Archivübersicht | Impressum

THEMA:   was ist Vertrauen?

 83 Antwort(en).

Schwanstein begann die Diskussion am 16.10.02 (15:33) mit folgendem Beitrag:

hallo,
hat wer Lust, darüber zu reden? Ich mache mal eine bissige Vorbemerkung, >Vertrauen ist unmöglich<.
Und jetzt nicht einfach drauflos schimpfen, einfach darüber reden...


DorisW antwortete am 16.10.02 (15:55):

Vertrauen ist ein Wagnis, das eine hohe Belohnung für den Mutigen bereithält.


Schwanstein antwortete am 16.10.02 (16:09):

@DorisW

hallo,
das ist ebenso wahr, wie gefährlich (Wagnis). Ob es auch ohne Wagnis geht? Ich meine, indem man jemand anderen respektiert, ihm das verständlich macht. Oder beruht die "hohe Belohnung" auf dem Wagnis?...


mechtild antwortete am 16.10.02 (16:10):

„Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser.“ Das ist eine alte Weißheit, die mir meine Mutter immer sagte, wenn mein Vertrauen enttäuscht wurde. Ich halte Vertrauen für die Voraussetzung einer funktionierenden Beziehung. Damit meine ich sowohl Arbeitsbeziehungen, Freundschaften, Mutter-Kindbeziehungen usw.. Ich meine aber nicht blindes Vertrauen, sondern die Sicherheit, das der andere in seinem Sinne was Positives will. Was der andere will, muss nicht auch das sein, was ich möchte. Das was der andere will muss in meinem Sinne auch nicht unbedingt Positiv sein. Unterschiedliche Ziele müssen ausdiskutiert werden. Vertrauen wird dann nicht enttäuscht, wenn ich weiss, was der andere will und wenn ich verstehe warum er es will.


wese antwortete am 16.10.02 (16:23):

Vertrauen ist für mich, wenn ich meinem Misstrauen den Krieg erkläre.


Friedgard antwortete am 16.10.02 (17:59):

Vertrauen ist für mich verbunden mit Offenheit. Ich kenne eine ganze Reihe von Menschen, zu denen ich Vertrauen habe, und von denen ich glaube, daß sie auch mir vertrauen. Das soll nicht heissen, dass man sich "alles sagt", aber es soll heißen, dass man sich nicht wissentlich belügt.


Schwanstein antwortete am 16.10.02 (18:49):

@Mechthild

hallo,

Ich glaube, Lenin hat es gesagt, bin mir aber nicht sicher. Ich will mal darstellen, wieso ich eigentlich auf die Frage komme:

In einem Forum, nicht in diesem, ist mir mehrfach passiert, daß Beiträge falsch verstanden werden. Da wird dann nicht nachgefragt, sondern direkt geschossen, d.h. beschimpft, verunglimpft, beleidigt. Wenn das vorüber ist, wird aggressiv gerechtfertigt. Wenn das vorbei ist, wird (manchmal) entschuldigt.

Falsches Verstehen, Mißverständnisse also, beruhen meines Erachtens auf mangelndem Vertrauen.

Wie also kann Vertrauen in einem Forum, in dem keiner den anderen kennt, sie sich nicht gegenüber sitzen, hergestellt werden, damit vernünftige Gespräche entstehen?

mfg
Schwanstein


maggy antwortete am 16.10.02 (19:22):

@ Schwanstein
Ich denke mal, das hat nichts mit Vertrauen zutun.

Hier werden Meinungen, oft sehr unterschiedliche, ausgetauscht bzw. über ein Thema diskutiert. Mancher diskutiert bissig, mancher noch bissiger, mancher auch produktiv. Ein Diskutant, egal wie gut oder weniger gut sein Thema ist, kann hier doch viel schreiben.

Ich kann aber nur Vertrauen zu einem Menschen aufbauen, den ich persönlich kenne. Virtuelles Vertrauen halte ich für schwierig.
Und noch etwas: Ich glaube, es gibt keinen Menschen, der das Vertrauen eines anderen nicht schon irgendwann einmal verletzt hat.
Was ist also Vertrauen?? Es kann sich sicherlich nur über viele viele Jahre aufbauen und wenn es stabil bleibt, dann wäre das super.


wese antwortete am 16.10.02 (19:46):

Unter Vertrauen verstehe ich noch etwas völlig anderes. Vertrauen gibt es ja nicht nur in den zwischenmenschlichen Beziehungen.

Vertrauen kann man doch auch zu ganz anderen Dingen haben. Zum Beispiel in eine Religion, oder in die Wissenschaft, in die Kunst der Ärzte... oder... oder... Ich meine, Vertrauen könnte auch eine Art Hoffnung bedeuten. So etwa, wenn man das Vertrauen in eine friedliche Zukunft investiert.

Auch Selbstvertrauen ist eine Sache des Vertrauens. Man fühlt sich sicherer, wenn man den eigenen Fähigkeiten vertrauen kann.

In ein öffentliches Forum hätte ich jedoch niemals Vertrauen. Ich hielte es sogar für leichtsinnig und gefährlich. Da gebe ich "maggy" vollkommen recht. Man sollte die Menschen persönlich kennen, bevor man ihnen das Vertrauen schenkt.


Schwanstein antwortete am 16.10.02 (20:30):

@wese

hallo,

statt Hoffnung G l a u b e ?

Descartes: Glaube an die eigene Vernunft. Ich glaube, daß 5 + 7 zwölf ist, nur weil ich meiner Vernunft vertraue...

Ist dann derjenige, der nicht vertraut, ein Ungläubiger, oder - in deinem Argument - ein Hoffnungsloser?


Schwanstein antwortete am 16.10.02 (20:55):

Daß nicht der Eindruck entsteht, ich wolle hier Theorien dreschen:

Ich habe dieses Thema mit Pheedor (weiblich, sehr jung), sie ist hier auch schon mal kurz aufgetreten, eine Nacht lang diskutiert.

Da lagen dann zig Bücher auf dem Fußboden. Wir haben lebhaft aber nicht strittig geplaudert und dabei mindestens drei Flaschen guten Französischen Rotweins geleert.

Das Einzige, zu dem wir danach noch Vertrauen hatten, war die Macht des Weines.


WANDA antwortete am 16.10.02 (22:00):

@schwanstein, das ist ein gutes Thema und die Geister werden sich scheiden. Du sagst, Missverständnisse entstehen durch zu wenig Vertrauen. Das sehe ich anders, Missverständnisse entstehen durch den Mangel an Aussprache, zumindest hier im Forum.
Vertrauen hat etwas mit dem sogenannten Urvertrauen zutun.
Vertrauen heisst, dem anderen Glauben schenken, bezw. das Beste von ihm zu erwarten. Leute die Vertrauen schenken, werden auch immer wieder bestärkt darin, weil sie merken, dass ihr Vertrauen nicht enttäuscht wurde. Z.B. hatte ich Möbel zu verkaufen und am Wochenende inseriert. Ein alter Küchenschrank und ein alter Tisch gingen weg,d.h. die Leute haben sich das angesehen und gesagt, sie würden am Mittwoch kommen und die Sachen holen. Daraufhin habe ich anderen Käufern gesagt, diese beiden Stücke seien verkauft. Alle(Nachbarn , Freunde und Kinder) sagten,wie kann man nur so dumm sein, ohne Anzahlung, Deine Käufer, die siehst Du nie wieder....
Aber am Mittwoch kamen sie mit dem Geld und einem Lieferwagen.


