Wirtschaftsthemen Wir brauchen eine Rentenreform
Deutschland braucht eine umfassende Rentenreform – und die ist machbar. Dafür aber ist Mut nötig. Die Forderung nach einer Rentenreform wird immer lauter. Jetzt hat sich auch die „Linke“ gemeldet.
Noch lässt sich die drohende Altersarmut abwenden. Die Politiker müssen aber endlich agieren und nicht nur zögerlich reagieren. Sie müssen endlich mutige Entscheidungen treffen. Wenn nicht, rutschen Millionen in die Altersarmut. Jung und alt müssen eine Allianz gegen Arbeitgeber, Politiker und Versicherungen bilden. Freiwillig werden die ihre Pfründe nicht aufgeben.
„Wir brauchen eine große Rentenreform in Deutschland; Lohn- und Rentenniveau sind vielfach zu niedrig“, sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“. Für einen beträchtlichen Teil der Beschäftigten werde es damit im Ruhestand finanziell eng. Als Vorbild für Rentenreform nannte er Österreich. „Wir brauchen eine Rentenkasse wie in Österreich, wo die durchschnittliche Rente 800 Euro höher ist als bei uns“, so Bartsch. In dem Nachbarland zahlen nicht nur Angestellte in die Kasse ein, sondern auch Selbstständige, Beamte, Abgeordnete und Manager.
Ein Umdenken fordern Holger Balodis und Dagmar Hühne schon seit Jahren. Die beiden zeigten schon in ihrem Buch „Die Vorsorgelüge – wie Politik und Versicherungen uns in die Altersarmut treiben“. In ihrem neueren Buch „Rente rauf“ belassen sie es nicht damit, den „ganz legalen Betrug mit den Lebensversicherungen“ anzuprangern, sie zeigen in ihrem neuen Buch „Rente rauf“ Lösungen auf, wie es gelingen kann, das Rentensystem so umzubauen, dass nicht Millionen in die Altersarmut rutschen.
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Die Überschrift ist richtig. Die Umsetzung ist das Problem, an dem die Reform seit Jahrzehnten scheitert. Die Millionen Beamte, die bereits in Pension sind, bekäme man nur durch eine Nachversicherung in die Rentenversicherung Das würde ein Vielfaches dessen kosten, was jetzt über den "Doppel-Wumms" aufgewendet werden muss. Faktisch unbezahlbar. Die aktiven Beamten müssten dann künftig in die RV einzahlen. nach unserem Rentensystem müsste dann aber der Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge bezahlen. Das käme auf den X-fach-Wumms noch obendrauf. Dann träte etwas ein, was eigentlich unmöglich ist: Die öffentlich-rechtlichen Arbeitgeber wären insolvent.
Und wenn Du nun eine Lösung für diese Probleme parat hast, können wir weiterreden.
Die Überschrift ist richtig. Die Umsetzung ist das Problem, an dem die Reform seit Jahrzehnten scheitert. Die Millionen Beamte, die bereits in Pension sind, bekäme man nur durch eine Nachversicherung in die Rentenversicherung Das würde ein Vielfaches dessen kosten, was jetzt über den "Doppel-Wumms" aufgewendet werden muss. Faktisch unbezahlbar. Die aktiven Beamten müssten dann künftig in die RV einzahlen. nach unserem Rentensystem müsste dann aber der Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge bezahlen. Das käme auf den X-fach-Wumms noch obendrauf. Dann träte etwas ein, was eigentlich unmöglich ist: Die öffentlich-rechtlichen Arbeitgeber wären insolvent.Beamte brauchen sich nicht um einen Generationenvertrag kümmern ... die Pensionskosten stehen in den entsprechenden Haushalten ( Land, Bund, Kommune ) und werden aus Steuermitteln beglichen, egal ob auf dem Arbeitsmarkt Beitragszahler sind oder nicht!
Und wenn Du nun eine Lösung für diese Probleme parat hast, können wir weiterreden.
In Österreich wurde bei den Beamten von 50 Jahren ein Schnitt gemacht:
- wer über 50 Jahre ist, für den ändert sich nichts bis zum Ruhestand, ebenfalls erhält er seine Pension wie zugesagt
- wer 50 ist bei dem werden die erworbenen Ansprüche festgestellt, die bleiben dem Beamten erhalten! Ab 50 Jahre bezahlt er in die RV ein, 50/50 Arbeitnehmer / Arbeitgeber, eben bis zum Ruhestand
- wer sich als junger Mensch für den Beamtenstatus entscheidet, zahlt gleich in die RV ein
Das klappt bei rd. 40 Mio. Arbeitnehmern, die auch Beitragszahler sind ... da wird es wohl bei den Beamten auch gehen!
