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THEMA:   Alles falsch?

 43 Antwort(en).

Lena begann die Diskussion am 01.04.03 (21:18) mit folgendem Beitrag:

Hallo, da hab ich ein Problem,hat unser Jahrgang alles
falsch gemacht?
Haben wir unsere Kinder falsch erzogen?
Wir werden heute von ihnen regiert.
Hätte gerne Ihre Meinung dazu gehört.
Es grüßt Lena aus München.


elsa2 antwortete am 01.04.03 (21:33):

Liebe Lena,


warum vermutest Du das? Du solltest Gründe nennen für die Frage. Ich persönlich glaube nicht, dass alles falsch gemacht wurde. Vor 64 Jahren zogen die Deutschen mit Hurra-Geschrei in den krieg. Heute ist das anders und ich finde das gut.


Medea. antwortete am 01.04.03 (22:43):

Alles falsch gemacht? Nein, liebe Lena, das glaube ich nicht. Wir konnten unseren Kindern doch nur Vorbild sein in den Dingen, die wir selbst für gut und richtig erkannt haben, und sind dabei, zugegebenermaßen, auch an unsere Grenzen gestoßen. Jeder junge Mensch, sei er auch noch so gut vom Elternhaus her gefördert worden, will seine eigenen Erfahrungen machen, muß seinen Platz in der Gesellschaft finden, ausloten, zu welcher politischen Auffassung er tendiert - oft ist es das genaue Gegenteil von dem, womit er groß geworden ist. Ich denke, die jungen Menschen, die unsere Generation herangezogen hat, sind es wert, daß wir ihnen vertrauen können.


Nuxel antwortete am 02.04.03 (09:03):

Hallo,Medea

ich teile Deine Meinung !

Nuxel


schorsch antwortete am 02.04.03 (09:29):

Etwas haben wir schon falsch gemacht:

Da unsere Generation schwer unten durch musste, haben viele von uns geschworen: Meine Kinder sollens einmal besser haben! Dann haben wir uns vom Mund abgespart, dass wir unseren Kindern eine gute Schulung und Ausbildung ermöglichen konnten. Möglichst alle Steine haben wir ihnen aus dem Weg geräumt, auf dass ja keines stolpere.

Fazit: Als sie erwachsen waren meinten sie, das gehe einfach so weiter - alle Steine würden ihnen weiterhin aus dem Weg geräumt. Viele Eltern, die meinten, nun seien die Kinder ausgeflogen und man könne sich nun selber mal etwas leisten, mussten merken, dass dem gar nicht so war. Denn so wie die jungen Krähen lassen sich auch unsere Kinder ganz gern noch weiterfüttern, wenn sie bereits erwachsen sind. Und viele von uns lassen sich weiterhin überlisten - wir geben von dem, was eigentlich als Sparbatzen für das Alter gewesen wäre. Und eines Tages dann schieben sie uns ins Altersheim ab.....

Sehe ich schwarz?

PS. Wenn ich oben von "wir" und "uns" geschrieben habe, war das nicht ganz die Wahrheit. Denn ich machte es nicht so! Als unser Sohn mit dem Wunsch kam, 50`000 Franken als Zustupf für sein Haus zu bekommen, da der Schwiegervater das auch tue, sagte ich ihm: Wir haben dich einen soliden Beruf lernen lassen. Du stehst nun auf eigenen Beinen, hast bereits mehr Lohn als ich. Nun mache es auch so wir anno dazumal: Streck dich nach deiner Decke! Er hats begriffen!


Lena antwortete am 02.04.03 (10:04):

Elsa 2
Ich finde es gut,daß Sie das so sehen.Einfach positiv.
Baut auf macht Freude.
Mich beschäftigt eigentlich die Korruption.
Ich schäme mich,wenn ich höre,daß sich alles ums Geld dreht
Dafür fast alles gemacht wird.Haben wir keine anderen Werte mehr?
Grüße Sie aus München Lena.


Angelika antwortete am 02.04.03 (10:07):

Keiner macht sicherlich alles falsch aber ich halte es auch für bedenklich, wenn Menschen einer Generation sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sich die Absolution erteilen - jede Generation macht viel falsch und jeder Mensch begeht in seinem Leben viele Fehler und Unterlassungssünden - viele davon stellen sich erst später als fataler Fehler heraus und wurden aus Unwissenheit begangen, aber deshalb bleiben es Fehler und keiner kann sich oder einen anderen davon freisprechen. Jeder macht auch irgend etwas richtig in seinem Leben und da die Jüngeren nicht wissen, welche Fehler sie noch alles begehen werden, sollten sie sich mit Zorn und Verurteilung zurückhalten. Aber wenn jeder von uns ganz ehrlich einmal mit sich und seinem Leben Bilanz zieht, wird er seine eigenen Fehler auch wissen und kennen. Das muss keinem anderen gestanden werden - nur sich selbst sollte man es eingestehen. Viele können das nicht und sehen nicht, welche Fehler sie auch bei der Aufzucht ihrer Nachbrut begangen haben - und das ist wahrscheinlich ihr grösster Fehler.

