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Auch ich gehöre zu dieser Familie. Am 1. Mai 2001 wurde
ich aus einem Tierheim im Vogtland geholt, als ich gerade 1 Jahr alt war.
Ich bin kein Reinrassiger, mein Vater war ein Terrier und meine Mutter ein Jagdhund.
Die Größe habe ich von meinem Vater und mein Aussehen ist das meiner
Mutter. Auf den Namen Kurt oder Kurti wollte ich in der ersten Zeit nicht hören. Aber
mein Herrchen blieb hartnäckig und so habe ich eines Tages
nachgegeben und ihm zuliebe auf den Namen Kurt gehört.
Ich muss meinem Herrchen jetzt viel Freude machen, denn ich werde
stets gelobt und bin aber auch sehr gehorsam geworden. Mit der Rasse Schäferhund habe
ich nicht viel im Sinn, weil ich mal von einem solchen Ganoven gebissen
worden bin und über dem Auge eine tüchtige Schramme davon getragen habe.
Es ist ja auch beschämend, wenn man bei einer Rangelei den Kürzeren ziehen
muss und für einige Zeit nur aus einem Auge die Welt betrachten kann.
Bei meinem vorhergehenden Herrchen wurde ich zum schnellen laufen erzogen.
Dauernd musste ich einem Fuchsschwanz hinterher rennen, der an einem Seil
hing. Bekommen habe ich ihn nie. Ich war also mal auf einer Rennbahn und man
bezeichnete mich als "Dandy". Von meinem Wesen her bin ich aber
sehr friedlich. In der ersten Zeit, als mein jetziges Herrchen mit mir
spazieren gegangen ist, habe ich ihm gezeigt, wer mit wem geht. Auch heute noch,
wenn ich zum schnellen laufen aufgefordert werde, ist unser Garten viel zu klein.
Ich rase dann mit angelegten Ohren wie ein Windhund ein paar Runden um die
Garage. Auch
wenn wir mit dem Auto mal unterwegs waren und auf der Heimfahrt sind, dann
weiß ich genau, wann wir an der Stelle sind an der ich raus gelassen werde.
Auf den letzten 1000 Metern, zeige ich ihnen aber was eine Harke ist. Mit fast 40
km pro Stunde bin ich dem Auto immer um eine Nasenlänge voraus.
Vorausgesetzt, ich sehe nicht zufällig einen von denen hinter einem
Gartenzaun, die so aussehen wie der, der mich damals gebissen hat. Dann aber
habe ich ein großes Maul, denn ich bin ja draußen und der ist drin! Oder ich
muss mal das Bein heben, dann allerdings bremst Herrchen kurz ab, doch habe
ich ihn schnell wieder überholt. Seit ein paar Wochen haben wir ein anderes
Auto, vor allem musste ich mich erst an die Farbe gewöhnen. Die ersten paar
male bin ich einem entgegenkommenden Auto hinterher gerannt, Weil es
rot war, habe es aber dann doch mitbekommen und kehrt gemacht. Das
Auto was wir jetzt haben ist blau. Es ist allerhand, was mein kleiner Kopf
alles behalten muss.
Meinem Herrchen gefällt besonders an mir, dass ich kein Kläffer bin. Aber
wehe, ein Rüde, ganz gleich von welcher Rasse auch immer, kommt zu dicht an unseren Gartenzaun,
dann bin ich kaum zu halten. Ich steige dann steil hoch und ich zeige dann
auch dass ich bellen kann. Das Bellen eines ausgewachsenen Rottweilers kann
dann nicht besser sein.
In dem Bekanntenkreis meines Herrchens bin ich bestens
bekannt, denn oft bekomme ich nach einem Telefongespräch meines Herrchens
einen freundschaftlichen Klaps auf den Allerwertesten. Wenn bei uns mal
Besuch kommt, so finde ich sofort heraus, wer mich besonders mag, denn ich
finde immer die versteckten Leckerli in ihren Taschen.
Aber eines bereitet mir Kopfschmerzen, da ist noch der Renè den ich auch
sehr gern habe. In der ersten Zeit wusste ich nicht so recht auf wen ich
hören sollte, aber nun höre ich auf Beide. Der Renè spielt gerne mit mir
und das ältere Herrchen läuft jeden Tag mit mir etliche Kilometer durch den Wald,
was mir gut tut, aber ihm auch. Mein Schlafplatz ist in Renès Zimmer auf
einem Sessel und wenn er schlafen gehen muss, dann gehe ich natürlich mit.
Aber spätestens gegen 6:15 mache ich mir die Türen auf und gehe Herrchen
wecken. Er muss ja die Kinder aus den Federn schmeißen, weil sie zur Schule müssen und ich
will ja auch mal raus. Ich muss ihn immer erst mit der Nase in den Rücken
stupsen, ehe er
die Hand ausstreckt und mich tätschelt. Nun weiß ich, dass er gleich
aufsteht und ich kurz raus darf.
Noch bis vor 3 Wochen durfte ich noch alleine ohne Leine losspringen, wenn
es in den Wald ging. Jetzt aber werde ich angeleint, ob es Herrchen geärgert hat,
dass er ein paar mal rufen musste ehe ich zu ihm zurück kam von meiner
Schnuppertour im Gebüsch? Ich bin ja
auch meistens bis zu 100 m vor ihm hergelaufen, nun darf ich es nicht mehr.
Dabei rennen so viele andere Tiere kreuz und quer durch den Wald und ich
würde liebend gerne wieder hinter ihnen her rennen. Na ja, ich habe mich
nun erst einmal damit abgefunden. Wenn wir aber wieder aus dem
Wald heraus sind, dann darf ich die letzten 1000 m wieder frei laufen wie
früher. Dafür sind jetzt die Katzen nicht mehr sicher vor mir. Schade dass
immer so viele Zäune bei diesem Spurt im Weg sind. Irgendwie macht es sich
doch bemerkbar, dass meine Mutter ein Jagdhund war.
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