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THEMA:   "Nebenwirkungen" des Hochwassers

 13 Antwort(en).

Geli begann die Diskussion am 22.08.02 (14:51) mit folgendem Beitrag:

Was sagt Ihr denn zu solchen (und ähnlichen) Meldungen, wie ich sie gerade in orf.at gefunden habe? Wie aus dem Schlußsatz hervorgeht, soll es ja in Deutschland keine derartigen Probleme geben (vielleicht, weil die Aufräumphase noch nicht überall so richtig begonnen hat?).

"Nach den Fluten werden die Menschen in den österreichischen Katastrophengebieten jetzt auch noch von windigen Geschäftemachern und Plünderern heimgesucht.

Die Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich warnt etwa im "Standard" vor "Finanzberatern" und privaten Kreditvermittlern, die vermehrt ihre fragwürdigen Dienste anbieten.

Einen Schritt weiter geht Thomas Berghuber von der Schuldnerberatung Oberösterreich, der selbst von allzu schnellen Entscheidungen für die als "Hilfe" angebotenen billigen Kredite der Banken abrät. Die Angebote sollten verglichen und außerdem sollte nachgerechnet werden, ob sich die Rückzahlung des ausgeliehenen Geldes auch wirklich ausgeht.

Auch von Vertretern, die von Haus zu Haus pilgern und etwa untaugliche Trocknungsgeräte zu überhöhten Preisen anbieten, wird berichtet.

Vor allem bei teuren Anschaffungen sollte man sich hier eher auf den Baumarkt des Vertrauens verlassen. Zahlreiche Geräte, die Schäden des Hochwassers beheben helfen, werden derzeit verbilligt verkauft.

Bei der AK gingen zudem Meldungen ein, wonach ganze Hilfstrupps auf Pritschenwagen durch Ortschaften fahren und ihre "Hilfe" anbieten. Nach getaner Arbeit wird dann bis zu 1.000 Euro Entlohnung verlangt. Ein illegales Vorgehen, man solle auf keinen Fall bezahlen, raten die Experten der AK.

So genannte "Sperrmüllsammler" sind derzeit sowohl in Nieder-, als auch in Oberösterreich unterwegs. Sie nehmen großteils noch intakte Möbel mit, die zum Trocknen ausgelegt wurden. Gendarmeriebeamte schieben wegen des ausufernden Problems sogar schon Sonderschichten. Die Beamten appellieren aber auch an die Bevölkerung, mehr auf ihr Hab und Gut zu achten.

In Deutschland gibt es - zumindest offiziellen Angaben zufolge - kaum Kriminalität in Zusammenhang mit dem Hochwasser. Lediglich 38 schwere und acht leichte Fälle von Diebstahl seien bisher registriert worden."


Angelika antwortete am 22.08.02 (15:10):

Also ich denk mal, dass das ein "länderübergreifenes Problem" ist - Not und Katastrophen wurden zu allen Zeiten in allen Ländern ausgenutzt. In Deutschland sind Fälle von Drückergruppen bekannt, die zB in Thüringen Zeitungsabos aufdrängen, deren Profit angeblich für die Betroffenen der Flutkatastrophe sind, es sind Plünderungen zwischen Dresden und Lüneburg bekannt, ausserdem die "legale Kriminalität" dass Sandsäcke (die leeren Säcke muss man kaufen, der Sand ist umsonst) statt für -,50€ für Wucherpreise von 5€ "verkauft" werden, ebenso schiessen in den Katastrophengebieten die Preise für zB batterien um ein Hundertfaches. Es haben sich auch schon Kriminelle unter Vorspiegelung angeblicher Sicherheitsmassnahmen in Wohnungen Einlass geschaffen und Brieftaschen geklaut, auf Volksfesten wird mit falschen Sammeldosen gesammelt usw usw usw ...

Das schlimmste ist sicherlich Plünderei und die kann gar nicht hart genug bestraft werden.


Geli antwortete am 22.08.02 (15:50):

@ "Namensvetterin" Angelika,

vor allem mit Deinem letzten Satz sprichst Du mir aus dem Herzen ! Es empört mich auch für alle Länder und für alle Zeiten gleichermaßen.
Nur ein schwacher (oder eigentlich gar kein) Trost, daß es in Deutschland jetzt nicht anders als in Österreich (und vermutlich in Tschechien) ist!