Andererseits ist "die Jugend" nicht nur Produkt der Erziehung ihrer Eltern sondern ist ganz anderen Reizen und Einflüssen ausgesetzt, die positiv und negativ beeinflussen und Eltern haben nicht das recht, Kinder nach ihrem Bild zu formen.

Hier ein Text, den sich jedes Elternpaar an den Spiegel hängen sollte, weil er nicht nur schön sondern weise und wahr ist:

Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie Euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht Eure Gedanken. Denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber Nicht ihren Seelen. Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, Das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal In euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein; Aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch Verweilt es im Gestern. Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als Lebende Pfeile ausgeschickt werden. Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und Weit fliegen. Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein. Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, So liebt Er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran: "Der Prophet"(Khalil Gibran, geb.1883 im Libanon; Schriftsteller und Maler, lebte und starb später, 1932, in New York)


Lena antwortete am 02.04.03 (10:11):

Hallo Medea,
Ich sehe das auch so.Ich habe einen wunderbaren Sohn.
Was mich heute so stört, ist die Korruption,die überall zuhause zu sein scheint. Da schäme ich mich fast.
Aus einem verregneten München grüße von Lena.


Lena antwortete am 02.04.03 (10:21):

Hallo Schorsch,
Sie haben feste Meinungen,dazu gratuliere ich Ihnen.
Ich wünsche Ihnen auch nicht,daß Sie mal ins Zweifeln kommen.
Ihre Aufrichtigkeit, tut in der heutigen Zeit gut.
Grüße Sie aus München Lena.


wuli antwortete am 02.04.03 (10:29):

Alles falsch gemacht, bestimmt nicht! Sicher ist, daß nicht jeder seine Kinder gleich (gut???) erzogen hat. Richtig ist auch, die Kinder müssen selber unabhängig ihre eigenen Erfahrungen im Leben machen. So manches haben sie genau so, auch manchmal negativ erleben müssen wie ich selber. Doch der Mensch lernt daraus für sein weiteres Leben.
Etwas besonderes ist wohl das Thema "Hurra-Geschrei" von damals! An der Stelle hat sich wohl die überaus negative Erfahrung von damals bis heute weiter vererbt.
Was mir persönlich oft zu denken gibt, ist die jetzige "Erben-Generation". Auf der einen Seite ists bestimmt gut den Kindern durch die Erbschaft einen gewissen Grundstock fürs Leben mit zu geben. Andererseits, hmmm ...
Als Beispiel: Ich schenke Junior ein neues Motorrad. Gewiss, er freut sich sehr. Aber schätzen lernt ers meiner Meinug nicht so richtig. Ich habs anders gemacht. Hab ein altes runter gekommenes verrostetes Motorrad, dazu noch ganz billig, besorgt. Gerade so das es noch lief. Mit meiner Unterstützung, er hats total auseinander genommen, alles überholt, neu lakiert und wieder zusammen gebaut. Danach ist er stolz wie ein Spanier damit herum gefahren und hat dabei viel gelernt! Es war ihm dadurch richtig ans Herz gewachsen.
Ansonsten teile ich auch deine Meinung liebe Medea. Es wäre schlimm, hätten wir kein Vertrauen in unsere Nachkommen!


Lena antwortete am 02.04.03 (10:31):

Hallo Angelika,
Sie haben Recht, wir machen alle unsere Fehler und das ist gut so.Ich meine man muß immer wieder auf sein Gefühl horchen.Dann macht man schon was man vertreten kann.
Sie haben sich soviel Mühe gemacht,mit der Antwort,ich danke Ihnen.
Grüße aus einem verregneten München Lena.


Lena. antwortete am 02.04.03 (10:40):

Hallo wuli,
es macht einem wirklich froh,wenn man sowas hört.
Das mit dem Motorrad werde ich auch mit meinem Neffen machen.Das ist eine gute Sache." Fliegen auf einen Schlag.
Ihre Antwort hat mir gut getan.
Grüße aus München.Lena.


Barbara antwortete am 02.04.03 (10:55):

Angelika und medea....

Ihr habt schon alles so wunderschön gesagt, da fällt mir kaum noch etwas ein....

Für meine drei Kinder hat Geld nicht den Stellenwert. Durch Verwandte in Mittelamerika haben sie eine Klassengesellschaft erleben können. Die einen leben in größtem Luxus, die anderen in Slums....

Obwohl beide Söhne bereits sehr gut verdienen, kritisieren sie, dass gerade auch z.Zt. besonders bei denen, die sich am unteren Ende unserer Gesellschaft befinden, eingespart werden soll.

Meine Söhne haben noch nie schwarz gearbeitet, obwohl sie von Freunden deshalb als dumm angesehen werden. Es gehört nicht zu ihren Zielen, in einer Prachtvilla zu leben, die durch Wachtposten und Alarmanlagen vor ihren Mitmenschen geschützt werden muss. Sie hätten es lieber, dass es jedem vergönnt wäre, für seinen Lebensunterhalt sorgen zu können. Einigen Freunden, bei denen es beruflich nicht so gut gelaufen ist, konnten sie bereits zu einem Wiedereinstieg verhelfen. Dieses Gefühl ist mehr wert als ein hohes Bankkonto.


