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THEMA:   Was treibt einen Menschen zum Selbstmord

 28 Antwort(en).

Träne begann die Diskussion am 22.08.02 (19:24) mit folgendem Beitrag:

Also
Einstein hat einmal gesagt: Wahnsinnig ist es immer das Gleiche zutun und andere Ergebnisse zu erwarten...

also ist meine Frage , wenn ein Mensch einfach kein Glück und keien Freude in seinem Leben empfindet obwohl er schon so viel ausprobiert hat , ob nun der Selbstmord eine ernstzunehmende Möglichkeit darstellt oder nicht


Karl antwortete am 22.08.02 (21:00):

Ich glaube, Einstein hat daraus den Schluss gezogen, schon einmal etwas anders zu machen als bisher, aber keinesfalls hat er den Selbstmord erwogen. Danach kann nichts mehr anders gemacht werden.


maggy antwortete am 22.08.02 (21:06):

So ist es. Nur wenn man sich den Dingen stellt, kann man sie auch verändern. Es gibt immer einen Ausweg.
Kopf hoch und durch. Selbstmord kann keine Lösung sein!!
Niemals!


Angelika antwortete am 22.08.02 (21:16):

Also ich habe die traurige Erahrung gemacht , dass eher eine Enttäuschung durch die sog. sehr guten Freunde, ein im Stich lassen oder eine Unsensibilität aus dem Freundeskreis einen Menschen zur Entleibung treibt als das Unglück über das eigene Unvermögen. Menschen, die penetrant die selben Fehler machen und dies auch erkennen, neigen m.E. durchaus auch ein wenig zum Masochismus und finden ein wenig auch das Glück im Unglück und der Tatsache, dass sie keine Freunde haben, als Elixier.

Du fragst, ob es eine ernstzunehmende Möglichkeit ist - ernstzunehmen ist die Ankündigung oder das Gedankenspiel ganz sicher immer. Der alte Spruch "Wer davon redet, tut es nicht" ist ein Mythos! 80% der Menschen, die durch eigene Hand aus dem leben scheiden, kündigen ihren Selbstmord an und diese Hilferufe sollten immer ernst genommen werden (lassen wir mal die hysterisch-romantischen Drohungen a la "wenn du mich verlässt, bring ich mich um" ein bisschen beiseite).

Nun weiss ich nicht, ob es sich um Dich oder um einen anderen Menschen handelt. Auf keinen Fall würde ich einen Selbstmörder als wahnsinnig bezeichnen - manche Menschen verkraften Schicksalschläge, andere nicht ...

Selbstmord geschieht niemals freiwillig - immer steht ein Zwang dahinter, eine auswegslose Situation, die nicht bewältigt wird oder eben ein Freund, ein Mensch, den man eigentlich vertraut, der eine dumme bemerkung macht und einen furchtbar abstürzen lässt.

In Deutschland sterben jedes Jahr mehr Menschen durch Selbsttätung als durch Unfälle und die Signale werden leider leider gar nicht ausreichend ernst genommen.

Ich kann nur jedem zurufen, der sich mit dem Gedanken quält: Sei neugierig auf das, was das Wunderknäuel "Leben" noch bereit hält! Reiss verwirrende Fäden ab, knüpfe alte Bänder wieder zusammen und vor allem - lebe den Augenblick! Werd ein bisschen zum Homer`schen Lotosesser und vergiss , was hinter Dir liegt und gräm Dich auch nicht mit Gedanken an die Zukunft - lebe den Augenblick, das hier und das jetzt . Oft ist der Wunsch nach dem Tod eigentlich nur der Wunsch nach einer Pause und oft ist den Menschen tatsächlich die unabänderliche Konsequenz - nämlich der eigene Tod - gar nicht bewusst. Hört sich komisch an, ist aber so.

Ich erinnere mich an eine Frau, die im 10.Stock eines Hotels auf dem Dach stand und springen wollte. Ich arbeitete in diesem Hotel und stand 1 Etage unter ihr auf dem Balkon und ... fragte sie ganz belangloses Zeug. Dann plötzlich machte ich ihr den Vorschlag, das Gespräch doch fortzusetzen, weil es so interessant sei und sie könne dochauch noch morgen springen ...sie war sehr erstaunt aber auch überzeugt und kam über die Treppe hinunter zu mir. Ich war selber platt und dann haben wir 20Stundene geredet und geredet .. und konnte danach sogar über ihre "dumme Idee" lachen ...


