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THEMA:   Freude an Gewalt?

 50 Antwort(en).

js begann die Diskussion am 20.10.02 (08:53) mit folgendem Beitrag:

Vor einem Jahr drohte die Nation in Entsetzen zu erstarren, als der Amokschütze von... Schüler und Lehrer erschoss.
Das Waffengesetz konnte, per Zufall, gerade noch verschärft beschlossen werden.
Nun hat erneut ein Schüler in Waiblingen, diesmal mit einer "Spielwaffe" gedroht, Schlimmstes wurde gerade noch verhindert.
Parallel zu den Ereignissen vor einem Jahr wurde drastische Reduzierung von Gewaltdarstellungen im TV etc. gefordert, von den Intendanten versprochen.
Versprochen, gebrochen, verkrochen!
Wieso wird eigentlich unverändert Gewalt zur Kinder-Fernsehzeit, vor 20 Uhr in Unterhaltungsfilmchen detailliert gezeigt, wie spritzendes Blut, dumpfe Geschosseinschlagsgeräusche, brutale Schlagszenen??
Sind die Intendanten und deren Mitarbeiter noch bei Trost.
Sogar meine Frau und ich schalten immer mehr solche "normalen" Filme ab, legen dafür ein Video-Band von Agathe Christie, z.B. ein, wo es meist um intelligente Aufklärungsarbeit ohne plumpe Gewaltdarstellungen geht, spannend und toll.

Stelle mal die Frage:
Nachdem sich beim Thema Offener Brief Irak ein wenig die Gemüter erhitzen; wäre es nicht eine überlegenswerte Idee, einen offenen Brief an die TV-Intendanten und Werbefernsehchefs zu verfassen, als Lobby ST, die die unnötigen Gewaltdarstellungen im TV anprangern würde.
Wirksamkeit wäre nicht auszuschliessen, da es sich ja um eine auf, ich sag mal, den deutschsprachigen Raum begrenzt handeln würde.

Oder erhitzen sich die Gemüter auch hier?

Bin gespannt auf eure Reaktionen.

Grüsse, Jürgen Schmidbauer


rolf antwortete am 20.10.02 (09:46):

Da wird ein offener Brief garnichts ändern, entscheidend für die Programmgestaltung sind die Quoten, die bestimmen, was gezeigt wird und was nicht.


Karibiknixe antwortete am 20.10.02 (11:04):

Leider stimmt es 100%tig, was Rolf schreibt. Quoten sind wichtig, das sind die Einnahmen, alles andere ist vollkommen umsonst, leider.


mulde antwortete am 20.10.02 (11:41):

Schließe mich dem Argument von Js an.
man sollte es zu mindest mal versuchen.

Natürlich werden die Quotenstrategen mit allen Mitteln
irgendwelche Gegenargumente bringen.
Leider!!!!
Aber wo kommen die Gewaltszenen eigentlich her?????
wo werden im Film irgendwelche "Ausserirdische" nur als
häßliche Monster dargestellt.
und wo werden Kindertrickfilme sogar die positiven
Figuren zeichnerisch verfremdet ?
Wo? in der "Humanistichensten" Filmproduktion natürlich in
USA , sicher es gibt auch aus Deutscher Produktion Schund
Aber das was von den Filmeinkäufern sogar als "pädagogisch
Wertvoll gepriesen wird, grenzt schon an Krimminalität!


K.G. antwortete am 20.10.02 (17:34):

Schließe mich js grundsätzlich bezüglich eines offenen Briefes wegen Gewaltdarstellungen im TV an. Mir käme es aber sehr auf die Formulierung des Briefes an. Daher mein Vorschlag an js, hier einen entsprechenden Entwurf zu präsentieren.
Kurt


Tessy antwortete am 20.10.02 (18:22):

