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THEMA:   Friedmann

 64 Antwort(en).

js begann die Diskussion am 08.07.03 (12:47) mit folgendem Beitrag:

Friedmann, der Inquisitor für andere, hat in meinen Augen gewonnen, auch wenn man einschränkend sagen könnte, der Druck war gross und er hatte viel Bedenkzeit.


Medea. antwortete am 08.07.03 (13:35):

Jürgen, das versteh einer, wie er will ...
wieso gewonnen? Weil von der Statsanwaltschaft Strafantrag gestellt wurde? Ist das ein Gewinn??
Oder weil er so lange abgetaucht war??


Medea. antwortete am 08.07.03 (15:04):

Ich meine natürlich "Strafbefehl" - pardon....


Gudrun antwortete am 08.07.03 (15:21):

..und jetzt ist er vorbestraft!
aber,da heisst es noch, er hätte ehrenhaft gehandelt,indem er von seinen Ämtern zurückgetreten wäre......
allerdings überlegt er noch,ob er weiterhin seine Fernsehsendungen machen wird.

Er bedauert ja ...


Medea. antwortete am 08.07.03 (16:44):

....wieso tut es einem erst nach vier Wochen leid und er bedauert - schafft er damit aus der Welt, was geschehen ist?
Und dann der Aufruf an die Jugendlichen, sich an ihm kein Beispiel zu nehmen oder so ähnlich....
Es fällt mir schwer, das alles zu verstehen ....
Lebenskrise? Oh je, die hatte ich auch bereits - aber keinen Koks zur Bewältigung oder Nichtbewältigung.
Mal vor Zeiten einen Hasch-Joint geraucht, um zu sehen, wie das wohl so ist.... Mußte aber nur endlos husten und so konnte überhaupt kein himmlisches Gefühl aufkommen....
also weiter durchs Leben auch ohne Drogen - lach - und es hat tatsächlich geklappt ;-)))


rolf antwortete am 08.07.03 (16:48):

Vor vier Wochen bestand noch die Aussicht auf Einstellung, u. a. wegen unzulässiger Beweisbeschaffung.


schorsch antwortete am 08.07.03 (17:20):

Warum das so lange ging, bis die Einsicht kam? Ganz einfach: Kein Süchtiger gibt ohne Zwang zu, dass er es sei....
Erinnert ihr euch an Harald Juhnke oder an den Fussballtrainer Daum? Keiner gabs zu, bis ihnen die Daumenschrauben angezogen wurden resp. bis zum totalen Zusammenbruch.
Auch kein Raucher gibts zu.....


mulde antwortete am 08.07.03 (17:55):

@ Gudrun
was heiß hier „ehrenhaft gehandelt“
Das ist doch, das Presse übliche Getue
Das ist der Honig ,dem man das Volk ums Maul
schmiert!
Da ist ein Friedmann nicht besser als andere
Pressesprecher!
Vergessen wir nicht - - er ist ein Meister im Wort verdrehen!


Rosmarie antwortete am 08.07.03 (18:47):

Friedmanns Art, den Moralwächter zu spielen, mochte ich nie. Aber trotzdem hat mich seine heutige Entschuldigung überzeugt. Er ist halt auch nur ein Mensch wie jeder andere.
Offensichtlich weiß er dies in diesen Stunden endlich...


henner antwortete am 08.07.03 (19:20):

Friedmann: Held ? Mensch ? Verbrecher ?,irgendwo dazwischen ist er wohl anzusiedeln. Hatt er Vertrauen verloren ? Hatte er es je ? hat zumindest für einen kurzfristigen aufgepauschten Medienrummel gereicht. 150 Tagessätze zu je 116 €-tolle Rechenleistung das Staatsanwaltes- wer bekommt diese Moneten ? werden sie für die Rentenberechnung bzw die Pensionskasse leistungssteigernd berücksichtigt ? kann er sie von der Steuer abziehen wirkt das erzieherisch auf den Probanten ? Muß er einen Schaden wiedergutmachen ? hat er Schaden angerichtet? Rauschgiftumsatzsteigerung, Ostnuttenzuhältererwerbssicherung betrieben oh hätt ich ne Menge unnützer Fragen, aber im Tv wolln sie nur wissen: sollte er oder sollte er nicht --eine neue Chance für weitere "Umtriebe" bekommen ?


Ruth antwortete am 08.07.03 (22:47):

Sich so rückhaltlos zu seinen Fehlern bekennen, wie M.Friedman das tat - habe ich noch bei keinem Politiker oder Prominenten erlebt.
Er hat falsch gehandelt und trägt die Konsequenzen. Dass er sich nicht in einem "schwebenden Verfahren" vor das Mikro stellte, ist m.M. nach verständlich. Er hat keine Ausflüchte gesucht, keine fadenscheinigen Entschuldigungen gebracht, keine Angriffe gestartet.
Durch sein Verhalten in dieser fürchterlichen Situation hat er bei mir an Sympathie gewonnen.

Das ist meine Meinung; auf persönliche Angriffe kann ich im übrigen verzichten.


schorsch antwortete am 09.07.03 (06:43):

Wer die Mimik Friedmanns bei seinem "Geständnis" vor den Medien genau betrachtet hat, der wird gemerkt haben, dass er versuchte, seine Wortwahl so zu drehen, dass man glauben musste, er sei mehr Opfer als Täter.
Wetten, dass die neuen Startlöcher für ihn bereits gebohrt werden?


Angelika antwortete am 09.07.03 (09:25):

schorsch: Warum sollte der Mann keine 2. Chance haben?
Wenn Du seine Mimik genau beobachtet hättest - Dir wäre aufgefallen, dass er mit den Tränen gekämpft hat. Sich so vor die Öffentlichkeit zu stellen, Fehler einzugestehen, sich zu entschuldigen, um Hilfe zu bitten und um eine zweite Chance - DA zeig mir mal einen einzigen Prominenten oder Politiker, der das gemacht hat. Von Kohl hätte man sich das gewünscht.


Mart antwortete am 09.07.03 (11:17):

Eines ist sicher, wenn Friedmann wieder im Fernsehen auftritt, wird es die Quoten gewaltig erhöhen. Daher wird er auch wieder seine Sendungen haben.

Als gelernter Jurist hat Friedmann sicher nur das gestanden, was ihm zweifelsfrei nachzuweisen war.