Schwanstein antwortete am 16.10.02 (22:13):

@wanda,

hallo. Das Interessante an den Meinungen ist, daß sie verschieden sind. Sonst hätten wir auch kein Thema. Ich lasse dies, das du sagst, mal einwirken und melde mich dann wieder.

Gute Nacht
Schwanstein


Dirgni antwortete am 16.10.02 (22:21):

wese hat die Formulierung von "Vertrauen investieren" verwendet. Ich denke das ist richtig, Vertrauen geht von mir selbst aus, ich muß es jemandem schenken (in dem Bewußtsein, auch Enttäuschungen verkraften zu können). Bei aller durch die Vernunft gebotenen Vorsicht, habe ich auch in der virtuellen Welt Menschen getroffen, zu denen ich Vertrauen hab. Gedanken über das Netz auszutauschen, nicht weil man sich in der Anonymität verstecken will, sondern weil man Menschen trifft, denen man real nie begegnen würde, ist zweifellos Vertrauenssache. Ich möchte es nicht mehr missen, selbst wenn mich die eine oder andere Enttäuschung erwarten sollte.


wese antwortete am 16.10.02 (23:26):

@ Schwanstein:

Du fragst:

"....Ich glaube, daß 5 + 7 zwölf ist, nur weil ich meiner Vernunft vertraue... Ist dann derjenige, der nicht vertraut, ein Ungläubiger, oder - in deinem Argument - ein Hoffnungsloser?"

Ich würde sagen, er ist weder ungläubig noch hoffnungslos, sondern er gehört zu den Unwissenden.

Natürlich ist 5 + 7 = 12, das muss man aber nicht glauben, sondern beweisen können. Und das kann man, wenn man über ein ausreichendes Wissen verfügt.

Vernunft ist manchmal ein sehr schweres Hindersnis. Unser Leben wäre doch trostlos, wenn wir nicht ab und zu mal unvernünftig wären. Viele schöne Stunden erlebt man nur dann, wenn man richtig unvernünftige Dinge tut. Denke mal an die Liebe!


Felix antwortete am 17.10.02 (00:29):

Für mich ist Vertrauen zu Personen ... nicht etwa zu Theorien ... eng mit dem Begriff Liebe verbunden. Zu Menschen, die ich wirklich gern habe, habe ich ein uneingeschränktes Vertrauen. Kontrolle hat mit Misstrauen zu tun! Es kann auch durchaus vorkommen, dass ich mich in gewissen Personen getäuscht habe. Das sind bittere Enttäuschungen ... halten mich aber keinesfalls davon ab ... mein tiefstes Vertrauen in andere Personen nicht in Zweifel zu ziehen!
Vertrauen hat für mich etwas Absolutes ... lässt sich nicht auf Teilbereiche beschränken.


sofia204 antwortete am 17.10.02 (01:14):

lieber schwanstein,
das vertrauen kann man an den haaren herbeiziehen,
ob die nun auf den zähnen, auf dem kopf oder sonstwo wachsen, ist egal,
sie münden jedenfalls ins vertrauen,
und wer es nicht weiß,ist unwissend
fazit: übrig bleibt Dummheit


Schwanstein antwortete am 17.10.02 (02:11):

@sofia204

also, das ist der erste Beitrag, den ich nun gar nicht verstehe.

An den Haaren herbeiziehen? Ist das eine Allegorie? Falls ja, verstehe ich sie nicht.

Was mündet im Vertrauen? Haare?

Wer was nicht weiß?

Facit woraus?

Wer etwas nicht weiß, ist nicht dumm, er weiß nur etwas nicht, was er nicht unbedingt wissen muß.

mfg
Schwanstein


DorisW antwortete am 17.10.02 (06:19):

Vertrauen ist wie die imaginäre Zahl i, die Wurzel aus -1.
Eigentlich kann es sie gar nicht geben, aber wenn man sie in Gleichungen einsetzt, erzielt man tatsächlich brauchbare Ergebnisse.
Man verläßt das Ufer der Vernünftigkeit und segelt fort ins Unbekannte... voller Vertrauen, neue Küsten zu finden.


Elsa antwortete am 17.10.02 (09:02):

Die Fähigkeit zum Vertrauen auf den Partner und auf andere Menschen ist die Vorraussetzung für ein glückliches Leben.


js antwortete am 17.10.02 (09:17):

Erst traut man sich, dann baut sich Vertrauen auf.

1. Möglichkeit:
Das Vertrauen wird, gegenseitig, missbraucht, zumindest subjektiv. Jetzt beginnt das Misstrauen, dann die Vorsicht, nach Wartezeit festigt sich dies; das nächste mal wird der Vertrauensaufbau vorsichtiger sein; bei häufiger Widerkehr des Missbrauchs entsteht grundsätzliches Misstrauen.

2.Möglichkeit:
Das Vertrauen festigt sich, weil Bindungen entstehen, die beiden Seiten helfen; man merkt, dass das Vertauen gerechtfertigt ist, man nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen braucht; es entsteht das Wertvollste, was es auf der Welt geben kann, selbst wenn es irgendwann mal zu Ende geht damit: Vertrauen, gegenseitige Hilfe, gar Glück....

2. ist hervorragend, aber 1. lauert ständig

Schönen Tag, Jürgen


Schwanstein antwortete am 17.10.02 (12:31):

@wese,

hallo,

ich habe den guten Descartes auch nur angeführt, weil er einfach alles in Frage stellt >was kann ich wissen?<

Da war von Hoffnung die Rede. Hoffnung - Glaube (Vertrauen), ein und dasselbe?

ich hoffe, der Winter wird kalt.
ich glaube, der Winter wird kalt.

Ich würde Vertrauen und Hoffnung nicht gleich ansehen, auf Vertrauen hoffen? Mh...


schorsch antwortete am 17.10.02 (17:46):

Eine Geschichte - brandaktuell - zum Thema "Vertrauen":

Bericht von heute.

Auf 15.00 Uhr hatte ich einen zweistündigen Termin bei einem Zahnarzt in Säckingen. Ich war schon eine Viertelstunde vorher dort – und suchte – einmal war ich ja schon dort gewesen zwecks Untersuchung und Kostenvoranschlag. Ich wusste also wo. Aber da war kein Schild mehr und keine angeschriebene Glocke mehr und kein angeschriebener Briefkasten mehr! Ich zweifelte an mir und wanderte einige Häuser weiter um nachzusehen, ob ich mich etwa geirrt hätte. Aber kein Dr. Röhrich weit und breit zu finden. Dann fragte ich Passanten. Ein Mädchen sagte, dass ihre Mutter auch zu diesem Zahnarzt gegangen sei, aber der sei jetzt ja nicht mehr da. Eine alte Frau sagte: „Jesses – da habe ich ja nächste Woche auch einen Termin!“ Ich sagte, da brauche sie nicht mehr hin zu gehen! Dann läutete ich an der Glocke einer ebenfalls im gleichen Hause praktizierenden Medizinerin. Eine Stimme sagte per Gegensprechanlage, nein, dieser Herr sei nicht mehr im Hause und man wisse nicht, wo er hingezogen sei!

Nun muss ich mir einen anderen Zahnarzt suchen. Schade, dass ich die Rechnung für die Untersuchung schon bezahlt habe!!!

