Wirtschaftsthemen Warum kauft Bayer Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar?
Hallo,
ich seh das auch so. CropScience ist ein Hauptstandbein von Bayer, schon lange, aber ich vermute dass sie, was die Gentechnik anbelagt, forschungsmässig ziemlich "abgehängt" sind von dem was beispielsweise in USA möglich ist.
Und je mehr Gentechnik desto weniger Absatzmarkt für "normale" Pflanzenschutzmittel etc, das muss dann ja auch "passen".
Von daher denke ich mir, dass das schon eine Flucht nach vorne ist, sonst würde wahrscheinlich über kurz oder lang der Weltmarkt sich nicht mehr für Bayer interessieren.
Wie gut das fürs Image ist, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Anderseits hat Bayer in den letzten Jahren ja schon einiges "weggesteckt" (Lipobay, Yasmin, kontaminierte Impfungen...).
Liebe Grüße
Andrea
ich seh das auch so. CropScience ist ein Hauptstandbein von Bayer, schon lange, aber ich vermute dass sie, was die Gentechnik anbelagt, forschungsmässig ziemlich "abgehängt" sind von dem was beispielsweise in USA möglich ist.
Und je mehr Gentechnik desto weniger Absatzmarkt für "normale" Pflanzenschutzmittel etc, das muss dann ja auch "passen".
Von daher denke ich mir, dass das schon eine Flucht nach vorne ist, sonst würde wahrscheinlich über kurz oder lang der Weltmarkt sich nicht mehr für Bayer interessieren.
Wie gut das fürs Image ist, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Anderseits hat Bayer in den letzten Jahren ja schon einiges "weggesteckt" (Lipobay, Yasmin, kontaminierte Impfungen...).
Liebe Grüße
Andrea
Ich schließe mich Olga´s dank an.
Phil.
Phil.
"..... ich vermute dass sie, was die Gentechnik anbelagt, forschungsmässig ziemlich "abgehängt" sind von dem was beispielsweise in USA möglich ist.
Und je mehr Gentechnik desto weniger Absatzmarkt für "normale" Pflanzenschutzmittel etc, das muss dann ja auch "passen".
Von daher denke ich mir, dass das schon eine Flucht nach vorne ist, sonst würde wahrscheinlich über kurz oder lang der Weltmarkt sich nicht mehr für Bayer interessieren." elmos
Und je mehr Gentechnik desto weniger Absatzmarkt für "normale" Pflanzenschutzmittel etc, das muss dann ja auch "passen".
Von daher denke ich mir, dass das schon eine Flucht nach vorne ist, sonst würde wahrscheinlich über kurz oder lang der Weltmarkt sich nicht mehr für Bayer interessieren." elmos
Ja, elmos, das habe ich angedeutet. Ich kann aber nicht beweisen, dass diese Überlegung ("Flucht nach vorne") eine entscheidende Rolle spielt. Es ist aber zu vermuten, dass in den Hirnwindungen der Verantwortlichen diese Option (Plan B) eine Rolle spielen könnte.
Ich möchte darauf hinweisen, dass Deutschland heute ein bedeutendes Agrarexportland ist. Das Thema gehört darüber hinaus auch zum Themenkreis TTIP. Die Nutzung der Gentechnik beruht auf dem rechtlichen Gebrauch der zu erwerbenden Patente und Techniken der US-Firma. In diesem Bereich hat Deutschland Nachholbedarf. Deshalb auch der hohe Preis.
Das Problem wird der veranwortungsvolle Umgang mit dieser Gentechnik sein.
Hallo Carlos,
Wieso? Auch Bayer müsste sich doch einfach nur an die Gesetzgebung der jeweiligen Länder halten.
"Verantwortungsvoller" Umgang mit gentechnisch veränderten "Lebensmitteln" ist doch, soweit ich das sehe, einfach abhängig davon in welchem Land ich verantwortungsvoll bin.
Achso, und die "Flucht nach vorne" kann ich ebenfalls nicht beweisen. Ist aber mein erster Gedanke gewesen, als ich von dem Kaufinteresse las.
Liebe Grüße
Andrea
Das Problem wird der veranwortungsvolle Umgang mit dieser Gentechnik sein.