Der Artikel aus dem letzten „Spiegel“: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,255996,00.html von Karen Duve drückt meine Meinung über diesen Fall am besten aus:


„Also noch einmal: Was - falls überhaupt - geht es uns an, wenn Michel Friedman Drogen nimmt oder sich Prostituierte
per Handy aufs Hotelzimmer bestellt?

..............Stattdessen hat es Herr Friedman - wenn es denn so war - vorgezogen, mit einem osteuropäischen Zuhälter zu telefonieren und dort seine Bestellung aufzugeben. Er hat sich mit dem organisierten Verbrechen eingelassen. Anders wäre die Berliner Justiz, die gegen eine ukrainisch-polnische Schleuserbande ermittelte, auch gar nicht auf ihn aufmerksam geworden. Michel Friedman, davon darf man getrost ausgehen, ist ein sehr gut informierter Mensch. Er weiß also, dass Frauenhändler aus Osteuropa mit Erniedrigung, mit der körperlichen und seelischen Zerstörung junger Mädchen arbeiten. Er weiß, dass Polinnen, Ukrainerinnen oder Russinnen nicht deswegen alles über sich ergehen lassen, weil sie "naturgeil" sind, sondern weil sie durch einmalige, mehrmalige oder tagelange Vergewaltigungen, durch Drohungen, Schläge, Würgen oder Tritte gefügig gemacht worden sind. Er weiß, dass Zuhälter wie der, mit dem er telefoniert hat, ihre Uhren, Mercedesse und geschmacklosen Anzüge durch gnadenlose Ausbeutung finanzieren und dass sie, wenn diese ersten existenziellen Bedürfnisse gestillt sind, auch gern einmal in den Waffenhandel einsteigen.
Warum also bestellt Michel Friedman sein Fleisch nicht dort, wo noch hausgeschlachtet wird? Warum bestellt er beim Ukrainer? Gehen wir zu Friedmans Gunsten davon aus, dass es nicht das Elend, das Ausgeliefertsein der Mädchen ist, das ihn besonders gereizt hat, dann bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit, dass der Herr aus Osteuropa offenbar ein Mann war, der für Premiumware bürgte und dass Friedman nach Ende der Sendung einfach mal richtig die Puppen tanzen lassen wollte. Schampus, Luxussuite, Koks und Top-Weiber. Was kost' die Welt! Es hat ihn offenbar nicht interessiert, ob die Champagnertraube umweltfreundlich gekeltert worden ist. Es hat ihn nicht interessiert, auf welche Weise aus einer jungen Osteuropäerin mit Illusionen über den Westen die Ware "Zu allem bereite Prostituierte" geworden ist.

Es geht nicht darum, ob Friedmans Argumente und Attacken in Zukunft weniger glaubwürdig sind, weil er persönlich gefehlt hat. Der Skandal ist nicht, dass Friedman als Politiker und Mann des öffentlichen Lebens sich erpressbar gemacht hat. Der eigentliche Skandal ist, dass uns in der Diskussion über Michel Friedmans Verhalten etwas als menschlich, allzu menschlich verkauft werden soll, was zutiefst unmenschlich ist. Wenn das endlich einmal in den Hirnen ankäme, hätte der umstrittene TV-Moderator - wenn auch nur in der undankbaren Rolle als Fallbeispiel - mehr erreicht, mehr aufgeklärt und aufgewühlt als in seiner ganzen bisherigen Laufbahn. „


bernhard antwortete am 09.07.03 (11:29):

wenn der medienprofi friedmann vor fernsehkameras mit den tränen kämpft, bin ich skeptisch. angelika, du glaubst sonst doch auch nicht sofort alles. würdest du friedmann so verteidigen, wenn er kein jude wäre? die diskussion ist doch nur deshalb so kontrovers, weil ihn die einen deshalb bedingungslos beschützen und die anderen ihn deshalb besonders gern in die pfanne hauen wollen.


Tobias antwortete am 09.07.03 (11:36):

Mag ja alles über Friedmann stimmen was hier geschrieben steht. Aber wo sind die anderen Herren, die an den Orgien teilnahmen ? Angeblich auch aus dem öffentlichen Leben und Politik. Sind die zu feige ? Wenn dem so ist, muss man Friedmann noch loben, denn er hat sich vor der Öffentlichkeit verantwortet.
Tobias nicht unbedingt ein Friedmann - Freund.


Mart antwortete am 09.07.03 (11:57):

Ja, eine sehr gute Frage!

Vielleicht gibt es auch hier Indiskretionen.


Angelika antwortete am 09.07.03 (12:59):

bernhard: seine Religionszugehörigkeit hat mit meiner Sympathie für ihn nichts zu tun - aber hättet ihr Euch alle so über ihn mokiert, wenn er Katholik wär? ...

Schade, dass Du meine anderen Einträge zu dem Thema offenbar nicht gelesen kannst, sonst wüsstest Du meine Einstellung. Mir geht es nicht mal um den Mann - mir geht es um die tatsache, wie jemand vom Pöbel und der Presse zerfetzt und niedergetreten wird - besonders von Männern. Liegt es daran, dass jeder 4. Mann schon mal bei einer Prostituierten war, es aber ungerne zugeben würde?

Über kath. Pfarrer, die kleine Jungs befummelt haben oder über den rentner, der seine enkelin missbrauchte, hat man sich hier im Forum nicht echauffiert.


pilli antwortete am 09.07.03 (13:49):

@ all

"nun ist er vorbestraft" na und? hat er jetzt kein recht mehr auf weiterleben?

"verbrecher?" wieso? der persönliche gebrauch von kokain ist erlaubt!

verachtenswert, "käufliche liebe" zu nutzen?

wie viele männer berichten mir davon, offen und frei an der theke oder beim small talk? darf ich es verraten?

jedem, dem ich signalisiere, daß es für mich eine gute alternative ist, vom ausser-häuslichen angebot gebrauch zu machen wenn die frau an seiner seite sehr abweisend reagiert.

dann wurde ich miteinbezogen in die "männer-gespräche" und oft hieß es beim lockeren "tschö" ach, wenn doch meine frau...tja, freunde...datt ist die realität "draußen vor der türe".

aber noch schlimmer und verachtenswerter finde ich es, wenn notgeiler mensch geiz als geil betrachtet und anstatt die euros für die "damen" zu verschwenden, billigsten sex per e-mail anbietet...watt von liebe und freundschaft verklickert...aber dann...wenn frau oder mann signalisieren...klar, aber deine partnerin oder dein partner sind sicher informiert?

nix mehr von freundschaft...nix mehr von gesprächen, die endlich mal über den horizont des partners gehen..
schwupps hat sich "lebenslange freundschaft" verflüchtigt ins nirwana....neee, heimlich soll angerufen werden...
sms...neee..."trautes heim" wird zur heimstatt von lüge und betrug!

ausgelöst oft wovon?