Lena antwortete am 02.04.03 (11:29):

Hallo Barbara,
es tut gut solche antworten zu hören.Sowas höre ich einfach zu wenig und es gibt sie doch.
Ich kriege von negativen Nachrichten ja schon Bauchschmerzen.
Danke hat mir den Tag verschönert.
Grüße von Lena aus München.


Margret antwortete am 02.04.03 (11:41):

@Angelika
>Andererseits ist "die Jugend" nicht nur Produkt der Erziehung ihrer Eltern sondern ist ganz anderen Reizen und Einflüssen ausgesetzt, die positiv und negativ beeinflussen und Eltern haben nicht das recht, Kinder nach ihrem Bild zu formen.>
diesem Satz stimme ich voll zu,
wir alle haben doch wohl versucht unsere Kinder so gut wie möglich zu erziehen.
Ich bin ganz sicher das wir Fehler gemacht haben, aber die werden die nächsten Generationen bei der Erziehung ihrer Kinder auch machen.(wenn auch vielleicht ganz andere Fehler)

Korrupt und nur aufs Geld aus sind ja auch nicht nur die jungen Leute, es gibt genug ältere die genug haben und versuchen bei der Steuer und bei Geschäften so viel wie möglich für sich rauszuschlagen.
Gruß Margret


Lena. antwortete am 02.04.03 (11:54):

Hallo Margret,
Ich stimme Ihnen total zu was Sie zu diesem Thema sagen.
Ich meine auch unsers Politiker,was sind sie denn für Vorbilder.Die haben doch auch Kinder.Wie geht man denn damit um.Das wäre ja schon wieder ein neues Thema.
Grüße Sie aus München Lena.


mulde antwortete am 02.04.03 (12:24):

Mache ich was falsch?
Bei so vielen Müttern und "Große Mütter" oder doch vielleicht einfach die lieben netten Omas, darf ein Opa auch mal was sagen?

Meine Enkelin studiert, die Erste der Familie.
Gebe zu, so bischen Opas Stolz……………!!!!!!
Unterstützt wird sie von von den Eltern und der anderen Oma eigentlich recht gut.
Aber wie das bei Studenten so ist, das Monatsultimo ist immer der nächste Tag.
Da kommt es schon mal vor das „OPA BARFÖK“ wird eher gebraucht.
Nun hat das liebe Kind eine Begabung zum Lernen (von mir nicht) ggggggggg
Das ist schon erschreckend positiv.
Ich selber musste, mir alles an der Abendschule erwerben.
Im Krieg, die vielen Ausfalle durch, die Bombenangriffe
Später – galt erst Beruf und damit was zu Essen besorgen.
Dann – erst viel später Qualifikationen (DDR normaler Weg)
Heute freue ich mich, meine Enkelin „studiert“
Aber nun kommt mein Problem zu Anschaffung der nötigen Fachliteratur gibt es. Keine Diskussion, da darf sie ruhig meine Adresse angeben. Für die Rechnung.
Ansonsten aber kein „Opa Barfök" Das Studium war ihr Wille.
Nur Opa meckert wenn sie nur studiert und vergisst dann dabei, dass es in ihren Leben,auch mal eine Zeit gab, die man „Jugend" nennt.
So haben wir beide ein Abkommen (nennen- wir es mal so) bei Jugendlichen / Sünden/oder auch mal Studentischer Unsinn, da steht Opa im Hintergrund.
Nur nicht Kriminell aber Fez und Spass immer.
Was nütz mir oder der Menschheit eine akademisch gebildete Person, die nicht in der Lage
ist den Begriff „ auch ich wahr mal jung „ zu definieren.
Denke dabei auch an meine Zeit Abendstudium - studentischer Unsinn, der musste sein.
OOOOOO jjjjjjjeeeeeeeh


Lena antwortete am 02.04.03 (12:34):

Hallo mulde,
Sie sind bestimmt der beste Opa.
So einem möchte jeder Student haben.Ihre Enkelin macht Sie
Stolz und bringt Freude.So soll es sein,dann sind wir auch zufrieden.Es tut gut Ihre Antwort zu lesen.
Grüße aus München Lena.


Barbara antwortete am 02.04.03 (13:09):

Lieber mulde,

>>Nun hat das liebe Kind eine Begabung zum Lernen (von mir nicht) ggggggggg<<

Du solltest Dein Licht nicht unter den Scheffel stellen.... denn dass Du messerscharf denken kannst, beweist Du hier ja ständig.
Nicht lachen, lieber mulde, das ist mein vollster Ernst.

@ Lena,

ein wenig klingt bei Dir durch, dass es vielleicht mit Deinen Kindern nicht so gut gelaufen ist.....
Dann tut es mitunter weh, von lauter positiven Beispielen zu hören. Aber es wurde ja schon gesagt, dass an der Erziehung von Menschen viele Anteil haben. Oft genug hängt es am seidenen Faden, ob sich ein Leben positiv oder negativ entwickelt.