Wieso? Auch Bayer müsste sich doch einfach nur an die Gesetzgebung der jeweiligen Länder halten.
"Verantwortungsvoller" Umgang mit gentechnisch veränderten "Lebensmitteln" ist doch, soweit ich das sehe, einfach abhängig davon in welchem Land ich verantwortungsvoll bin.
Achso, und die "Flucht nach vorne" kann ich ebenfalls nicht beweisen. Ist aber mein erster Gedanke gewesen, als ich von dem Kaufinteresse las.
Liebe Grüße
Andrea
Ich sehe es auch so,dass BAyer - wenn der Deal mit Monsanto nicht klappen sollte - weiter viel zu verlieren hat bis hin zu der Gefahr, selbst feindlich übernommen zu werden.
Status quo ist ja,dass nun den Monsanto-Aktionären ein 37%ig höherer Aktienpreis angeboten wurde. Man muss berücksichtigen ,dass in den USA die meisten ihre Altersversorgung sich mittels Aktien erwerben (es gibt ja keine Rentenversicherung wie in Deutschland).
Monsanto kann sich jetzt mal zurücklehnen und auf ein Angebot der BASF warten,das dann vermutlich noch höher ausfällt; ausserdem hat die BASF jahrelange Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Monsanto.
Man wird auf Pestizide auch in Zukunft nicht verzichten können, insbesondere wenn man die ca 10 Milliarden Menschen, die dann unseren Erdball bevölkern werden, ernähren möchte.
Es lebt nicht jeder so gut wie z.B. in Deutschland mit Biobauern und dann dem Luxus, z.B.unter Glutenunverträglichkeit und Lactose-Intoleranz zu leiden (mediznisch soll es sich hier um geringste Prozentzahlen an Patienten handeln, wenn man die Menschen hört, scheint es eine Volkskrankheit zu sein).
Auch diese Menschen fallen dann wieder auf die Marketingabteilungen der Ernährungskonzerne rein, in dem sie diese überteuerten Lebensmittel kaufen, die das lindern sollen. Dafür kann man dann ja Fleisch aus Massentierhaltung billigst einkaufen und über die Gentechnologie schwadronieren, auch wenn man nicht so genau weiss, was daran eigentlich schlecht oder ungesund sein soll.
Viel Heuchelei ist im Umlauf und genau dies vertreibt nach und nach Grossunternehmen aus Deutschland. Soziologisch weiss man ja, dass eine veraltete GEsellschaft nicht mehr innovationsfreudig ist und keine Änderungen wünscht - umgekehrt bietet ein solches Verhalten keine Zukunftsperspektive für erfolgreiche Unternehmen. Olga
Status quo ist ja,dass nun den Monsanto-Aktionären ein 37%ig höherer Aktienpreis angeboten wurde. Man muss berücksichtigen ,dass in den USA die meisten ihre Altersversorgung sich mittels Aktien erwerben (es gibt ja keine Rentenversicherung wie in Deutschland).
Monsanto kann sich jetzt mal zurücklehnen und auf ein Angebot der BASF warten,das dann vermutlich noch höher ausfällt; ausserdem hat die BASF jahrelange Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Monsanto.
Man wird auf Pestizide auch in Zukunft nicht verzichten können, insbesondere wenn man die ca 10 Milliarden Menschen, die dann unseren Erdball bevölkern werden, ernähren möchte.
Es lebt nicht jeder so gut wie z.B. in Deutschland mit Biobauern und dann dem Luxus, z.B.unter Glutenunverträglichkeit und Lactose-Intoleranz zu leiden (mediznisch soll es sich hier um geringste Prozentzahlen an Patienten handeln, wenn man die Menschen hört, scheint es eine Volkskrankheit zu sein).
Auch diese Menschen fallen dann wieder auf die Marketingabteilungen der Ernährungskonzerne rein, in dem sie diese überteuerten Lebensmittel kaufen, die das lindern sollen. Dafür kann man dann ja Fleisch aus Massentierhaltung billigst einkaufen und über die Gentechnologie schwadronieren, auch wenn man nicht so genau weiss, was daran eigentlich schlecht oder ungesund sein soll.
