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THEMA:   Frage: Für wen bin ich wichtig?

 13 Antwort(en).

Frieder begann die Diskussion am 19.06.03 (10:19) mit folgendem Beitrag:

Frage: Für wen bin ich wichtig?
Für unser Kind, den Freund, den Nachbarn, den Chef, den Verein?

Beim Rasieren kam mir heute morgen diese Frage in den Sinn.
Sicherlich, hier im ST eine intime Frage. Doch die Antwort darauf ist interessant, da selbstkritisch.
Warum achtet mich der Andere? Achte ich ihn auch?
Ist es mein Aussehen, meine Meinung, mein Verhalten in brenzligen Situationen. Oder ist es gar nicht Achtung, sondern nur um eines Vorteils wegen?
Die Spitze wäre - nicht Achtung - sondern Liebe.
Was sagen Sie dazu?


Hanskarl antwortete am 19.06.03 (12:23):

Hallo Frieder,

ich meine, zuerst einmal muß ich mich selbst achten, bevor ich dies von anderen
verlange / verlangen kann.

ich wünsche mir, daß andere mich für das achten, besser wertschätzen, was ich
ihnen gebe - nicht ( aber auch ) materiell, sondern ideell.

Ich versuche anderen zuzuhören und mit meinen Antworten "online" zu bleiben,
will sagen, auch auf das Gehörte einzugehen. Ich versuche meine "Umgebung"
zu erheitern, einen Zeitungsauschnitt mitzubringen, eine Geschichte zu erzählen,
die ich gehört oder gelesen habe der ein kleines Gedicht vorzutragen.

Obwohl ich mich seit langem bemühe mich w. o. dargelegt zu verhalten erhalte
ich recht unterschiedliche Reaktionen.

Natürlich profiliere ich mich durch dieses Verhalten - was Ablehnung erzeugt, da
trägere Mitmenschen sich zurückgesetzt fühlen.

Zufällig habe ich auch einmal versucht meine Freunde und Bekannten im Geist
durchzugehen und die Anzahl festzulegen, welche mir Achtung entgegenbringt.

Dabei fiel mir auf, daß es folgende Varianten gibt:
- Achtung als Beneiden ( wenn nicht Neid ??? )
- Achtung wegen des finanziellen Status ( aus Lebenserfolg )
- Achtung wegen des gesellschaftlichen Status
- Achtung wegen der persönlichen Eigenschaften

nur die letzte Variante ist wertvoll - und von diesen schienen mir in meiner Umgebung
eher wenige vorhanden zu sein.

Andererseits muß man den Anderen wohl etwas besser kennen, um ihn wegen seiner
persönlichen Eigenschaften ( seines Charakters ) wertzuschätzen. Wird man nicht auch
von langjährigen Bekannten immer mal wieder in der einen oder anderen Richtung
überrascht?

Auch ist es so, daß nur noch wenige Menschen sich für den Mitmenschen wirklich
interessieren - viele betreiben Nabelschau.

Der Volksmund sagt: Der Esel hat mehr Freunde als der Fuchs.

Gruß Hanskarl


Medea. antwortete am 20.06.03 (09:07):

Im Moment bin ich für mich selbst am Wichtigsten - das muß wohl zwischendurch auch mal sein... ;-) - jedenfalls hat mir das mein Arzt nach einer gerade überstandenen, sehr schmerzhaften Gürtelrose auf die Seele gebunden ....


Gudrun antwortete am 20.06.03 (09:59):

Liebe Medea
O,das tut mir leid,weiss,wie schmerzhaft das ist!
Gute Besserung!
Hast ja gar nicht gejammert!!Einfach so vor Dich hin gelitten?

Gute,gute Besserung und vor allem:Heilung!


rolf antwortete am 20.06.03 (10:04):

Bin ich denn überhaupt wichtig?


Medea. antwortete am 20.06.03 (15:34):

Danke, liebe Gudrun .... war wirklich keine schöne Zeit - nachdem die Pusteln abgeheilt sind (nur noch rötliche Flecken, wo sie gewesen), ist aber der Gesamtschmerz immer noch nicht perdu... Rechtes Schultergelenk meldet sich immer noch mit einem leichten Permanentschmerz.
Um mich abzulenken, habe ich mich fleißig in den Foren beteiligt und alles "mit links" geschrieben im wahrsten Sinne des Wortes ;-)
Das gehört hier zwar jetzt alles gar nicht hin - wollte nur vermelden, warum ich mir jetzt wichtig bin :-)


Gudrun antwortete am 20.06.03 (16:01):

Medea,
dann wandern wir doch dahin,wo "es hingehört".Kommste mit,ich möchte Dir noch etwas dazu sagen.


Medea. antwortete am 20.06.03 (17:28):

Hallo Gudrun - also auf in das Forum für Gesundheit :-),
bestimmt könnte es auch für andere hilfreich sein, Deinen Ratschlag zu hören ...., ich jedenfalls gerne.


Ilaria antwortete am 20.06.03 (19:05):

Die Frage ist natürlich sehr interessant und gäbe Anlaß zur Diskussion.