Trotzdem sage ich: Ich vertraue bis man mir Grund gibt für das Gegenteil!


wese antwortete am 17.10.02 (17:56):

@ Schwanstein:

Damit sind wir aber weit vom Thema abgekommen. Wir haben nun drei Grundbegriffe: Glaube, Hoffnung und Vertrauen. Die sollten wir nicht mit Gewalt von einander trennen, was man durchaus machen kann. Man kann sie aber auch als Sammelbegriff verwenden.

Ein Beispiel dazu: Stelle Dir vor, ein Mensch ist an AIDS erkrankt und muss damit rechnen, daß er innerhalb weniger Monate sterben wird. Was tut ein solcher Mensch?

1. Er HOFFT, daß noch rechtzeitig ein Medikament erfunden wird.
2. Er GLAUBT, daß dies möglich sein könnte.
3. In diese beiden Möglichkeiten setzt er sein ganzes VERTRAUEN.

Warum ist das so? Es ist deswegen so, weil es keine andere Alternative gibt. Die einzige Alternative wäre, dem sicheren Tod ins Auge zu schauen. Daran wird der Mensch aber in der Regel gehindert, weil jeder Mensch einen Selbsterhaltungstrieb hat, der sich außerhalb der persönlichen Einflussnahme befindet.

Wäre dies nicht so, dann müssten wir jetzt eigentlich über Fatalismus reden. Und Fatalismus bedeutet nichts anderes, als daß man das akzeptiert, was "vom Schicksal bestimmt" ist.

Welchen Weg wählt man also. Das ist die Kernfrage!


Schwanstein antwortete am 17.10.02 (20:15):

@wese,

da hast du recht, war ein Schlenker zu weit.

Also, ich setze mal meine Ansicht dagegen:

Er HOFFT, daß noch rechtzeitig ein Medikament erfunden wird.

Er wünscht, ersehnt!


Er GLAUBT, daß dies möglich sein könnte.

Er vertraut darauf!

Das wäre dann eine Unterscheidung zwischen Hoffen und Glauben (Vertrauen).

Ich komme deswegen darauf, weil, ich weiß gar nicht mehr ob es Descartes war, der es gesagt hat, Vertrauen Glauben ist.

In dem Fall des von dir geschilderten kranken Menschen, müßte der Kranke eigentlich den Weg des Glaubens gehen, statt zu hoffen (was er ohne weiteres darüber hinaus tun kann).

In der weiteren Argumentation stimme ich mit dir überein.

Was meinst du dazu?

mfg
Schwanstein


wese antwortete am 17.10.02 (22:20):

@ Schwanstein:

Damit verlassen wir aber das Reich einer grundsätzlichen Debatte und begeben uns auf eine ganz individuelle Ebene. Davor habe ich zwar keine Angst, ich fürchte nur, daß ich dann nicht mehr zu verstehen bin.

Es beginnt schon damit, daß ich Dir meinen ganzen Lebenslauf erzählen müsste, um Dir aufzuzeigen, was der Begriff "Weg des Glaubens" für mich bedeutet. Ich bin da, wie alle Menschen, ganz individuell geprägt. Zum Beispiel bin ich ohne Religion, ich gehöre keiner Kirche an. Allein schon deswegen ist der "Weg des Glaubens" für mich etwas rein rationales. Ich würde diesen Begriff am liebsten ausradieren und durch einen ganz anderen, einfacheren Begriff ersetzen. Beispielsweise fände ich "Summe der gemachten Erfahrungen" sehr viel passender.

Aus der "Summe meiner Erfahrungen" leite ich die Lösung aller Fragen ab, die mir im Leben gestellt werden. Und dabei, das gebe ich gerne zu, gelange ich oft und schnell an meine Grenzen. Hinter dieser Grenze bedrohen mich dann wieder neue Fragen, oder.... oder die schiere Verzweiflung.

Soll ich glauben? Soll ich hoffen? Soll ich vertrauen? Was darf ich? Was kann ich? Wenn ich all diese Fragen beantworten könnte, wirklich erst dann, könnte ich Dir ganz präzise sagen, was Du von mir hören möchtest.

Du hast mich in Deinem Beitrag nach meiner Meinung gefragt. Und ich habe Dir jetzt meine ureigenste Meinung gesagt. Vielleicht kannst Du daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Aber Du kannst es Dir auch leicht machen und sagen: "Mein Gott, der "wese" hat doch einen Vogel."


WANDA antwortete am 17.10.02 (22:40):

Jemand schrieb Vertrauen i n v e s t i e r e n , damit bin ich überhaupt nicht einverstanden, Vertrauen muss man schenken oder entgegenbringen.
Einer sagt, dass Vertrauen das ist, was er der Familie, den Freunden entgegenbringt usw.
Auch damit bin ich nicht einverstanden, weil ich es dort voraussetze.
Vertrauen heisst für mich, dass eine gewisse Unsicherheit gegeben sein muss.
So wie ich ein enormes Gottvertrauen habe, so würde ich auch dem Arzt, der mich morgen operieren müsste, mein vollstes Vertrauen schenken. Sachlich könnte man das sicher infrage stellen.
Möglicherweise sind Menschen, die relativ Fremden vertrauen, glücklicher, weil weniger ängstlich.


Schwanstein antwortete am 17.10.02 (23:12):

@wese,

hallo, da will ich sofort antworten. Das Letzte, was du sagst, würde ich niemals sagen. Ich habe lange nicht mehr ein solch anregendes Gespräch geführt.

Ich bin in dieser Diskussion zur Zeit eben an einem Punkt angelang, an dem ich ganz einfach sage, "Vertrauen ist Glaube."

Ich bin Atheist, habe demnach mit dem herkömmlichen Glauben nicht viel am Hut, wie man zu sagen pflegt.

Trotzdem kann ich mit dem Glauben umgehen; ich verstehe etwas anderes darunter, was wir diskutieren können.

Am Anfang stand die Frage, >was ist Vertrauen<. Wenn du meinst, >Vertrauen ist nicht Glauben, hat nichts damit zu tun<, einverstanden, greifen wir meine Meinung an! Nur so erreichen wir etwas, wann, ist eigentlich egal. Nimm das, was ich sage einfach als Zwischenergebnis. Ich bin mir nicht sicher, ob wir die individuelle Ebene umfahren können, wenn wir zu einem Ergebnis, was Vertrauen nun wirklich ist kommen wollen, ich habe auch keine Angst davor.

mfg
Schwanstein


Schwanstein antwortete am 17.10.02 (23:31):

@wese,

habe noch was vergessen. Wie ist das hier üblich, wenn zwei diskutieren? Bleiben sie im Forum, oder ziehen sie sich auf private E-Mails zurück?