Viel Heuchelei ist im Umlauf und genau dies vertreibt nach und nach Grossunternehmen aus Deutschland. Soziologisch weiss man ja, dass eine veraltete GEsellschaft nicht mehr innovationsfreudig ist und keine Änderungen wünscht - umgekehrt bietet ein solches Verhalten keine Zukunftsperspektive für erfolgreiche Unternehmen. Olga
Monsanto hat das (1. Angebot von BAyer?) abgelehnt. Dies scheint der Verhandlungstaktik geschuldet zu sein; vermutlich wartet man jetzt auf die Offerte von BASF. Es wird teuer, wie vermutet werden kann. Auch feindliche Übernahmen sind nach wie vor möglich. Wird spannend.
In jedem Fall ist der DAX jetzt wieder über 10.000 Punkte geklettert. Olga
In jedem Fall ist der DAX jetzt wieder über 10.000 Punkte geklettert. Olga
Re: Warum kauft Bayer Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke für den Beitrag ohne Vorlesung aus der Glaskugel!Kommt Zeit, kommt Ergebnis.
Gruß
rehse
Gruß
rehse
Das Problem wird der veranwortungsvolle Umgang mit dieser Gentechnik sein.Der Übernahmeversuch, der von Bayer vorangetrieben wird, obwohl Monsanto noch mehr Geld möchte, zeigt deutlich, dass in der Gentechnik die Zukunft gesehen wird, ganz unabhängig davon, wie sehr sie populistisch verteufelt wird. Es ist zwar unpopulär, darauf hinzuweisen, dass die zukünftige Ernährung von 10 Milliarden Menschen bei dem enormen Flächenverbrauch auf der begrenzten Erdoberfläche eine Herausforderung ist, der nicht mehr mit rein konventionellen Methoden allein begegnet werden kann, aber ich tue es trotzdem. Als Genetiker liegt mir die Verteufelung der Gentechnik fern. Man muss jedes Projekt separat beurteilen.
Bayer weiß um den katastrophalen Ruf von Monsanto und das Risiko, dass sie mit dem Kauf eingehen. Offensichtlich überwiegen aber die langfristigen Vorteile. Indien, China und Afrika werden sich wenig um die europäischen Vorbehalte zur Gentechnik kümmern. Sie wollen ihre wachsende Bevölkerung ernähren. Bayer sieht sich global aufgestellt und der kleine deutsche Markt wird deshalb nicht den Ausschlag geben.
Karl
Re: Warum kauft Bayer Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die langfristigen Vorteile sind, m.Erachtens, im langfristigen Profit zu suchen. Die Menschen ernähren zu wollen ist dabei zweit, wenn nicht drittrangig.
Es nützt mir allerdings herzlich wenig, mich gegen genmanipulierte Lebensmittel zu wehren, denn der Mensch hat kein Mitspracherecht.
Für jedes Medikament das auf den Markt kommt, müssen Studien zugrunde liegen. Bis jetzt gibt es keine Studie wie sich genmanipulierte Lebensmittel auswirken, weil die Zeit für Langzeitstudien schlichtweg zu kurz ist.
Bruny
Es nützt mir allerdings herzlich wenig, mich gegen genmanipulierte Lebensmittel zu wehren, denn der Mensch hat kein Mitspracherecht.
Für jedes Medikament das auf den Markt kommt, müssen Studien zugrunde liegen. Bis jetzt gibt es keine Studie wie sich genmanipulierte Lebensmittel auswirken, weil die Zeit für Langzeitstudien schlichtweg zu kurz ist.
Bruny
... Das heißt aber dann: Die weltweite Bevölkerung hat nichts zu melden.
Wir haben uns ab sofort diesen Chemiegiganten unterzuordnen - was für eine schöne neue Welt - unsere Enkel können uns da nur noch leid tun ...
Elenore
Bildtitel im Original: once upon a time ... (zusätzlicher Titel:
Oh du schöne neue "monsantische Bayer-Welt"!)
Wir haben uns ab sofort diesen Chemiegiganten unterzuordnen - was für eine schöne neue Welt - unsere Enkel können uns da nur noch leid tun ...
Elenore
Bildtitel im Original: once upon a time ... (zusätzlicher Titel:
Oh du schöne neue "monsantische Bayer-Welt"!)