"klar, aber deine partnerin oder dein partner sind sicher informiert?"

die wahrheit ist es, die "schändlich" wirkt!

bestellen sich die geistlichen herren nicht auch im "weltlichen urlaub" mal was nettes aufs zimmer? alles fremd? nie gehört? ich find datt juutt! besser als wenn die kinder bei der wöchentlichen chorprobe des kirchenchores jahrelang mißbraucht werden...auch fremd?...in der nähe von Siegburg unlängst aufgedeckt und endlich beendet.

gibts keine geschiedenen männer oder frauen, die genau "das fremdgehen" zum scheidungs-grund nahmen? gibts keine männer oder frauen, die "kurschatten" kennen?

nur weil hier heuchlerisch auf "gutmensch" trainiert wird?

warum sollte der Friedman die lüsternen massen befriedigen?

wer von uns, macht anschläge am baum des öffentlichen marktplatzes und bezichtigt sich öffentlich, bevor überhaupt ein verfahren stattgefunden hat?

wer von uns geht danach an die öffentlichkeit?

wenn ihr das alles befremdlich findet und niemals davon gehört habt und es euch noch nie begegnet ist, das eine oder andere, das ich geschildert habe...dann schreibt weiter über Friedmann und alle die menschen, die ihr recht auf "leben, so wie ich es will" nutzen...


pilli antwortete am 09.07.03 (14:04):

@ schorsch

---------schorsch antwortete am 08.07.03 (17:20):

Warum das so lange ging, bis die Einsicht kam? Ganz einfach: Kein Süchtiger gibt ohne Zwang zu, dass er es sei....
Erinnert ihr euch an Harald Juhnke oder an den Fussballtrainer Daum? Keiner gabs zu, bis ihnen die Daumenschrauben angezogen wurden resp. bis zum totalen Zusammenbruch.
Auch kein Raucher gibts zu.....
-------------------

"kein" stimmt nicht! :-) schau mal ins forum, irgendwo hats ein thema "sucht". du wirst da meinen eintrag finden, also "eine" hat bestätigt, daß sie süchtig ist.

sorry, aber der wahrheit möchte ich doch zu ihrem recht verhelfen.

nette grüsse an dich!


Ursula antwortete am 09.07.03 (14:06):

Eine Entschuldigung, nachdem die Tatsachen aufgedeckt wurden, ein Aufgeben aller öffentlichen Ämter, aber mit dem gleichzeitigen Wunsch um eine 2. Chance, da fällt es mir verdammt schwer an eine ehrliche Reue zu glauben.
Ich glaube auch nicht, daß er die Person gewesen wäre, die einem anderen in der gleichen Situation Verständnis entgegen gebracht hätte.
Ihm eine 2. Chance geben? Ich schätze, es wird daran schon gearbeitet. Wie schon geschrieben wurde, es wird dann die Einschaltquoten enorm erhöhen.
Meine Meinung dazu:" Warum sollte er unbedingt wieder in die Öffentlichkeit"? Er ist doch Anwalt und muß bestimmt nicht am Hungertuch nagen.
Ich befürchte, es hängen noch so einige bekannte Persönlichkeiten in dieser Sache drin. Wir werden davon sicher noch zu hören bekommen. Ich bedaure das, da das Vertrauen der Bevölkerung in unsere Politiker immer tiefer sinkt.
Alle, die jetzt so schnell wieder bereit sind, M.F. eine 2. Chance zu geben, frage ich, wie sie urteilen würden, wäre er ein ganz normaler Mensch und hätte seine Frau grün und blau geschlagen. Dann hört man doch so oft den Satz:" Wer einmal schlägt, tu´ts immer wieder, oder einmal ist einmal zu viel".
Ich jedenfalls bin da sehr skeptisch.


WANDA antwortete am 09.07.03 (14:16):

Warum wurde Möllemann-Friedmann im Forum Politik ganz gelöscht?


pilli antwortete am 09.07.03 (14:25):

ach...:-)

und Harald Juhnke? fällt mir doch da mal ganz locker ein, wer hat eigentlich die hallen bei seinen konzerten gefüllt?

oder haben die leute nur da gesessen und strafend und ohne zu klatschen ihn angeschaut? sein umgang mit den damen, jung oder alt?...schon vergessen? bejubelt wurde er...warum auch nicht? war doch ein excellenter unterhalter!

politiker sind nicht nur, weil sie ein politisches amt bekleiden, "clean"...nur, glauben möchte mann oder frau es gerne...lach


Angelika antwortete am 09.07.03 (14:44):

WANDA: guck doch einfach mal erst ins Archiv, bevor Du von "ganz gelöscht" schreibst ... :-)


Ursula antwortete am 09.07.03 (15:27):

@politiker sind nicht nur, weil sie ein politisches amt bekleiden, "clean"...nur, glauben möchte mann oder frau es gerne...lach

Ich finde, es ist keine Sache des Glaubens, nein, sie sollten es sein. Das erwarte ich einfach so.


Angelika antwortete am 09.07.03 (15:33):

worum geht es eigentlich: Ein Mann, der in der Öffentlichkeit steht und honorige Posten bekleidet, hat Kokain geschnupft und sich Prostituierte bestelllt. Beides sicher nicht die Art des feinen Mannes und auch nicht das, was man von einem Menschen mit Vorbildfunktion erwartet.
Was aber unterscheidet einen Mann, der sich sinnlos besäuft, wie es zB Willi Brandt sehr gern und oft getan hat, von einem Mann, der Kokain schnupft? Alkohol und Nikotin bringen dem Staat viele Steuergelder, ja - aber als Sucht ist das eine so übel wie das andere und als zeitweiliger und kontrollierter Genuss nimmt sich beides nichts. Und zu einer Hure gehen die Männer seit Beginn der Menschheit - In Deutschland gibt es ca. 400 000 berufsmäßige Prostituierte , dazu noch eine Reihe von Gelegenheitsprostituierten, davon geschätzt 95% weibliche Prostituierte und 5% männliche...
5 Milliarden !!!Euro werden jährlich etwa umgesetzt - ja wer bezahlt die wohl? Nur lauter Friedmans? Sind das alles Edelhuren a la Nitribit? Bei weitem nicht - zu Huren gehen vor allem die ganz normalen Männer, meistens verheiratet und bieder - Die Ausübungsorte sind unterschiedlich, etwa 50-60% der Dienste finden in Bordellen statt, ca. 20% auf der Straße der Rest als Begleithostessen, in Privatwohnungen usw Die Zahlen stammen von einer Seite der Gewekschaft der Polizei ...