Felix antwortete am 18.10.02 (00:36):

Da herrscht für mich ein Begriffswirrwarr. Über was wollen wir eigentlich diskutieren?
- Vertrauen zu oder in eine Person haben. Man kann sich auf diese Person voll verlassen. Sie sagt uns die Wahrheit. Es existeren keine Zweifel ... jegliche Kontrollen sind unnötig.
- Vertrauen zu einer Sache. z.B. ein Auto, ein Medikament, ein Gerät etc. Man ist überzeugt, dass man nicht im Stich gelassen wird, dass man keine unangenehmen Überraschungen damit erlebt etc.
- Vertrauen in eine Theorie, in ein Lösungsverfahren, in eine Strategie, in eine Weltanschauung, in eine Religion, in einen Glauben, ins eigene Schicksal, in Gott etc.
Man glaubt an die Richtigkeit, an die Wahrheit, an die Evidenz geistiger abstrakter Aussagen.
- Vertrauen und Glauben hängen insofern zusammen, dass Vertrauen ein Glauben an die Zuverlässigkeit einer Person, Sache oder an eine abstrakte Aussage ist, ohne dass ein Beweis vorliegen muss.
z.B. kann mann Vertrauen haben zur Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit seines Partners, indem man ohne es beweisen zu können, einfach glaubt oder voraussetzt.
Ich kann Vertrauen haben zu einer Fluggesellschaft, weil ich glaube, dass man alles für meine Sicherheit unternehmen wird. Mit Wissen hat dies oft wenig zu tun.
Viele Menschen Vertrauen den Aussagen der Kirchenvertreter und glauben an einen gerechten gütigen Gott, der dereinst alles zum Guten wenden wird!!
Das Beispiel mit dem Algorithmus 5 + 7 = 12 hat kaum etwas mit unserem Kernproblem zu tun.
5 + 7 ist ja nur unter bestimmten Annahmen 12. Wenn es sich z.B.um Vektoren handelt kann das Resultat irgend einen Wert zwischen -12 und +12 annehmen und dies ist keine Frage des Glaubens oder Vertrauens, sondern hängt von der Definition und der korrekten Anwendung des mathematischen Verfahrens ab.
Ich könnte einen weiteren Begriff in die Runde werfen. Kennt ihr den Ausdruck Urvertrauen? Er wird in der Psychologie und Soziologie verwendet. Sehr vereinfacht geht es um eine Gefühlsqualität, die mit frühkindlichen oder sogar pränatalen Erfahrungen der Geborgenheit zu tun haben. Frühe traumatische Erlebnisse, wie Stoffwechselstörungen, eine schwierige Geburt, Verlassenwerden, eine gefühlskalte Mutter, Schmerzerfahrungen, Krieg etc. können prägend wirken und das Entstehen dieses Urvertrauens erschweren oder gar verhindern. Die Folgen gehen in Richtung Lebensängste, Phobien, fehlendes Selbstvertrauen und geringes Eigenwertgefühl somit Bindungsängste und eben wenig Vertrauen einem Mitmenschen gegenüber.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (01:06):

@Felix

das ist sehr interessant, das mit dem Urvertrauen. Gehört schon, nicht definiert. Pränetale Erfahrungen auch schon gehört, aber nicht detailliert. Bis hier hin haben wir diskutiert, was ist Vertrauen überhaupt, an sich. Vertrauen wozu - andere Aspekte? Drüber nachdenken. Den Algorithmus habe ich nur eingeworfen, weil Descartes sagt, ich glaube, daß..., weil ich meiner Vernunft vertraue.

Also ich für meinen Teil fände die Diskussionserweiterung auf das Urvertrauen sehr begrüßenswert.

Wahrscheinlich kommen wir auch über >Vertrauen zu< nach >Vertrauen an sich<.


js antwortete am 18.10.02 (08:50):

Sorry, dachte, wir reden hier landläufig über das Thema, sodass viele, auch Nichtwissenschaftler, hier mitmachen können.
Kann und will dem jetzt entstandenen "Zweier-Dialog" nicht folgen, gehe aus dem Thema raus,
das Philosphieren über schwammige Begriffinhalte kann zwar Spass machen, aber nur, wenn es nicht zu extenisv ist.

Schönen Tag noch, lebt positiv, soweit es eure Sitauation zulässt.

Jürgen


WANDA antwortete am 18.10.02 (09:12):

Das Urvertrauen erwähnte ich bereits in meinem ersten Beitrag - aber jetzt erst wird darauf eingegangen.


DorisW antwortete am 18.10.02 (09:21):

Ich würde es bedauern, wenn die Diskussion hinter den Kulissen und nicht hier im Forum fortgeführt würde.
Ich "höre" aufmerksam zu...


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (09:47):

@wanda
das sehe ich jetzt auch. Ich mach mal folgendes: ich drucke mir die Beiträge aus und sortiere sie, damit ich hier die Übersicht nicht verliere

@DorisW
das sehe ich ebenso. Ich habe gefragt, weil ich da anderswo anderere Erfahrungen gemacht habe. Ich sehe keinen Grund, die Diskussion nicht öffentlich fortzuführen.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (09:56):

@js
es gibt Gründe, falls die hier nicht zu treffen, um so besser.
Da mag was schwammig sein, das ist meistens so, wenn man was verfestigen will; wirft man so was vor, wenn man am Gespräch teilen haben will, wird es fester dadurch? Jetzt könnte ich die Frage stellen >was ist ein Gespräch?<

Ich glaube, mit deiner Bemerkung hast du die Diskussion beendet, zumindest gestört.

mfg
Schwanstein


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (10:12):

@wese

was machen wir nun? Mittagspause, oder Feierabend?


Felix antwortete am 18.10.02 (10:13):

@ Jürgen
Kann deinen Einwand nicht verstehen. Ich erkenne hier keinen wissenschaftlichen Dialog. Dass Begriffe wie Vertrauen, Glauben, Gewissheit, Sicherheit, Wahrheit etc. nicht scharf abgegrenzt werden können, liegt in ihrer "Natur", in der offensichtlichen Subjektivität ihrer Bedeutung.
@ Wanda
Stimmt, du hast den Begriff "Urvertrauen" erwähnt ... aber ohne weiter auf seine Bedeutung einzugehen.
@ Schwanstein
pränatale, das heisst vorgeburtliche Erfahrungen haben sehr viel mit der Geborgenheit als posivempfundenes Milieu im Leib der Mutter zu tun. Der Embryo liegt vor Stössen und Lärm geschützt im dämpfenden, warmen Fruchtwasser, wird gleichmässig passiv ernährt und hat trotzdem eine gewisse Bewegungsfreiheit.... ein Idealzustand, der in der Regel erst mit dem Geburtsschock beendet wird. Da wächst ein wohliges Gefühl der Geborgenheit, des Geschützseins ... eben des Urvertrauens.
Störende Einflüsse können die Entstehung dieses Gefühls beeinträchtigen. z.B. toxische Substanzen Nikotin, Alkohol, Medikamente, Drogen etc. können die Plazenta-Barriere durchbrechen und auf den Embryo schädigend einwirken. Bei drogenabhängigen Müttern kennt man die Entzugserscheinungen beim Neugeborenen. Ebenso können Stoffwechselstörungen, Unterernährung, Mangelernährung, allergische Reaktionen etc. negative Auswirkungen haben. Selbstverständlich wirken sich auch physikalische Kräfte aus z.B. Schläge, Schallwellen, Stürze, Unfälle aller Art, grosse Beschleunigungen etc. Es lässt sich hier nicht alles aufzählen. Viele Milieuveränderungen werden auch durch Krankheiten der Mutter hervorgerufen.
Einen weniger augenfälligen Einfluss hat die Psyche der Mutter auf das werdende Kind. Psychosomatische Effekte, Adrenalinausstoss bei starken Erregungen, nervliche Dauerbelastung durch Stress. Ein Emryo bekommt viel mehr mit ... als man so annimmt ... schliesslich ist es in dieser Lebensphase noch ein weitgehend unselbständiger Teil seiner Mutter.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (10:48):

@Felix
@Wanda,

hallo,

Ja, das kenne ich auch so. Jetzt laßt mich mal eine ganz einfache Frage stellen, die wir nach ihrer Qualität zunächst nicht beurteilen wollen:

Ist das Urvertrauen eine Erfahrung, das Gefühl der Geborgenheit?
Ist es nach der Geburt nicht mehr vorhanden?