MarkusXP
Eine Rentenreform ist seit vielen Jahren überfällig, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Altersvorsorge derer, die noch in Lohn und Brot sind, sondern erst recht für Jene, die ihren Lebensunterhalt heute allein von ihrer (vielfach mageren) Rente bestreiten müssen. Insofern absolut richtig:
„Jung und alt müssen eine Allianz gegen Arbeitgeber, Politiker und Versicherungen bilden. Freiwillig werden die ihre Pfründe nicht aufgeben.“
Vielen jungen Menschen scheint das langsam klar zu werden. Da es vielen bereits unmittelbar betroffenen Rentnern entweder noch nicht so recht ins Bewusstsein gedrungen zu sein scheint oder sie einfach zu bequem geworden sind, sich politisch zu engagieren, wird es wohl noch lange beim „müssten“ bleiben.
Frage an den Autor des Beitrags:
Habe ich es richtig gelesen, dass es das Blogportal „rentenunruhestand“ bereits seit 2015 gibt? Warum dann erst jetzt der Hinweis darauf im ST – erst jetzt entdeckt? Immerhin ist doch genau hier die Zielgruppe im Sinne des „müssten“ vertreten.
Ja, unbedingt:Das ist mir etwas zu reißerisch!
„Jung und alt müssen eine Allianz gegen Arbeitgeber, Politiker und Versicherungen bilden. Freiwillig werden die ihre Pfründe nicht aufgeben.“
Arbeitgeber und Beitragszahler haben ja auch Gemeinsamkeiten, immerhin zahlen beide ja 50% der Beiträge!
Einen "fetten" Steuerzuschuss kriegt die RV ja auch vom Bund ... ich meine das wäre um die 100 Mrd. Euro, Tendenz wohl steigend!
Also ... für mich ist "der Feind" noch nicht so deutlich ausgemacht ... also einer, gegen den man sich da auf breiter Basis verbünden müsste!
MarkusXP
@MarkusXP: Ich schrieb für den Fall, dass Beamte für laufend und für die Zukunft rentenversicherungspflichtig werden würden oder heutigen Pensionäre für ihre laufende Pension von heute auf morgen in die RV aufgenommen würden.
@MarkusXP: Ich schrieb für den Fall, dass Beamte für laufend und für die Zukunft rentenversicherungspflichtig werden würden oder heutigen Pensionäre für ihre laufende Pension von heute auf morgen in die RV aufgenommen würden.Wo hast du denn das her? Das fordert doch niemand!
Aber wenn du "Beamte und Rentenversicherung" hörst oder liest, dann geht für dich das Abendland, oder zumindest Deutschland, unter!
Es wird hohe Zeit das dieser Unfug mit den Pensionszahlungen endlich reformiert wird!
MarkusXP
Genau welchen "Unfug" meinst Du denn damit, den @Ingo geschrieben haben soll? Das habe zumindest ich noch nicht so recht verstanden.
Interessieren würde mich übrigens - um Deine Aussagen bessser einordnenen zu können - auch, ob Du selbst Beamter bzw. Experte für Beamtenrecht bist.
Fakt ist, dass Beamte, die in die freie Wirtchaft bzw. in das Angestelltenverhältnis wechseln, die bis dahin vom Bund für sie bezahlten Arbeitgeberbeiträge nachzahlen müssten, um letztlich die Rente zu erhalten, die sich gemäß ihren gesamten Berufsjahren ergeben würde.
Tun sie das nicht, erhalten sie bei Eintritt des Rentenalters nur die Rente, die ihren seit dem Wechsel erworbenen Rentenansprüchen entspricht.
Aufgrund dieser Bestimmung war es meiner Tochter nicht möglich, ein an sie herangetragenes, sehr attraktives Angebot eines Wirtschaftsunternehmens anzunehmen.
Gut, dass sie sich vorher darüber hat informieren lassen, denn da sie bereits seit vielen Jahren Beamtin war, konnte die Nachzahlung nicht mehr durch das höhere Gehalt ausgelichen werden, wenn es nach dem Wechsel bis zum Renteneintritt dabei dabei geblieben wäre - bzw. nicht einmal dann, wenn es in dem eventuell (realistischerweise) zu erwartenden Umfang angestiegen wäre.
Das Portal vorunruhestand.de gibt es seit 2015. Ich habe auch schon einige Beiträge in Seniorentreff gepostet. Offensichtlich haben das aber die meisten nicht gelesen.
Ich werde auch weiterhin interessante Beiträge posten und hoffe, dass sie von mehr Leuten gelesen werden.
Also, herzlich willkommen ... und ich würde mich natürlich freuen, wenn das weitergetragen wird.
herzliche Grüße aus Olching bei München
Helmut Achatz