Empfehlenswerte Pflegehilfsmittel für mehr Sicherheit im Bad
- Badewannenlift / Badewannen-Einstiegshilfe
- Haltegriffe am Waschbecken
- Duschsitz
- Toilettensitzerhöhung
Badewannenlift oder Badewannen-Einstiegshilfe?
Reicht die Beweglichkeit noch aus, um in die Badewanne zu steigen, garantiert eine Badewanneneinstiegshilfe den nötigen Halt und damit Sicherheit. Oft aus Aluminium oder Edelstahl, manchmal mit Kunststoff ummantelt, bietet eine Badewanneneinstiegshilfe entsprechende Griffe zum Festhalten. Speziell für die Badewanne entwickelt, sollte diese auch nur dort verwendet werden. Sie wird so platziert, dass sie sowohl beim Ein- und Ausstieg als auch beim Hinsetzen und Aufstehen unterstützend wirken kann.
Auch wenn preisgünstige Einstiegshilfen mit Saugnäpfen befestigt werden, auf Dauer sind in der Wand fest verschraubte Griffe einfach sicherer. Sie geben auch dann nicht nach, wenn sie kräftig angepackt werden.
Das seniorengerechte Waschbecken
Barrierefreie Dusche planen
Eine rutschfeste Duschwanne sorgt ebenfalls für mehr Sicherheit im Badezimmer. Ist das Bad eher klein und übersichtlich, sollte eine gute Duschabtrennung dafür sorgen, dass nur wenige Spritzer auf den Fußboden gelangen. Je mehr Wasser auf den Badezimmerfliesen ist, desto rutschiger und gefährlicher können diese werden.
Ein hoher Sitz macht das Sitzen auf dem WC angenehmer
Eine derart angenehme Höhe lässt sich leicht erreichen: Entweder durch ein etwas höheres Stand-WC oder durch eine höhere Montage des Wand-WC. Falls beides nicht möglich sein sollte, hilft der Einsatz einer Toilettensitzerhöhung. Dieses Pflegehilfsmittel ist eine anerkannte Leistung der Pflegeversicherung.
Mit Toilettensitzerhöhung länger selbstständig im eigenen Haus
Welche Toilettensitzerhöhung gewählt werden sollte, hängt von der bereits vorhandenen Toilette ab. Auch wenn diese genormt sind, können die Größen voneinander abweichen. Die Toilettensitzerhöhung sollte auf jeden Fall maximal so hoch gewählt werden, dass die Füße noch auf den Boden reichen.
Die Einrichtung sollte vor allem praktisch sein
In Schubladen können sämtliche Sachen wesentlich übersichtlicher als in Regal- oder Schrankfächern angeordnet werden. Aus Gründen der Sicherheit sollten auch sämtliche Möbel im Badezimmer fest mit der Wand verschraubt sein. Im Fall eines Sturzes können sie so als Stütze oder Griff dienen.
Tipp: Den Anschluss für die Waschmaschine im Bad vorsehen. Auch wenn die Waschmaschine noch im Keller steht: Sobald das Laufen und Treppen steigen beschwerlicher wird, lässt sich die Maschine einfach im Bad aufstellen. Der Anschluss ist dann bereits vorhanden.
Ausreichend Platz für Bewegung
Der Boden sollte rutschfest sein
Tipp: Wird der Fußboden ohnehin neugestaltet, kann sich der Einbau einer Fußbodenheizung – auch elektrisch – lohnen. Diese trocknet eventuelle Wassertropfen schneller ab, sodass die Sicherheit im Bad immer gewährleistet ist. Gleichzeitig ist die Fußwärme sehr angenehm.
Kein Pflegehilfsmittel, aber ein Nice-To-Have: Das Dusch-WC
Ist das Dusch-WC mit Fernbedienung ausgestattet, lassen sich viele Einstellungen ganz komfortabel wählen. Da bei einem Dusch-WC kein Toilettenpapier die Haut berührt, wird diese deutlich weniger strapaziert. Zudem ist die Reinigung mit Wasser besonders hygienisch und gründlich.
Ein seniorengerechter Badumbau kann auch einfach gelingen
Das häusliche Badezimmer ist der Ort, an den höchste Ansprüche gestellt werden. Schließlich entscheidet sich hier, ob Menschen selbstständig in ihren eigenen vier Wänden weiter wohnen können. Solange es noch keine körperlichen Einschränkungen gibt, ist alles in Ordnung.
Herausfordernd wird es, wenn die Bewegung nicht mehr so leichtfällt wie in jüngeren Jahren. Mit einem erhöhten WC-Sitz wird schließlich jeder Besuch im Badezimmer wieder mühelos. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die schließlich darüber entscheiden, ob ein Badezimmer auch im Alter genügend Sicherheit bietet. Mit einem barrierefreien Bad geht auch eine höhere Lebensqualität einher – vor allem in der Zeit, in der die Bewegung schon etwas eingeschränkter sein kann.
Kommentare (4)
@Rosenbusch
nicht nur in kleinen Wohnungen, liebe Rosenbusch. Diese Hilfsmittel braucht man eigentlich ständig, um Einschränkungen im Alltag zu meistern und selbständig zu bleiben. Bei uns war es ein Badelift, hierzu mußte nur die Wannenarmatur ausgetauscht werden. Weil das Treppenhaus für ein Treppenlift zu schmal war, konnten wir uns mit einem "Treppenstieger" (Scalamobil) helfen. Beides hatte die Krankenkasse genehmigt. Die WC-Schüssel wurde eine Stufe höher gesetzt und Wasserhähne gegen ausziehbare Brausen ausgetauscht für die schnelle Haarwäsche beispielweise.
