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THEMA:   Regenwald

 9 Antwort(en).

Eddie begann die Diskussion am 19.07.02 (10:52) mit folgendem Beitrag:

Liebe Freunde,
Gestern Abend habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen dem zu entnehmen war, dass die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben:
Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m˛ Urwald retten.

Darum habe ich kurzfristig beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.

In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloss ich, auch meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen. Ich überwand meine „Abneigung“ gegen promillehaltige Getränke und begann mit der Rettung.

Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Quadratmeters Regenwald beschäftigt war, kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung, wie tausend andere Umweltschützer vor mir auch:
Ich stieß auf völliges Unverständnis.
Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht verstehen, dass man eine so große Aktion wie die Rettung der Natur nicht aufschieben kann.
Da sie in keinster Weise einsichtig war und "Mann" bereit sein muss, für die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.
Ganz in der Nähe besuchte ich ein Gasthaus. Dort traf ich gut ein halbes Dutzend Umweltler, die bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer Kontinente beschäftigt waren. Schnell war ich aufgenommen. Einige bestanden darauf, neben dem Urwald auch andere Gebiete zu retten sowie den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu Unterstützen.
Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, dass sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen.
Welch eine Erfahrung!
Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:

„Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt ist, werdet Ihr feststellen, dass Greenpeace nachts kein Bier verkauft.“


In diesem Sinne liebe Freunde lasst uns gemeinsam in die kleine Kneipe am Waldrand gehen, und etwas für die Umwelt tun.
Ich hoffe doch, dass ihr alle dabei seid.
Eddie


E-l-e-n-a antwortete am 19.07.02 (11:57):

Oh Eddi, wie gut zu wissen, dass es noch Menschen mit solchen Idealen gibt, wie du sie uns aufgezeigt hast.

Was erhalte ich in/auf der Welt, wenn ich Wein trinke? Würde mich so gern an etwas beteiligen, was meinem Geschmack entspricht.

Ich rette mit meinen in Spanien gezahlten Steuern zur Zeit die Insel "Pertejil", zwar nur knapp 1 m3 gross und bestehend aus Felsen, aber die dort lebenden Ziegen scheinen glücklich zu sein.

Frage mich jedoch wovon die leben, wenn dort nur felsiger Boden ist?

Allerdings gefällt es mir überhaupt nicht wenn ich von meiner Terrasse aus, die Kriegsschiffe vorbei fahren sehe.

Bei wem kann ich unterkriechen, wenn´s hier so richtig los geht, was ich natürlich nicht hoffe *grins*.


schorsch antwortete am 19.07.02 (12:47):

Dein Engagenement in allen Ehren, lieber Eddie. Ich hoffe nur, dass Du vor lauter Freude am Bier trinken noch Zeit hast zu überlegen, wofür Du trinkst (;--)))))


ich antwortete am 19.07.02 (13:49):

Ich finde solcherlei Späße nicht besonders witzig. Ich habe diesen text mal per Mail erhalten.
Ich finde, die Erhaltung des Regenwaldes ist eine wichtige Sache, die man nicht so lächerlich machen sollte. Keine Ahnung, ob das, was in dem Werbespot "versprochen" wird, auch eingehalten wird. Meines Wissens nach, ist der Spot schon verboten wurden - aus genau dem Grund...
Das hat jetzt nicht mit dem Verfasser dieses Beitrages zu tun!


Johannes antwortete am 19.07.02 (17:06):

Also, ich fand ja nun die Geschichte von Eddie außerordentlich witzig und wollte ihm schon zu dieser Schriftstellerei gratulieren, bis ich entdeckte, daß sie auf irgendeinem anderen Mist gewachsen ist, Adresse siehe unten (und auch das wird vielleicht nicht die Quelle sein, im Internet verbreitet sich so etwas schnell).

Abgesehen davon: ich finde schon, daß man auch ernste Dinge von einer humoristischen oder karikaturistischen Seite her betrachten kann, das steht nicht zur Ernsthaftigkeit eines Anliegens im Widerspruch. Dazu kommt, daß die Werbekampagne eine zu eindeutige Marketingmasche ist, als daß sie ernst genommen werden könnte - warum nicht gegen Derartiges aufbegehren?

