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THEMA:   Kinnhaken

 28 Antwort(en).

Ingie begann die Diskussion am 17.07.02 (10:03) mit folgendem Beitrag:

Ehemann versetzt Frau im Streit Kinnhaken.

So lautete eine Meldung in unserer Lokalzeitschrift.
Ein 50 jähriger Mann hat seiner Ehefrau anlässlich eines nichtigen Streites in der gemeinsamen Wohnung einen Kinnhaken versetzt.
Wie die Polizei gestern berichtete, zeigte dieselbe ihn an, verließ vorerst die Wohnung, nahm sich einen Rechtsanwalt und betreibt nun vor Gericht die Wohnungsüberlassung gegen den Nochehemann.

Die Frau beweist „Zivilcourage“, oder?


schorsch antwortete am 17.07.02 (10:08):

Ja! Aber was da wohl alles vorher geschah?

Auf die Gefahr hin, dass da jemand annehmen könnte, ich würde das Thema bagatellisieren (was aber gar nicht stimmen würde), dieses Witzchen:

"Woran ist denn deine erste Frau gestorben?"
"An einer Pilzvergiftung."
"Und deine zweite?"
"An einer schweren Wunde am Kopf..."
"Wie das?"
"Nnaja, sie wollte die Pilze nicht essen...!"


Volker antwortete am 17.07.02 (11:46):

So verhalten sich doch viele Frauen.
Natürlich gibt es auch solche, bei denen Verprügeln eher zum Sexualbereich gehört und "nicht als störend wird empfunden" (Eugen Roth?) :-)


DorisW antwortete am 17.07.02 (12:18):

Sicher verlassen mehr Frauen als früher ihre gewalttätigen Ehemänner. Aber nach wie vor haben viele nicht den Mut oder die Kraft, aus solcher männlicher Behandlung die Konsequenzen zu ziehen. Ich gratuliere dieser Frau zu ihrem Entschluß! Vieles kann man mit gutem Willen wieder gutmachen, verzeihen und ausräumen, aber Prügel braucht sich wirklich niemand gefallen zu lassen!
(Bis auf Kinder :-((( )


eine geschlagen antwortete am 17.07.02 (12:25):

Zu diesem Thema könnte ich ein ganzes Buch schreiben und ich kann dieser Frau nur gratulieren die Konsequenz gezogen zu haben. Ich hab es leider erst nach 15 Jahren geschafft.
Jede Frau sollte sofort gehen, denn es bleibt nicht bei diesem einenmal.


Ingie antwortete am 17.07.02 (12:32):

Diese Antwort gefällt mir!
Warum hast du den Nick "eine geschlagen"?
LG Ingie


Zweifelnde antwortete am 17.07.02 (12:35):

Ja Schorsch, zuerst die Frage, weiß man, was da vorher alles geschah. Wenn man den wiedergegebenen Zeitungsartikel liest, dann kommt eher die Vermutung auf, daß dieser Kinnhaken wohl sehr willkommen war, scheint doch dadurch der Weg geebnet, endlich die Wohnung für sich alleine in Anspruch nehmen zu können. Geschlagene Frau ist immer medienträchtig, aber man weiß nicht, mit welchen Mitteln geschlagene Frau den Mann derart zur Weißglut gebracht hat, daß er sich dazu hat hinreißen lassen. Ein Wiederholungsschläger scheint dieser Mann ja nicht zu sein, es wäre davon im Artikel sicher etwas zu lesen gewesen sein. Aggressivität und Brutalität in jeder Weise verabscheuungswürdig, man sollte aber beide Seiten hören, bevor man sich eine endgültige Meinung bildet.


sofia204 antwortete am 17.07.02 (12:39):

Einmal ist nicht keinmal, sondern einmal zuviel,


Geli antwortete am 17.07.02 (13:18):

@ sofia204

Ganz Deiner Meinung!


DorisW antwortete am 17.07.02 (13:24):

@"Zweifelnde" (ich würde dich lieber mit Namen ansprechen),
für ein differenziertes Urteil wüßte ich auch gerne mehr über die Hintergründe. Die werden wir mit Sicherheit nicht erfahren. Aber das ändert nichts daran, daß Schlagen für mich jenseits einer Grenze liegt, deren Überschreiten einen nicht wieder gut zu machenden Schaden darstellt.
Sofia hat es auf den Punkt gebracht!