WANDA antwortete am 22.08.02 (21:24):

Einstein hatte recht. Aber wer tut schon immer das Gleiche?
Wo es doch so viel Möglichkeiten gibt ?
Aber hier wird gefragt, was einen Menschen zum Selbstmord treibt. Ich sage Dir, es ist die Ausweglosigkeit aber aus dieser gibt es Auswege, es gibt immer Auswege, man muss nur darauf kommen.
Träne, wenn Du nicht darauf kommst, nimm Hilfe an, z.B. die, die Dir hier im Forum geboten wird. Sprich Dich aus, sag, was faul ist....


Karl antwortete am 22.08.02 (21:41):

Ich wollte gerade auf Deinen wunderschönen Text, Angelika, in unserem anderen Forum hinweisen. Diese Weisheiten zu lesen, kann sicher auch im vorliegenden Zusammenhang kein Fehler sein und deshalb gebe ich die Adresse hier von "dem Wünschenswerten" an:
/seniorentreff/de/diskussion/threads8/thread191.html

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/threads8/thread191.html


Angelika antwortete am 22.08.02 (21:57):

Hallo Karl - ich war mir nicht ganz sicher, wo ich es posten soll - vielen Dank für den Link, denn eigentlich hab ichs für Träne gepostet ;.)
Angelika


pilli antwortete am 22.08.02 (22:03):

hi Träne,

ich kann dir nicht sagen, welches glück die menschen erwartet, wenn denn der tod das leben beendet. niemand kann dir das sagen. mitteilen aber kannst du dich, jetzt oder ein anderes mal.
ohne den austausch deiner gedanken und absichten mit anderen wirst du die unterschiedlichen einstellungen nicht kennenlernen. nichts, aber auch garnichts geschieht ohne sinn. das vermeintlich ausweglose trägt doch schon im wortnamen die zumindest bestehende möglichkeit eines ausweges...:-)

eine winzigkleine möglichkeit biete ich dir an. ich möchte mich heute nacht mit dir unterhalten virtuell, telefonisch oder per e-mail; wenn du es möchtest. wir werden unmengen von kaffee trinken und vielleich gegen morgen, wenn die sonne aufgeht dem "leben" näher zu sein. schließlich ist es
das beste, das wir besitzen.

du bestimmst zeit und thema; ich bin da...


Margret antwortete am 22.08.02 (22:10):

Mir sagte ein älterer schwerkranker Mann
"Ich wäre vor Schmerzen und Verzweiflung schon längst vom Dach gesprungen, aber - wie wird derjenige mit dem Anblick fertig der mich findet?"
Ich fand diesen Gedanken bewundernswert.
Gruß Margret


claudia wagner antwortete am 22.08.02 (22:29):

Das wäre meine kleinste sorge. die frage ist, wie komme ich aufs dach als schwerkranker? (antwort auf margrets beitrag)


pilli antwortete am 23.08.02 (08:29):

Der Augenblick des Fensters

Jemand schüttet Licht
aus dem Fenster.
Die Rosen der Luft
Blühen auf,
und in der Straße
heben die Kinder beim Spiel
die Augen.
Tauben naschen von seine Süße.
Die Mädchen werden schön
und die Männer sanft
von diesem Licht.
Aber ehe es ihnen die anderen sagen,
ist das Fenster von jemandem
wieder geschlossen worden.

Karl Krolow


8 antwortete am 23.08.02 (09:31):

@ claudia wagner,

ziemlich gefühlloser Kommentar, findest du nicht?