Natürlich habt ihr alle recht!
Aber..........ganz vorsichtig gefragt, von welcher Altersgruppe sprecht ihr? Von Kindern oder von Jugendlichen?
Oder von elternlosen Kindern?
Ist es nicht auch Sache der Eltern den Fernsehkonsum ihrer Kinder zu reglementieren?
Kleine Episode am Rande: zwei Straßen von mir entfernt treiben 4 Kinder,ca.7Jahre alt, ihr "Unwesen". Nach bester Fernehmanier bedrohen sie Passanten mit Pistolen und wollen Geld, schlagen mit Stöcken nach Hunden, sägen Bäume an usw.usw.
Die angesprochenen Eltern: na, im Fernsehen lernen sie es doch so, außerdem gehen sie jetzt in die Schule, die Lehrer werden es ihnen schon austreiben.
Bin ich wirklich schon so alt daß ich da einfach nicht mehr mitreden sollte? ;-(
Den Erziehungsauftrag sehe ich immer noch hauptsächlich bei den Eltern??!


Felix antwortete am 20.10.02 (19:30):

Du hast vollkommen Recht Tessy ...
das w ä r e der Erziehungsaufrag, der Eltern oder Alleinerzieher. Der Schule wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr aufgehalst .. Sexualerziehung, Drogenprophylaxe, Religiöse Erziehung, Verkehrserziehung etc. weil von Seiten der Eltern ein grosses Manko festgestellt wurde ... Kunststück, wenn man mitbekommt wie viele permissiv, inkonsequent und auf die eigene Bequemlichkeit ausgerichtet erziehen. Die Folgen sind die Generationen, die egoistisch vorallem zuerst an die eigene Befriedigung denken, die keine Frustrationtoleranz entwickelt haben.
Die grässlichen Ballerspiele, brutalen TV Szenen entsprechen offensichtlich einem verbreiteten Bedürfnis. Mit dem Konsum werden diese vorgelebten Verhaltensweisen nicht nur eingeübt, sondern verlangen wie bei einer süchtigmachenden Droge nach kontinuierlicher Steigerung.
Die USA von der so mancher glaubt ... sie sei unsere Zukunft produziert in grossen Mengen und praktisch ohne Selbstzensur solche Produkte. Der Umgang mit Waffen und Gewalt ist dort auch weltweit pervetierter als sonst wo.


mechtild antwortete am 20.10.02 (22:17):

Man muss schon unterscheiden zwischen den einzelnen Fernsehkanälen. Ich selbst habe keine Probleme mit Filmen, in denen zu viel Gewalt vorkommt, aber ich schaue meist die öffentlich rechtlichen Programme. Das Angebot bei den Privatsendern interessiert mich nicht.
Fernseherziehung hat auch viel damit zu tun, welches Programm die Erwachsenen sehen. Bei älteren Kindern und Jugendlichen hat es damit zu tun, was die Freunde sehen.
Privatisierung wird doch von vielen als die Lösung aller Probleme gesehen. Jetzt haben wir das Privatfernsehen, aber auch die Probleme die damit verbunden sind.
Ich brauche keine 20 Programme oder mehr. Ich möchte öffentlich rechtliche Fernsehprogramme bei denen Quoten keine Rolle spielen, aber Qualität eine Rolle spielt. Aber mit dieser Meinung vertrete ich wohl nicht die Mehrheitsmeinung.
Wem würde man denn so einen Brief schicken? Herr Kirch ist pleite, die Intendanten der öffentlich rechtlichen Programme sind sicher auch die faschen Ansprechpartner. Die Werbung im Fernsehen ist zwar nervig, denn es unterbricht den Film, aber Gewalt in der Werbung ist gering.


Barbara antwortete am 21.10.02 (00:45):

Liebe mechtild,

grundsätzlich gebe ich Dir recht. Aber dass im öffentlich rechtlichen Fernsehen wenig Gewalt gezeigt wird, stimmt leider nicht. Wie oft kommt man nicht drum herum, zerfetzte Menschen in ihrer Blutlache liegend in den Nachrichten zu allen Tageszeiten sehen zu müsse. Ich schaue dann immer schnell weg, denn einmal die Opfer von Bali gesehen zu haben, reicht mir voll und ganz. Ich muss sie nicht tage- oder gar wochenlang immer wieder vor Augen geführt bekommen.