Bemüh Dich, Deinen Kindern zu zeigen, dass Du an sie glaubst.... ganz egal, was vielleicht auch schief gelaufen sein mag.

Vielleicht darf ich noch ein Erlebnis aus meiner Kindheit erzählen:

Ich hatte kein gutes Elternhaus.... fand jedoch oft Zuflucht bei lieben Nachbarn oder Verwandten. Bei einer lieben "Tante" durfte ich immer klingeln: "Hast Du was für mich, Tante E.?", waren meine Worte an sie. Sehr geheimnisvoll kramte sie dann in ihrer Wohnung und kam mit einer leeren Zigarrenschachtel wieder, in die sie ein Zuckerstück gelegt hatte. War das eine Freude! Oft bat sie mich auch herein. Weil sie so furchtbar kinderlieb war, fragte ich einmal, warum sie keine eigenen Kinder hätte. Sie erzählte, dass sie einen tyrannischen Vater hatte, der ihr verbot zu heiraten. Sie musste ihn bis an sein Ende pflegen.... und er ist sehr alt geworden. Ihr Liebster hat über zwanzig Jahre auf sie warten müssen. Als sie Mitte vierzig heirateten, las ihr eine weise Frau aus der Hand:

"Ich sehe viele, viele Kinder.....!" Die ganze Hochzeitsgesellschaft lachte los. Na, das war ja wohl ein Witz.... in dem Alter! Da wurde die weise Frau böse und sagte: "Wer sagt denn, dass es eigene Kinder sind?"

Und so war es auch..... Ich weiß nicht, was aus mir und vielen Nachbarskindern geworden wäre, wenn wir nicht diese liebe "Tante" gehabt hätten.....

Es wurde bereits gesagt, dass Kinder uns nicht gehören. Wir haben das große Glück, sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten zu dürfen. Verläuft ihr Leben nicht so glücklich, kann Vieles dazu beigetragen haben. Auch wir haben die Möglichkeit, fremden Kindern ein wenig Glück zu schenken... Vielleicht haben sie es ganz besonders nötig... Auch dieses Glück kann später tausendfach zu uns zurückkommen...


lena antwortete am 02.04.03 (13:24):

Barara,
so ist es" Gott sei Dank" nicht.Ich habe nur einen Sohn
er ist schon 30 Jahre verheiratet das sagt ja heute schon einiges aus,oder?
Er hat mir auch den Computer eingerichtet,es paßt wirklich alles.Aber Angst macht mir die korrupte Gesellschaft.
Darum die Frage,haben wir was falsch gemacht.
Lena.


Barbara antwortete am 02.04.03 (14:00):

Ich bin erleichtert, Lena,

vielleicht können wir an die Worte irgend eines griechischen Gelehrten lange vor Christi Geburt erinnern, der enttäuscht feststellte, dass die "heutige Jugend" (vor Christi Geburt!) nichts mehr tauge....

Wahrscheinlich meinen die Älteren oftmals, dass "früher" alles besser war. Ich bin in einer sehr aggressiven Gegend groß geworden. Ein Junge ohne Fahrtenmesser war kein Junge...
Demgegenüber wuchsen meine Kinder in einer heilen Welt auf....

Meiner Meinung nach bringt eine Verallgemeinerung wie "die Kinder", "die Jugendlichen", "die Alten".... nichts.
Es gibt immer sonne und solche....

Bei einigen Naturvölkern gibt es gar nicht den Begriff "Kinder". Es sind einfach "junge Menschen". Und wer wollte behaupten, dass sämtliche junge Menschen eines Volkes gleich sind?


lena antwortete am 02.04.03 (14:31):

Barbara,ich möcht mich für Barara entschuldigen.
lena


Margret antwortete am 02.04.03 (14:53):

@Barbara
du schreibst "ein Junge ohne Fahrtenmesser war kein Junge..."
so kenne ich das auch aus meiner kinderzeit, meine beiden Brüder hatten selbstverständlich ein Fahrtenmesser, aber ich habe nie erlebt das es zur Bedrohung oder zum "rumspielen" benutzt wurde.
Manchmal überlege ich ob es anders wäre wenn sie und ich in der heutigen Zeit groß geworden wären.
Gruß Margret


Pheedor antwortete am 02.04.03 (15:00):

hat unser Jahrgang alles falsch gemacht?

Die Frage ist so falsch gestellt, sie müßte lauten: macht unser Jahrgang alles falsch?

Die Jugend ist eine Zeit lang mit uns gegangen, nun wird es langsam Zeit, daß unser Jahrgang mal mit und für die Jugend geht, Anteil an ihr nimmt.


Barbara antwortete am 02.04.03 (15:22):

Liebe Margret,

>>meine beiden Brüder hatten selbstverständlich ein Fahrtenmesser, aber ich habe nie erlebt das es zur Bedrohung oder zum "rumspielen" benutzt wurde<<

ich leider schon....allerdings nicht von meinem Bruder...