KlausM antwortete am 23.08.02 (11:44):

@ Magret
Selbstmord durch -vor den Zug werfen-. Furchtbar !
Mir tun die Lockführer leid, die so etwas verkraften müssen.
So gesehen ist Selbstmord keine Problemlösung, sonderen eine Problemverschiebung auf andere Menschen.
Aus dieser Sicht heraus ist Dein Beitrag ein wertvoller!
Klaus


Margret antwortete am 23.08.02 (16:10):

@Claudia
nicht jeder Schwerkranke liegt fest im Bett.
Gruß Margret


Karin B. antwortete am 24.08.02 (17:37):

Liebe Träne,

dein Nick läßt mich vermuten daß Du den Gedanken hegst aus dem Leben zu gehen.
Lasse Dir gesagt sein daß nichts schrecklicher für die Familie ist, als wenn die Kripo um Einlass bittet um mitzuteilen, daß ein Mensch den man nahe stand Suizid verübt hat.
Der Gedanke mag durchaus für diese, der/die einen Suizid in Betracht zieht reizvoll sein sich zu sagen, wenn ICH es tue dann habe ICH meine Ruhe und bin von Kummer und Sorgen befreit. Hast Du jemals daran gedacht daß Du die, die Dich lieben damit auf grausame Art und Weise strafst, weil diese sich immer und immer wieder nach dem Warum fragen und letztendlich u.U. psychisch erkranken?
Ich biete Dir, ebenso wie Pilli ein Gespräch an, um Dir aus der Sicht einer Betroffenen nahe zubringen, wieviel Egoismus in dieser Suizidabsicht steckt, ebenso suche dringend Hilfe bei einem Psychologen der Dir zur Seite steht.
Ich wünsche Dir vom Herzen daß Du die Kraft aufbringst es NICHT zu tun.
Karin


Felix antwortete am 24.08.02 (18:11):

Selbsttötungsabsichten, die geäussert werden oder Suizidversuche mit untauglichen Mitteln sind unüberhörbare Hilferufe. "Seht und merkt ihr eigentlich nicht, dass es mir schlecht geht?" "Hilfe!!!!".
Ich kenne die konkreten Umstände nicht, die dich zur Verzweiflung treiben. Gib nicht auf! Suche ein Gegenüber, das dir zuhören kann .... vielleicht auch ein Profi! Manchmal hilft auch ein Telefongespräch .. wie bei uns in der Schweiz "Die dargebotene Hand" ... manchmal kann ein solches Sorgentelefon auch Vermittlungsaufgaben übernehmen ... versuchs einmal!


66 Jahre antwortete am 25.08.02 (08:54):

Liebe Träne,
vor 3 Jahren stand ich davor, einen Suicid zu begehen.

Ich sage bewußt nicht, "wollte ich", denn eigentlich wollte ich das nicht. Eine Zeitlang hielt mich der Gedanke an meinen Hund davon ab, denn den hätte ich zuerst umbringen müssen. Ich geriet in eine völlige Antriebslosigkeit, in der ich zwar ständig darüber nachdachte, wie ich "es" am besten tun könne, die mich aber wohl auch etwas davon abhielt, "es" überhaupt zu tun.
Eines Tages packte ich einen Koffer, gab meinen Hund zu einer Freundin und begab mich selbst in eine Psychiatrische Klinik, in der ich 6 Wochen lang lieb. Danach verließ ich die Klinik auf eigenen Wunsch, weil ich mich dazu zurückgefunden hatte, daß ich keinen Suicid begehen werde.

Heute bin ich froh, "es" nicht getan zu haben. Ich nehme eine geringe Menge Medikamente ein und habe in einem (ambulanten) Psychiater einen Gesprächspartner "wenn's 'mal wieder schlimmer wird". Aber ich brauche ihn nur selten und kann mich auch wieder freuen.

Ich wünsche Dir, einen "anderen" Weg gehen zu können!


schorsch antwortete am 25.08.02 (10:09):

Als Erstes möchte ich meine hier auch schon geäusserte Meinung sagen, dass ich zwar meine Geburt nicht verhüten konnte, nun aber, da keiner mehr zu befehlen hat, mir das Recht herausnehme, dieses Leben zu beenden wann, wo und wie ich will.
Als Zweites aber: Ich kam schon in einige Situationen, die mich fragen liessen: Ist nun der Zeitpunkt gekommen, an dem mein Weggang mehr bringt als mein Hiersein? Dann zogen vor meinem geistigen Auge all jene Menschen vorbei, denen ich durch mein Hiersein nützen konnte. Und so ist eben noch bei jedem Abwägen dieser Plus- und Minuspunkte die Einsicht durchgekommen: Ich bleibe noch ein Weilchen hier!