Und in den Zahlen sind die gelder, die Männer bei Kinderhuren und kleinen Jungs in Asien und Südamerika oder sonst wo ausgeben, noch nicht enthalten... und es gibt viele Politiker in allen Parteien, die oft nach Thailand fliegen - sogar auf Bonusmeilen


hl antwortete am 09.07.03 (15:39):

und wird Hurerei, Sauferei und Kokserei eines Einzelnen dadurch harmloser, weil es auch andere tun?

Eigenartige Moral.


UrsulaB antwortete am 09.07.03 (15:49):

Zu Friedmans Statement möchte ich doch auch noch eben meinen Senf dazu geben:

Friedmans Stellungnahme zeugt nach meiner Ansicht von menschlicher Größe, die Respekt verdient.
(Ich hatte übrigens an keiner Stelle Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Worte und an der Echtheit seiner seelischen Beroffenheit!)

Im Gegensatz zu anderen „gestrauchelten“ Prominenten hat Friedman sich zu seinen Fehlern bekannt, wie er sagte, "ohne Wenn und Aber". Er hat die volle Verantwortung dafür übernommen, indem er einerseits den Strafbefehl akzeptierte und andrerseits sämtliche öffentlichen Ämter zurückgab. Kein Versuch (wie man es in vergleichbaren Fällen sonst gewohnt ist), sich mit Lügen aus der Affäre zu ziehen oder gar anderen die Schuld zuzuschieben...! Er hat sich nicht einmal über den öffentlichen Umgang mit den Ermittlungsfakten beschwert (sein Anwalt hat mal von "öffentlicher Hinrichtung" gesprochen) ...

Friedman steht zu seinen Fehlern und hat sich öffentlich dafür entschuldigt. Er sollte deshalb auch eine „zweite Chance“ bekommen, um die er gebeten hat.

Ich persönlich hoffe sehr, dass er diese Chance erhält und in einigen Monaten wieder auf dem TV-Bildschirm zu sehen ist!

Ursula






Angelika antwortete am 09.07.03 (15:50):

ach hl ... sie ist aber auch nicht verwerflicher!!!
ich finde diese aufregung einfach scheinheilig. thats all.


Ursula antwortete am 09.07.03 (16:24):

@ und es gibt viele Politiker in allen Parteien, die oft nach Thailand fliegen - sogar auf Bonusmeilen

Wird höchste Zeit, daß die mal alle auffliegen.
Das ist meine Meinung, oder sollten jetzt vielleicht Frauen, die von ihren Ehemännern in ähnlicher Weise betrogen werden, diese Männer, nachdem ihre Taten bewiesen sind und sie nicht mehr leugnen können und dann zerknirscht gestehen und um Entschuldigung bitten, alles verzeihen, weil sie ja solch eine menschliche Größe zeigen?

Ich will seine Entschuldigung nicht unterbewerten, aber die Angelegenheit als --nicht geschehen, vergeben und vergessen-- hinnehmen, nein, das kann ich so schnell nicht.
Privat könnte ich es nicht und bei einem Mann in der Position schon gar nicht. Das heißt, Privat auch --schon gar nicht--


Angelika antwortete am 09.07.03 (16:38):

irgendwas wird verdreht: es geht nicht darum, Herrn Friedman alles zu verzeihen - ich finde nur das immer wieder Rauftreten und Empören über den mMnn geradezu grotesk und unverzeihlich .


Karl antwortete am 09.07.03 (17:05):

An alle Frauen hier,

warum geht eigentlich keine auf den bemerkenswerten Beitrag von Mart ein? Es geht doch gar nicht darum, ob Hurenbesuch verwerflich ist oder nicht, Pilli? Auch hier gibt es Unterschiede. Wenn es stimmt, was in dem Beitrag von Mart geschrieben steht, dass die Mädchenhändlerringe ihre "Ware" mit brutalen und kriminellen Mitteln gewinnen, dann müßte von Euch ein Aufschrei kommen und keine Verharmlosung.

Ihr dürft Friedmann dann noch immer in Schutz nehmen, wenn ihr mögt. Vielleicht hat er davon ja gar nichts gewusst, aber jetzt nur weil Friedmann daran beteiligt war, die Finanzierung von Mächenhändlerringen verharmlosen? Nein, das finde ich nicht richtig.

MfG Karl


Tessy antwortete am 09.07.03 (17:53):

Karl, das ist doch die ganzen Wochen schon bekannt. Durch die Verhandlungen gegen eben diese Frauenhändler ist die Sache erst ins Rollen gekommen.
Wenn Friedmann trotzdem noch Frauen findet die ihn verteidigen - mich wundert es schon.
Es ist ein Unterschied ob Frauen ihre Dienste anbieten oder ob Frauen angeboten werden.
Der Kokaingenuß ist in diesem Fall egal, für mich zumindest.