Oder, provokativ gefragt:

habe ich nach der Geburt kein Vertrauen mehr, weil ich keine (diese definitive) Geborgenheit mehr habe?

Bei den Begriffen >Erfahrung< und >Gefühl< in diesem pränatalem Fall habe ich im Moment noch ein Problem. Ich wage es mal und setze an deren Stelle >Instinkt<, oder >Bewußtsein(?)<.


wese antwortete am 18.10.02 (11:04):

@ Schwanstein:

Nein, ich habe noch nicht Feierabend gemacht. Im Augenblick beschäftigen mich allerdings private Notwendigkeiten. Ich bitte um Verständnis.


Nuxel antwortete am 18.10.02 (11:08):



Ich denke,man könnte auch ganz einfach ausdrücken,was „Vertrauen“ ist oder bedeutet.
Ich vertraue mir,meinen Charaktereigenschaften und meinem Können.
Wenn ich jemandem vertraue,muss er gleiche oder ähnliche Eigenschaften haben.Dabei ist es völlig unerheblich,welcher Gesellschaftsschicht er angehört!
Zum Vertrauen gehört für mich auch Treue!


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (12:39):

@Nuxel

hallo,

dem kann nur zugestimmt werden. Wie gesagt, bin ich im Moment dabei, die Beiträge zusammen zu tragen, um einen Überblick zu gewinnen. Mal schauen, was wir daraus machen können...


wese antwortete am 18.10.02 (13:20):

@ Nuxel:

Nun hast Du ja von "Schwanstein" volle Zustimmung erhalten. Von mir kriegst Du jetzt vollen Widerspruch.

Du wärst ein Genie, wenn Du das "ganz einfach ausdrücken" könntest, worüber sich Psychologie und Soziologie schon seit Jahrzehnten streiten. Es gibt Thesen und Antithesen. Ich fürchte, es ist doch nicht ganz so einfach....


wese antwortete am 18.10.02 (13:35):

@ Schwanstein:

Noch ein Wort zu der Zustimmung, die Du vorhin gegeben hast. Das Vertrauen in die eigenen Charaktereigenschaften und in das eigene Können, das halte ich für nicht relevant. Ja, ich halte es sogar für gefährlich, weil Selbsteinschätzungen immer subjektiv sind.

In dem Augenblick, in dem ich (siehe mein Beispiel) auf die Fähigkeiten eines Arztes angewiesen wäre, da hilft mir mein eigenes Können nichts. Auch meine Charaktereigenschaften nicht.

Ohne das Wissen und das Können anderer Menschen, hätte man absolut keine Überlebenschance. Über eigenes Wissen verfügt ein Mensch nur sehr bedingt. Die Grundlagen des Wissens schöpft man nicht aus seiner eigenen Lebenserfahrung, sondern hauptsächlich aus dem bereits vorhandenen Wissen der gesamten Menschheit.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (14:00):

@wese
@nuxel

mh, mh, mh! Selbstvertrauen!? Voraussetzung zum Vertrauen anderen gegenüber? Falsch, oder richtig? Da neige ich im Moment zu richtig. >ich schließe von mir auf andere<. Falsch, richtig?


wese antwortete am 18.10.02 (14:22):

@ Schwanstein:

Glaube ich nicht. Kleine Kinder haben zum Beispiel fast blindes Vertrauen zu Mutter/Vater/Eltern, bevor sich ein eigenes Sebstvertrauen aufbauen konnte. Das würde ich in die Kategorie "Urvertrauen" einordnen.


schorsch antwortete am 18.10.02 (14:56):

Ver-trauen kommt von trauen. Ein Kind hat ein "Urvertrauen" zu seinen Eltern, das spätestens dann zu bröckeln beginnt, wenn es merkt, dass Einiges nicht so stimmt, was die Eltern ihm als Grundbegriffe vorgegeben haben - Beispiel: St.Nikolaus und Osterhase. Darum ist es auch sinnvoll, dem Kind beizubringen, dass es ein "gesundes Misstrauen" entwickelt. Dies soll aber nicht so weit gehen, allem und jedem zu misstrauen, sondern sich immer zu fragen, ob das, was jemand sagt, auch wahr sei. Nur so ist ein junger Mensch in der Lage einmal im Leben selbständig und innert nützlicher Frist zu entscheiden, ob etwas, das ihm jemand als wahr verkaufen möchte, tatsächlich wahr sei. Diese gesund/kritische Grundhaltung in allen Lebenslagen bewahrt uns Menschen vor viel Ungemach und vorallem vor manchem Reinfall.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (16:22):

@wese
@Nuxel

die Autorin ist aber doch kein Kind mehr (gehe ich mal von aus)


wese antwortete am 18.10.02 (17:58):

@ Schwanstein:

Sorry, von welcher Autorin redest Du eigentlich?

Ich habe doch auf eine Frage von Dir geantwortet: Du wolltest doch wissen:

*Selbstvertrauen!? Voraussetzung zum Vertrauen anderen gegenüber? *Falsch, oder richtig? Da neige ich im Moment zu richtig. Falsch, richtig?


WANDA antwortete am 18.10.02 (18:00):

Von der pränatalen Phase kann höchstens mein Unterbewusstsein profitieren, deshalb bin ich der Meinung, dass das sogenannte Urvertrauen sich in den ersten Lebensjahren bildet.
Es ist aber nicht nur vom Verlauf dieser ersten Lebensjahre abhängig, sondern auch typbedingt, der eine baut sichs auf, der andere nicht.
Kann sein, dass es sich verstärkt durch Lebenssituationen, die man überlebt - Ausbombung - Flucht vor den Russen - usw.
Mein Vater, der 6 Jahre in russischer Gefangenschaft war, hatte dieses Urvertrauen auch, er war sich sicher noch einmal nachhause zu kommen und nicht dort an Ruhr oder Aushungerung zu sterben.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (18:15):

@
wese

Pardon, so meine ich das:

Nuxel antwortete am 18.10.02 (11:08):

Ich denke,man könnte auch ganz einfach ausdrücken,was „Vertrauen“ ist oder bedeutet.
Ich vertraue mir,meinen Charaktereigenschaften und meinem Können.

wese antwortete am 18.10.02 (13:35):

Noch ein Wort zu der Zustimmung, die Du vorhin gegeben hast. Das Vertrauen in die eigenen Charaktereigenschaften und in das eigene Können, das halte ich für nicht relevant. Ja, ich halte es sogar für gefährlich, weil Selbsteinschätzungen immer subjektiv sind.

Schwanstein antwortete am 18.10.02 (14:00):

@wese
@nuxel

mh, mh, mh! Selbstvertrauen!? Voraussetzung zum Vertrauen anderen gegenüber? Falsch, oder richtig? Da neige ich im Moment zu richtig. >ich schließe von mir auf andere<. Falsch, richtig?

wese antwortete am 18.10.02 (14:22):

Glaube ich nicht. Kleine Kinder haben zum Beispiel fast blindes Vertrauen zu Mutter/Vater/Eltern, bevor sich ein eigenes Sebstvertrauen aufbauen konnte. Das würde ich in die Kategorie "Urvertrauen" einordnen.