Schmunzeln muß ich allerdings, wenn dann plötzlich durch zwei Damen das Thema völlig umgestaltet wird. Denn bei allem Mitleid mit der Dame die an der Gürtelrose litt, würde ich doch folgern: Thema nicht erkannt!

Herzlich grüßt
Ilaria


maggy antwortete am 20.06.03 (20:25):

Ja Rolf, jeder Mensch ist wichtig. Besonders dann, wenn er seine Begabungen, seine Gefühle, und vieles mehr zum rechten Zeitpunkt sinnvoll einsetzt.
Das klappt nicht immer, wir sind ja nicht vollkommen. Trotzdem sind wir alle wichtig, jeder auf seine besondere Art und Weise.
Für wen Du oder Ich letztendlich wichtig bist, dass müssen wir sicherlich herausfinden und dabei sollten wir uns selbst nicht sooo wichtig nehmen :-)


schorsch antwortete am 20.06.03 (21:20):

Für zumindest einen Menschen bin ich wichtig: Für mich selber! Wenn ich einmal nicht mehr an mich selber glauben kann, dann kann ich getrost abdanken......


juttam antwortete am 21.06.03 (08:04):

Gerade habe ich eine Kollektion von "Quotes"
zusammengestellt als "Fueller" von Buch seiten.

dabei sind mir gerade zu diesem Thema 2 besonders
in erinnerung (mit den Schweizerkaese Loechern in
meinem Gehirn kann ichleider nicht mit den Namen
derer dienen die diese Humanen "Insights" gehabt haben), aber hier sind sie:

"Wenn Du denkst dass dich keiner vermisst,
lass doch einfach einmal ein paar Zahlungen aus"
:))

Das andre ist:
"Wenn Du nicht beneidet werden moechtest, dann
sei NIEMAND, sag NICHTS und tue NICHTS!
:))

W ir alle werden von jemandem geliebt, gehasst,
respektiert, verachtet, bemitleidet und/oder beneidet!

so ist das nunmal in unsrer menschlichen Gesellschaft!

Was tun (sprach Zeus)?
Ganz einfach:
Erstmal sich selber lieben und respektieren und seine
Handlungen dementsprechend zu Mitmenschen
tragen!
Egal ob dies dann Liebe, Freundschaft, Respekt, Hass, Verachtung, Mitleid oder Neid erzeugt!
Das ist DEREN problem!

In dieser Beziehung ist jeder Mensch eine "Insel"
und auf sich alleine gestellt.

Im Umgang mit Mitmenschen halte ich mich sehr
an ein Indianisches (North American Indian) Sprichwort:
"Es ist der ein einsamer Mann, der den gleichen Pfad
nicht zweimal gehen kann!"

wer zurueckblickt auf seinen "Pfad" und dort Freunde
hinterlassen hat - der wird auch vermisst!

Und Schorsch hat recht: abdanken koenne wir in der
Sekunde in der wir uns selber verlassen!


Rachel antwortete am 23.06.03 (09:02):

Ja, stimmt, zuerst einmal bin ich wichtig für mich. Habe ich zu wenig Selbstvertrauen in mich gesetzt, kann ich von anderen kein Vertrauen erwarten. Und doch ist der Mensch ein *Herdentier*, will selten allein sein, sucht Nähe zum anderen wie auch immer.
Für mich kann ich sagen, ich bin für meine Familie wichtig, für meinen Mann, meine Kinder, meinen Enkel ganz im Besonderen, da bin ich nicht so leicht *austauschbar*. Auch haben wir Freundschaften aufgebaut, die schon 30 Jahre *halten* - auch für die bin ich wichtig. Trotz, dass ich eine *Leiterin* einer Einrichtung bin, nehme ich mich da eher zurück, nicht als Mensch allgemein, aber als *Besserwisserin* vielleicht. Denn hier bin ich austauschbar, egal wann immer! Hier bin ich nicht *sicher*.
Die Wichtigkeit hier ist relativ. Hier muss ich einfach abwägen....
Es ist etwas Wahres dran, sagt man: nimm dich nicht zu wichtig, und doch sollte man sich selbst auch vor anderen nie zu unwichtig nehmen, denn andere bauen auf deine Meinung, hören auf Gesagtes von dir, genießen eine freundschaftlich gemeinte Umarmung. Für die, die meinen, ich sei nicht so wichtig, hegt man dann letztendlich auch sehr wenig Kontakt, man spürt einfach die eigene Unwichtigkeit zum anderen. Das ist doch gut so.


schorsch antwortete am 23.06.03 (17:40):

Sich nicht aufdrängen, aber da sein, wenn Not am Mann/Frau ist.
Aber wenn dann das Da-Sein als selbstverständlich betrachtet wird? Dann eben mal eine Runde auslassen - auf dass sie merken, dass es eben doch nicht sooo selbstverständlich ist, dass Mann/Frau jederzeit gratis zur Stelle ist, wenn Not am Mann/Frau ist!