Informationen
3 Mitglieder
Ansprechpartner:
Beschreibung
Mein Anliegen ist es, alkoholkranken zu helfen und ihnen den richtigen Weg weisen. Keiner soll das erleben, was ich schon erlebt habe durch den übermäßigen Alkoholgenuss. Verdammt den Alkohol, denn es ist immer gut, ohne ihn zu leben. Damit möchte ich an alle appellieren.Optionale Daten des Gruppengründers
Homepage:
E-Mail:
gerd.hager@gmail.com
PLZ / Ort
01705 Freital
Gästebucheintrag bearbeiten
Interview mit Clapton, welches seine Drogen und Alkoholkarriere anspricht.
EC: Ich bin dabei, herauszufinden, wer ich wirklich bin, lange genug hat´s ja gedauert. Ich bin fast 50 Jahre alt und weiß wirklich noch nicht, wer ich bin. Aber ich glaube nicht, daß das so ungewöhnlich ist.
Int: Nein, was haben Sie bis jetzt herausgefunden?
EC: Alles in Allem bin ich kein schlechter Kerl.
Int: Gut, Sie sehen, Sie fangen ja an ... Aber was Anderes, würden Sie nicht sagen, daß Sie sich vor ein paar
Jahren eher selbst gehasst haben?
EC: Das kann ich nicht bestreiten, das tat ich, ja, ja.
Int: Und das war wahrscheinlich der Grund, weshalb Sie Ihrem Körper einige dieser diabolischen Dinge angetan
haben, war´s nicht so?
EC: Hm. EINIGES davon, ja.
Int: Ja.
EC: Ja.
Int: Lag es daran, dass Sie einen natürlichen Suchtcharakter haben? (*Ich glaube, in deutsch sagt man Suchtpersönlichkeit oder so, weiß ich nicht, oben ist die wortgetreue Übersetzung*)
EC: Also ich denke, das kam daher, dass ich entdeckte, dass ich mich nicht mochte. Also musste ich mich "verbiegen", um mich für die anderen Leute attraktiv (*liebenswert*) zu machen. Ich habe dann herausgefunden, dass wenn ich trank oder wenn ich Drogen genommen habe, also immer wenn ich mein Inneres für die Leute verändert habe, ich von den anderen Leuten mehr angenommen wurde.
Int: Bei Drogen kann ich das verstehen, aber man trinkt doch teilweise auch, gerade um Hemmungen loszuwerden?
EC: Das denke ich auch. Meiner Erfahrung nach konnte ich nach ein paar Drinks Dinge tun, zu denen ich normalerweise (*nüchtern*) nicht in der Lage gewesen wäre. Ich meine damit, meine Zunge löste sich dann und ich war problemlos in der Lage, Frauen anzusprechen und solche Sachen.
Int: Sie haben doch im Ernst keine Probleme damit gehabt, Frauen anzusprechen?
EC: (*Stottert rum*) ..., ja aber ich muss zugeben, dass war eines der ersten Dinge, wo ich mich überwinden, was ich schaffen wollte.
Int: Ja, Sie waren 8 Jahre alt zu der Zeit (*Witz vom Int*). Womit ist es schwieriger, aufzuhören, mit Drogen oder mit dem trinken?
EC: In meinem Fall war es am härtesten, Alkohol aufzugeben. Ich liebte es, zu trinken. Ich bin ein Engländer, und für uns ist das trinken ein Teil unseres Erbes (*Tradition*), speziell der einfache Pub auf dem Lande, und im Sommer. Man sieht die Leute draußen sitzen mit Lager (*Englisches Bier*), mit halben Litern (*Schoppen*), ich finde, das sieht sehr attraktiv (*gemütlich*) aus. Ich kann nicht so dasitzen, unglücklicherweise bin ich nicht in der Lage dazu. Ich könnte nicht aufhören, ich würde eins nach dem anderen trinken, bis es nicht mehr
geht.
Int: Es ist jetzt 6 oder 7 Jahre her, seit Sie Ihren letzten Drink hatten, stimmt´s ?
EC: Ja, es werden jetzt 7 Jahre im November.
Int: Dann werden wir ´ne Party machen.
EC: Ja.