Ursula antwortete am 09.07.03 (17:58):

@ An alle Frauen hier,


Hörst du nicht meinen Aufschrei, lieber Karl? Ich schrei doch schon sooo laut.
Natürlich stimme ich mit Mart´s Bericht überein.
Für mich wäre der Drogenkonsum und die Vergnügungen mit gewissen Damen schon Grund genug. Bedeutend schwerwiegend kommt dann noch hinzu, was Mart so gut beschrieben hat, in welchen Kreisen er sich dieses "Vergnügen" beschafft hat.
Warum schreibst du dann an alle Damen? Kann man meine Beiträge denn nicht lesen? :-)


Medea. antwortete am 09.07.03 (18:07):

Hallo an A l l e:

komme gerade nach Hause und lese die interessanten Beiträge in der Friedman-Sache.
Darf ich daran erinnern, daß ich den gleichen Link, den Mart um 11.17 Uhr setzte, bereits in meinem letzten Beitrag in der Sache Möllemann/Friedman gesetzt hatte und - offen getanden - mich wunderte, daß niemand darauf eingegangen ist.
Mart, ich bin Dir dankbar, daß Du diesen Spiegel-Artikel von Karen Duve noch einmal in Erinnerung bringst - und ich bin voller Empörung über das Verhalten von Friedman. Jetzt, wo er selbst seine Verfehlungen eingeräumt hat, geht es auch gar nicht mehr darum, "im Zweifel für ihn", sondern ich verachte ihn als Menschen Friedman.....
Natürlich war er bewegt, als er vor der Öffentlichkeit sein Fehlverhalten eingestand, (das macht sich immer gut), aber sehr gut beraten, es so zu inszenieren.... und seine Rechnung geht ja auch offensichtlich auf ..... bedauerlicher Weise ... :-(
Er ist, verzeiht mir das harte Wort, ein durchtriebener Fuchs (wofür ich mich wahrscheinlich beim Fuchs entschuldigen muß), sprich: ein durchtriebener Mensch - leider meine unmaßgebliche Meinung von ihm.....
Und ich bin auch darauf gefaßt, daß ich vielleicht für diese meine Meinung zerrissen werde - ich nehme es in
Kauf ;-).
Wie geschickt, sich dem Strafbefehl zu beugen und damit zu verhindern, daß weitere schmutzige Wäsche gewaschen wird ...
Durchtriebenheit ist etwas, was ich verabscheue .....
Lebenskrisen hat mit Sicherheit jeder/jede von uns durchgemacht - das entschuldigt dieses Verhalten nicht.
Ich merke, wie ich immer zorniger werde, wenn ich an die Mädchen aus der Ukraine, Rußland oder woher auch immer,
denke .....- der Bericht von Karen Duve verdient es, noch einmal gelesen zu werden .


Rosmarie V.(Ruzenka) antwortete am 09.07.03 (18:11):

Ich hätte einige Fragen und wäre dankbar, wenn sie beantwortet würden:

1. Wieviel Kokain wird in Deutschland vertrieben und konsu-
miert?

2. Finden die anderen Verfahren...ich nehme an es gibt
mehrere...unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt?

3. Werden alle Konsumenten und "Anbieter" ebenso rangenommen
wie Friedmann?

4. Weshalb sind nur wenige unserer Forumsdamen der Meinung,
dass die Prostituiertengeschichte viel schlimmer zu
bewerten ist als die Kokserei?

5. Weshalb wohl ist Friedmann lediglich auf den Konsum von
Kokain eingegangen und hat mit keinem Wort seine
telefonischen Bestellungen für Prostituierte erwähnt?

6. Glaubt Ihr, seine Lebenspartnerin, die er nach eigenem
Bekunden..von ganzem Herzen liebt und mit der er seine
Zukunft gestalten will... die Einnahme von Kokain oder
die sexuelle Untreue als Vertrauensbruch ansieht?

Die Einnahme von Kokain, Marihuana oder Heroin ist nach dem Betäubungsmittelgesetz ebenso straffrei, wie der Sex unter
Erwachsenen. Friedmann hat Menschen die ihm nahestehen
enttäuscht und sich dafür entschuldigt. Ich mag ihn nicht mehr, seit ich weiss, dass er sich " Frauen bestellt",
und dies, obwohl er in einer Beziehung lebt. Wer in der
Öffentlichkeit steht, muss damit rechnen, dass sein Leben durchleuchtet wird, und er hat sich dementsprechend zu verhalten.


Angelika antwortete am 09.07.03 (18:11):

Thema dieses Threads ist es ja auch nicht, ob er sich bewusst an illegalen und wahrscheinlich gezwungenen Frauen aus dem Ostblock ergötzt hat sondern ob sein Statement gestern glaubhaft war oder nicht. Und für mich war es glaubhaft. In wie weit er in die Mädchenhändlergeschichte involviert ist - wissen wir das denn so genau? Der Hufschmied in unserem Dorf hat vor 20 Jahren auch jemanden im Suff erschlagen und alle lassen bei ihm ihre Pferde behufen - nicht, weil sie seinen Mord gutheissen sondern weil er erstens verurteilt wurde zweitens seine Strafe abgebüsst hat und drittens ein grosses Schuldbewusstsein hat - vor allem aber, weil er eine zweite Chance verdient hat, um die er bat. Wenn ich nun meinem Pferdchen dort die Hufe machen lasse - bin ich deswegen Sympatisantin von Mördern und heisse die Straftat gut?

Die Unverhältnismässigkeit, Karl, in der auf diesen Mann eingetreten wird, die finde ich genau so verabscheuungswürdig wie den Frauenhandel. Ihr solltet Euch vielleicht mal den Leuten widmen, die damit unmittelbar zu tun haben.


Angelika antwortete am 09.07.03 (18:36):

Hallo Rosemarie - ich versuchDir mal zu antworten:

1. Kokain wird als Pulver bekanntlich durch ein feines Röhrchen in die Nase eingesogen - vorzugsweise werden dazu geldscheine benutzt. Laut einer Untersuchung, die erst vor kurzem gemacht wurde, befinden sich auf 90 Prozent aller deutschen Banknoten Spuren von Kokain. Damit gehört Deutschland mit den USA und GB erwiesenermaßen zu den Ländern mit hohem Kokainverbrauch. Spuren avon befinden sich also mit grosser Wahrscheinlichkeit auch in vielen Geldbörsen der STler - Spanien folgt den Deutschen in Sachen Kokainrestspuren auf Geldscheinen ...

Auf die Anfrage einiger CDU-Abgeordneter hat die Bundesregierung 2002 eine Zahl der vermuteten Kokain-User in Deutschland bekannt gegeben: 330.000. Fachleute schätzen die Zahl der Kokain-Konsumenten auf ungefähr doppelt so hoch.

2. weiss ich nicht

3. wohl kaum - Konstantin Wecker bekam eine Freiheitsstrafe und wurde sogar offiziell vom damaligen Minister Scharping im Knast besucht - ausserdem bekam er Straferlass und - eine 2. Chance .. er arbeitet sogar für UNICEF

4. weil sie sich unter Prostiution etwas vorstellen können und es sie unmittelbar anspricht - sowohl als betrogene Ehefrau als auch als menschenrechtlerin

5. Weil er in der sache nur als Zeuge befragt wurde und es da keine Anklage gibt. Mag es nun verwerflich sein oder nicht - strafbar war es nicht ...

