Wirtschaftsthemen Wie korrupt sind eigentlich deutsche Großkonzerne?
Jetzt wird es mal wieder peinlich. Das zuständige Gericht in Hannover musste dementieren ,dass gegen Herrn Dr. Winterkorn ermittelt wird. Es laufen gegen ihn Anzeigen - jetzt muss das Gericht klären, ob ein Anfangsverdacht besteht.
Was und wie Herr Dr. Winterkorn machen wird, um seinen Anteil an diesen Verfehlungen zu leisten, wird sich herausstellen. Derzeit ist dies auch eine Angelegenheit mit der Versicherung, die Vorstände von Aktiengesellschaften (Dutch: Vorstände sind keine Aufsichtsräte!) grundsätzlich haben. Sollte vorschnell ein Schuldeingeständnis vorliegen, zahlt die Versicherung nicht - so einfach ist das und auch gut verständlich, wenn man sich mal ein wenig in die Angelegenheit einliest und nicht spontan heissgeliebte Sprüche gegen Kapitalisten loslässt, die schon lange nicht mehr von der Mehrheit goutiert werden. Olga
Was und wie Herr Dr. Winterkorn machen wird, um seinen Anteil an diesen Verfehlungen zu leisten, wird sich herausstellen. Derzeit ist dies auch eine Angelegenheit mit der Versicherung, die Vorstände von Aktiengesellschaften (Dutch: Vorstände sind keine Aufsichtsräte!) grundsätzlich haben. Sollte vorschnell ein Schuldeingeständnis vorliegen, zahlt die Versicherung nicht - so einfach ist das und auch gut verständlich, wenn man sich mal ein wenig in die Angelegenheit einliest und nicht spontan heissgeliebte Sprüche gegen Kapitalisten loslässt, die schon lange nicht mehr von der Mehrheit goutiert werden. Olga
SB, du solltest vollständig zitieren und nicht die entscheidenden Stellen weglassen:
Die manipulativen Handlungen fanden nach meiner Einschätzung auf verschiedenen Ebenen durch Manager oder Verantwortliche statt (= Vermutung). Das wäre systemimmanente Planung, weil vorgegebene Strukturen zum Vorgehen benutzt werden. Korruption ist aber nicht auf "systemische, kapitalistische Fremdkörper" beschränkt (wer ist der Fremdkörper?), vor allem aber muss die Justiz wissen, wie und wann der als "Fremdkörper" bezeichnete darauf gedrängt haben könnte, eine illegale Software einzubauen. Irgendjemand trägt persönliche Verantwortung, System hin oder her.
Zu einer Verurteilung gehört in einem Rechtstaat die Ermittlung und die Sicherung des Tatbestandes. So wie du es formulierst, genügt dir eine kollektive abstrakte Vorverurteilung nur auf Verdacht. Unbeachtet bliebe dabei, welche Rolle der Staat spielt (Land Niedersachsen) und die Gewerkschaften (Betriebsrat). Sie müssen und können nämlich den "kapitalistischjen Fremdkörper" kontrollieren. Sie haben nämlich die Mehrheit im Aufsichtsrat.
Mein obiges Zitat verweist euf eine sprachliche Ungenauigkeit, weil ein Konzern mit 600 000 Beschäftigten als solcher nicht korrupt sein kann.
"Ein Großkonzern ist nicht korrupt, einfach deshalb, weil die in Frage stehenden manipulativen Handlungen, wie im Fall des VW-Konzerns nicht von jedem der 600 000 Arbeitnehmern initiiert werden können. So wie das Thema formuliert wurde, wird auch nicht die Belegschaft unter den Senkel gestellt, sondern Manager auf verschiedenen Leitungsebenen." carlos1
Die manipulativen Handlungen fanden nach meiner Einschätzung auf verschiedenen Ebenen durch Manager oder Verantwortliche statt (= Vermutung). Das wäre systemimmanente Planung, weil vorgegebene Strukturen zum Vorgehen benutzt werden. Korruption ist aber nicht auf "systemische, kapitalistische Fremdkörper" beschränkt (wer ist der Fremdkörper?), vor allem aber muss die Justiz wissen, wie und wann der als "Fremdkörper" bezeichnete darauf gedrängt haben könnte, eine illegale Software einzubauen. Irgendjemand trägt persönliche Verantwortung, System hin oder her.
