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THEMA:   Frage

 22 Antwort(en).

Nuxel begann die Diskussion am 23.03.03 (14:15) mit folgendem Beitrag:

Wer kennt das Wort:
repunsieren?
soll ein eingedeutschtes Wort sein und soviel wie:
nachforschen heissen

fragt die dumme Nuxel


Ursula J. antwortete am 23.03.03 (14:32):

In meinem Wörterbuch steht nur "repunzieren" = mit einer Repunze (Stempel) versehen.


Karl antwortete am 23.03.03 (14:36):

So steht es auch bei mir.
Repunze = Feingehaltsstempel für waren aus Edelmetall
repunzen = Repunze stempeln


Nuxel antwortete am 23.03.03 (14:53):

Danke,ja so fand ich es auch.

Aber bei Googl wird es bei
German Gothic-Board
als eingedeutschtes Wort angegeben,und da es von einem anderen Schreiber verwendet wurde,wüsste ich gerne,ob man dieser "Quellenangabe" vertrauen kann.


Ernst antwortete am 23.03.03 (16:14):

Das Wort „repunsieren“ (ohne „z“!) werdet Ihr vergeblich in den Nachschlagewerken suchen. Es hat nichts mit Punze (ital. punzonare = stanzen) zu tun, sondern stammt höchstwahrscheinlich aus einer etwa 1956 im Satireblatt „Eulenspiegel“ (DDR) veröffentlichten Glosse von Erwin F. B. Albrecht. „Wer es mit „o“ schreibt, macht einen Fehler“. Es war ein künstlich erfundenes Wort, das zugehörige Hauptwort hieß „Repunsation“, das Adjektiv „repunsativ“. Wir haben dieses Wort als Studenten zum Leuteverulken eingesetzt und uns diebisch über die Reaktionen gefreut.

Zur Kellnerin: „wo kann ich hier repunsieren?“ - Antwort: „Über den Gang, dritte Tür links“.

Zur Verkäuferin: „Könnten wir mal zusammen repunsieren?“ - Antwort: „Sie unverschämtes Ferkel! Ich hab’ schon ‚nen Freund.“

Zum Seminarleiter: „Wie würden Sie das Problem repunsativ verstehen?“ - Antwort: 10 Minuten unverständliches Zeug.

Zur Freundin: „Du verfügst über eine erstaunliche Repunsation!“ - Antwort lächelnd: „So? meinst Du?“

Zum Streifenpolizisten: „Wie repunsiert man hier zum Bahnhof?“ - Antwort Wegbeschreibung.

Untereinander haben wir Wetten abgeschlossen, wer das Wort am häufigsten in einer bestimmten Situation gebrauchen würde. Nach meiner Erinnerung hat uns nie jemand nach dessen Bedeutung gefragt. Probiert es aus und freut Euch auf die Antworten.

Viele Grüße
Ernst


Ernst antwortete am 23.03.03 (16:29):

@Nuxel
Ich habe in Leipzig studiert und heute ist dort die Gothic-Scene besonders stark. Es mag sein, daß sich das Wort deshalb dort so lange gehalten hat, ohne daß der ursprüngliche Anwendungsbereich erhalten blieb.
Gruß
Ernst


Nuxel antwortete am 23.03.03 (17:19):

Hallo,Ernst
danke für de Uffklärung;-)

schmunzelt Nuxel


Ernst antwortete am 23.03.03 (17:52):

Keine Ursache, liebe Nuxel. Die Repunsation über Deine Frage hat mich außerordentlich repunsiert. Übrigens kann man auch ernsthaft mit manchen Wissenschaftlern, z. B. am Rande eines Kongresses, repunsieren und außerordentlich Spaß daran haben. Da allerdings kann man bei klugen Repunsatoren schon mal mit einer Rückfrage repunsativ in die Breduille geraten. Passiert aber selten.

Mit ergebenster Repunsation
Ernst


Medea. antwortete am 23.03.03 (18:11):

Oh je, diese neue Repunsation gefällt mir aber ganz und gar nicht :-), möchte ich als Neuling etwas schreiben, muß ich ja endlos repunsieren, um überhaupt an das Kästchen zu gelangen. Und das wird ja dann ein zu repunsatives Problem :-)
Lieber Karl, laß lieber das Repunsalieren - ich werde ja total repunsal davon :-)

Grüße von Medea./Rapunsel


Karl antwortete am 23.03.03 (18:22):

Hallo Medea,


also am Rad sollte niemand drehen, sondern es ist ja möglich auf den oberen der drei Links zu klicken

"Ich bin schon eingeloggt und will jetzt Antwort schreiben"


Neulinge sollen sich gleich daran gewöhnen, dann entsteht das Problem gar nicht mehr.