Ich habe noch heute Angst vor diesen Klingen....

Nein, leider gab es auch damals schlimme Jugendliche. Ich meine, dass es unter einer Gruppe von Menschen immer einige gibt, die gern Macht ausüben, gern andere quälen, Mitmenschen unterdrücken.....
der größte Teil läuft den vermeintlich Stärkeren hinterher...ordnet sich unter... hat keine Skrupel, Befehle auszuführen.... dabei auch zum Quäler zu werden...

Mich hat diese Erkenntnis bereits als Kind entsetzt.


Felix antwortete am 02.04.03 (18:11):

Leider wollen viele nicht wahrhaben, dass g u t e Eltern, dann ihre Aufgabe r i c h t i g erfüllt haben, wenn sie überflüssig werden dürfen.
Das tönt hart, ist aber leicht einzusehen. Wenn die nächste Generation nicht fähig gemacht wurde, eigene Entscheide zu fällen und sich auch materiell unabhängig zu machen, haben die Eltern versagt! Eine Ausnahme wäre, wenn die Kinder durch einen Schaden dazu nicht in der Lage sind.
Ich finde es auch völlig daneben, für meine Nachkommen ein Erbe anzuhäufnen ... Dazu sollten sie selber fähig sein!
Wir beobachten immer mehr junge Erwachsene, die vorallem Sohn oder Tochter bleiben ohne genügend Eigenverantwortung auf sich zu nehmen. Sehr lebensfähig macht das nicht!


Margret antwortete am 02.04.03 (20:49):

@Barbara
sicher gab es damals auch schon schlimme Jugendliche, das ist klar, es tut mir leid wenn du damit Erfahrungen machen musstest.
Aber ich selber würde heute so ein Messer in der Hand eines Jugendlichen auch anders einschätzen, ich würde mich unwohl fühlen wenn ich damit jemanden sehe.
@Felix ich stimme deinen Worten zu.
Aber es ist schmerzhaft wenn die Kinder gehen, aber wir haben sie doch erzogen damit sie sicher auf ihren eigenen Füßen stehen können.
Gruß Margret


WANDA antwortete am 02.04.03 (21:09):

Ich denke, dass niemand bewusst etwas falsch macht. Ich wurde mit l9 Jahren Mutter, natürlich habe ich damals alles nach bestem Wissen und besten Gewissen gemacht. Heute würde ich manches anders machen - aber das ist der Lauf der Welt - wir lernen dazu. Wenn es sich ergibt oder wenn wir z.B. über die Enkel reden, sage ich meinen Kindern auch, was ich hätte besser machen können, auch zu Versäumnissen kann man sich bekennen.


lena antwortete am 03.04.03 (08:27):

Fazit meiner Frage "alles falsch"
es hält sich die Waage.
lena


lena antwortete am 03.04.03 (10:52):

Hallo Medea,ist das ein Künstlername?
Oder heißt Du wirklich so,ganz ungewöhnlch.
Der kommt doch aus dem griechischem.
Eine Königstochter,eine Zauberin.
Bist Du das auch?
lena


Medea. antwortete am 03.04.03 (14:28):

Nein, liebe Lena, das ist zuviel der Ehre ...

Aber das Schicksal der Medea aus Kolchis hat mich schon als Schülerin stark berührt - so habe ich mir ihren Namen hier für die Foren "ausgeliehen". (Ich hoffe, sie hätte nichts dagegen).
Mich freut es, daß Du nun hier auch "mitmischst" - und Du siehst, daß Du mit Deinem Thema eine interessante Diskussion ausgelöst hast.

Grüße von mir.


Antje antwortete am 03.04.03 (19:04):

Was Angelika und Pheedor geschrieben habe, finde ich gut.
Nun scheint es die Ausflucht einer jeden Generation zu sein zu behaupten, die "Jugend von heute" sei unmöglich und früher wäre alles besser gewesen etc etc. Wie vergesslich sind jene, die das behaupten, wie ignorant und blind für die Zwänge und Lasten der jungen Generation, wie selbstherrlich und wie herrlich verständnislos? Da meint wohl so mancher (der es mit den Lebensjahren eigentlich besser wissen müsste) tatsächlich, ein schönes Leben an Materiellem festmachen zu können.

Ja, viele wollten, dass es den Kindern besser gehe. Was heisst besser? Mehr Kohle? Mehr Annehmlichkeiten?

Mehr Verständnis wäre m.E. besser gewesen. Aber das ist natürlich noch eine Nummer schwieriger als mehr Kohle zu geben.

Eure Kinder gehören Euch nicht. Sie dürfen, ja MÜSSEN anders sein. Und wer den Nachwuchs nur gezeugt hat um später abgesichert zu sein, der verdient das Altenheim.
Denn Kinder und werdende Erwachsene merken sehr wohl woran sie sind mit ihren Eltern und distanzieren sich später meistens gegen Übergriffe, Einmischung und "Rückforderungen von früher Investiertem". Ich finde es jedesmal furchtbar, wenn die Eltern später etwas einklagen wollen. Für das, was sie in den Jahren der Erziehung und Begleitung geben, sollten sie niemals Zins erwarten.

