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THEMA:   Banküberweisungen ins Ausland

 17 Antwort(en).

Johannes Michalowsky begann die Diskussion am 05.10.02 (12:10) mit folgendem Beitrag:

Ich hatte vor einigen Tagen einen Betrag von € 54,-- nach Österreich zu überweisen. Nach gedruckter Preisliste meiner Bank (Landesbank Baden-Württemberg) und mündlicher Bestätigung meines Bankberaters entstehen für die Ausführung dieser Transaktion Kosten in Höhe von € 10,50. Das sind immerhin knapp 20% Aufschlag. Die Laufzeit bis zur Gutschrift beim Empfänger beträgt nicht weniger als 5 Bankarbeitstage.

Da fragt man sich doch wirklich, in welcher Welt die Banker eigentlich leben. Haben die noch nie etwas von EU und Euro gehört? Daß das Zusammenführen verschieden gewachsener Banksystem Zeit erfordert und Kosten verursacht, sei unbestritten. Dennoch stelle ich mir vor, daß dazu nur einige relativ einfache Schnittstellen zu schaffen wären, und vor allem denke ich, daß man Zeit genug hätte haben sollen, eine schnelle, effiziente und kostenmäßig angemessene Lösung zu schaffen.

Ich bin da zwar Laie, umso mehr kann ich mir vielleicht erlauben, verständnislos zu sein.

Unter Seniorentrefflern ist das übrigens kein Problem: Eine liebe und zuverlässige Helferin aus dem ST in Wien hat den Fall für mich erledigt, und für mich tat es ein einfacher Brief mit Inhalt an sie.

Internet-Tipp: Internet-Tipp: https://www.evz.de/presse/av_ausland-ueberweisung.html


anna antwortete am 05.10.02 (12:15):

Bankspesen
mir ist es genauso ergangen allerdings von Österreich nach Deutschland; ich habe bei Ebay eingekauft, Warenwert € 26.--
Banküberweisung € 9.--. Gedauert hat diese Überweisung eine ganze Woche und das im Zeitalter der Datenübertragung.
liebe Grüße
Anna


E-l-e-n-a antwortete am 05.10.02 (13:49):

Den Ärger von Johannes und Anna kann ich gut verstehen, denn mir gehen diese Gebühren auch nicht in den Kopf.

Ursprünglich habe ich mir monatlich einen festen Betrag überweisen lassen, mit Wut und Zorn im Bauch, denn nicht nur meine deutsche Bank nahm Gebühren, sondern die hier in Spanien auch noch mal.

Inzwischen habe ich die Überweisungen auf 2 x im Jahr reduziert, alles andere mache ich mit meiner Karte. Ich habe mit meiner Heimatbank besprochen, dass ich 600,- Euro pro Tag ziehen kann, das ist immer noch billiger als eine Überweisung.


Regina antwortete am 05.10.02 (14:51):

Bargeldüberweisungen über die sog. Auslandsbank "Western Union" (bei uns an fast allen Bahnhöfen) dauern

als Beispiel: nach Westafrika/Elfenbeinküste/Abidjan
nur 2 - 3 Stunden.

Der Empfänger bekommt das Geld gegen einen Code danach sofort bar ausgezahlt.
Die Transfer-Gebühr richtet sich nach der Höhe der Summe.

Internet-Tipp: https://www.westernunion.com


DorisW antwortete am 05.10.02 (14:58):

Bei solch hohen Kosten kann ich euren Ärger auch gut nachvollziehen - ich würde da auch ganz schön mit den Zähnen knirschen :-(((

Bedenkt aber auch mal die Seite hinter dem Bankschalter. Zahlungsverkehr ist für die Banken eine sehr teure Angelegenheit, mit der sich kaum etwas verdienen läßt.
Bei der Kontoführung bleibt schon mal gar nichts hängen, denn eine Bank überbietet die andere mit kostenlosen Girokonten und Zusatzleistungen (z.B. kostenlose ec-Karte).
So müssen die Kosten eben über Gebühren und Wertstellungsgewinne (Float) reingeholt werden.

Verabschieden solltet ihr euch auch von der Vorstellung, daß "im Zeitalter der Datenübertragung" alles ganz einfach, schnell und billig geht.
Nicht jede Bank ist mit jeder vernetzt. Da gibt es Clearing-Systeme, die die Zahlungen einlesen und weiterverteilen.
Das ist keine Hexerei und findet nicht im luftleeren Raum statt.
Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs benötigt immer weniger Personal, stattdessen aber immer mehr hochqualifizierte Software, die ständig weiter entwickelt werden muß. Solche Software ist sehr teuer.
Das Datenvolumen ist von den Banken vorzuhalten - die Platten bekommen sie nicht geschenkt.
Übertragungsleistungen (Datentransfer) gibt es auch nicht umsonst.

Ansätze zur Verbesserung sind natürlich vorhanden. Die standardisierte IBAN (International Banking Account Number) wird eingeführt und über kurz oder lang wird sich der Zahlungsverkehr weiter vereinheitlichen.
Diese Dinge brauchen aber ihre Zeit.

Eine neue EU-Richtlinie, die bei uns gerade umgesetzt wird, sieht übrigens vor, daß Geldautomaten-Abhebungen einen Kontoinhaber stets gleich viel kosten sollen, egal ob er im Inland und im Ausland an den Automaten geht.

