Die Pflege zu Hause ist dank diverser Leistungen und Hilfestellungen seitens der Pflegekasse für viele eine Alternative zum Pflegeheim. Sie beschreibt die Pflege eines nahestehenden Menschen in den eigenen 4 Wänden, der beispielsweise auf Grund eines Unfalls, auf Grund des Alters oder wegen anderer Ursachen zu einem Pflegefall geworden ist. Welche Vorteile die Pflege zu Hause gegenüber dem Pflegeheim hat, wie es um die Finanzierung steht und wie die Pflege abläuft. ©rawpixel | Pixabay.com
Diese Gründe sprechen für die Pflege Zuhause
Die Pflege zu Hause ist für den Pflegebedürftigen in der Regel die bessere Pflege, weil er in seinem gewohnten Umfeld gepflegt wird. Das bezieht sich nicht nur auf die Immobilie und die Räumlichkeiten, sondern vor allem auf die Angehörigen bzw. auf das persönliche Umfeld. Die soziale Struktur wird dadurch mitunter sogar gestärkt, weil die Angehörigen mehr Zeit mit dem Pflegebedürftigen verbringen, insbesondere, wenn man dank Pflegegeld im Job kürzertreten kann, ohne finanziell großen Verlust.
Unter welchen Voraussetzungen wird die 24h Pflege bezuschusst?
Mit Hilfe des sogenannten Pflegegeldes wird die Pflege zu Hause seitens der Pflegeversicherung bezuschusst, wenn sie durch einen selbst, beispielsweise durch einen Angehörigen oder durch eine so genannte 24h Pflegekraft, sichergestellt wird. Das Pflegegeld bekommt dabei der Pflegebedürftige, der es als Zeichen der Anerkennung den pflegenden Angehörigen weitergeben kann. Alternativ kann das Pflegegeld auch für eine 24h Pflege zu Hause verwendet werden. Das erhaltene Pflegegeld reicht zwar für die komplette Finanzierung einer 24h Pflege nicht aus, kann den Eigenanteil aber je nach Pflegegrad deutlich reduzieren. Das Pflegegeld staffelt sich in Abhängigkeit vom Pflegegrad folgendermaßen:
1. Pflegegrad: -
2. Pflegegrad: max. 316 € pro Monat
3. Pflegegrad: max. 545 € pro Monat
4. Pflegegrad: max. 728 € pro Monat
5. Pflegegrad: max. 901 € pro Monat
Ab Pflegegrad 2 bis 5 haben die Bedürftigen die Möglichkeit, einen
ambulanten Pflegedienst mit der Pflege zu betrauen. Die Pflege wird dann von examierten Pflegekräften unterstützt, die im Übrigen voll von der Pflegekasse als so genannte Pflegesachleistung finanziert werden. Dem Pflegebedürftigen stehen also je nach Pflegegrad Pflegegeld (Zahlung des je nach Pflegegrad zustehenden Betrages), Pflegesachleistungen (Beauftragung eines professionellen ambulanten Pflegedienstes) oder eine Kombination aus beidem zu. Bei Pflegegrad 1 lässt sich ebenfalls ein ambulanter Pflegedienst beauftragt werden, seitens der Pflegekasse muss dieser aber aus dem 125 Euro starken monatlichen Entlastungsbeitrag für den Pflegebedürftigen selbst bezahlt werden.
Der Vorteil eines ambulanten Pflegedienstes ist, dass dieser auch über die Grundpflege hinaus beauftragt werden kann. Der Nachteil ist, dass diese Pflegedienste zeitlich nur sehr limitiert die Pflege übernehmen können. Gerade wenn nur die Grundpflege und hauswirtschaftliche Tätigkeiten in der Pflege zu Hause benötigt werden, bietet sich eine 24h Pflege an. Der Vorteil: Die 24h Pflegekraft ist ständig vor Ort und rufbereit und kann quasi zu jeder Tageszeit einspringen.
Weiterhin gibt es seitens der Pflegekasse einen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro für die bauliche Anpassung der Immobilie, um die häusliche Pflege zu ermöglichen oder zu erleichtern oder um eine eigentlich pflegebedürftige Person dadurch wieder eine möglichst selbstständige Lebensführung zu ermöglichen. Genauere Informationen gibt es hier:
Link.
Wie läuft eine 24h Pflege mit einer Pflegekraft ab?
Eine
24h Pflege für Pflegebedürftige bedeutet nicht durchgehende Pflege, sondern je nach Bedarf bis zu 40 Stunden pro Woche. Zumeist kommen die 24h Pflegekräfte zwar aus dem osteuropäischen Ausland, z. B. aus Polen, der Slowakei, Rumänien oder Ungarn. Die arbeitsrechtlichen Bestimmungen in Deutschland müssen aber auch diese Kräfte bzw. deren Arbeitgeber einhalten. Sie haben demnach auch Urlaub und Freizeit. Allerdings sind sie im Vergleich zu einem ambulanten Pflegedienst deutlich länger anwesend und insbesondere rufbereit, um
Tätigkeiten der 24h Betreuung zu übernehmen. Dazu zählt beispielsweise die Hilfestellung in der Körperpflege oder im Haushalt sowie die Begleitung zu Arztterminen oder bei Spaziergängen. Medizinische Tätigkeiten wie das Verabreichen von Spritzen oder die Wundversorgung werden von einer 24h Pflege in der Regel nicht geleistet.
Wem eine 24h Pflege zu Hause am Herzen liegt, der kann über eine der zahlreichen Vermittlungsagenturen eine solche Pflege zu Hause in Auftrag geben.
Was vielleicht noch zu ergänzen wäre: Durch Zuschüsse der Krankenkasse bzw. der Pflegekasse in Form von Pflegegeld, Entlastungsbetrag, Kurzeit-, Tages- und Verhinderungspflege sowie des Steuervorteils, der Pflegesachleistung und der Pflegehilfsmittel stehen jedoch Möglichkeiten zur finanziellen Entlastung und einer bestmöglichen 24 Stunden Betreuung zu Hause zur Verfügung.
Pflegegeld
Pflegegrad 1: 125 Euro
Pflegegrad 2: 316 Euro
Pflegegrad 3: 545 Euro
Pflegegrad 4: 728 Euro
Pflegegrad 5: 901 Euro
Pflegesachleistung
Pflegegrad 1: 125 Euro
Pflegegrad 2: 689 Euro
Pflegegrad 3: 1.298 Euro
Pflegegrad 4: 1.612 Euro
Pflegegrad 5: 1.995 Euro
Tagespflege
Pflegegrad 1: 0 Euro
Pflegegrad 2: 689 Euro
Pflegegrad 3: 1.298 Euro
Pflegegrad 4: 1.612 Euro
Pflegegrad 5: 1.995 Euro
Mehr Infos habe ich übrigens hier gefunden!