Und ja, es ist tatsächlich so, dass einige Zeit die Jungen mit den Alten gehen, später muss es umgedreht sein, damit die Welt sich mit derselben Energie weiterdrehen kann.


Pheedor antwortete am 04.04.03 (00:53):

erfreulich, antje, ich dachte schon, ich stünde mit dieser Meinung allein, und sei der Einzige, der gute und schöne Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen gemacht hat und immer noch macht. Ich habe Vieles von ihnen gelernt!

Mit freundlichen Grüßen
Pheedor


Barbara antwortete am 04.04.03 (10:22):

@ Pheedor

Es wurde hier praktisch nur von positiven Erlebnissen berichtet...
hast Du die Beiträge überhaupt gelesen?

Ich finde keinen, in dem über die junge Generation negativ berichtet wird.


mulde antwortete am 04.04.03 (18:37):

Barbara
Du erwähnst, alle hätten nur Positives hier erwähnt.
Richtig!
Aber leider gibt es auch eine andere Entwicklung und da ziehe ich mir und Du wahrscheinlich ebenso wenig, den Schuh an.
Jedoch muss man leider beobachten es gibt eine Unmenge an Abbrüche der Lehre. Wegen Überforderung?????? Oder nachherige Desinteresse an dem gewählten, Beruf.
Wenn ich auch seit der Wende nichts mehr, im eigentlichen Sinne mit der Ausbildung
Zu tun habe, der Kontakt zu meinen ehemaligen Kollegen in der Berufsausbildung der
wird noch erhalten.
Was ist nun die Ursache dieser steigenden Tendenz?
Es gibt tatsächlich eine „Lernunwilligkeit“ (Faulheit) wie in der Pisastudie erwähnt,
nur die gab es zu Kaiserszeiten- wie in der DDR und in anderen Ländern das kann man nicht bestreiten, die gibt es nun heute immer noch das ist ein Ding was eigentlich niemand beeinflussen kann.
Viel Schlimmer ist aber die Perspektive der Auszubildenden. Das ist nun nicht mehr, das Problem der Lehrlinge.
Hier versagt eindeutig die Wirschaft
Wenn ein heutiger Lehrling nach 3 Jahren Lehrzeit keine Aussicht auf Übernahme hat
hat er logischer Weise auch wenig interesse seine Facharbeiterprüfung ordentlich zu bestehen.
Das AA = Arbeitsamt berät Seelenlos, die noch Schüler bei der Suche zu einem
Beruf.
Dann die Berichterstattung dazu und die veränderung der Begriffe in ihrem Wert.
Aus Beruf = Arbeit wo man eine Beziehung in Laufe der Zeit aufbauen mußte,.
ist der nichts sagende Begriff Jopp geworden.
So lange aber das Handwerk und die Wirtschaft und die Industrie .
Die Ausbildung als lästigen Kostenfaktor ansieht
Und selbst nicht unter nimmt, das zu ändern geht das Niveau unser Jugendlichen weiter bergab.
Hier muß man die Ursachen der Einstellung unserer Jugend vorrangig suchen.
Der Staat muß einiges tun um das zu ändern , aber Wirtschaft und Handwerk müssen
Eigenständig helfen.
Es gab mal in Deutschland ein Gesetz, wonach ein Junggeselle (ex Lehrling) mindseten ein
Jahr nach Beendigung seiner Lehre weiter beschäftig werden, mußte.
War das nicht vernünftig? Denke ja!!
So lange man die Jugend aber, nicht durch sinnvolle Arbeit von der Strasse holt, so lange
Wird die Jugendkriminalität steigen.


lena antwortete am 05.04.03 (08:30):

mulde,
ich gebe dir recht,ich
sehe die Ausbildung bei uns jetzt auch als ein großes Problem.Die Jugendlichen sagen sich was soll ich 3 Jahre lernen,wenn ich schon im vorhinein weiß,daß ich dann keine Arbeit bekomme.
Da meine ich ist die Politik gefragt.
lena.


lena antwortete am 05.04.03 (09:38):

Ich muß nochmal etwas zum Artikel von mulde sagen 4.4.03
Es ist ja zum Lachen,wenn es nicht so traurig wär.
Da werden die jungen Leute aufgefordert Kinder zu kriegen.
Werden unterstüzt gut so. dann suchen sie wo sie sie unterbringen können um eine Lehre zumachen,da haben sie vielleich noch Glück.Was dann,dann kriegen die Kinder sozialhilfe.Wie sieht das aus?
Ich bin echt traurig.lena


Angelika antwortete am 05.04.03 (13:08):