Ich sehe grade noch Reginas Beitrag. Die Western Union läßt sich ihre Dienste auch ganz gut bezahlen. Im übrigen bleibt dort das Geld weltweit im eigenen Netz, und man kann dort eben nicht von der Sparkasse Hintertupfingen (wo das eigene Geld halt liegt) zur K-u-k-Bank in Wien überweisen. Das sollte man beim Preisvergleich bedenken.


DorisW antwortete am 05.10.02 (15:02):

P.S. Ich möchte die Banken hier nicht ZU heftig verteidigen, aber "audiatur et altera pars" - auch die andere Seite soll gehört werden :-)
Eine Bank ist nun mal kein Wohltätigkeitsverein.
Sie will mit den Leistungen, die sie anbietet, Geld verdienen. Trotzdem bin ich sehr froh darüber, daß die Verbrauchervereine stets ein wachsames Auge haben :-)))


P.P.S.
"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?
Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"
(Brecht)


Regina antwortete am 05.10.02 (15:48):

Western Union Agent locations/Addresses Phone Numbers
DEUTSCHE POSTBANK A.G.
KALKOFENSTR.7
HERRENBERG 1 , 71083
(49 ) (018) 03030330

--------------------------------------------------------------------------------


So einfach ist das mit dem schnellen Geld-Transfer.


DorisW antwortete am 05.10.02 (16:17):

Was hätte es bei der Western Union denn gekostet, Johannes' 54 Euro nach Wien zu überweisen?


Regina antwortete am 05.10.02 (17:16):

Da müßtest Du schon bei der W.U. selbst nachfragen.
Für 800 € nach Abidjan habe ich 15 € bezahlt.
Auf die Entfernung kommt es ja vielleicht auch an.


smokie antwortete am 05.10.02 (18:27):

Hallo, fragen Sie bei Ihrer Sparkasse. Unsere bietet ein sog. Euro-Giro (wird einem aber nur erzählt, wenn man direkt nachfragt)für Überweisungen bis zu 10 Tausend € ins EU-Ausland.Kostet nur ein paar Euro.
Die erzählen einem auch nicht, dass man monatlich Kontogebühren sparen kann, wenn man alles online macht.2Euro im Monat ist das nichts? Allerdings muss man dann Überweisungen am Schalter extra bezahlen.


Fred Reinhardt antwortete am 05.10.02 (20:01):

Die Banken benötigen noch Zeit zur Koordinierung der Bankleitzahlen in Europa. Sechs Jahre waren nun mal nich lang genug für so eine Arbeit. Da muss man lachen, aber es geht ja um GEBÜHREN und wer hält da nicht gerne die Hand auf.


Johannes Michalowsky antwortete am 05.10.02 (20:44):

@smokie

Also, mir haben sie durchaus erzählt, daß Online Banking billiger ist, steht sogar in der Gebührenaufstellung. Ich dachte aber, für uns Onliner hier ist Online Banking ohnehin eine Selbstverständlichkeit? Bei Auslandsüberweisungen allerdings wird auch das schwierig, und teuer sowieso.

Die Landesbank Baden-Württemberg ist nicht irgendeine Volksbank vom Dorf. Auch wechselt man nicht wegen einer einzigen Auslandsüberweisung die Bank.


Fred Reinhardt antwortete am 05.10.02 (21:03):

smokie, also ich arbeite auch mit der Sparkasse Online. National kein Problem International geht es bei mir nicht, weil ich einen T - DSL Anschluss habe. ( So sagt man mir wenigsten )Da überweise ich mit SWIFT - Formularen.

Anders bei der Dresdner Bank da geht es auch Online im Auslandszahlungsverkehr.

Die Gebühren sind fast gleich, man muss halt nur nicht ausser Haus.


smokie antwortete am 05.10.02 (21:56):

Das sdirekt-Girokonto kostet nur 3€ im Monat statt 5. Ist naturlich nicht für Auslandsüberweisungen. Da muss man persönlich hin.Ein Konto in der Familie läuft dann normal.
Ciao


Irmagrd Dupke antwortete am 07.10.02 (23:39):

Die Vordrucke der Western Union Bank bekommt Ihr bei
allen Postämtern, also bei der Postbank.


Dingo antwortete am 08.10.02 (03:24):

Jo,
Das ist ein Auszug von Westpac Bank Dienstleistungen hier in Australien.
Grüße von down under.

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Features

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schorsch antwortete am 13.10.02 (11:17):

Meldung aus Frankreich: Die Franzosen haben 2 Milliarden Euro-Münzen zuviel geprägt und wissen nun nicht, wo sie diese lagern sollen. Die Kosten für sicheres Lagern kommen (kämen) so teuer, dass man die Münzen besser wieder einschmelzen würde!
Hat diese "Verkalkulierung" vielleicht etwas mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr zu tun?


seewolf antwortete am 13.10.02 (19:43):

schorsch -

schlage den Franzosen doch vor, daß sie die überzähligen Euro-Münzen in der Schweiz auf ein Anlage-Konto einzahlen bei - sagen wir mal 5 % Zins...

Dann sind die Franzosen nicht nur das "Verwahr"-Problem los, sondern haben noch eine respektable Rendite :-) - und DIE finanziert die einmaligen Transportkosten dann gleich mehrfach.