Hermann Penker antwortete am 17.07.02 (14:18):

Wie wehrt man sich gegen seelische Grausamkeiten? Gibt es nicht Möglichkeiten, durch ständige Nadelstiche schließlich auch den friedfertigsten Menschen zur Weißglut zu bringen. Ich kenne einen Fall, in dem eine Frau sich auch in ihrer Nachbarschaft dazu bekennt, dass sie ihren Mann ruinieren will. Sie ist Quartalsäuferin, hat sich kaum um das Kind gekümmert, und kocht nur in den seltensten Fällen. Sie ruft am Arbeitsplatz an und fragt, wie man so einem Menschen Arbeit geben kann. Und er: Er lässt sich nicht scheiden, weil er sagt, wir haben gute Zeiten miteinander verlebt, ich lass sie jetzt nicht im Stich.
Urteilen sollte man in Fällen, wo man höchstens von einer Seite etwas erfährt, nicht. Frauen haben oft Recht, aber Naturgesetz ist dies doch keines.
MfG Hermann


Nuxel antwortete am 17.07.02 (14:54):

Bin der gleichen Meinung,wie sofia

Aber,wir wissen nicht,ob möglicherweise die Geschlagene eine böse Xanthippe ist,die ihren Mann nicht zum ersten Mal zur Verzweiflung trieb--

Ich liess mich ganz gewiss nicht schlagen! Würde das aber auch nicht herausfordern!


Korrekturmaschine antwortete am 17.07.02 (14:58):

Ingie,
sie wollte sicher schreiben "eine geschlagene"


Nazareth antwortete am 17.07.02 (15:43):

Also das ist so eine Sache - das mit "mir ist die Hand ausgerutscht".

Sollte das eine absolut einmalige Reaktion auf eine Extremsituation gewesen sein könnte man sagen man läßt es auf sich beruhen.
Jeder kennt seinen Partner und kann ihn einschätzen - wenn man nach jahrelanger oder gar jahrzehntelanger Ehe weiß daß der Partner zeit seines Lebens zartfühlig war und sich immer was Gewalt in der Ehe begrifft korrekt verhalten hat und auch ansonsten immer Gewalt als Lösungsart abgelehnt hat - könnte ich mir vorstellen die einmalige Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.

Bin aber trotzdem der Meinung das es demütigend für eine Frau ist und ein bitterer Beigeschmack bleibt.

Sollte sich jedoch herausstellen daß der Partner dazu neigt Probleme mit Gewalt zu lösen würd ich empfehlen das die betreffende Person sich ein neues Nudelholz zulegt oder zumindest klare Reaktion losläßt - Tür auf - gewalttätiger Mann raus - Tür zu.

Nazareth


Ursula J. antwortete am 17.07.02 (15:51):

Hallo Zweifelnde u. Hermann,
ich wurde auch schon von einem Mann zur Weißglut gebracht und habe ihn deswegen nicht geschlagen. Warum soll das eine Möglichkeit für Männer sein, nur weil sie den Frauen (in der Regel)körperlich überlegen sind oder warum sonst?


Hermann Penker antwortete am 17.07.02 (16:17):

Liebe Ursula! Mein Beitrag war ein Erklärungsversuch und keine Rechtfertigung einer Handgreiflichkeit. Ich bitte aber zu bedenken, dass es auch schon Freisprüche vor Gericht gegeben hat, weil der Richter erkannte, dass der Rechtsbruch aus "begreiflicher Erregung" geschehen ist. Allein der Umstand, dass jemand weiblichen Geschlechtes ist, macht nicht ein Unschuldslamm daraus. In vielem verhalten sich die "Erwachsenen" noch immer wie Kinder. Zwischen Kindern kommt es oft zu handfesten körperlichen Übergriffen, wenn einer einer verbalen Auseinandersetzung nicht gewachsen ist. Auch das ist keine Entschuldigung sondern ein Erklärungsversuch. Anbrüllen und Schlagen sind oft die Reaktion auf Hilflosigkeit oder Ausweglosigkeit. Schlimm, wenn ein Partner mit dem anderen so umgeht, und dessen Zwickmühle vielleicht nicht einmal erkennt.
MfG Hermann


Petrone antwortete am 17.07.02 (16:54):

Ich billige den Kinnhaken natürlich nicht - aber - ein keifendes Weib mit einer wahnsinnig schnellen Zunge kann einen Man auch zur Raserei bringen. Ich mißbillige auch das!


eine geschlagene antwortete am 17.07.02 (17:19):

Ingie
sollte tatsächliche "eine geschlagene" heißen. Und warum kein Nickname, weil mich zuviele kennen. Ich habe einfach keine Lust auf Diskussionen von Menschen die, die Hintergründe nicht kennen, wie gesagt es wäre ein Buch wert.


schorsch antwortete am 18.07.02 (10:46):

@ "...eine geschlagene antwortete am 17.07.02 (17:19):

Ich habe einfach keine Lust auf Diskussionen von Menschen die, die Hintergründe nicht kennen, wie gesagt es wäre ein Buch wert...."


