Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren ?

Wirtschaftsthemen Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren ?

Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
Mitglied

Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren: einen schier...
geschrieben von Die-Klostermaus
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2011, 16:41:53
Aber Hallo ... vielleicht das interessanteste Thema an diesem Sylvestermorgen, nachdem ich mich als arme Klostermaus, von Gicht und seniler Bettflucht geplagt, durch alle Themen und Beiträge geplagt habe.
Wenn man, Wort für Wort und Satz für Satz, alles sorgfältig liest, wundert man sich über diese naive Ausgangsfrage. Allein das hier versammelte Wissen, die vielen, vielen Erfahrungen. Durchblick und Weitblick, Relevanz und Wichtigkeit (oder auch umgekehrt und tautalogisiert) ... darauf kann die Welt im Mikro- und Makrokosmos, in Kultur- und Finanzwelt nicht verzichten.
Wer, wenn nicht wir, die alten Menschen und Mäuse (siehe hier!), kann die Welt retten?

Indem wir den Jungen zeigen, wie man überlebt, wenn alles zusammenbricht (siehe Mai 1945 ff.), wie man Essbares findet, wie man Getreide anbaut und verarbeitet, wie man Nahrungsmittel ohne Strom etc. konserviert (eine ungeheuer wichtige Technik zum Überleben der Menschen) ... wir wissen es (noch) und werden es weitergeben ...

Die Klostermaus

Übrigens, auch schön, doch indirekt bestätigt bekommen, dass der Mensch nur einen Wert für die kapitalistische Konsumgesellschaft hat: einen ökonomischen. Siehe auch Suizid etc.
adam
adam
Mitglied

Re: Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren: einen schier...
geschrieben von adam
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 31.12.2011, 07:29:12

klostermaus,

vielleicht liegen wir ja etwa auf einer Linie, wenn ich behaupte, daß derjenige den Begriff "Leben" nicht versucht hat zu begreifen, der Mensch, Tier und Pflanze nur nach seinen ökonomischen Werten einordnet?

Dieses Thema ist kalt bis unter den emotionalen Gefrierpunkt.

--

adam

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren ?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 30.12.2011, 09:31:10
"Mich interessieren nicht die "riesigen Alterseinkünfte".
Hinter dem Haus, dem Boot und das Vermögen warten bereits
die Erben.
Die Jugend kann mit dem überalterten, firmenbezogenen
Fachwissen wenig anfangen.

Und ob jemand glaubt, seine Enkel und Verwandte betreuen
zu müssen, interessiert mich auch nicht.

Das überzogene Selbstwertgefühl macht viele Ruheständler
zu unangenehmen Zeitgenossen!" arno Antwort auf lifong2007 vom 30.12.2011 00:25



Du bist ehrlich, arno. Aber ehrlich sollte man uch gegen sich sein. Du wetterst gegen den Materialismus („überzogene Alterseinkünfte“, die dich „nicht interessieren“) und das überzogene Selbstwertgefühl der Alten, gegen veraltetes Firmenwissen …etc., all das interessiert dich nicht. Weil es so selbstbezogen ist und keine höhere Idee dahinter steckt? Dabei habe das „Wissen“ der Alten doch keinen ökonomischen Wert mehr, sagst duselbst. Die Art und Weise, wie die Nichtaktiven ihr Selbstwertgefühl zur Schau tragen („damit umgehen“) ärgert dich. Dich ärgert möglicherweise auch, dass sie keiner Fahne hinterherrennen wollen, zu privat sind, also lieber die Familienbande pflegen. Was erwartest du von Alten, die ihrem Finale entgegengehen, das schließlich auch ganz privat ablaufen wird? Du mäanderst wirr durch eine Welt von Gedanken und suchst einen Sinn. Den Sinn?. Die Sinnhaftigkeit eines Lebens im Alter, die dir durch die Entfremdung von einem wahren Leben verlorengegangen erscheint? Warum wohl kritisierst du die Alten, die ihr Leben privat verbringen und ihre Enkel fördern?


Heute dominiert in der Gesellschaft die Kleinfamilie, aber auch die nur noch rudimentär. Alleinerziehende, Geschiedene, Singles bilden die Mehrheit. Noch im19. Jhd war die agrarische Großfamilie üblich, wo drei oder vier Generationen unter einem Dach zusammenwohnten. Ich preise diesen Zustand nicht. Ich erwähne ihn. Die Industrielle Revolution hat die Großfamilienstrukturen zerstört und damit emotionale Geborgenheit und soziale Sicherheit eliminiert. Es war ein Leben in Armut für unsere Verhältnisse wohlgemerkt. Die heutige städtisch geprägte Wohnwabenstruktur vereinzelt den Menschen, lässt kein Gemeinschaftsgefühl entstehen. Es muss erst organisiert werden und ist auf Freizeit abgestellt. Die Alten übten in der agrarischen Großfamilienstruktur ein hartes Regiment, alles hatte nach ihrer Pfeife zu tanzen. Schließlich waren sie die Erblasser. Im 18. Und 19. Jhd war das Arbeiterelend in den Industriestädten durch diese Vereinzelung und Entwurzelung und völlige Abhängigkeit vom Fabrikherrn geprägt. Es waren die Landarbeiter und Handwerker, aus denen sich das städtische Industrieproletariat rekrutierte.
Das Zusammenleben von Jungen und Alten war seit Bestehen der Menschheit die Regel. Karl hat darauf hingewiesen. Das Zusammenleben hat Sinn gemacht. Die Alten waren aber wohl immer unangenehm, nur dass sie früher als zum Sozialverband Familie zugehörig empfunden wurden und eine Rolle übernahmen (nicht nur spielten). In Zeiten fehlender Medien waren Erzählungen von großen Taten Gesprächsstoff, Erziehungsmaßnahme und Religion. Beispiel: Homers Ilias spielt eine ungeheure Rolle in der Geistes und Kulturgeschichte Europas. Er war wohl nicht der Dichter des Epos. Herrschaftsverband in jener Zeit war die Großsippe. Vermutlich hat Homer viele gängigen Erzählungen seiner Zeit zu einer großen Erzählung zusammengefasst. Homer schenkte seinem Volk damit Identität, Sprache und Religion. Was die modernen Medien schenken, ob sie etwas schenken außer Zerstreuung, gehört nicht hier her. Sie verändern die Welt und unser Denken, so wie der technologische Wandel auch.



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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren: einen schier...
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 31.12.2011, 10:11:48
"Dieses Thema ist kalt bis unter den emotionalen Gefrierpunkt."adam

Ich las deinen Beitrag zu spät. Stimme zu.

c.
arno
arno
Mitglied

Re: Welchen ökonomischen Wert hat das Wissen der Seniorinnen und der Senioren: einen schier...
geschrieben von arno
als Antwort auf adam vom 31.12.2011, 10:11:48
Hallo, adam,

Dieses Thema ist kalt bis unter den emotionalen Gefrierpunkt.
geschrieben von adam


das ist sicherlich richtig, aber das ist das Ergbnis
der Politik der Menschen, die sich jetzt Senioren nennen!


Viele Grüße
arno

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