Zu einer Verurteilung gehört in einem Rechtstaat die Ermittlung und die Sicherung des Tatbestandes. So wie du es formulierst, genügt dir eine kollektive abstrakte Vorverurteilung nur auf Verdacht. Unbeachtet bliebe dabei, welche Rolle der Staat spielt (Land Niedersachsen) und die Gewerkschaften (Betriebsrat). Sie müssen und können nämlich den "kapitalistischjen Fremdkörper" kontrollieren. Sie haben nämlich die Mehrheit im Aufsichtsrat.
Mein obiges Zitat verweist euf eine sprachliche Ungenauigkeit, weil ein Konzern mit 600 000 Beschäftigten als solcher nicht korrupt sein kann.
Die patriarchalische Struktur bei VW wird jetzt transparenter als es je der Fall war. Die grossen Player waren, bzw. sind immer noch: die Familien Piech/Porsche, das Land Niedersachsen und die Gewerkschaft IG-Metall. Dies muss aufgebrochen werden und es nützt nicht viel, wenn Eigengewächse wie Herr Müller oder Herr Pötzsch nun das Sagen haben - sie sind homemade im VW-Konzern und werden versuchen, nicht allzu viel zu ändern.
Heute bei der Betriebsversammlung wurde schon angedeutet, dass grosse Investitionsvorhaben aufgeschoben, bzw. annulliert werden. Der nächste Schritt dürften wohl Entlassungen sein, insbesondere in der Dieselsparte, die vermutlich auf einige Jahre nicht mehr sehr gefragt sein wird. Olga
Heute bei der Betriebsversammlung wurde schon angedeutet, dass grosse Investitionsvorhaben aufgeschoben, bzw. annulliert werden. Der nächste Schritt dürften wohl Entlassungen sein, insbesondere in der Dieselsparte, die vermutlich auf einige Jahre nicht mehr sehr gefragt sein wird. Olga
VW muß sich warm anziehen, das sieht sehr düster aus.
(Bolted von mir)
Phil.
ZITAT SZ
Die Argumentation der US-Regierung ist für VW gefährlich
Nun jedoch kommt eine völlig neue, ebenso flatterhafte wie bedrohlich erscheinende Dimension hinzu, denn die US-Regierung argumentiert in ihrer eigenen Klage weniger mit den Verlusten, die Besitzer von VW-Autos erlitten haben, als vielmehr mit den Folgen der Betrügereien für die Allgemeinheit. Hier ist die Rechenformel auf einmal eine ganz andere. Sie lautet: zusätzlicher Stickstoffoxid-Ausstoß mal Zahl der Betrugsmonate mal Erkrankungsrisiko gleich..., ja was? Zahl der mutmaßlichen Toten?
Einige Institute haben bereits ausgerechnet, wie viele Menschen - rein statistisch gesehen - wegen der unzulässigen VW-Abgasemissionen an Atemwegs- und Herzerkrankungen gestorben sind, die Zahlen lagen manchmal bei 50, manchmal eher bei 100. So theoretisch das klingt: Mit welchen Summen wird der zuständige Richter einen einzigen solchen Statistiktod bewerten?
Es war einige Zeit ruhig geworden um VW - zu ruhig, wie sich jetzt zeigt: Alle, die geglaubt haben, das Schlimmste sei für den Konzern bereits ausgestanden, werden nun eines besseren belehrt. Das Schlimmste, es steht erst noch bevor.
(Bolted von mir)
Phil.
ZITAT SZ
Die Argumentation der US-Regierung ist für VW gefährlich
Nun jedoch kommt eine völlig neue, ebenso flatterhafte wie bedrohlich erscheinende Dimension hinzu, denn die US-Regierung argumentiert in ihrer eigenen Klage weniger mit den Verlusten, die Besitzer von VW-Autos erlitten haben, als vielmehr mit den Folgen der Betrügereien für die Allgemeinheit. Hier ist die Rechenformel auf einmal eine ganz andere. Sie lautet: zusätzlicher Stickstoffoxid-Ausstoß mal Zahl der Betrugsmonate mal Erkrankungsrisiko gleich..., ja was? Zahl der mutmaßlichen Toten?
Einige Institute haben bereits ausgerechnet, wie viele Menschen - rein statistisch gesehen - wegen der unzulässigen VW-Abgasemissionen an Atemwegs- und Herzerkrankungen gestorben sind, die Zahlen lagen manchmal bei 50, manchmal eher bei 100. So theoretisch das klingt: Mit welchen Summen wird der zuständige Richter einen einzigen solchen Statistiktod bewerten?