(Internet-Tipp: https://www.familie-ahlers.de/witze/rettet_den_regenwald.html)


Christine antwortete am 19.07.02 (17:20):

Da kann ich nur sagen: Alter Hut. Der Beitrag geistert seit ca. 4 Wochen durch alle Foren - immer noch wird "Greenpeace" genannte, obwohl es sich um den "WWF" handelt, auch sonst nichts Neues!
Christine


Felix antwortete am 22.07.02 (17:05):

@Eddie .... leider ist dein Beitrag schlecht für eine gute Sache!


Leser antwortete am 27.07.02 (09:56):

Der Werbespot ist n i c h t verboten worden. Jetzt hört man, wieviel eingegangen ist und wieviel Regenwald betreut werden wird.
Und ich halte Günter Jauch nicht für so bescheuert, daß er sich für einen reinen Werbegag zur Verfügung stellt und lauter Lügen erzählt.


Wolfgang antwortete am 27.07.02 (13:02):

Besser ist es, über den Regenwald zu reden und noch besser, etwas für seine Erhaltung zu tun... Dass die Krombacher Brauerei und Günter Jauch etwas taten, war gut...

Mit ganz anderen Mittel wird vor Ort gekämpft. Der Regenwald ist ein begehrtes Objekt für international agierende Unternehmen. Sein wirtschaftlich verwertbares Potential soll ausgebeutet und vermarktet werden. Menschen, die sich den Profiteuren in den Weg stellen, leben gefährlich.

So auch Bartolomeu Morais da Silva von der Federation of Agricultural Workers of Para (Fetagri-PA). Da Silva wurde vor ein paar Tagen verschleppt, gefoltert und ermordet. Dahinter stecken Todesschwadronen, ins Leben gerufen und finanziert von Grossgrundbesitzern und ihren Agenten im brasilianischen Verwaltungs- und Regierungsapparat. Da Silva ist ermordet worden, weil er den Regenwald retten wollte und sich einsetzte für anständige Lebensbedingungen für Landarbeiter und kleine Farmbesitzer.

Hier könnt ihr euch an einer Protestaktion von "Rettet den Regenwald e. V." beteiligen (danke, Herrmann, für den Tipp):

Wieder Mord im Amazonas
Kämpfer für den Regenwald in akuter Gefahr
https://www.regenwald.org/new/aktuelles/eilaktion/protestmailmord.htm

Die International Confederation of Free Trade Unions (ICFTU) hat schon ein Protestschreiben an den brasilianischen Präsidenten geschickt:

Letter of Protest:
Brazil Trade Unionist Tortured To Death
https://www.unions.org/NewsItem/news2.asp?ID=1484

(Internet-Tipp: https://www.regenwald.org/new/aktuelles/eilaktion/protestmailmord.htm)


schorsch antwortete am 27.07.02 (14:24):

Ein Schweizer namens Manser hat Jahrzehnte lang mit den Ureinwohnern des Regenwaldes gelebt und für ihre Anliegen gekämpft. Einmal landete er mit einem Gleitschirm in der Hauptstadt, um die Bevölkerung auf die Anliegen der Ureinwohner aufmerksam zu machen. Er wurde auf die Todesliste gesetzt. Seit etwa einem Jahr wird er vermisst.....
Wir alle haben es in der Hand mitzuhelfen gegen den Raubbau am Urwald: Jedes Mal, wenn wir Möbel kaufen, die Verkäufer genau nach dem Ursprung des Holzes fragen - und wenn es Holz aus dem Urwald ist, NICHT kaufen. Und wir können unsere Kinder und Enkel sensibilisieren für den Schutz des Urwaldes. Denn dieser gehört - wie die Weltmeere - zur Lunge unserer Erde. Wollen wir denn unseren Kindern eine kaputte Lunge hinterlassen?
PS. Ich bin nicht Mitglied einer Umweltschutzgruppe. Aber ich denke, mit einem jährlichen Obolus an diese können wir uns kein ruhiges Gewissen erkaufen!