Almex antwortete am 22.08.02 (18:43):

Es gibt kaum etwas widerwärtigeres als das Ausnutzen von Notlagen, und sei es ein (unseriöser) Schlüsseldienst.
Viele Menschen kann ich verstehen, die ihre Wohnungen nicht verlassen wollen, denn vor Plünderern kann weder Polizei noch Bundeswehr schützen. Wird aber einer gefaßt: ein Rechtsanwalt wird soviele gute Gründe für die Tat finden, daß wieder einmal das Opfer der Dumme ist.


mulde antwortete am 22.08.02 (20:18):

Heute abend berichtete der MDR
im Raum Dresden seien Banken schon dazu übergegangen
Ihre Kunden an ihre Verpfichtungen zu erinnern.
Das finde ich perfiede.
Namen oder Banken hat man sicher aus besonderen Gründen
nicht genannt.
zur Zeit tagt das Bundeskabinett hoffen wir, das diese
etwas besseres beschliessen


eko antwortete am 22.08.02 (21:51):

Liebe Geli,

solche Vorkommnisse beschränken sich sicher nicht auf ein bestimmtes Land. Ich bin sicher, dass diese Fledderer auch bei den deutschen Flutopfern aufkreuzen werden und versuchen werden, sie über den Tisch zu ziehen.

Und leider werden sie auch da und dort Erfolg haben. Die Menschen stehen unter Schock, da sind sie leichter als sonst zu beeinflussen.

Die deutsche Zeitung mit den "großen Buchstaben" zeigte vorgestern ein Bild von zwei jungen Männern, die im Elbetal irgendwo Waschmaschinen klauen wollten, die zum Trocknen auf den Gehsteig gestellt worden waren.

Das sind unausweichliche Begleiterscheinungen und soviel Polizei kann man gar nicht aufstellen, um das zu verhindern.

Man kann nur hoffen, dass die Menschen sich soviel Überblick behalten haben, dass sie auf diese Bauernfänger und Betrüger nicht hereinfallen.


Klaus antwortete am 23.08.02 (09:43):

Für Fledderer sollte man die Prügelstrafe wieder einführen.
Bloß wer will sich mit solchem "Dreck" befassen?


Ullika antwortete am 23.08.02 (09:53):

Ich meine, gerade auf solche Fälle sollte die Solidarität ausgeweitet werden. Wenn solche Täter gefasst werden,gibt's nur eins: die Hucke voll. Und Banken, die ihre Kunden mahnen, sollten gemieden und die Konten aufgelöst werden.


KlausM antwortete am 23.08.02 (11:58):

@Mulde
In den Zeitungen war zu lesen, wer von Industrie und Handel seinen Beitrag für die Flutgeschädigten leistet und wie hoch diese Beiträge waren. Dabei wurden erhebliche Beträge genannt. Nebenbei wurde bemerkt, dass Banken und Sparkassen keine Gebühren für Einzahlungen verlangen. Diese Großzügigkeit schreit zum Himmel, da die meisten won ihren Girokonto eine Spende machen und dafür sowieso Gebühren bezahlen. Das passt wiedereinmal ins Bild!
In Anbetracht der Summen die benötigt werden, werden die Banken die einzigen wirklichen Gewinner sein.

Es ist zu hoffen, dass die geschädigten Bürger der neuen Bundesländer gewitzt von den Erfahrungen direkt nach der Wende, nun nicht noch einmal auf Abzocker reinfallen.


christa antwortete am 23.08.02 (20:34):

ZDF hat eine Webseite für direkte Sachspenden eingerichtet, mit Bieten und Suchen. Wenn es funktionniert, wäre das keine schlechte Sache für Soforthilfe.

Internet-Tipp: https://www.ich-helfe-dir.zdf.de


8 antwortete am 24.08.02 (08:05):

Weiß jemand, w o h i n man Kleidung, Hausrat u.v.a. für die Betroffenen schenken kann, wenn man z.B. in Norddeutschlamd wohnt?


Tessy antwortete am 24.08.02 (18:56):

Hallo 8,

unter dem o.g.Link kannst du eingeben was du für 0 € abzugeben hast und dann meldet sich (oder auch nicht) jemand der es brauchen kann. Hermes-Versand sorgt kostenlos dafür daß die Ware zum Betroffenen kommt.

Gruß
Tessy


hedwig antwortete am 25.08.02 (09:11):

Gestern, 24., hieß es im Rundfunk, daß die Kosten für Sandsäcke auf 70 cent erhöht worden seien und Geschäftemacher Profit draus schlügen. Näheres wurde nicht genannt, aber noch, daß die gut gemeinten Spenden (von uns)
für Kauf der Sandsäcke verwendet würden....
Bei der Adresse "ich-helfe-dir.zdf.de" kann man sich einreihen in die Liste der Sach-Anbieter, doch schrieb ich,
ob man jemand "kriegen" könne, der, wie im tv gezeigt, alles verlor, wie eine Familie Kesler, 3 Kinder, oder ähnliche. Ich will nun gern persönlich helfen, wenn ich jemanden finde.


8 antwortete am 25.08.02 (09:18):

Danke Tessy.