Int: Eine Nicht-alkoholische Party.
EC: Ja.
...- andere Themen werden angesprochen-...
Int: Ist es einfacher, Lieder über den Schmerz zu schreiben als Lieder über das Glücklichsein?
EC: Was macht die so großartig (*im Sinne von: wirkungsvoll*)? Ich denke, die sind akzeptabler für die Leute.
Es ist einfacher für die Leute, sich mit den traurigeren Liedern zu identifizieren, sie haben etwas davon (*Trost*). Also, z. B. das Lied, das ich über meinen Sohn geschrieben habe, ...
Int: Genau.
EC: Als ich das geschrieben habe, habe ich über meinen ureigenen Kummer und meine Schmerzen geschrieben. Und was passiert plötzlich? Tausende von Leuten, die wegen ähnlicher Dinge gelitten haben, sind von dem Lied berührt. Deshalb ist das Lied so populär geworden, es war eigentlich gar nicht soo toll, aber weil es den Leuten etwas bedeutet hat, die genau wie ich empfunden haben, ist es berühmt geworden.
Int: Als Sie es geschrieben haben, war es eine Art Karthasis (*seelisch-geistige Reinigung*) für Sie?
EC: Ja.
Int: War es für Sie ein Heilungs-Prozess?
EC: Es war das Einzige, was ich tun konnte. Das Einzige, was in dem Moment für mich Sinn machte, war, es nicht für mich zu behalten, sondern es mit anderen Leuten zu teilen (*den Kummer*). Ich habe gelernt, das ich, wie jedes menschliche Wesen, das sich schuldig
fühlt, die Tendenz habe, mich zu isolieren in solch einer Situation. Ich würde überwintern (*ist als Stimmungsbild gemeint, nicht wortwörtlich*), mich verkriechen und mich selbst bedauern und generell sehr selbstzerstörrerisch handeln.
Das gesündeste, was ich in dieser Situation tun konnte, war das ganze Gegenteil von so einer Handlungsweise: Etwas produzieren (*tun*) und das Ergebnis mit jedem, der möchte, teilen.
Int: Der Situation in´s Gesicht sehen?
EC: Ja.
Int: Besser als davor weglaufen. Hat die Tragödie, die Ihrem Sohn widerfahren ist, ihre Haltung Ihrer Tochter gegenüber verändert?
EC: Ja, auf jeden Fall.
Int: Hat es ...
EC: Nicht nur meiner Tochter gegenüber, sondern mein ganzes Leben. Meine Haltung den Menschen gegenüber, der menschlichen Existenz. Mir wurde jetzt erst klar, wie wichtig das ist, wie wichtig jede Minute ist und wie machtlos ich in Wirklichkeit den Ereignissen gegenüber bin.
Int: Machtlos?
EC: Hm.
Gästebucheintrag bearbeiten
Während meiner Motivationstherapie wurde eine sogenannte Exposition durchgeführt.
Sinn dieser Übung war es, das Verlangen nach Alkohol bis zu einem imaginären Gipfelpunkt zu steigern, dies anhand einer Kurve (Zeit-Verlangen) aufzuzeichnen und das Verlangen versuchen abklingen zu lassen. Ich will versuchen dies zu beschreiben.
Da dieses Verlangen am deutlichsten manifestiert und erreicht werden kann, in dem die typische Trinksituation simuliert wird, sowie das persönlich bevorzugte Getränk eine große Rolle spielt, beauftragte mich meine Therapeutin, meinen Lieblings- Cognac zu besorgen.