Allerdings meine ich, dass es über das Internet doch wirklich einfach ist, sich direkt bei den Sendern gegen diese Grausamkeiten zu wehren. Jedem bleibt es überlassen, seinen Protest per e-mail an die entsprechende Adresse zu schicken. Wenn das viele machen, sollte das auch Wirkung zeigen.


js antwortete am 21.10.02 (08:54):

Ich wäre schon bereit, so eine "Petition" zu formulieren, erwarte aber erst mal mehr Zuspruch, denn es wäre peinlich, hinterher mit drei Unterschriften einzureichen; dann schon eher individuelle Beschwerden direkt bei den Sendern, die sich auch im Internet präsentieren. Dies ist allerdings nicht mit meiner Absicht des Auftritts einer Lobby vergleichbar.
Desweiteren müsste ich dann den Webmaster bitten, eine Unterschriftsaktion über die Website einzurichten.


Im Übrigen wurde hier viel Richtiges gesagt, z.B., dass Eltern ja dafür sorgen (müssten), dass die Kinder nur geeignete Sendungen sehen dürfen. Wissen die aber vorher, welche Gruselszene in 2 Minuten kommt?


bongoline antwortete am 21.10.02 (09:21):

@ js
........ Sogar meine Frau und ich schalten immer mehr solche "normalen" Filme ab, legen dafür ein Video-Band von Agathe Christie, z.B. ein, wo es meist um intelligente Aufklärungsarbeit ohne plumpe Gewaltdarstellungen geht, spannend und toll. ........

Aber Grund für diese "intelligente Aufklärungsarbiet" ist doch auch immer Mord, der dann nicht in Bildern, aber in Worten geschildert wird.
Heuchelt man sich da nichts selbst Sauberkeit vor?


schorsch antwortete am 21.10.02 (10:07):

Habens die "Öffentlich-Rechtlichen" nicht einfacher, einen sauberen Bildschirm zu bieten, weil weniger auf Quoten angewiesen? Aber diese werden ja offensichtlich von einem Grossteil des Publikums als langweilig taxiert. Nur wo "Äkschen" Trumpf ist, da quellen und schnellen, die Quoten in schwindelnde Höhen!


rolf antwortete am 21.10.02 (10:19):

Auch die öff.-r. sind auf Quoten angewiesen, da sich danach die Werbeeinnahmen richten. Und im Abendprogramm wird das Werbeverbot durch die Sponsor-Einlendung umgangen, also auch wieder quotenabhängige Einnahmen.


Felix antwortete am 21.10.02 (12:37):

Eltern gebe ich in Bezug auf den Fernseh-Konsum ihrer Kinder oder Schutzbefohlenen folgenden Rat. Er ist zwar unbequem aber effizient.

- Gemeinsam wird zum Voraus das Fersehprogramm zusammengestellt. Kinder haben je nach Alter ein bestimmtes Zeitbudget zu gute.
- Es gibt Sperrzeiten (Info-Sendungen, Folgen, bestimmte Sportsendungen) die Priorität haben.
- Bei zeitlichen Überschneidungen wird gemeinsam eine demokratische Lösung gesucht (Abstimmung, Losentscheid, Abtausch etc.)
- Bei heiklen Sendungen sollte man darauf achten, dass ein Kind mit dieser Sendung nicht allein gelassen wird. Überhaupt wäre es vorteilhaft nicht einfach zu konsumieren, sondern sich damit auseinanderzusetzen.... Gilt übrigens für alle Alter!

Nicht durchführbar ... meint ihr? Oh doch ... Es ist möglich. Allerdings nicht in Familien, wo die Eltern seit jeher die Zügel schleifen lassen und selber völlig disziplinlos passiv vor der Glotze hocken.

Oder haben viele heutige Eltern kein Verantwortungsgefühl mehr?


