Zu Besuch bei der Prominenz

Überraschung pur, als wir die Tür geöffnet hatten und all die Persönlichkeiten sahen, unter die wir uns mischen wollten. Wer war hier nicht schon eingetroffen, lange bevor wir uns entschlossen hatten, auch mal reinzuschauen.

Als Erstes fiel mein Blick auf Frau Merkel. Unverkennbar in ihrem blauen Jackett und der für sie so typischen Handhaltung.Unter dem Begriff "Merkelraute" kann man im Internet einiges dazu lesen - spannend und auch zum schmunzeln.
 Eigentlich wollte ich sofort zu ihr gehen, wurde aber auf meinem Weg aufgehalten von Lady Di, die wohl unter vier Augen mit mir reden wollte - und dann doch sprachlos blieb.

Genau wie die königlichen Damen, die neben ihr standen.Meine Bewunderung haben sie schon lange ob der Erfüllung ihrer Aufgaben als königliche Hoheiten und jetzt verstärkt, weil sie in gerader Haltung den Strom der Vorübergehenden ertrugen. Schön, sie mal aus der Nähe gesehen zu haben.

War Karl Lagerfeld von ihnen auch so beeindruckt wie Donald Trump, der dies mit typischer Geste unterstreicht?
 
Wir, die Mitglieder des HamburgTreff, befinden uns im Panoptikum auf der Reeperbahn in Hamburg, Deutschlands ältestem Wachsfigurenkabinett. 1879 wurde es gegründet und steht heute noch (oder wieder) auf dem Gründungsort am Spielbudenplatz. Für mich erstaunlich aber ich glaube für Hamburg typisch - es ist noch immer (also seit 140 Jahren) im Familienbesitz und wird heute vom Urenkel des Gründers und seiner Tochter geleitet. 300 Wachsfiguren beherbergte das Panoptikum im Jahr 1943,  bevor es von Brandbomben zerstört wurde. Nur 28 Figuren konnten gerettet werden. Nun aber warten wieder 120 Wachsfiguren, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, aus Politik und Kultur auf ihre Besucher.


Erstaunlich ähnlich sehen die Wachsfiguren den Originalen, soweit ich diese aus Berichten und Bildern der Medien und Filme kenne.
 Oder wie sehen Sie das, wenn sie unten an der Bühne stehen und oben die Beatles spielen?

Auch Olivia Jones und Adele sind lebensgroß vertreten und
 bei Michael Jackson und Madonna war die Versuchung groß, das Tanzbein zu schwingen


Bekannte Darsteller aus Film und TV und andere Personen aus Film, TV und Showbusiness
 hatten auch hier ihr Publikum, dass neugierig von den oberen Etagen herunterschaute.




Einem Gespräch mit Adenauer, Brandt, Gorbatschow oder Honnecker
wäre ich nicht abgeneigt gewesen. Ebenso hätte ich auch gern bei den Herren Wehner, Kohl oder Schmidt Platz genommen.


Aber das war beides leider nicht möglich (weil es nicht erwünscht war und die Herren, wie zuvor die Damen, sprachlos).


An den Heerführern der Vergangenheit ging ich lieber schnell vorbei

der Gedanke an Krieg mit all seinen Folgen beunruhigt mich und macht mir Angst.

Angenehmer waren meine Gedanken beim Anblick dieser Figuren

Albert Einstein und Voltaire


die die Welt und/oder die Sicht auf die Welt veränderten

Chaplin und der Hauptmann von Köpenick


die uns nachdenklich machen und doch auch zum schmunzeln bringen

oder Schumacher und Klitschko

die auf Grund eigenem Können Weltmeister wurden - auch wenn mir die Sportart Boxen nicht so zusagt.

Nachdenklich machten mich diese Figuren.
Der Mann mit den zwei Gesichtern und der mit den zwei Nasen

der Mann mit den drei Augen und die große Frau (2,47 m - zu ihrer Zeit eine unglaubliche Länge)

Heutzutage sieht man sie nicht mehr in der Öffentlichkeit. Mir jedenfalls ist noch niemand begegnet, der nur annähernd diese Merkmale zeigt. Früher, so stand auf den Informationstafeln geschrieben und ich habe es auch in Geschichten gelesen, die  alte Zeiten beschreiben, reisten sie als eine von vielen Attraktionen von Jahrmarkt zu Jahrmarkt.  Welch ein Leben muss das gewesen sein. - Allerdings, so wurden wir informiert, ist nicht erwiesen, dass es diese Menschen wirklich gab. Es gibt keine Fotos von Ihnen - aber einige Erzählungen, die aufgeschrieben wurden.

Es gibt viel zu sehen im Panoptikum, in allen Winkeln war ich nicht gewesen und werde sicher noch einmal hingehen. Es lohnt sich, finde ich. Die Künstler, die Erbauer der Wachsfiguren, haben Sehenswertes erschaffen.

Vielleicht etwas für eine Unternehmung mit Freunden, die mich besuchen.

Danken möchte ich Hartmut (Mandra), der mir die Fotos für den Bericht zur Verfügung gestellt hat.

Herzlich grüßt
Tranquilla

PS.  Für all die, die nicht kommen konnten: Das im chinesichen Restaurant vorgesehene Essen ist ausgefallen, da außer Hartmut keiner Zeit hatte mitzugehen. Die Einladung war halt sehr kurzfristig.