6. Sie hat sich doch schon dazu geäussert und will auch weiterhin Bedenkzeit. Sie könnte von Hillarie Clinton viel, viel lernen ...aber das Format hat sie nicht - und vielleicht fürchtet sie selbst eine Hausdurchsuchung - eine Kokainsucht kann man vor der Öffentlichkeit verheimlichen, nicht vor seinem partner


Tessy antwortete am 09.07.03 (18:39):

@Angelika,

willst du damit sagen daß Friedman im Kokainrausch die Anrufe getätigt und die Frauen besucht bzw.bei sich empfangen hat???

Und mit den Frauenhändlern sich beschäftigen - das übernehmen die Gerichte.
Diese Leute könnten ihre Geschäfte nicht machen wenn die Nachfrage nicht wäre.


Karl antwortete am 09.07.03 (18:41):

Als Christof Daum beim Koksen erwischt wurde war der Medienrummel doch ähnlich. Daum hatte allerdings nie andere Menschen moralisch an die Wand gespielt. Friedmann widerfährt kein Unrecht, sondern er hat Unrecht getan.

Mich wundert, dass niemand hier bisher - oder habe ich es überlesen - über den niedrigen Tagessatz gestolpert ist. Dieser wurde so berechnet als habe Friedmann ein Monatssalär von etwas mehr als 3000 Euro. Diesem Menschen wurde nicht Unrecht getan, sondern er ist besser weg gekommen als wir in vergleichbarer Situation wegkommen würden. Bei uns würde nämlich der tatsächliche Monatsverdienst eingesetzt.

Mich wundert tatsächlich sehr, dass ein einziger gut inszinierter Fernsehauftritt die Herzen einiger dahinschmelzen und reale Masstäbe vergessen lässt.

@ Ursula, Entschuldigung, mir blieb nur die Zeit zum Überfliegen des Threads. Muss gleich auch wieder weg.


Angelika antwortete am 09.07.03 (18:41):

Tessy - bitte wo behaupte ich das?


hl antwortete am 09.07.03 (18:47):

"ach hl ... sie ist aber auch nicht verwerflicher!!!
ich finde diese aufregung einfach scheinheilig. thats all"

verwerflich, verwerflicher, am verwerflichsten? Nee, du gestattest,Angelika, dass ich in solchen Dingen (Alkohol,Drogenkonsum,gekaufte Mädchen) nur schwarz/weiss sehe. Soviel zu Moral oder Doppelmoral.

Zu Friedmann: ich habe ihn nur zwei- oder dreimal im Fernsehen gesehen und gehört, danach habe ich konsequent weggeschaltet weil er mir als Moderator in tiefster Seele zuwider war. Sein Privatleben interessiert mich nicht und für mich sind seine öffentlichen Entschuldigungen überflüssig. Wenn überhaupt, sollte er sich dort entschuldigen wo er Schaden angerichtet hat. Aber auch das bitte privat.
---

Karl, deine obige Anrede ist in höchstem Maße unsensibel ;-)

"Wenn es stimmt, was in dem Beitrag von Mart geschrieben steht, dass die Mädchenhändlerringe ihre "Ware" mit brutalen und kriminellen Mitteln gewinnen"

Wenn es stimmt??? Aber Karl, wer das nicht weiß liest keine Zeitung oder hat keinen Fernseher. Nur weil es hier noch kein Thema war heisst das noch lange nicht, das keiner davon weiß.

Allerdings wird die "Ware" der Mädchenhändler nicht nur von Friedman in Anspruch genommen, man sollte dann schon *alle* Männer an den Pranger stellen, die das tun.


Angelika antwortete am 09.07.03 (19:00):

HL .... gelle, Botschaften richtig zu interpretieren ist nicht wirklich Dein Ding?
Koppschüttel ... entweder Du raffst es wirklich nicht oder Du legst es bewusst drauf an, mich wie eine Befürworterin von Prostitution und Drogengebrauch darzustellen, und das , Vörörteste, ist auch unmoralisch


Angelika antwortete am 09.07.03 (19:00):

HL .... gelle, Botschaften richtig zu interpretieren ist nicht wirklich Dein Ding?
Koppschüttel ... entweder Du raffst es wirklich nicht oder Du legst es bewusst drauf an, mich wie eine Befürworterin von Prostitution und Drogengebrauch darzustellen, und das , Vörörteste, ist auch unmoralisch


Tessy antwortete am 09.07.03 (19:04):

@Angelika,

ich wollte dir damit sagen daß dein "Hufschmiedvergleich" hinkt!


Angelika antwortete am 09.07.03 (19:07):

der hinkt ganz und gar nicht - aber in diesem thread wird man als befürworter von straftaten diffarmiert, weil man einem michel friedman seine reue abnimmt und der meinung ist, dass er eine 2. chance verdient hat, thats all.


hl antwortete am 09.07.03 (19:12):

Angelika!
Ich habe, aufgrund deiner Anmerkungen, meine Einstellung zu Moral und Doppelmoral kundgetan. Was du daraus machst ist deine Angelegenheit.


pilli antwortete am 09.07.03 (19:12):

info gelesen auf der seite von des WDR:
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Mittwoch, 09.07.03 20.15 Uhr
HART aber fair
Reizthema:
Die zweite Chance: Alles vergeben
und vergessen? Der Fall Friedman

Der Fall des Politikers und Moderators Michel Friedman beschäftigt ganz Deutschland. Einmal öffentlich Buße tun und die Welt ist wieder in Ordnung? Nach der Devise: Ist ja allzu menschlich! Oder sieht die Realität ganz anders aus? Gelten für prominente Sünder andere Maßstäbe, zum Beispiel, weil sie Vorbilder sind? Wer bekommt eine zweite Chance und wer nicht?
Dieses Thema diskutiert Frank Plasberg u.a. mit folgenden Gästen:

Claude-Oliver Rudolph, Schauspieler
Jürgen Fliege, Talkmaster und Theologe
Annette Marberth-Kubicki, Rechtsanwältin der Familie Möllemann
Karen Duve, Schriftstellerin
Michael Jürgs, Journalist und eh. "Stern"-Chefredakteur
Karl-Dieter Möller, Gerichtsexperte der ARD
Achim Schaefer, Leiter Suchtberatung Caritas Bonn

Wenn Sie Interesse daran haben, ein kurzes Statement schon vor der Sendung auf unsere "fon-box" zu sprechen, mailen Sie uns unter hart-aber-fair@wdr.de Ihre Telefonnummer, wir rufen Sie dann zurück und Sie haben Gelegenheit, Ihre Meinung direkt in unserer Sendung zu äußern.