K.G. antwortete am 21.10.02 (14:48):

Und schon erkennt man zwei Seiten der Medaille. Erzeugerverantwortung einerseits, Konsumentenverantwortung andererseits. Wie wärs denn mit einem Mittelweg? Oder darf man dem Erzeuger nicht dazwischenreden? Ich meine, man hätte auf die eine oder andere Sendung, mit Rücksicht auf die Kinder, gerne verzichten können und könnte es auch zukünftig. Dem Fernsehen und unseren Kindern würde es nicht schaden, vielleicht sogar nützen.
Kurt


Felix antwortete am 22.10.02 (00:25):

Interessant in diesem Zusammenhang wären folgende Fragestellungen:
- Wieweit wird aggressives Verhalten in Videos, TV Sequenzen, Filmen oder Computer-Spielen abreagiert ... so dass ein aggressives Verhalten in der Realität vermieden werden konnte.
- Wer Aggression virtuell erleben kann ... baut keine reellen aggressiven Verhaltensweisen ab.
- Ein Lustmord, der in der Illusion erlebt wurde, verhindert einen wirklichen.
- Man wird erst durch die brutalen Szenen und Bilder auf den Geschack gebracht.
- Die Reizschwelle, selber Gewalt anzuwenden, wird durch die vorgegaukelten Beispiele heruntergesetz.
- Die Verherrlichung der Macht war in vielen Epochen das Instrument, um die breiten Massen für eine kriegerische Auseinandersetzung vorzubereiten.
- Das Geschäft mit der Einschaltquote kann nicht die einzige Rechtfertigung für brutale Sendungen sein.

Dieses Thema bietet noch genug Stoff für eine weitergeführte Diskussion an.


DorisR antwortete am 22.10.02 (02:28):

In USA haben sich die Fernsehproduzenten zu einer freiwilligen "Gradierung" verpflichtet. Demzufolge ist bei allen Unterhaltungssendungen in der Ecke oben links zu sehen, für welche Altersgruppe sie geeignet sind, z.B. PG-14 = elterliche Belehrung/Begleitung, passend ab 14 Jahre. Zusätzlich wird bei vielen dieser Sendungen noch eine Warnung auf den Bildschirm gesetzt, dass Gewalt, Nacktheit, und Fluchen darin vorkommen. Es gibt jetzt aber auch schon Fernsehgeräte, die einen sogenannten "V" (violence, Gewalt)chip haben, der von den Eltern programmiert werden kann, sodass gewisse Sendungen nicht gezeigt werden.
In Kanada werden wir natürlich mit amerikanischen Serien überschwemmt. Eine gewisse Kontrolle wird allerdings von der staatlichen Canadian Radio-Television Commission (CRTC) ausgeübt, die z.B. festlegt, dass die Fernsehfirmen einen gewissen Prozentsatz von kanadischen Produktionen/Inhalt senden müssen. Bei der CRTC können dann auch Protestschreiben eingereicht werden. Ich würde annehmen, dass es in Deutschland eine ähnliche Behörde gibt, an die das Schreiben vom ST gerichtet werden kann.


schorsch antwortete am 22.10.02 (09:17):

Ich denke, je früher ein Kind Gewalt als etwas Selbstverständliches zu betrachten lernt, umso eher wird es selber Gewalt anzuwenden bereit sein. Wir erleben die Abstumpfung ja tagtäglich an uns selber: Wir gucken uns im TV Szenen mit zerfetzten Menschenleibern an - und essen dazu genüsslich eine Tafel Schokolade!


Roberto antwortete am 22.10.02 (10:44):

Es wäre einmal wert, darüber nachzudenken was gewaltfreies Fernsehen bewirken könnte.
Vielleicht bliebe einem die Schokolade (schorsch 22.10.02)im Halse stecken.
Vielleicht würde sich dann Mitleid mit den Opfern einstellen.
Vielleicht würde sich allgemein die Meinung durchsetzen, dass Gewalt unmoralisch und verwerflich ist.
Sicher aber ist, dass man bei der Vorbereitung eines Krieges nicht auf Gleichgültigkeit und Ignoranz stoßen würde.
Da aber die Erdölkonzerne, Herr Bush als deren Beauftragter und die Republikaner in den USA einen Krieg anfangen wollen, ist es unabdingbar, dass Gewalt akzeptiert und als relativ harmlos zu betrachten ist.
Der Überfall und das vökerrechtswidrige Eindringen in ein fremdes Land, wird dann wieder als "Ballerspiel" und TV Event betrachtet und man geht, wie gewohnt, zur Tagesordnung über.
Roberto


maggy antwortete am 23.10.02 (13:35):

Habe nicht alle eure Beiträge gelesen!