Falls aber die Proteste zunehmen, werde ich nicht Politiker spielen und weghören ;-)

Mit freundlichen Grüßen

Karl


alima antwortete am 23.03.03 (19:34):

Hallo Ernst,
ich lach mich schief, endlich mal wieder was richtiges zum schmunzeln und an alte Zeiten erinnert.


WANDA antwortete am 23.03.03 (19:57):

Genau Ernst, das ist eine gute Idee, ich werde das mal in verschiedenen Runden ausprobieren, dieses repunsieren, mal sehen, war da für Reaktionen kommen. Hoffentlich fragt einer, was soll denn das sein? Jetzt muss ichs mir erst einmal selber einprägen.


Günter antwortete am 23.03.03 (22:39):

Hallo liebe Repunsatoren,
dies ist eine wirklich eine Diskussionsrund nach meinem Geschmack.Ich wünsche Euch Allen viel Repunsatives in der nächsten Zeit und verbleibe mit besonders repunsativen Gruß
an Nuxel und Ernst
Günter


Antonius antwortete am 23.03.03 (22:46):

Als "repunxativum retard" gdacht:

Die dem Verb re/pungare zugrundeliegende, lateinische Bedeutung ist:
1. stechen (s. Kunst der Feinmünzer)
2. (übertragen gebracht): verletzten, beunruhigen, kränken, quälen...

Es darf sich also "gekränkt" fühlen, wer nicht die Glosse im "Eulenspiegel" zu lesen gekriegt hat... (Ich z.B. hatte so früh noch keine Beziehungen in das, was als Ex-DDR repunziert sein könnte. Meine Akte durch eine Frau IM läuft erst seit 1964.)
Hat der Ernst das "Gemeinte" in irgendeiner Dateiform...?


Ernst antwortete am 23.03.03 (23:14):

Leider nicht, Antonius. Hat sich halt nur so in mein Gedächtnis reinrepunsiert. Habe auch bei Google kaum Hinweise auf Erwin F. B. Albrecht gefunden. Bin nicht 100% sicher, daß er der Täter war. Der Titel der Glosse und die genaue Jahreszahl ist mir zudem nicht mehr ganz repunsativ. Vielleicht sollte man zur weiteren Erforschung einen Repunsationsverein gründen, der diesen wichtigen Beitrag zur deutschen Sprache repunsationswissenschaftlich klärt.
Mit repunsatorischen Grüßen
Ernst


Nuxel antwortete am 23.03.03 (23:49):

Verein gründen?
na,das ist doch eine tolle Idee!
Vergesst die Repunsationsgesetzesverfassung nicht;-)))))

Vergnüglich nächtliches repunsieren..


mulde antwortete am 24.03.03 (08:01):

Ja hab ich die ganze Nacht repunsiert, der Nuxel ihre repunsative Tätigkeit an meinen
Repunsatevierten Auge geistig vorbeiziehen lassen. Was kam dabei repunsatives heraus?
Geistiger „Rapunzelsalat aus dem Kühlschrank“ den ich doch glatt seitlangem schon
verrepunsatiert hatte.
Der hatte doch sogar schon repunsierte Haare.
Nun genug repunsiert- der Tag wird repunsativ schön werden.
Das repunsatiert allen Chattern
ganz repunsativ und fröhlich
mulde
Übrigens kam meine Nachbarin mit neuen repunsatierten
Kopf von ihren Frisör Fachmann für repunsatiertes Haarstyling.
ggggggggggggg


Ernst antwortete am 24.03.03 (20:16):

@An alle Repunsatorinnen und Repunsatoren
Freunde und -Innen der Repunsiation!

Habe inzwischen der Redaktion des "Eulenspiegel" per E-Mail mit schwerwiegenden repunsatorischen Maßnahmen gedroht, falls diese uns nicht unverzüglich den Originaltext von Erwin F. B. Albrecht zugänglich macht, andernfalls ich sofort depunsionieren werde. Mein Ziel ist ein Lehrstuhl für Repunsationswissenschaften, zunächst an der Charitee oder in Brighton, wofür ich mich freiwillig gegen ein bescheidenes Salair und einen repunsitativen Titel (z. B. Prof. Dr. repuns. als Repunsiationsordinarius) anheischig mache.
Wir sollten uns inzwischen Gedanken über unsere Repunsiations-Statuten machen. Auf keinen Fall hat darin irgendeine Repunsatiolisierungsanglistik etwas zu suchen. Voraussetzung zur Mitgliedschaft wäre schon mal die Bereitschaft zur Repunsation. Eigentlich sehe ich das ganz perfriktatorisch und doch noch immer praerepunsitionär. Denn wer ersnthaft repunsioniert, hat mehr vom Leben!

