - jeder Schaltwagenfahrer weiss das bei Stop-and-go zu schätzen, wer aber auf Automatik lernt, schätzt Fahrverhalten und Verkehrssituationen oft völlig falsch ein, fährt zu schnell auf Kreuzungen zu, bremst zu abrupt und weiss bei Überholmanövern oft nicht, was ein "Kick-down" ist und bringt somit sich und andere in Gefahr.
Das Anfahren in schwierigen Situationen wie an sehr steilen Bergen oder Ausfahrten oder bei Glatteis fällt vielen Nur-Automatik-Fahrern schwer und wenn das Fahrzeug abgeschleppt werden muss oder zum Start wie in der oben beschriebenen Situation überbrückt bzw "kurzgeschlossen" werden muss, wissen die allerwenigsten, was zu tun ist. Ich bin dem jugoslawischen Trucker, der mir DEN Trick vor 20 Jahren verraten und gezeigt hat als ich an der Bucht von Kotor an der Fähre liegenblieb, als ich wieder starten wollte, heute noch dankbar - damit konnte ich schon anderen Automatikfahrern helfen und hab teure Reparaturen vermeiden können.
Interessant zum Thema Automatikfahren ist der beitrag auf der Website einer Fahrschule:
Pädagogische Hinweise zur Automatik-Ausbildung:

Für erfahrene Kraftfahrer ist das Fahren mit Automatik-Getriebe eine Erleichterung und schont die Nerven: Kuppeln und Schalten entfällt, man kann sich mehr auf den Verkehr konzentrieren
Für die Ausbildung mit Automatik-Getriebe für Neuanfänger gilt diese Aussage jedoch nur mit Einschränkung. Schaltwagen-Fahrschüler wissen durch viele Lernvorgänge, dass Verkehrs-Situationen, z.B. Kreuzungen, nur mit bestimmten Gängen befahren werden dürfen. Dadurch bildet sich bei ihnen ein fester Handlungsablauf heraus: Vorausschau - Spiegel schauen - bremsen - herunter schalten - langsamer bzw. bremsbereit fahren. Die Vorauschau wird ihnen durch die Eigenart der Schaltwagen-Bedienung praktisch eingebläut, was der Ausbildung sehr zugute kommt. Dieser feste und pädagogisch erwünschte Handlungsablauf entfällt bei Automatik-Schülern/innen: Oft können wir beobachten, dass in voller Fahrt auf eine Kreuzung zugefahren und erst im letzten Moment auf die Bremse gehauen wird - für alle Verkehrsteilnehmer ein Angsterlebnis
Auch das Anfahren und das Rückwärtsfahren ist bei der Automatik-Schulung immer wieder mal angstbesetzt. So kann beim Rückwärtsfahren in eine Parklücke durch einen kräftigen Tritt aufs Gaspedal der Wagen mit voller Kraft in die Lücke schießen... Schaltwagen-Schüler schleppen sich dagegen erstmal mühsam vorwärts oder rückwärts, immer "bedroht" vom Abwürgen des Motors
Wir wollen den Automatik-Schülern durch diese Aussagen aber nicht die Freude an der Ausbildung nehmen, sondern nur davor warnen, die Automatik-Ausbildung sei leichter als die Schaltwagen-Ausbildung. Sie ist nicht leichter, sondern in einigen Punkten anders. Vorausschau und angepasstes Fahren in allen Verkehrssituationen müssen beide Gruppen - Automatik- wie auch Schaltwagen-Schüler - gleichermaßen lernen
Nach unseren Erfahrungen gibt es vor allem folgende Gruppen von Interessenten für die Automatik-Ausbildung:
ältere Fahrschüler/innen
Fahrschüler/innen, bei denen in der Familie schon ein Automatik-Auto existiert, das sie nun ebenfalls fahren wollen
Fahrschüler/innen, die mit den manchmal komplizierten Vorgängen im Schaltwagen einfach nicht zurechtkommen und im Automatik-Wagen ihre letzte Hoffnung sehen, doch noch zum Führerschein zu kommen.

Internet-Tipp: https://www.schaffenwir.de/ausbildung/automatik.html


schorsch antwortete am 19.07.03 (18:54):

Ich habe mich Jahrzehnte lang geweigert, auf Automatik umzusteigen. Letztes Jahr aber habe ich mich überschnorren lassen - und bin dankbar. Denn so kann man tatsächlich mehr Konzentration dem Verkehr widmen.

@Angelika: "...Ich bin dem jugoslawischen Trucker, der mir DEN Trick vor 20 Jahren verraten und gezeigt hat als ich an der Bucht von Kotor an der Fähre liegenblieb, als ich wieder starten wollte, heute noch dankbar.."

Wo ist der Tipp bitte?

Noch eine Frage: Weiss jemand einen Link zu den neuen Verkehrsregeln und ev. sogar zu einer Fahrsimulation im Internet? Ich habe vergebens gesucht.