Trotzdem meine Frage:
Wie wäre es denn, sich TV-Filme, die mit Gewalt zutun haben, erst gar nicht anzuschauen? Würden wir damit nicht automatisch die Einschaltquoten beeinflussen?


Pheedor antwortete am 25.10.02 (19:38):

Frage:
ist die Gewalt nicht an sich menschliches Potential?

Leute werden in die Arbeitslosigkeit verbannt. Keine Gewalt?
Kinder verhungern auf dieser Welt. Keine Gewalt (auch die der Gleichgültigen?

Sie ist doch alltäglich und menschlich, das, was TV zeigt, sind doch nur Peanuts im Gegensatz zu dem, was überall und täglich passiert, was niemanden, außer den Betroffenen, kümmert...


Schwanstein antwortete am 25.10.02 (20:18):

Hallo, Pheedor,

Es gibt keine Gebrauchsanweisung gegen die Gewalt,
es gibt nur eine für sie.


Pheedor antwortete am 26.10.02 (01:10):

ich meine nur: lernen wir mit der Gewalt umzugehen, indem wir sie verstecken, oder indem wir sie offenkundig machen...


Schwanstein antwortete am 26.10.02 (10:19):

hallo Pheedor,

Ich beantworte dies nicht direkt, gebe ein Beispiel:

Da gibt es doch diesen menschlichen Aufzug aller absolut Enthemmten, Liebesparade heißt es, glaube ich. Würde ich es vor dir verschließen, lerntest du die Abgründe der Würdelosigkeit (Gewalt) des Menschen niemals, zumindest aber zu spät kennen, würdest auf ihn hereinfallen.

Ergo: gehst du hin, siehst und kotzt (Pardon)

und damit verabschiede ich mich völlig gewaltlos, obgleich ich alle Arten der Gewalt kenne...


Pheedor antwortete am 26.10.02 (13:49):

hallo, Schwanstein,

war auch eine rethorische Frage. Habe noch eine: stell dir mal vor, es gäbe seit Anbeginn keine Gewalt, nur Frieden, gäbe es dann Bücher, Opern, Schauspiel, würden wir beide dann leben? Ich bestimmt nicht, denn ich bin Folge und Ergebnis eines Ostermarsches.(meine natürlich, einer sinnvoll befruchtenden eingelegten Marschpause). Und die Religion hätte auch keine Berechtigung, Jesus hätte nicht auferstehen müssen, und an Zeitrechnung hätten wir auch eine andere. Hätte der Urknall stattgefunden, ohne daß sich gewaltige alles verändernde Energien befreit hätten?

und nun Schluß damit, schönes Wochenende


Felix antwortete am 27.10.02 (01:09):

@Pheedor

ich habe den Eindruck, dass du nicht "Gewalt" meinst sondern eher "Power" oder "Energie" Begriffe, die nicht deckungsgleich mit "Gewalt" sind!


Pheedor antwortete am 27.10.02 (13:54):

@felix

Ich habe in einem anderen Kreis zur Diskussion gestellt:

Leben ohne Gewalt – Möglichkeit oder Illusion?
Ist der menschliche Selbsterhaltungstrieb schon Gewalt?

Bin auf Anhieb verstanden worden.

Tschüß


Pheedor antwortete am 27.10.02 (14:16):

@felix

habe noch eines vergessen:

ich bin keine Seniorin, da fehlen mir noch 40 oder gar 50 Jahre.

Wir stellen hier Themen, arbeiten die Feinheiten während des Gespräches heraus, das macht das Thema interessant. Wir schlagen uns zu Beginn keine Definitionen um die Ohren, wir richten nicht ein, sondern wühlen, wie der Maulwurf, wenn man so will, manchmal sogar ohne jeden Plan, einfach drauf los, das macht Spaß.


Schwanstein antwortete am 27.10.02 (15:52):

@Pheedor,

oh, oh, du gibst dich nicht Erkennbaren zu erkennen? Das hätte ich nicht getan. Da hätte ich an deiner Stelle, falls überhaupt, lieber geantwortet: alles, was nicht nützt, verführt, oder zerstört, ist Gewalt, oder eine Art von Gewalt.