Träne antwortete am 26.08.02 (16:08):

@ ALLE

Grösstenteils haben mich eure Antworten berührt\interresiert\nachdenkich gemahct
doch eins MUSS ich jetz mal klarstellen... ich habe nicht vor mich umuzbringen und hatte es auch nicht vor ich glaube ihr habt mich alle missverstanden, es tut mir leid , wenn ihr euch deswegen viele Gedanken gamcht habt oder ähnliches...


sprachlos antwortete am 26.08.02 (16:38):

Liebe Träne,ich bin sprachlos.
Spätenstens nach Pilli's sehr menschlichem Angebot hättest Du aufklären sollen, daß Du nicht daran denkst- freiwillig aus dem Leben zu scheiden.
Wie Du gelesen hast, haben sich sehr vielen Menschen Sorgen um Dich gemacht... !!!!
Wenn Du es richtiggestellt hättest, wären die Beiträge nicht so sehr auf Deine Person bezogen gewesen.
Aber vielleicht hast Du es genossen ?


Felix antwortete am 26.08.02 (17:12):

War nicht fair von dir ... du hättest sofort reagieren müssen!


Träne antwortete am 26.08.02 (18:27):

@ Alle

ich hab die Beiträge erst gelesen....
und dann sofort reagiert
ausserdem habe ich meine Frage

also ist meine Frage , wenn ein Mensch einfach kein Glück und keien Freude in seinem Leben empfindet obwohl er schon so viel ausprobiert hat , ob nun der Selbstmord eine ernstzunehmende Möglichkeit darstellt oder nicht


so geschrieben , dass sie nichts mit mir zutun hat
, dass es so passiert ist tut mir leid , und ich habne es sicher nicht genossen... glaubt mir son scheiss hab ich nich nötig und ich bin auch nicht der Typ , der andere gezilet verarscht und sich dann wegen ein bischne " aufmerksamkeit" gut fühlt


hl antwortete am 26.08.02 (20:20):

Ist es nicht ein Grund zur Freude, dass die Fragestellerin nicht an einen Suizid denkt?


pilli antwortete am 26.08.02 (22:41):

@ Träne

da ich oft und gerne die nacht zum tage mache, hat mich die zeit nicht gereut, die ich dir anbot. :-)

schwierig finde ich den zeitpunkt deiner info "@ Alle"


Träne antwortete am 27.08.02 (01:07):

1: bin ich ein Junge
2: des mit dem " nicht nötig haben " war auf sprachlos bezogen , dass ich es sicher nich nötig habe es zu genießen , wennn andere mir helfen wollen...
3: hab ich ja nicht gewollt , dass es so läuft , dass jeder denkt ich währre soezit gefährdet also tut bitte auch nicht so

ich kann euer ergerniss durchaus verstehen , trotzdem war es ein Missverständniss , dass jettz wohl aus der Welt geschft ist, hoffe ich...


8 antwortete am 27.08.02 (14:45):

Ich habe den Eindruck, daß in diesen Foren ein paar menschliche, noch jugendliche Viren herumziehen. Und der/dem "Träne" rollen die Tränen vor Lachen herunter.

"Son Scheiß" ist die Redeweise einer bestimmten Altersgruppe.


Träne antwortete am 27.08.02 (17:10):

@ 8

Ja ich bin erst 16 , dass bedeutet aber sicherlich nicht , dass ich infantiel bin ....
und cih finde diese Angelegenheit sicher nicht lustig, sonst hätte ich sie ja nicht aufgeklärt
und nur , weil ein mensch eien bestimmte redeweise hat , ist er noch lange nicht ignorant oder sonstiges
und wenn du diese Menschen dann als Viren bezeichnest , dann zeugt das nur von deiner prufunden Ignoranz und engstirnigkeit


Sophie antwortete am 28.08.02 (21:56):

Ich finde Träne hat Recht** Und er hat auch das Recht dazu sich zuverteidigen** es stimmt schon das er die sache ein wenig spät klargestellt hat, aber es ist ja nicht seine schuld wenn ihr das in den falschen Hals kriegt** und ohne diese kleine Verwirrung wären sicher nicht so viele interessante beiträge gekommen**
P.S die antwort von Angelika hat mir sehr gefallen***


TRäne antwortete am 29.08.02 (01:53):

danke sophie

und ich hab das Sicher nicht mit absicht gemacht....