terbrochen wurde, kam nicht mehr zustande. Ein vom Endsieg über-
zeugter Lehrer faselte dauernd von irgendwelchen Wunderwaffen. A-
ber kaum einer von uns Marinehelfern ließ sich dadurch noch beein-
drucken.
Zunehmend ging alles drunter und drüber - im kleinen wie im gro-
ßen. Meine anfängliche Begeisterung war längst verflogen und hatte
tiefer Resignation Platz gemacht. Bezeichnend für meine Grundstim-
mung war die herbe Enttäuschung, als ich erfuhr, daß ein Attentat auf
Hitler fehlgeschlagen sei. Mein erster Gedanke damals war: Hätte der
Anschlag Erfolg gehabt, wäre das Ende des schrecklichen Krieges
wohl nahe gewesen. Es mag zu dieser Zeit immer noch junge Men-
schen gegeben haben, die inständig hofften, als Helden den Krieg ge-
winnen zu können. Ich zählte ganz gewiß nicht zu ihnen, denn ich
ahnte nicht nur, ich wußteganz einfach: der Krieg war endgültig verlo-
ren! Mit dieser Erkenntnis wurde mir klar, daß nun auch meine Kind-
heit ebenso endgültig und unwiderruflich der Vergangenheit angehör-
te.
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