Ab jetzt steht hinter allen deinen Argumenten ein ganz gewisser Mensch, du kennst es doch: kann ich das Argument nicht angreifen, greife ich den Argumentierenden an! (Ist auch eine Art Gewalt)


Pheedor antwortete am 27.10.02 (15:59):

@schwanstein,

bin On-line. Habe es gelesen. Ist mein Abschied von diesem Forum.

Bis dahin.


Nuxel antwortete am 27.10.02 (17:23):

War bis jetzt nur Leser hier und meine Meinung ist:
auf Wühlmäuse kann ich nicht nur im Garten verzichten!


Schwanstein antwortete am 27.10.02 (17:41):

@nuxel,

deswegen ist sie gegangen. Wo es keine Nahrung gibt, lohnt die Mühe des Wühlens nicht.
Und, ohne Maulwürfe fehlte in der Kette ein Glied, ein bemerkenswert wichtiges. Mal drüber nachdenken...


sofia204 antwortete am 27.10.02 (17:46):


Pheedor und Schwanstein,
seid ihr identisch?
Mein Favorit ist pheedor,
während schwanstein mich leicht nervt.
Belebend sind beide.
<3 <3 <3


Schwanstein antwortete am 27.10.02 (17:57):

@sofia 204

nein, sie sind nicht identisch, das wäre ein biologisches Wunder. Wenn es interessiert, nützt und zu anregenden Gesprächen führt, löse ich den Knoten gerne.

Daß jemand nervt, ist doch nicht schlimm...


Felix antwortete am 27.10.02 (18:08):

@Schwanstein und Pheedor

Kennt ihr Zwei eigentlich den CAD .. den Club für die argumentlose Diskussion... er ist etwas snob ... aber eloquent und ganz besonders ... oft tönen die rethorischen Schnörkel recht gescheit und abgehoben kultiviert .. wenigstens für die, die nicht ganz vestanden haben .. was eigentlich gesagt wurde....Also wühlt weiter so ... wenn's Spass macht!
&:>)))


Schwanstein antwortete am 27.10.02 (18:24):

wie schön für jene, die alles wissen! Es soll aber auch welche geben, die nach Wissen suchen, man sollte sie erschießen, weil sie stören - drum
>reißt alle Schulen ab<


bernhard antwortete am 27.10.02 (19:29):

@ Schwanstein

das klingt gar nicht so gewaltlos. Könnte es sein, dass der Herr Junior, wenn die Softie Tour nicht greift, ganz schön rabiat werden kann?


Schwanstein antwortete am 27.10.02 (20:07):

@bernhard,

nur zur Klarstellung: der Senior bin ich, das ist meine Aussage. Pheedor (weiblich) hat sich verabschiedet...

mfg
Schwanstein


Pheedor antwortete am 28.10.02 (00:41):

@felix

das war so laut, daß ich es gehört habe, auch wenn ich ganz woanders bin.

Nein, das kenne ich nicht. Ich weiß aber, daß manche, die meinen, sie hätten Argumente, bürgerliche Vorteile pflegen (Ludwig Macuse)
Falls ich, wie du meinst argumentlos daherrede, bewahre ich mich vor diesen Vorurteilen, oder Unterstellungen (Domänenrestaurant)

mfg
Pheedor


Felix antwortete am 28.10.02 (01:06):

Von Ludwig Macuse stammt auch der Satz:
"Wie mutig man ist, weiss man immer erst nachher."

Eigentlich halte ich noch mehr von Herbert Marcuse, den ich in Vorträgen mehrmals genossen hatte.

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-akademie.de/projekte/projekt_09/8.html


Pheedor antwortete am 28.10.02 (02:39):

@felix
ich nehme den Ball stets so, wie man ihn mir zuspielt, das nennt man Geschicklichkeit. Nachdem wir das nun festgestellt haben, könntest du uns jetzt eigentlich mit deinem Wissen über Gewalt bereichern.

Lege einfach mal los.