Mit meiner Therapeutin, in einem Raum, auf dem Tisch vor mir ein Trinkglas, halb voll Cognac, sollte ich mir vorstellen was dieser Cognac nun alles auslösen würde. Mag sein, dass es eine Weile brauchte um eine Art Blockade zu überwinden, ich war ja in Therapie um nicht mehr zu trinken, es fiel schwer „in Stimmung zu kommen. Die Therapeutin sprach mir zu, den Duft zu atmen, mir vorzustellen „der Cognac rinnt durch die Kehle", auch sollte ich die Lippen benetzen um den Geschmack zu ahnen und mein Verlangen nach einem Schluck von diesem Cognac zu steigern. Und es steigerte sich, schwer zu beschreiben, meine Hände fingen an zu zittern, im Mund sammelte sich der Speichel und auch körperlich verspürte ich eine Erregung, immer wieder redete die Therapeutin, wie schön es doch währe, jetzt einen Schluck, ohne irgendwelche Konsequenzen, was disziplinarische Maßnamen anbelangt. Mein Verlangen steigerte sich, die Therapeutin verließ den Raum, ich saß allein vor dem Glas, der angebrochenen Flasche und hatte die Wahl, dem Drang, dem Druck nachzugeben, den so begehrten, wohlschmeckenden Inhalt zu trinken und sei es nur zum letzten Mal.
In diesen Minuten, oder waren es Stunden, war ich schon voller Zweifel und mehrmals nahm ich das Glas in die Hand, roch daran, schob es wieder weg und dachte irgendwann doch intensiv darüber nach, wie sehr mich dieses Problem im Griff hat. In dieser Zeit versuchte ich mich persönlich vor die Wahl zu stellen, weiter ein solch erbärmliches Leben zu führen oder fertig zu werden mit diesem Problem, denn als mein Problem hab ich dies erkannt, erkennen müssen, mein Körper hat ja mehr als deutlich signalisiert, er wird auf Dauer nicht mehr zu belasten sein (Leberwerte, Fußheberschwäche, zeitweise konnte ich kaum gehen) auch sah ich ja in der Klinik Mitpatienten in einem Stadium des Verfalls, in das ich auf keinen Fall kommen wollte. Durch diese Gedanken wohl ließ das intensive Verlangen auch allmählich nach, ich wurde ruhiger, der Anblick der Flasche, des Glases, ja selbst der im Raum stehende Geruch, er fing an mich abzustoßen. Ich saß einfach nur noch da und wartete auf die noch immer abwesende Therapeutin und auf das Ende dieser Übung.
Ich konnte der Therapeutin im Anschluss wohl eine Art Kurve ( Zeit- Verlangen) präsentieren aber dies war ja nicht der einzige Sinn der Übung, weiter sollte ich den Rest der Flasche in meinem Schrank aufbewahren auch einen sog. Flachmann abfüllen, den ich mit mir führen sollte. All dies nahm mich nicht mehr so in Anspruch, wie es die Minuten allein, vor dem Glas getan hatten.
Du wirst dich fragen, was dies nun sollte? Nun, jeder weiß, abschaffen, verbieten wird man den Alkohol nicht. Ständig wird es Situationen geben, die Rückfälle herbeiführen können. Auch das Verlangen wird sicher immer wieder aufflammen können, mir ist es jedenfalls so gegangen, das Gedanken an die unvermeidliche weitere Entwicklung nach dem „ersten Schluck" dieses Verlangen haben abklingen lassen. Klingt ziemlich einfach und ganz sicher werde ich noch oft in "Rückfall-situationen" kommen, dieses Erlebnis wird nicht ständig gegenwärtig sein, die Erfahrung aber war nützlich.
Jeder Abhängige wird sicher andere Mechanismen entwickeln, über schwache Momente hinwegzukommen, wichtig ist nur daran zu arbeiten und zu wissen, dieses Verlangen lässt irgendwann nach und es wieder einmal besiegt zu haben stärkt die Abstinenzzuversicht.
Gästebucheintrag bearbeiten
Das funktioniert schon mit dem einem Glas Regelmäßigkeit.
Der dabei rumläuft und Ansprüche an die Welt stellt.
Der nicht begriffen hat, dass er etwas tun muss, wenn etwas geschehen soll.
Dass er etwas geben muss, wenn er etwas haben will.
Wenn etwas nicht klappt, ist da immer irgendjemand sonst dran schuld und nie er selbst.
Er kommt überhaupt nicht auf die Idee zu überlegen, dass vielleicht er etwas ändern müsste,
sondern das sind immer die anderen, immer die Welt, immer die miesen Bedingungen.
Nach einiger Zeit merkt er, wie beschissen Sucht wirklich ist, aber dann reist er auf der nächsten Tour.
Dann sagt er, Sucht ist etwas, dagegen kann man nichts machen !