Doris R. antwortete am 19.07.03 (19:21):

In Kanada ist der Arzt gesetzlich verpflichtet, die Fahrunfähigkeit eines Patienten der Behörde mitzuteilen, um damit die Allgemeinheit zu schützen. In dem Sinne ist er auch verpflichtet, sexuell übertragene Krankheiten zu melden, und er - sowohl als auch Sozialarbeiter und Nachbarn - muessen Kindesschändung (child abuse)anzeigen. Das Wohl der Allgemeinheit hat eben Vorrang, und so sollte es auch sein.


angelika antwortete am 19.07.03 (20:01):

schorsch: motorhaube auf - zündung an - und dann mit zb schraubenzieher oder längeren draht an pluspol der batterie und einen anderen metallteil im motorraum - dann fliegen ein paar funken, der anlasser "klebt" nicht mehr und das auto startet wieder.


juttam antwortete am 20.07.03 (06:14):

Automatische Kupplung macht keinen Unterschied,
im gegenteil.
Gelegentlich "wuergt" man ein Auto ab und bringt es
zum Stehen.
Automatik rollt immer weiter.

Ich musste das schwerzvoll lernen in einem Unfall,
indem das Auto neben mir zurerst gerammt wurde,
dann ich.
Der Aufprall war immer noch hart genug, dass mein
Sitz brach und mit mir ganz nach hinten rutschte.
Dort lag ich nun....und konnte nicht an die Bremse...
und war mir darueber im Klaren dass ich nun obendrein auch noch in die Kreuzung rollte.
Es gab NICHTS was ich dagegen tun konnte, denn ich
kam an keinen
Schluessel, kein Pedal, keine Notbremse.... Nichts!

Ausserdem, gerade aeltere Menschen hier, und ich denke vielleicht auch in Kanada, fahren fast ausschliesslich automatische Kupplung...NICHTS
deutet daraufhin dass ein einziger Unfall durch
Automatic verhindert wurde!

Was Ralph Wolter betrifft, von der Sache wusste ich
bis jetzt nichts, aber unter den Umstaenden koennte
ich fast Glauben dass er ECHT nicht merkte was sein
Wendemaneuver hinter ihm angerichtet hat.
Leider ist aber auch seine "Ueberzeugung" dass er
an nichts Schuld war, ein schlechtes Zeichen, denn
das ist ja ein Teil des Problems.

Die Frage, die hier nun gestellt wird: Fuer seinen
16-jaehrigen ist man voll verantwortlich....sollte m an
fuer seinen 86-jaehrigen auch voll verantwortlich gemacht werden?


WANDA antwortete am 20.07.03 (07:47):

Noch vor einigen Jahren arbeitet ich während der Sommersaison in Seebädern. Dort lernte ich einen Herrn kennen, der zweimal geschieden war und keine Kinder hatte. Er litt an Parkinson und Hirnatrophie - der Arzt hatte geraten, das Auto stehen zu lassen.
Daran hielt der Patient sich nicht. Der Pastor meinte scherzhaft, wir sollten die Reifen durchstechen... (was dazu geführt hätte, dass sofort neue Reifen oder ein neues Auto bestelt worden wären)
Die Schwester, die aus München anrief meinte, ach, mein Bruder, der kann fahren, der hat solange den Führerschein und kennt dort jeden Winkel.....
Die Nachbarin, bei der ich mich im Spätsommer verabschiedete meinte, sie haben ja recht, aber wissen sie, als man meinem Vater nach dem 2. Schlaganfall den Führerschein abnahm, ging es rapide bergab.....
Am letzten Tag ging ich zur Polizei, dort versprach man, die Sache zu beobachten.......


Stiftskind antwortete am 20.07.03 (11:48):

www.fahrtipps.de


Mart antwortete am 28.07.03 (21:31):

DER SPIEGEL 31/2003 - 26. Juli 2003
URL: https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,258777,00.html
Umfrage

Große Mehrheit der Deutschen will Gesundheitstests für ältere Autofahrer

Die Deutschen befürworten mit großer Mehrheit, dass ältere Autofahrer regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen müssen.

Nach einer Umfrage von NFO Infratest für das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL sprechen sich 86 Prozent der Bürger für solche Tests aus. Selbst unter den Befragten über 60 sind 79 Prozent für die Kontrollen. Unterdessen wächst innerhalb der EU der Druck auf Deutschland, Fahrtauglichkeitstests für Senioren einzuführen. Fast überall in Europa sind solche Prüfungen vorgeschrieben. Nur in Österreich, Belgien und Frankreich gilt die Fahrerlaubnis noch unbegrenzt. Der SPD-Europaabgeordnete und Verkehrsexperte Ulrich Stockmann fordert im SPIEGEL, Gesundheitstests in Deutschland einzuführen: "Ich halte so etwas auch bei uns für sinnvoll." ..........