Ich höre gerne zu.

mfg
Pheedor


Schwanstein antwortete am 28.10.02 (02:44):

@pheedor,

ein guter Vorschlag. Na, da schaun wir mal, woran es uns mangelt. Also, felix, in medias res...


Nuxel antwortete am 28.10.02 (09:46):

Hallo,Schwanstein
sturmerprobt und blättergefegt hocke ich mich zum ausruhen vor meinen Peeceeee
und was lese ich?
na,also echte Wühlmäuse hinterlassen immer sehr gut durchkaute Erde;-))
sehr brauchbar!

@Pheedor
Abschied um 15:59
Rückkehr ab 00:41
???????


schorsch antwortete am 28.10.02 (10:35):

Man kann einen Ball aber einfach ins Leere fliegen lassen.... Wenn der Werfer ihn dann wiederhaben will, muss er ihn selber suchen!


Pheedor antwortete am 28.10.02 (10:43):

hallo, Nuxel,

zu Rückkehr,

da wurde mir sehr laut was nachgerufen, da blieb ich erschreckt stehen und ging zurück.


Felix antwortete am 28.10.02 (10:47):

Hallo Wühlmäuse ...
ich nehme nun einmal an, dass ihr euren suffisanten unverbindlichen Diskussions-Stil absichtlich in dieses eigentlich recht ernste Thema "Gewalt" einbringt ... Mit welchem Hintergedanken weiss ich allerdings noch nicht. Ich schätze es auch nicht besonders, wenn man mich so von obenherab auffordert:

" ...Nachdem wir das nun festgestellt haben, könntest du uns jetzt eigentlich mit deinem Wissen über Gewalt bereichern.
Lege einfach mal los. Ich höre gerne zu. "

.. und der "Schatten" nickt und doppelt nach:
" ...ein guter Vorschlag. Na, da schaun wir mal, woran es uns mangelt. Also, felix, in medias res..."

Merkt ihr eigentlich .. wie arrogant ihr seid. Bevor ich mich ernsthaft ins Zeug lege und über Formen der Gewalt (physische, sexuelle, strukturelle G. oder Bindungsgewalt) und ihre Entstehung rede ... erwarte ich zuerst von euch eine angemessene Reaktion, auf das was hier an Aussagen schon vorliegt.
Eure bisherigen Gedankenblitze reihe ich eher unter Kalauer ein und sind geeignet für die Aufnahmeprüfung in den CAD!


Pheedor antwortete am 28.10.02 (16:24):

... zeige, was du kannst, wenn nicht, ist alles nur Schall und Rauch - das macht aber nichts, soweit es mich anbelangt...

Gruß
Pheedor


sofia204 antwortete am 28.10.02 (16:33):

he hö he,
wie war das mit dem Schmetterlingsflügelschlag
der Stürme auslösen soll können ?


Schwanstein antwortete am 29.10.02 (03:20):

Hallo Pheedor,

nimm doch dies:

Das Kennzeichen des klugen Mannes scheint nun die Fähigkeit zu sein, hinsichtlich dessen, was ihm gut und zuträglich ist (verstehen), richtig zu überlegen, und zwar nicht in E i n z e l h e i t e n (in diesem Fall die eine oder andere Art der Gewalt)..., sondern was g r u n d s ä t z l i c h (in diesem Fall Gewalt an sich) zu einem guten und glücklichen Leben (Erkennen) diene

Aristoteles, Hauptwerke, Nikomachische Ethik

und nun, laß uns um was anderes kümmern,

Schwanstein


Pheedor antwortete am 29.10.02 (13:26):

hallo, Schwanstein,

hab's vor mir liegen. Blättere mal ein paar Seiten weiter. Da steht was über Freundschaft.

Seltsam, selbst dieses harte >r< klingt in diesem Wort ganz sanft.

Kindermund, (habe ich gefunden): Gewalt ist, wenn jemand mir was tut, was ich nicht gerne habe.

Geht es noch wahrer? Hast recht, verlassen wir den Kampfplatz von Häuptling Schnelle Zunge...


DorisR antwortete am 31.10.02 (02:03):

"Violence is the last refuge of the incompetent." [Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen](Isaac Asimov)

Internet-Tipp: https://www.unmoralische.de