Das Bett haben wir höher gemacht einfach durch das Anschrauben von entsprechend hohen Füssen aus dem Baumarkt.
Auch kleines Umräumen in der Wohnung hilft, so kann eine Schublade außerhalb des Badezimmers - beispielsweise in geräumiger Küche - umfunktioniert werden, um Handspiegel, Cremes und sonstige Kleinigkeiten für "den letzten Schliff" sofort griffbereit zu haben. Auch Lesebrillen, da genügen die Billigprodukte, im Handschufach oder verschiedenen Taschen sind hilfreich. Dann kann man selbst die Speisekarte lesen, sofern die richtige Brille vergessen wurde.
Apropos Spülerkasten und WC höher setzen: Vorigen Herbst hatte ich ein Vorwandelement gekauft, um die Wand nicht aufreißen zu müssen. Das sieht richtig edel aus, ist erschwinglich und ohne großen Aufwand auszutauschen.
Auch Funkschalter fürs Licht können sehr zur Bequemlichkeit beitragen.
@aina ich wollte nur darauf hinweisen, dass man auch mit kleinen Mittel, die sich jeder RensterIN leisten kann, für mehr Sicherheit im Badezimmer einer Mitwohnung sorgen kann. Die von Dir geschildeten EIn-oder Umbauten kosten mehr Geld, als viele Rentner haben, auch sind seltenst die Vermieter bereit auf ihre Kosten ein Bad seniorengerecht zu gestalten, denn danach kommt vielleicht ein junger Mieter, den genau das stört.
Für meinen erhöhten Toilettensitz, habe ich 23 Euro gezahlt, die Dusche wurde mir vom Vermieter auch nur eingebaut, da die gesamte Wohnung vor meinem Einzug von Grund auf renoviert wurde und sie mir Wahl zwischen Wanne oder Dusche ließen. Auch Haltegriffe überall dort anzubringen, wo sie benötigt werden, kostet nicht viel, mitunter macht es ein Verwandter, wie bei mir. Mehr Möglichkeiten gibt es in meinem Minibad auch gar nicht. Auch andere Umbauten sind nur möglich wenn man die notwendigen Mittel hat.
@Rosenbusch ja, es geht darum, dass alles finanziert werden muss.
Vorteilhaft dabei ist natürlich, wenn im Freundeskreis Leute sind, die bei bestimmten Aktionen behilflich sind. Beispielsweise ein Lichtschalter, der nicht viel kostet, aber eingebaut werden muss. Die Krankenkasse hat aufwendige Maßnahmen wie Wannenlift oder Scalamobil übernommen, es kommt ja immer auf die Situation an.
Kostenträger interessieren sich weniger für "leichtere" Krankheitsfälle, da ist man oft allein gelassen. Schlimm ist das für Personen, denen es an Kreativität fehlt, um Dinge auch mit wenig Kostenaufwand zu realisieren.
In den vergangenen drei Jahren hab ich mich um eine gute Bekannte gekümmert, die wegen vorausgegangener Hirnblutung wenig selbst tun konnte. Das ging los mit Duschstuhl oder einem Rückenkratzer und kleine Hilfestellungen haben recht lange die Eigenständigkeit bewahrt. Nach und nach wurde ein Pflegedienst mit verschiedenen Aufgaben betraut, sehr entgegenkommendes Personal, aber ständig unter Zeitdruck. Dieser Zustand - so nach meiner Auffassung - bewirkt, dass man in groben Belangen wohl versorgt wird, aber trotzdem zum Verwaltungsobjekt wird.
Ich hatte aufmerksam gelesen, was du berichtet hast. Und mein voller Respekt geht dahin, wenn man mit möglichen Mitteln seinen Tagesablauf weitgehend selbst bestimmen kann.
Meine Darstellung zielte nicht auf finanzielle Möglichkeiten ab sondern darauf, mit relativ wenig Aufwand viel zu realisieren. Das tust du, das tue ich und man kann eine Erleichterung darin sehen.
In kleinen Mietwohnugen muss man sich meistens mit Hifsmittel zufrieden geben. So habe ich beim Einzug eine Dusche mit niederem Einstieg eingebaut bekommen und nachdem ich nach einander Klapp- und Duschhocker ausprobiert hatte und einmal böse gestürzt bin, habe ich mir einen Duschstuhl mit abgerundeter, rutschfester Sitzfläche gekauft, der steht fest und ich sitze sicher. Zum ein-und aussteigen habe ich mir einen Griff an die Wand dübeln lassen und komme jetzt gut ohne Sturzgefahr zurech. Mir hilft auch,dass ich mit einem Putzmop hinterher ohne zu bücken die Dusche säubern kann, ab und zu sprühe ich Duschwände und Boden mit Spray zum reinigen und Kalk entfernen ein und benütze danach zum entfernen die Dusche und trockne danach wieder mit dem Putzmop.
Einen erhöhten Toilettensitz muss man sich in Mietwohnungen meistens selber kaufen, ist auch kein Problem diesen aufzusetzen, ich benützte ihn nach einer Rückenop und habe ihn danach wieder gereinigt, verpackt und aufbewahrt, bis zu dem Tag, wo er täglich von mir gebraucht wird.
Ein Greifarm, damit man sich nicht für jede Kleinigkeit bücken muss, ist auch sehr hilfreich und rückenschonend.