Vielleicht ist es mit der Lernunwilligkeit auch so wie mit der Unzufriedenheit Erwachsener im Beruf: Lehrer und später Arbeitgeber entmündigen Schüler und Angestellte zu sehr, es wird zu wenig Eigenverantwortung und Vertrauen in die Leute übermittelt. Das deutsche Schulsystem ist marode und gehört dringenst vereinheitlicht und modernisiert - man schaue nur einmal nach Finnland. Finnische Schüler haben in europa den höchsten Bildungsstandard und sind nach eigenen Aussagen in ihren Schulen, mit ihren Mitschülern und auch mit ihren Lehrern zufrieden, medizinische Betreuung und Schulspeisung sind kostenlos, 90% der Kinder besuchen bereits die Vorschule. Die Grundbildung der Bevölkerung erfolgt in einer für alle gemeinsamen Schulart Jeder Schülerjahrgang durchläuft neun Jahre lang dieselbe Schulart. Die Leistungsmessung erfolgt in Klasse 1-4 in jedem Fall ohne Zensuren, in 5+6 kann es Zensuren geben (wird nur selten angewandt), in 7-9 gibt es Zensuren. Tests dienen nicht der Selektion, sie haben diagnostischen Charakter für den einzelnen Schüler. Jeder Schüler hat eine Art Portfoliomappe mit seinen Leistungsprofilen. Es gibt staatliche Tests. Diese werden in jeweils einer Region exemplarisch durchgeführt, nie im ganzen Land gleichzeitig. Die Schule erfährt hinterher ihren Wert und den Durchschnittswert, sie kann sich dann für die Weiterarbeit daran orientieren. Schüler stehen nicht unter dem Einzelkämpferleistungsdruck wie bei uns - denn es gibt kein Sitzenbleiben. Die Ausbildung für alle Lehrer erfolgt an den Universitäten, es bestehen landesweit festgelegte einheitliche Regelung für Lehrbefähigung der Lehrer, alle Lehrer haben einen Abschluss als Magister. Auch dies ist wichtig für den Sozialstatus und das Ansehen. Nur die besten Schüler eines Jahrgangs nehmen das Lehrerstudium auf. Vor allem aber: Der Lehrerberuf ist hoch geschätzt !
Kein finnischer Politiker würde schlecht über Lehrer reden. Lehrer und Schule sind in der Bevölkerung insgesamt hoch angesehen. Lehrer sind sich aber stets ihrer Vorbildfunktion bewusst (nicht zuletzt in der Kleidung).
Die schulischen Einrichtungen genießen das Vertrauen der Bevölkerung. Wenn auch das direkte Engagement der Eltern in Schule nachlässt, ist Schule weiter in der Bevölkerung hoch angesehen. Grösstes Problem: Finnland macht sich große Sorgen um die 7% Schüler, die sich nach PISA in Lesestufe 0 oder 1 befinden. Sie werden für beruflich unvermittelbar gehalten. Finnland will hier das Fördern deutlich verbessern. (in Deutschland umfasst diese Gruppe 23%!!!)
Übrigens wurden die Grundschulen dach dem guten alten DDR-System geschaffen, es kann also nicht alles so verkehrt gewesen sein im Osten ... das wichtigste aber: Finnland hat beispiellose Konzepte zur Neuschaffung von Arbeitsplätzen entwickelt und sie funktionieren auch ..
Auf die Hochkonjunktur Ende der achtziger Jahre folgte die schwerste Rezession, die Finnland je durchgemacht hat. Von 1990 bis 1993 stieg die Arbeitslosigkeit von 3,5 % auf über 18 %. Es ist interessant nachzulesen, was da alles gemacht wurde. Vielleicht sollte der Superkanzler öfters mal nach Suomi reisen ?

https://europa.eu.int/comm/employment_social/esf/en/public/inforev2/ir2de/ir2_5.htm


https://www.monitor.co.at/index.cfm?storyid=5162


pilli antwortete am 05.04.03 (16:21):

"alles falsch gemacht?" sicherlich nicht, aber einiges...bestimmt!

ich fand zur frage von Lena die überlegungen von Prof. Dr. Dr. hc Ursula Lehr sehr informativ und interessant:
--------------------------------------------------
https://www.schloss-offenberg.de/s-vortr4.htm

Doch wir wollen nicht einseitig sein und Solidarität nur von den anderen, den Jüngeren einfordern. Auch wir Senioren sollten Solidarität üben, sollten versuchen, die Jugend von heute besser zu verstehen. Werte haben sich gewandelt; die junge Generation hat sich in einer anderen Welt zu behaupten. Im übrigen sind es ja unsere Kinder und Kindeskinder, für deren Entwicklung wir mitverantwortlich waren und sind. Haben wir etwas falsch gemacht? Haben wir zu wenig Solidarität, zu wenig Nächstenliebe vorgelebt? Haben wir sie zu kleinen Egoisten - aber zumindest zu großen Individualisten - erzogen? Haben wir ihnen vielleicht durch eine falschverstandene Overprotection-Haltung, durch gutgemeinte, aber übermäßige Fürsorge, zu viele Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt und manch einen dadurch lebensuntüchtig gemacht? Haben wir manch einem Jugendlichen das Training, mit Belastungen fertig zu werden und sich erfolgreich mit Unannehmlichkeiten auseinanderzusetzen, durch unsere zu weitgehende Fürsorge versagt? Haben wir unsere Söhne und Töchter zu wenig gefordert? - Aber man sollte nicht nur die Eltern zum Sündenbock stempeln. Ist es wirklich von Vorteil für die Persönlichkeitsentwicklung der Jugend, dass man in den ersten 3 Schuljahren die Noten abschaffen möchte? "Fördern durch Fordern" gilt nicht nur für Senioren, sondern auch für Kinder und Jugendliche!