Sie können sich auch während der Sendung per Telefon (0800-5678-678) und per Fax (0800-5678-679) beteiligen.

Oder schon jetzt übers Internet alle Meinungen, Fragen, Ängste und Sorgen zum Thema in unser Gästebuch eintragen.
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da die im link von Medea. genannte Karin Duve anwesend ist, werde ich der sendung besondere aufmerksamkeit schenken.




Angelika antwortete am 09.07.03 (19:25):

hl...dabei hattest du gedroht, nie wieder auf meine mitteilungen zu reagieren ...:-)
Mit Verlaub - ichgestatte nicht, dass Du zu Gunsten Deiner Moral meine Aussagen verdrehst


pilli antwortete am 09.07.03 (19:33):

sorry :-) hab den link vergessen.

https://www.wdr.de/online/hartaberfair/aktuell/index.phtml

Internet-Tipp: https://www.wdr.de/online/hartaberfair/aktuell/index.phtml


hl antwortete am 09.07.03 (19:35):

Du irrst, Angelika :-)

wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, hatte ich lediglich versprochen einen evtl. von dir geposteten Reisebericht nicht zu lesen.

Dein zweiter Irrtum: nicht ich verdrehe deine Aussagen, du machst das selbst - beim Lesen meiner Beiträge. ;-)

Wie bereits gesagt - deine Angelegenheit.


Medea. antwortete am 09.07.03 (19:35):

Danke pilli für den Hinweis - also WDR - ich werde auch gucken - habe mir gerade die Eieruhr gestellt ....
Der "Fall" hat so viele Facetten, da ist es schon hilfreich, wenn er von vielen Seiten beleuchtet wird ...;-)


UrsulaB antwortete am 09.07.03 (19:48):

Hallo Karl, hallo in die Runde,

für mich ist maßgeblich, was man M. Friedman aufgrund von Fakten (!) bisher zur Last legen konnte, und das ist illegaler Drogenbesitz - sonst nichts. Hierfür hat er eine Geldstrafe bekommen....

(Die geringe Höhe ist tatsächlich auffallend. Möglicherweise ist der Grund die "Clevernes" seines Anwalts und Schlampigkeit des Gerichts, das die Angaben über Friedmans Einkünfte nicht nachgeprüft hat... ??!)

Ob sich Friedman im Zusammenhang mit den ukrainischen Prostituierten, die ihn belastet haben, tatsächlich mit dem organisierten Verbrechen eingelassen hat, war in dem Ermittlungsverfahren gegen ihn zumindest bisher nicht Thema, kann es aber noch werden ... !!

Alles was hierzu bisher in den Medien kursiert, sind Spekulationen und keine Fakten und deshalb für mein derzeitiges Urteil über Friedman auch irrelevant.

Sollten in dem laufenden Verfahren gegen den Menschenhändlerring auch in dieser Richtung noch Tatsachen gegen Friedman ans Tageslicht kommen, werde ich mein Urteil noch einmal neu überdenken und gegebenenfalls revidieren ... ;-).

Freundliche Grüße
Ursula




Wolfgang antwortete am 09.07.03 (20:21):

Mich überrascht, wie sich hier bestimmte Frauen für einen vorbestraften Kokser und Freier stark machen, der einen Männertyp repräsentiert, über den diese doch sonst so gerne schimpfen. Muss wohl irgend etwas Psychologisches dahinter stecken... *gröhl*


Angelika antwortete am 09.07.03 (20:53):

tja wolfgang - ihn hat man erwischt - viel scheinheiliger ist es doch, dass die thematik in der gesellschaft an sonsten totgeschwiegen wird - es wird weggeguckt - und jetzt empört sisch datt volk ...

interessant ist, dass männer den friedman nicht leiden können - vielleicht weil er manches hat, was sie selbst gerne hätten?


WANDA antwortete am 09.07.03 (21:58):

Er ist nicht nur durchtrieben, sondern auch aalglatt.
Seine ganze Reue nehme ich ihm überhaupt nicht ab, für mich bleibt er ein Schmieren-Kommödiant.


Medea. antwortete am 09.07.03 (22:09):

Wolfgang - nun gröhl nicht gleich ... ;-)
würde jede Frau den Typ Friedman mögen, würde ja für Euch andere "Typen" keine mehr übrig bleiben ....

Doch so scheint es mir einigermaßen gerecht verteilt :-)


Barbara antwortete am 09.07.03 (23:54):

Für mich liegt die Ungeheuerlichkeit im Verhalten Friedmans darin, bei einer Bande von Menschenhändlern Frauen, wohl besser Mädchen, geordert zu haben, die – wie in dem Spiegelartikel beschrieben – schamlos ausgebeutet werden. Ein Mann... Rechtsanwalt und Politiker mit scharfem Verstand... wusste, bei wem er seine Bestellung aufgibt....

Der Menschenhandel mit Frauen und Kindern aus unseren östlichen Nachbarländern ist inzwischen zu einem Milliardengeschäft geworden, das mafiaartig organisiert ist. Da Prostitution und Menschenhandel eng zusammenhängen, hat man in Schweden Prostitution unter Strafe gestellt. Dort wird nicht die Prostituierte sondern vielmehr der Freier bestraft, denn man ist der Meinung, dass der Mensch keine Ware ist, die man gegen Geld mieten kann. In Frankreich brodelt es im ganzen Volk: auch dort setzen sich linke wie rechte Politiker und eine breite Öffentlichkeit für die Bestrafung der Freier ein.

Und in Deutschland? Hier ging man vor zwei Jahren einen anderen Weg: man erkannte die Prostitution als ganz normalen Beruf an. Dadurch wollte man eine soziale Absicherung der Prostituierten erreichen... nur haben Nachfragen bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte ergeben, dass bisher keine einzige Anmeldung erfolgte...