Vorwärts zu neuen Repunsiationserfolgen!
Ernst


mulde antwortete am 24.03.03 (20:27):

Sage nur "Klasse"


WANDA antwortete am 25.03.03 (08:36):

@ernst, für den Fall, dass Du an der Charite eine Assistentin brauchst, möchte ich mich repunsieren!


Ernst antwortete am 25.03.03 (18:38):

@Wanda
Du bist als Oberrepunsatorin ( OR Dr. repuns. Wanda) auch ohne Charitee vorrepunsiert.
Ernst


Ernst antwortete am 25.03.03 (20:29):

Hiermit gebe ich allen Repunsiationsinteressierten folgenden Schriftwechsel geflissentlich zur Kenntnis. Vielleicht findet sich einer in der Nähe wohnend, der an die wissenschaftliche Quelle rankommt?

An Redaktion „Eulenspiegel“
Betr.: Öffentliches Repunsieren

Teuerste Eul-e-uten!
Etwa zwischen 1956 und 1959 (± maximal 1 Jahr) hat sich der „Eulenspiegel“ ganz essentiell durch die Publikation der Wortneuschöpfung „repunsieren“ und deren Ableitungen um die deutsche Sprache verdient gemacht. Der Artikel stammte glaubichnämlich von Erwin. F. B. Albrecht als Täter. Der Titel ist mir leider entfallen.
Dieses Wort ist bedauerlicherweise vom Aussterben bedroht! Im Internet tauchte es jetzt in der Google-Suchmaschine nur noch ein einziges Mal auf einer Gothic-Seite auf – jedoch mit stark veranspruchlosigter Bedeutung. Das dürfen wir repunsativ nicht zulassen! Ich kämpfe für die Aufnahme in den Duden und für die Errichtung eines universitären Lehrstuhls für Repunsationswissenschaften. Das Glück kommender Generationen hängt am Repunsieren. Inzwischen deutet sich im Diskussionsforum bei www.seniorentreff.de unter Allgemeines/Frage. (- Nu glotzt doch schon mal nach, Ihr faulen Säcke - ) großes Interesse am Erhalt eines so hilfreichen Universalwortes an. Weil: wer regelmäßig repunsiert ist glücklicher.
Wäre denn der „Eulenspiegel“ Willens und in der Lage, den Originaltext noch mal aufzufinden und irgendwie der deutschen Menschheit wieder zugänglich zu machen? Beispielsweise repunsialisierend in einer Eurer heute leider nur noch monatlich erscheinenden Ausgaben oder irgendwo im Internet? Oder in meiner Mailbox? Oder mit’n Lit’raturhinweis? Oder bei meiner Frau oder meiner Freundin? Oder wie?
Und jetzt echt Drohkulisse: wenn’s Ihr’s nich’ könnt, Euch vielleicht aufs Copyright oder ähnlichen Scheiß ‚rausredet, sag ich’s allen weiter und Eure Börsennotierung ist ein für allemal futsch!!! Wenn’ Ihr’s freilich können tätet, hättet Ihr einen Teil der multiplikatorisierenden Zielgruppe „Senioren“ schon mal vorübergehend teilweise partiell fast ziemlich voll im Griff!
Allerallerletztes Ultimatum: in Falle, daß Ihr mich nicht sofort bis Sonntag oder lange vorher Stellung nehmt oder mich wenigstens mit ’nem Anwalt, Geheimnisverrat oder Folter bedroht, mache ich dieses Schreiben der Öffentlichkeit im Internet zugrifflich. Un’ da werd Ihr ma’ sehn, wasde passiert.
Mit allerergebensten praerepunsatorischen Grüßen
Ernst E. Galle
(Repunsationsbevollmächtigter)
Ps.: Wetten, das schafft Ihr nie!


25.3.03
Antwort der Redaktion des „Eulenspiegel":

Schaffen wir auch wirklich nicht, denn wir unterhalten lediglich ein Archiv in Form von Jahresbänden. Da unsere Praktikanten den ganzen Tag mit Bierholen beschäftigt sind (und die Praktikantinnen mit ganz anderen Sachen...), können Sie die Wälzer höchstens selber durchwühlen. Telefonische Voranmeldung bei unserer Sekretärin Frau Kremer 030/29346311 ist allerdings unabdingbar.
Schöne Grüße
Eulenspiegel


Nuxel antwortete am 26.03.03 (12:55):

Bleibt nur noch ein

repunsatorisches: sela