Wie dem auch sei, wir sollten uns bemühen, die Welt der jüngeren Generation, ihre Ängste, ihr Streben nach Sicherheit, ihre Nöte und Bedürfnisse zu verstehen; wir müssen aufeinander zugehen. Der Dialog ist gefordert. Manchmal wird es nötig sein, Grenzen zu setzen. Wir sollten uns aber auch bemühen, den Wandel der Zeit zu verstehen. Wir selbst müssen - wie der Bundespräsident in seiner vielbeachteten Berliner Rede (April 1997) gefordert hat, "bereit sein zum lebenslangen Lernen" und wir müssen lernen, andere Generationen besser zu verstehen. Roman HERZOG forderte heraus zu "lebenslangem Lernen", wozu auch "ein aufgeklärter Umgang mit der Technik gehört". In "hochtechnisierten Gesellschaften ist permanente Innovation eine Daueraufgabe, der auch wir Älteren uns zu stellen haben". Außerdem sagte der Bundespräsident: "Wir Älteren aber müssen uns die Frage stellen: Was leben wir den jungen Menschen vor? Welche Leitbilder geben wir ihnen? Das Leitbild des ewig irritierten, ewig verzweifelten Versorgungsbürgers kann es doch wahrhaftig nicht sein! Die Jungen beobachten uns Alte sehr genau! Wirklich überzeugen werden wir sie nur, wenn wir ihnen unsere eigene Verantwortung glaubhaft vorleben."

Nun, wir Senioren sind bereit, Verantwortung zu übernehmen - doch, überträgt die Gesellschaft sie uns auch?


Angelika antwortete am 05.04.03 (17:46):

..."glaubhaft Verantwortung vorleben" wäre doch aber, wenn man nicht wartet, bis sie von irgendwo an uns weiterdelegiert wird sondern wenn man sie eigeninitiativ übernimmt. Warum also abwarten und warten, dass einem etwas zugeteilt oder übertragen wird? Dann kommt man aus der seit Generationen vorgelebten Tretmühle ja nie heraus!


pilli antwortete am 05.04.03 (18:04):

stimmt!

nur ist es aus irgendwelchen demokratischen regularien nicht einfach, in das rathaus meiner stadt einzufallen und n der tür des ratsaales laut anzukündigen:

hi, its pilli, ich übernehme ab sofort die verantwortung für das ressort "seniorenarbeit"! :-)

vielleicht sollte ich den versuch mal wagen?


schorsch antwortete am 05.04.03 (18:18):

Die Bäumchen, die wir vor Jahrzehnten gepflanzt haben, tragen Früchte....


Angelika antwortete am 05.04.03 (19:18):

Nun, wenn man auf Amt und Würden erpicht ist, muss man wohl zum Bürgermeister gehen - aber wenn man z.B. Karl und seinen Seniorentreff als Beispiel nimmt ... also ich glaube nicht, dass der erst im Rathaus war und gefragt hat, ob er das machen darf :-)

Wie bei allem muss man wohl auch für eine Ressortleitung "Seniorenarbeit" ein bisschen Vorarbeit leisten - aus privater Initiative zusammen mit anderen oder durch Parteiarbeit, Sesselpupserei im Amt oder über die Besetzungscouch.-

Man muss wohl an der Basis anfangen um vor allem auch feststellen zu können, ob die anderen das eigentlich haben wollen, was man selbst als erstrebenswert hält. Tja und dann korrumpiert einen sehr leicht die "Macht" - wie ds Beispiel von Frau Unruh gezeigt hat.

Wahrscheinlich kann man aber auf die Weise seine alten Fehler nicht mehr begleichen - man hatte doch so viele Jahre Zeit - wozu also die späte Rechtfertigung? Seniorenarbeit als puren Aktionismus?

Das Thema war ja auch Jugend - Alter. Würden die Senioren nun wieder nur themenbezogen für Senioren arbeiten, wird die Schlucht noch tiefer - meine unmassgebliche Meinung.


Ruth antwortete am 08.04.03 (11:49):

Hab ich alles falsch gemacht? Beim heutigen Blick in den Lebensrückspiegel bin ich versucht zu sagen "ja". Das belastet mich manchmal sehr, aber wahrscheinlich würde ich alles heute wieder so - falsch - machen (oder bin gerade dabei), denn in der jeweiligen Situation erschien mir mein Denken und Handeln richtig. Die sich daraus ergebende Entwicklung (wenn es denn so war), konnte ich nicht voraussehen.
Ich tröste mich mit Goethe: "Es irrt der Mensch, so lang er strebt" - in meinem Fall vielleicht "so lang er lebt".