Schwanstein antwortete am 18.10.02 (16:22):

@wese
@Nuxel

Nuxel (statt Autorin) ist aber doch kein Kind mehr (gehe ich mal von aus)


wese antwortete am 18.10.02 (18:28):

@ WANDA:

Damit liegst Du auch wahrscheinlich richtig. Da mich das Thema interessiert, habe ich dazu u. a. folgende Defintion gelesen, die eigentlich genau Deinen Überlegungen enstpricht:

**********

Ein Kind erwirbt in den ersten Lebensmonaten ein Grundgefühl, ob es den Menschen in seiner Umwelt vertrauen kann oder nicht. Ein ungünstiges soziales Milieu, eine unglückliche Ehe oder Scheidung der Eltern, Mangel an gefühlsmäßiger und sorgender Zuwendung sowie Misshandlungen können das Ausbleiben des Urvertrauens zur Folge haben.

Das Urvertrauen sowie das Urmisstrauen bilden die Grundlage für alle späteren Beziehungen des Menschen zu seiner sozialen Umwelt.


wese antwortete am 18.10.02 (18:33):

@ Schwanstein:

Dann hast Du falsch kombiniert. Ich habe um 14:22 Uhr auf Deine Frage geantwortet, die Du um 14:00 Uhr gestellt hast. Das war alles.


Schwanstein antwortete am 18.10.02 (18:35):

@wese

streich meinen letzten Beitrag.

Diesen Satz von dir >Das würde ich in die Kategorie "Urvertrauen" einordnen<, habe ich im Zusammenhang falsch interpretiert...


wese antwortete am 18.10.02 (19:48):

@ Schwanstein:

Alles klar. Kein Problem. Private E-Mail unterwegs!


Felix antwortete am 19.10.02 (00:10):

Da scheinen doch tatsächlich Kommunikationsprobleme aufgetaucht zu sein. Diese entziehen der Diskussion einiges an Energien und bremsen den Schwung... eigentlich schade!


Nuxel antwortete am 19.10.02 (08:24):

Ich denke,man könnte auch ganz einfach ausdrücken,was „Vertrauen“ ist oder bedeutet.
Ich vertraue mir,meinen Charaktereigenschaften und meinem Können.
Wenn ich jemandem vertraue,muss er gleiche oder ähnliche Eigenschaften haben.Dabei ist es völlig unerheblich,welcher Gesellschaftsschicht er angehört!
Zum Vertrauen gehört für mich auch Treue.

Das war gestern meine einfache persönliche Interpretation
zu der anfangs gestellten Frage:
Was ist Vertrauen.

@Wese
Du bist der Ansicht, diese "Selbsteinschätzung" beinhalte eine Gefahr.
Tut mir leid,dass ich Dir ganz entschieden widersprechen muss.
Man kann "blindlings" vertrauen-Glück haben oder sehr enttäuscht werden.
Wenn aber gewisse Voraussetzungen gegeben sind,etwa,wie die von mir angegebenen,diese auch entsprechend anzuwenden weiss,sehe ich darin keine Gefahr.Ich überschätze mich keineswegs!Eigentlich bin ich sehr selbstkritisch.
Wenn ich aber zu mir selber kein Vertrauen habe,wie will ich da anderen Vertrauen?


Schwanstein antwortete am 19.10.02 (13:55):

@wanda
@wese

>... Das Urvertrauen sowie das Urmisstrauen bilden die Grundlage für alle späteren Beziehungen des Menschen zu seiner sozialen Umwelt<.

Ja, deutliche Definition. Beziehungen = Vertrauen?


WANDA antwortete am 19.10.02 (16:35):

@nuxel hat auch recht, ich denke, dass man erst das Urvertrauen aufbaut, dann aber mit zunehmendem Alter auch das Selbstvertrauen.
Beispiel: Nach der Flucht mussten wir in eine weit entfernte Schule gehen. Bei Fliegeralarm wurden wir nachhause geschickt. Auf dem Nachhauseweg gerieten wir zweimal in Tiefflieger-Beschuss. Natürlich hatte man AngstI Ich vertraute meinem Schicksal, dass ich da unbeschadet rauskommen würde. Das hätte nicht genügt, man musste alle seine 7 Sinne zusammennehmen, d.h. sich selbst vertrauen, damit man so schnell wie möglich, und so gut wie möglich in Deckung gehen konnte.
Dieses Selbstvertrauen hat überhaupt nichts mit Selbstüberschätzung zu tun.


wese antwortete am 19.10.02 (18:58):

@ Schwanstein:

Leider wird das Thema zerredet und mit zusammenhanglosen Begriffen überfrachtet. Somit ist es für mich uninteressant geworden. Felix hat ja schon gesagt, daß es offenbar Kommunikationsprobleme gibt. Das sehe ich auch so.

Ich steige also an dieser Stelle aus der Diskussion aus. Das teile ich Dir fairerweise mit, damit Du weißt, warum ich ab sofort nicht mehr antworte. Einen der Gründe habe ich Dir ja auch per Privatmail mitgeteilt.


sofia204 antwortete am 19.10.02 (20:19):

In diesen Heilgen Hallen,
da wo kein Vogel singt,
da läßt man etwas fallen,
das ganz erbärmlich stinkt.


Felix antwortete am 19.10.02 (20:54):

Was ist mit dem gegenseitigen Vertrauen in dieser Diskussionsrunde eigentlich los.
- Traut man dem Gegenüber zu ... einem nicht ernst zu nehmen?
- Misstraut man den ehrlichen Absichten des Kontrahenten?
- Fehlt es an Selbstvertrauen ... seine eigene Meinung hier auch dann zu äussern, wenn man bei den andern Teilnehmer/innen nicht sofort auf Zustimmung stösst?
- Wift man die Flinte ins Korn, weil man sich nicht mehr zutraut, klärende Beiträge zu leisten?

Nochmals zum Urvertrauen:
- Die vorgeburtlichen Einflüsse sind lediglich e i n Faktor bei der Entstehung dieses Grundvertrauens sich und der Umwelt gegenüber.
- Die frühkindlichen Erfahrungen sind geradezu prägend. - Soziale Beziehungen in diesem zarten Alter haben sogar Modellcharakter für spätere Beziehungen.
- Der Begriff Instinkt ist in Bezug auf Vertrauen schlecht anwendbar. Der Instinkt ist nicht vom einzelnen Individuum erlernt oder erworben, sondern gehört zu den genetisch fixierten "Hardware", die sich im Laufe der Stammesgeschichte über grosse Zeiträume entwickelt hat.
- Was bei der Vertrauensbildung eine Rolle spielen kann, sind die sogenannten angeborenen Auslösemechanismen (AAM). Bekannt sind die Mutterprägungen der Graugänse die von Konrad Lorenz experimentell nachgewiesen wurden. Das "Ding", auf das ein ausgeschlüpftes Gänschen wie zu einer Mutter reagier, muss in der Nähe sein, muss eine gewisse Grösse haben, muss sich bewegen etc. die Gestalt ist gleichgültig. Es kann z.B. ein Tuch an einer Stange sein, ein bewegter Sack oder ein Mensch. Das Gänschen hat "Vertauen" zu diesem Ding, sucht Schutz in seiner Nähe und folgt ihm auf Schritt und Tritt.
Anderseits gibt es angeborene Formen und Muster, die Furcht oder eine Flucht auslösen können. Getestet wurden z.B. Kleinkinder und junge Schimpansen mit einem schlangenförmigen Gegenstand, der beim Öffnen einer Kiste zum Vorschein kommt. Da werden beide Primatenarten sehr misstrauisch und zeigen die typischen Ausdrucksweisen des Erschreckens und einer Fluchtintension obwohl sie noch keine Erfahrungen mit solchen "Dingen" gemacht hatten.
Interessant nicht wahr? Auch bei uns gibt es noch einige instinkthafte Verhaltensweisen. Aber davon vielleicht später.