Es war einige Zeit ruhig geworden um VW - zu ruhig, wie sich jetzt zeigt: Alle, die geglaubt haben, das Schlimmste sei für den Konzern bereits ausgestanden, werden nun eines besseren belehrt. Das Schlimmste, es steht erst noch bevor.
Der CEO von VW in den USA wurde schon nach seinen Kotaus gefragt, welche Bücher er im Knast lesen wird.
Eine Freundin von mir musste jetzt ihren Firmenwagen zurückgeben, weil sie ab 1.1.16 Rentnerin ist und ist dabei, sich ein eigenes Auto zu kaufen. Sie sagte mir, die günstigsten Angebote kommen von 'VW, teilweise mit 30% Rabatt, weil sie allmählich ihre Autos nicht loswerden. Praktisch neue Fahrzeuge mit Tageszulassungen, die nicht vom Hof gehen.
Und auch die neuen Vorstände bei VW hüllen sich in Stillschweigen und tragen wenig zur Aufklärung bei,das z.B. die USA beruhigen würde. Der prominenteste Mann dort ist ein Mr German (nettes Wortspiel),der die Sache aufdeckte und eigentlich in Rente gehen wollte, jetzt aber sehr gefragt ist. Olga
Eine Freundin von mir musste jetzt ihren Firmenwagen zurückgeben, weil sie ab 1.1.16 Rentnerin ist und ist dabei, sich ein eigenes Auto zu kaufen. Sie sagte mir, die günstigsten Angebote kommen von 'VW, teilweise mit 30% Rabatt, weil sie allmählich ihre Autos nicht loswerden. Praktisch neue Fahrzeuge mit Tageszulassungen, die nicht vom Hof gehen.
Und auch die neuen Vorstände bei VW hüllen sich in Stillschweigen und tragen wenig zur Aufklärung bei,das z.B. die USA beruhigen würde. Der prominenteste Mann dort ist ein Mr German (nettes Wortspiel),der die Sache aufdeckte und eigentlich in Rente gehen wollte, jetzt aber sehr gefragt ist. Olga
Ich bin heilfroh, dass man als Arbeitnehmer die Möglichkeit erhält, einen Betriebsrat zu gründen (vgl. https://www.betriebsrat.de/betriebsrat-gruenden ). So ein Recht wird den Leuten in anderen Industrieländern teilweise verwehrt oder ist nicht ausreichend!
Die Gründung eines BEtriebsrates ist auch in Deutschland nur ab einer bestimmen Betriebsgrösse möglich und wird auch bei uns noch sehr oft von Firmeninhabern mit aller Gewalt unterbunden.
Ich selbst war nie im Betriebsrat und habe ihn persönlich inden Firmen, wo ich arbeitete und wo Betriebsrat selbstverständlich war, gebraucht. Ich erlebte aber die Kollegen Betriebsräte und oft ihr mangelndes Engagement. Es hat ja auch Vorteile, im Betriebsrat zu sein: man ist kündigungstechnisch besser geschützt, bekommt Einblicke in die Interna und ab einer gewissen Betriebsgrösse sind Betriebsräte auch freigestellt von ihrer üblichen Tätigkeit. Das nützen auch einige aus, wie ich erlebt habe.
ABer da immer weniger Leute in der jetzigen Leistungsträger-Generation sich bereiterklären, für den Betriebsrat zu kandidieren, lässt man die alten, weil es kein anderer machen will. Für weitere Karriereschritte (ausserhalb von Gewerkschaften usw.) ist es nicht gut, wenn man bei Bewerbungen darauf verweist, im Betriebsrat gewesen zu sein. Olga
Ich selbst war nie im Betriebsrat und habe ihn persönlich inden Firmen, wo ich arbeitete und wo Betriebsrat selbstverständlich war, gebraucht. Ich erlebte aber die Kollegen Betriebsräte und oft ihr mangelndes Engagement. Es hat ja auch Vorteile, im Betriebsrat zu sein: man ist kündigungstechnisch besser geschützt, bekommt Einblicke in die Interna und ab einer gewissen Betriebsgrösse sind Betriebsräte auch freigestellt von ihrer üblichen Tätigkeit. Das nützen auch einige aus, wie ich erlebt habe.
ABer da immer weniger Leute in der jetzigen Leistungsträger-Generation sich bereiterklären, für den Betriebsrat zu kandidieren, lässt man die alten, weil es kein anderer machen will. Für weitere Karriereschritte (ausserhalb von Gewerkschaften usw.) ist es nicht gut, wenn man bei Bewerbungen darauf verweist, im Betriebsrat gewesen zu sein. Olga