Ich habe den umgekehrten Weg eingeschlagen - habe den Angriff dem ewigen Stillehalten vorgezogen. Es wurde ein Buch daraus - und dann war meine Seele erleichtert. Aber erst nach der Scheidung!

Es gibt nämlich auch die andere Seite der Medaille: Nicht nur Frauen werden von ihren Männern geschlagen, sondern umgekehrt auch. Aber welcher "rechte Mann" gibt schon gern zu, dass er ein Waschlappen sei, der sich von seiner Frau verprügeln lasse?


Johanna3 antwortete am 18.07.02 (12:20):


Wieder einmal der Schorsch, der alles schon erlebt hat, und natürlich wurde ein Buch daraus.
Jaja und Regengrüße von Johanna3


Henning antwortete am 18.07.02 (12:47):

Johanna3,
laß uns doch erst einmal das Buch von Schorsch lesen. Vielleicht erfahren wir dort, weshalb Schorsch sämtliche Lebens-Situationen schon einmal durchstanden hat - oder aber: wie alt er ist, um für so Vieles Zeit gehabt zu haben.


Nuxel antwortete am 18.07.02 (13:25):

Beim Briefesortieren fand ich etwas,das mir eine meiner Töchter mal sandte:

Glaubt bloss nicht,ihr kriegt mich klein

heute
bestimmt nicht

morgen
naja,vielleicht

und an einem besonders dummen Tag sicher

ABER:
den verrat ich euch nicht!

von a. Schwarz--wer das auch sein mag,den Spruch kann ich immer mal wieder brauchen!


Johanna3 antwortete am 18.07.02 (15:59):

Lieber Henning, ja, vielleicht sollten wir das tun. Aber wir würden zusammenbrechen darüber, das ein einzelner armer alter Mann alles und jedes persönlich erlebt hat. Und seine liebe Frau nicht zu vergessen.
Vielleicht macht's der Dauerregen, daß ich etwas ungnädig bin.
Grüße von Johanna3 :-))))))


maggy antwortete am 19.07.02 (13:19):

@ Johanna3
Als ich deinen Beitrag gelesen habe und daraufhin einige von Schorsch, mußte ich dir irgendwie recht geben. Dieser Mann scheint tatsächlich bereits alles erlebt zu haben. Ist wirklich ungewöhnlich. Und dann noch ein Buch!! Überlege gerade,ob ich auch eines schreiben sollte??
Ich habe irgendwo gelesen, dass Schorsch dich nun persönlich kennenlernen möchte. Falls das geschieht, schau bitte in sein Buch und erzähle mir davon. Ich bin schon etwas neugierig, Danke.

Lieben Gruß von maggy


Ursula J. antwortete am 19.07.02 (16:42):

Ohne Sticheleien scheint es wohl gar nicht mehr zu gehen.


Barbara antwortete am 19.07.02 (23:55):

Hallo Schorsch,

apropos "Kinnhaken".... Lass Dich nicht provozieren.
Da stehst Du doch einfach drüber.


schorsch antwortete am 20.07.02 (13:25):

Es gibt Menschen, die erleben das Erlebte bewusster als andere. Vielleicht bin ich einer von ihnen?

Und:

Menschen, die mal lange Zeit "unten durch" mussten, haben meist mehr zu erzählen als andere, die in einer harmonischen Familie aufwuchsen und später eine harmonische Beziehung fanden. Ich neide dies niemandem. Warum sollte ich aber aus dem Schatz meiner Erfahrungen nicht das eine oder andere Beispiel hier einbringen? Ist dies denn schlimmer als die vielen Herumhackereien, die wir - leider - in letzter Zeit immer wieder lesen müssen in unserem Forum?

Noch eine Bemerkung an "J3". Wenn Dir meine Schreibereien so auf den Keks gehen, wäre es doch einfach, diese zu überspringen. Schliesslich steht mein Name immer dabei (so heisse ich wirklich) und ich verstecke mich nicht laufend hinter neuen Anonymitäten.


Geli antwortete am 20.07.02 (13:52):

Hallo Schorsch,
unter welchem Titel gibt es das hier so oft erwähnte Buch (oder sind es mehrere?), und wo?


Charlie antwortete am 20.07.02 (15:49):

@ schorsch

Gut, dass du darauf aufmerksam gemacht hast. Ein langes und schwieriges Leben beinhaltet eben Vieles, was andere sich nicht einmal vorzustellen wagen.

Ich gehöre auch zu denen, die auf einen, leider nicht immer guten, Erfahrungsschatz zurück blicken können,- aber heute geht es mir gut.

Lass´dich bitte von MiesmacherInnen nicht verschrecken, wäre schade um deine oft auch witzigen Beiträge.