Menschenhandel ist strafbar.... der Straftatbestand allerdings schwer nachzuweisen. Die Mädchen und Frauen halten sich illegal in Deutschland auf. Ihre Pässe wurden ihnen von den Menschenhändlern abgenommen. Wenden sie sich an die Polizei, werden sie als Illegale in ihr Heimatland abgeschoben, wo sie sich vor der Rache der Täter fürchten müssen. Daher schweigen sie lieber und fügen sich in ihr Schicksal.

Durch die polizeilichen Ermittlungen ist der Fall Friedman an die Öffentlichkeit gelangt. Lt. Presse sollen weit mehr Politiker zum Kundenkreis der Bande von Menschenhändlern gehören, die nicht ohne Grund gerade in Berlin so äußerst aktiv ist. Wollen wir hoffen, dass dieser Fall dazu beiträgt, dass endlich auch in Deutschland Menschen nicht mehr als Ware angesehen werden dürfen, die man stundenweise mieten kann.

https://europa.eu.int/scadplus/leg/de/lvb/l33072.htm

Internet-Tipp: https://europa.eu.int/scadplus/leg/de/lvb/l33072.htm


Barbara antwortete am 10.07.03 (00:37):

In der Süddeutschen Zeitung ist zu lesen:

>>....Dabei ist es wirklich keine Sensation, dass jemand von Film und Fernsehen mit Kokain erwischt wird. Auch gab sich Friedman nie moralisch.

In diesem Zusammenhang ist vielmehr von Bedeutung, dass er bei seiner Erklärung mit keinem Wort darauf einging, zeitweise mit Menschenhändlern, die Frauen aus Osteuropa nach Deutschland verfrachten, gemeinsame Sache gemacht zu haben.

Er hat für die Ware bezahlt. „Warum bestellt er beim Ukrainer?“, hat Karen Duve in einem fabelhaften Aufsatz im Spiegel gefragt. Jeden Gast, der solchen Umgang mit solchen Prostituierten pflegt, hätte er in die Mangel genommen: „Wird Sklaverei in Deutschland wieder hoffähig?“ hätte Friedman gefragt und die normale ausweichende Antwort Marke Steffel zum Konter genutzt: „Wenn man Frauen, die meist durch Vergewaltigung gefügig gemacht worden sind, wie ein Stück Fleisch ordert, hat man da keine Skrupel?“<<

https://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/297/14283/

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/297/14283/


Rosmarie antwortete am 10.07.03 (08:48):

Hallo Barbara, deine beiden letzten sehr sachlich geschriebenen Beiträge überzeugen mich! So profitiere ich auch als Nicht-Spiegel-Leserin um die Ecke herum...


pilli antwortete am 10.07.03 (10:24):

Barbaras Beitrag:
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"„Wenn man Frauen, die meist durch Vergewaltigung gefügig gemacht worden sind, wie ein Stück Fleisch ordert, hat man da keine Skrupel?“<<
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.
das genau ist das thema...was hast du gestern unternommen, daß männern klar wird, was da nach der pizza bestellt werden kann?


Angelika antwortete am 10.07.03 (10:41):

... und was wurde seitens der ermittlungsbehörde in all den vielen wochen gegen das unrecht an den frauen getan, von dem man längst wusste und dass man duldete und nicht eingriff! das ist doch alles so scheinheilig ... friedman kam da grad recht für den scheiterhaufen ...
wie sang konstantin wecker vor einigen jahren?

Immer noch werden Hexen verbrannt
auf den Scheiten der Ideologien.
Irgendwer ist immer der Böse im Land
und dann kann man als Guter
und die Augen voll Sand
in die heiligen Kriege ziehn!

übrigens: auf grund meiner spanischkenntnisse und meiner beziehung zu kolumbien habe ich vor einigen jahren in einer anlaufstelle für prostituierte aus lateinamerikanischen ländern ein wenig geholfen, meine telefonnummer stand auf deutsch/spanischen flyern und es gab mal eine kurze pressemitteilung. daraufhin konnte ich mich vor anrufen kaum noch retten - nicht etwa nur von betroffenen frauen sondern von guten,anständigen deutschen frauen, die mich auf das übelste beschimpften - und nachdem man 2 frauen aus dem miliö bei mir in süddeutschland quasi versteckte und ich mich erst einmal um sie kümmerte, war mein ruf im schwäbischen dörfle bald auf dem niveau des "die hat einen puff" .. und übleres .. soweit zur solidarität und hilfsbereitschaft, wenn es wirklich um hilfe geht. sich hier aufregen und gleich hinterher zur tagesordnung übergehen, ist etwas flachbrüstig ...

Internet-Tipp: https://www.wecker.de


Mart antwortete am 10.07.03 (11:27):

von Pilli:

"das genau ist das thema...was hast du gestern unternommen, daß männern klar wird, was da nach der pizza bestellt werden kann?"


Warum sollte ich Männer, die das nicht wissen, auf die Möglichkeit einer Nachspeise aus Frischfleisch aus dem Osten aufmerksam machen?


pilli antwortete am 10.07.03 (11:36):

warum Mart sollte ich dir das beantworten?

du machst dein ding und ich mach meines :-) wenn du und ich zufrieden sind...stimmt´s doch!

:-)


iustitia antwortete am 13.07.03 (12:25):

Zu henners Frage:
(Zitat) Tagessätze zu je 116 €- tolle Rechenleistung das Staatsanwaltes..
*
Ein Amtsrichter hat diese Sätze festgeschrieben. Sie ergeben sich daraus, dass M. Friedman keine Einkünfte mehr hat aus der aufgegebenen TV-Tätigkeit und wg. seiner Ämter in den Verbänden, die er vertreten hat.
Dass er als Rechtsanwalt (voraussichtlich) nur ein vergleichbares Einkommen wie ein Oberstudienrat hat (oder Karl nannte sich selbst als Vergleichsmaßstab) - hat ihm der Amtsrichter geglaubt.
Ein Verfahren gegen eine solche Festsetzung ist völlig unwahrscheinlich, da dazu eine Klage gegen den Richter erfolgen müsste. Da schützt ihn aber die grundsätzliche richterliche Freiheit, die nur einmal in den letzten Jahren per Klage gegen einen Herrn Schill in Hamburg zu verhandeln versucht wurde (der Herr, der dort jetzt, ja was, macht er da nur in Sachen Recht...?).