Schwanstein antwortete am 19.10.02 (20:59):

oh Freunde, nicht diese Töne...

da gehe ich dann auch mal ganz schnell,

tschüß
Schwanstein


WANDA antwortete am 20.10.02 (08:21):

@felix, danke für Deinen Eintrag, es ist ein interessantes Thema - aber sicher inzwischen ausdiskutiert.


Felix antwortete am 20.10.02 (19:05):

Oh nein Wanda...
ein so zentraler aber kompexer Sachverhalt wie "Vertrauen" ist für einen denkenden, neugierigen Menschen nie ausdiskutiert!
Hier nur einige Anregungen zum Aufgreifen oder Lassen:
- Die manchmal schwervoraussehbaren Schwankungen an der Börse oder bei Landeswährungen haben sehr direkt mit "Vertrauen" zu tun. Welche Faktoren positiv oder negativ auf dieses Vertrauen Einfluss haben ist eine interessante Angelegenheit und wirkt sich irgendwie auf uns alle aus.
- Ein anderer Aspekt, der zu Überlegungen anregen könnte, ist das sogenannte "Gottvertrauen", das bei vielen Menschen, wie eine letzte Sicherheit hinter dem eigenen Schicksal und überhaupt hinter ALLEM steht. Es geht um ein tiefes Vertrauen, die Existenz auf der Erde habe einen Sinn ... und nach dem Tod gehe es in irgend einer Form weiter!
Fragen gibt es dazu viele. Woher kommt dieses Vertrauen? Weshalb ist es für viele Menschen unmöglich anzunehmen, dass unsere Welt sich seit Milliarden von Jahren ständig ändert ... dass die Biosphäre, zu der wir schliesslich gehören, durch lange Evolutionsprozesse Daseinsformen entwickelt hat, die zwar physikalisch betrachtet sehr unwahrscheinlich sind ... aber nicht zwangsläufig einen Sinn oder eine Zweckbestimmung in sich tragen müssen.
Es gäbe noch ganz andere Ansätze ... schauen wir aber zuerst, ob die Glut nochmals auflodert ... oder an Sauerstoffmangel ersticht.


Barbara antwortete am 21.10.02 (01:08):

Lieber Felix,

ist Gottvertrauen evtl. mit Selbstvertrauen gleichzusetzen?
Wenn ich ein gesundes Selbstvertrauen aufbauen konnte, ruhe ich in mir selbst, bin meiner sicher. Wenn ich mich in schwierigen Situationen von Gott behütet weiß, ruhe ich ebenfalls in mir selbst. Es heißt ja: Gott ist in uns, oder auch unendliche Weisheit bzw. unser Über-ich ist in uns.

Ich habe mir einmal von einem Psychologieprofessor anhören müssen, dass jemand, der in seinen ersten beiden Lebensjahren nicht die notwendige Liebe seiner Eltern erfahren konnte, sein Leben lang kein Selbstvertrauen aufbauen könne.

Gegen diese These bin ich Sturm gelaufen, weil ich meine, dass jeder Mensch ständig an sich arbeiten kann. Sein Leben lang zu sagen:

>>ich habe nun einmal kein Vertrauen in mich selbst aufbauen können und kann daher auch meinen Mitmenschen kein Vertrauen entgegenbringen, weil meine Eltern mir nicht die nötige Liebe gegeben haben<<

empfinde ich als unreif. Vertrauen und Enttäuschungen gehören zusammen. Eine erlebte Enttäuschung - ob von Eltern, Freunden, Kollegen oder Bekannten erfahren - kann einen vorsichtiger werden lassen, darf aber nicht dazu führen, nie wieder Vertrauen zu jemandem aufbauen zu können.


Felix antwortete am 21.10.02 (02:31):

Hallo Barbara ...
von einem solchen Psychologen würde ich auch nicht viel halten, der die psychischen Entwicklungsmöglichkeit zeitlich dermassen beschränken will. Es gibt sehr einschneidende Früherfahrungen .... dass man sie später aber nicht verarbeiten könnte, würde viele Therapieformen in Frage stellen. Wir Menschen sind praktisch das ganze Leben lang lernfähig. Das Problem ist nur, dass diese Fähigkeit von Vielen nicht oder zuwenig genutzt wird.
Mit deiner ersten Aussage über Gottvertrauen und Selbstvertrauen komme ich nicht klar. Selbstvertrauen ist ein Vertrauen zu sich selbst ... zum eigenen Ich. Beim Gottvertrauen kommt etwas dazu, das ausserhalb vom Ich steht ... Es kommt ein "Du" dazu, auch wenn dieses "Du" nur durch eine Projektion des Ichs entstanden sein könnte.
Gott wird in der Regel als Gegenüber empfunden ... zu dem man beim Gebet "DU" sagen kann .. zu dem man Vertrauen wie zu einem Elternteil haben kann.


WANDA antwortete am 21.10.02 (07:58):

@barbara, ich bin auch Deiner Meinung, zumal ich Heimkinder erlebt habe, die trotz ständigem Wechsel von Bezugspersonen Selbstvertrauen hatten.
Auch bei Kindern, die in der gleichen Familie aufwachsen und wo man davon ausgehen kann, dass die gleich Zuneigung oder Zuwendung durch die Eltern geschieht, ist es mit dem Vertrauen und auch mit dem Selbstvertrauen recht unterschiedlich.
Wie Du, bin auch ich der Auffassung, das man nicht nur die frühe Kindheit für alles verantwortlich machen kann.


schorsch antwortete am 21.10.02 (10:14):

@Felix "... Die manchmal schwervoraussehbaren Schwankungen an der Börse oder bei Landeswährungen haben sehr direkt mit "Vertrauen" zu tun. ...."

Also hat Vertrauen auch etwas mit Glauben zu tun. Felix tönt es an und ich möchte präzisieren: Geht mal mit einer Tausendeuronote in den Urwald und versucht damit von einem Buschmann (hat nix mit Bush zutun!) etwas zu kaufen. Er wird euch auslachen. Warum? Weil er weder das Vertrauen noch den Glauben hat, dass dieser Fetzen Papier zu etwas anderem zu gebrauchen wäre, als sich "nachher" den Po zu putzen!


Felix antwortete am 21.10.02 (12:42):

@ Schorsch ... und sogar dafür sind diese Scheine nur bedingt tauglich. &:>))))


Pheedor antwortete am 21.10.02 (17:47):

Vertrauen ist die mutig übergangene Gewißheit der Ungewißheit, es bestätige sich auf diese Weise, oder auch nicht...


Felix antwortete am 21.10.02 (17:58):

@Pheedor
... unglaublich wie klar und einleuchtend du uns das erklärt hast! Jetzt endlich ist mir klar geworden, was Vertrauen wirklich ist ...!


Pheedor antwortete am 21.10.02 (18:18):

nun, denn, man darf betrachten, niemand schreibe es vor...


Pheedor antwortete am 21.10.02 (19:27):

Und übrigens: das, was längst gewußt ist, muß nicht ständig zitiert werden. Gewußtes ist alt. Wissen ist Wissen nur dann, wenn es zur Gewinnung neuen Wissens benutzt wird. Weswegen nicht einmal völlig neue Gedanken denken? Vertrauen, und alles, was über Vertrauen gesagt und geschrieben worden ist, anzweifeln? Nach einem neuen Verständnis suchen? Ob es ein anderes als das altbekannte gibt, sei vernachlässigt...


Barbara antwortete am 21.10.02 (21:29):

Lieber Felix,

zu Deiner Antwort auf meinen Text:

>>Mit deiner ersten Aussage über Gottvertrauen und Selbstvertrauen komme ich nicht klar. Selbstvertrauen ist ein Vertrauen zu sich selbst ... zum eigenen Ich. Beim Gottvertrauen kommt etwas dazu, das ausserhalb vom Ich steht ... Es kommt ein "Du" dazu, auch wenn dieses "Du" nur durch eine Projektion des Ichs entstanden sein könnte.<<
Gott wird in der Regel als Gegenüber empfunden ... zu dem man beim Gebet "DU" sagen kann ..<<

Als Kind betet man: "Lieber Gott, mache, dass ich morgen in der Schule nicht drankomme....." oder ähnlich. Da sieht man Gott als das liebe, allwissende Wesen, das uns hilfreich zur Seite steht. Durch die Beschäftigung mit "Positivem Denken" habe ich anhand der Bücher von Erhard F. Freitag eine andere Sichtweise bekommen.

Gott sitzt ja nicht auf einer Wolke und schaut auf uns herab. Es heißt: Gott ist überall. Er ist somit um uns herum und auch in uns drin. Beim Positiven Denken sagst Du Dir z.B.: "Gott ist in mir. Er gibt mir Kraft und macht mich stark. Er führt mich zu meinem neuen Arbeitsplatz, an dem ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen werde." Wer nicht an Gott glaubt, sagt statt dessen "unendliche Weisheit", was dem Über-ich oder unserer inneren Führung entspricht.

Durch diese Sichtweise bin ich im Gebet oder in der Suggestion nicht das kleine Dummerchen, das darum bittet, alles möge sich zum Guten wenden, sondern ich mobilisiere die Kraft in mir, mein eigenes Selbstbewusstsein, mein Vertrauen in meine Fähigkeiten.......

Erhard F. Freitag schreibt:
>>Du erreichst deine Ziele nur, wenn du glaubst, mit der Kraft deines ganzen Herzen glaubst, sie zu erreichen. Wenn du Vertrauen hast in diese Technik, diese Möglichkeit, diesen Weg......Wenn du in dich selbst Vertrauen hast. Wenn du kein Vertrauen hast, gelingt auch bei den ausgeklügeltsten Übungen nichts. Wer einen massiven Minderwertigkeitskomplex hat, der kann hundert Jahre lang das Tollste visualisieren, bis vielleicht endlich dieser Komplex durchlöchert ist.
Hab Vertrauen in dich. Das wird dir nicht leichtfallen, wenn du in deiner Kindheit statt bestätigt bezweifelt wurdest......
Wenn du ein Zweifler bist, dann beginne noch einmal, über die Natur deines Selbst nachzudenken. Nicht intellektuell nachzudenken, einfach Informationen zu sammeln über die Natur dieses Selbst. Ist es Seele, ist es Bewusstsein, was ist es?....Und in dem Maße, in dem dir intuitiv Informationen zufließen, wirst du dir zwangsläufig.... der Natur deines Selbst bewusst werden.....Ich bin mir meines "Selbst" bewusst. In dem Maße, in dem du das fortsetzt, dir der Eigenschaften deines Selbst bewusst zu werden, wirst du Vertrauen gewinnen. Und wenn du diesen Vorgang weiter steigerst.....dann wird aus diesem Selbstbewusstsein die nächsthöhere Potenz, nämlich Vertrauen. Vertrauen ist also das Resultat von etwas.
Akzeptiere es niemals, wenn man von dir verlangt, blind zu vertrauen. Lehne blinden Glauben, blinden Gehorsam ab. Wir haben die Möglichkeit, das, was glaubhaft ist, auch zu erfahren......
Glaube ist also das Ergebnis von Selbstvertrauen, Selbstvertrauen ist das Ergebnis von Selbstbewusstsein, Selbstbewusstsein ist das Ergebnis von Meditation oder Denken über das Wesen des Selbst.<<

Zitat aus "Die Macht Ihrer Gedanken - Das Praxisbuch Kraftzentrale Unterbewusstsein"


henner antwortete am 21.10.02 (21:38):

Barbara ich hab Dich so verstanden wie es oft genug interprediert wird:"Hilf Dir selbst,dann hilft Dir Gott"
d.h. dann ist bzw wurde Dir geholfen und Du kannst Dir dann aussuchen bei wem Du Dich bedanken möchtest (falls überhaupt)


Barbara antwortete am 21.10.02 (22:13):

Genau henner,

man muss oft genug das Kunststück fertig bringen, sich selbst an seinem Schopf aus dem Morast zu ziehen.....
Hat man es jedoch am Ende geschafft, wächst dadurch auch das Vertrauen in sich selbst, und man blickt gelassener in die Zukunft.

Es grüßt Dich
Barbara


Pheedor antwortete am 21.10.02 (23:50):

na, gut, wenn man unbedingt zitieren will, wie wäre es denn hiermit:

Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen selbst dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. (Mencken)


Felix antwortete am 21.10.02 (23:59):

Auch "Mencken" ist scheinbar ein Ausbund eines klaren Denklers ... oder hat ihn jemand etwa eigenwillig zitiert?


Pheedor antwortete am 22.10.02 (01:04):

mich wundert die Verbissenheit, mit der hier Bücherwissen gegenübergestellt wird, erinnert mich an einen Ausspruch Richard Wagners: deutsch heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun. Dem hat ein Unbekannter noch eins draufgesetzt: ... um ihrer selbst willen zu übertreiben.
Und dann Gottvertrauen?
Gott ist eine vom Menschen erdachte Hypothese bei dem Versuch, mit dem Problem der Exzistenz fertig zu werden.
(Julian Sorell Huxley)


Barbara antwortete am 22.10.02 (08:44):

Lieber Felix,

ich habe lediglich versucht, Dir meine Vorstellung von Gottvertrauen als ein tiefes Bewusstsein in mir selbst zu erklären. Insofern steht es nach meinem Empfinden nicht ausserhalb von mir. Da ich diese Sichtweise aus den Büchern von Erhard F. Freitag habe, wagte ich es, ihn zu zitieren.

Lassen wir uns die Diskussion nicht durch einen neuen Klugscheisser kaputt machen. Schließlich liest auch so mancher unsere Beiträge, der unsere Gedanken dankbar aufnimmt.......

In diesem Sinne: allen einen schönen Tag
wünscht Barbara


schorsch antwortete am 22.10.02 (09:19):

@Felix
Eine Handvoll Münz tuts zur Not auch (;--))))


sofia204 antwortete am 22.10.02 (12:08):

Wenn ich einen Menschen entdecke,
bin ich auf dem Weg ihn zu lieben,
das Vetrauen ebnet den Weg.

Wenn der Weg aber schon mit Namen "Liebe" und "Vertrauen" verbrämt ist, lebe ich recht kitschig.
Nicht wahr?


Pheedor antwortete am 22.10.02 (12:46):

@sofia204

ja!