Wirtschaftsthemen Warum kauft Bayer Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar?
Mir sind die von Bayer eingegangenen finanziellen Risiken herzlich egal. Mir ist es wichtiger, dass hier ein Unternehmen erheblich mitverantwortlich ist für den Rückgang der Artenvielfalt, für die Patentierung von Saatgut etc. mit dem Leben in der Natur spielt und aus all dem Geld machen will. Für mich sind das hemmungslose, gewissenlose und kriminelle Machenschaften.Geld stinkt nicht? Doch! Es stinkt!
Ich wünsche mir, dass all solche Erzeugnisse vom Markt verschwinden und - wenn es ginge - die Unternehmen gleich dazu. Aber das sind Illusionen.
@ Karl
Nein, ich habe keine Informationen darüber, ob und wieviel Geld die Manager, die die Übernahme von Monsanto auf Deubel-komm-raus durchgezogen haben, bekommen haben. Aber heute trat ein leitendes Vorstandsmitglied von Bayer im Mittagsmagazin vor die Kameras und verteidigte vollmundig die Übernahme von Monsanto. Dem ging es um das Abstreiten des Krebsrisikos, vom Mord an der Natur sagte er natürlich kein Wort. (Ich weiß den Namen des Mannes nicht mehr.)
Nochmal, nachdem ich deinen Beitrag genauer gelesen habe, Karl: Nein, die Manager verantworten die Verluste ganz bestimmt nicht, die haben ihre Schäfchen schon einkassiert und irgendwo in Sicherheit gebracht. Aber sie richten ein traditionelles Unternehmen zugrunde.
Auch BAyer ist eine Aktiengesellschaft, d.h., das Unternehmen gehört den Aktionären. Es gibt dort auch einen Aufsichtsrat, der die Vorstände ("Manager") kontrolliert und der bei so grossen, weitreichenden Projekten seine Zustimmung geben muss. In diesem Aufsichtsrat ist auch die Arbeitnehmerseite vertreten (Betriebsrat und Gewerkschaften).
So wie sich dies hier abzeichnet, wollte der Vorstandsvorsitzende, Herr Baumann, sich hier ein persönliches Denkmal setzen (mit Genehmigung - siehe oben - der Aktionäre und des Aufsichtsrates).
Und nun wird es vermutlich nicht nur das Ende des Herrn Baumann werden, sondern in Teilbereichen der alten, renommierten Bayer AG. 12.000 Mitarbeiter stehen schon auf der Entlassungsliste - es werden sicher noch mehr.
In jüngster Vergangenheit hat Bayer schon die Material Science Sparte verkauft, die nun ihrerseits an der Börse gelistet ist. Damit wollte man erste Zeichen setzen, sich aus der klassischen Chemie zurückzuziehen, um sich Agrar und Pharma besser widmen zu können.
Der Unternehmenswert ist mehr als halbiert; die Aktionäre haben viel Geld verloren.
"Manager" erhalten heute ihre Bezüge nur noch zum Teil mit Festgehälter; der grössere Rest ist variabel, d.h. vom Unternehmenserfolg abhängig. Und da dieser offensichtlich nicht gegeben ist, werden auch sie ihren Anteil gerechterweise beitragen.
Das sollte man alles realistisch und korrekt im Zusammenhang sehen und sich nicht verführen lassen, wieder "auf Manager generelll" zu schimpfen.
Interessant wird auch werden ,dass der VW-Prozess in den USA nur eine geringe, juristische Sache gewesen sein dürfte, wenn man dies nun mit Bayer vergleicht, auf die gigantische Prozesse und - wie in den USA üblich - Regressforderungen zukommen werden. Ob es die Bayer AG schafft, hierfür wirklich Rückstellungen zu bilden, wage ich zu bezweifeln. Man kann natürlich mit einkalkulieren, dass bei potentiellen Klägern in den USA auch Trittbrettfahrer dabei sein dürften oder solche, die den Beweis einer Schuld von Bayer-Monsanto nicht erbringen können. Das wird man sehen.
ABer es gibt auch noch die Altlasen aus aus Regressforderungen zu einem Bayer-Cholesterin- und Verhütungsmittel, die auch nicht zu vernachlässigen sind.
Wieder ist ein deutsches Unternehmen auf der Anklagebank - wieder ein Verlust für "made in Germany". Bayer AG kann bald ein billiger Übernahmekandidat werden (von wem auch immer, evtl. durch die Chinesen). Olga
ist Monsanto rein rechtlich noch eine autonome Firma,
(im Besitz von Bayer) oder nicht mehr.
Ich entnehme mal der Presse folgende Überschrift,
Bayer-Tochter,
muss krebskrankem Kläger 80 Millionen Dollar zahlen.
Wenn diese Firma pleite geht, was dann.???
Oder müssen jetzt bzw. nach der nächsten Verhandlung (Einspruch)
tausende Mitarbeiter in den USA gehen.???
Monsanto ist im Besitz von Bayer. Monsanto kann nicht mehr pleite gehen, das könnte nun mit Bayer geschehen. Ich lese, dass sie noch keine Rückstellungen für die Prozesse gemacht haben. 11000 Prozesse mal 70 Millionen € wären 770.000.000.000 €, also 770 Milliarden. Ein Zehntel davon wären immer noch 77 Milliarden und überstiegen damit den Kaufpreis von Monsanto.
Karl
Es ist ja eine Tochter Firma von Bayer.
es sollte mich nicht wundern, wenn BAYER die Monanto-Kiste komplett noch gewinnbringend an die Chinesen verkaufen würde und dann wird es wahrscheinlich bald noch grossflächiger eingesetzt werden :-(
Monsanto ist nichts mehr wert.
Denn jeder Käufer muss die negative Seite mitkaufen.
ich glaube das wäre den Chinesen ziemlich egal. Und grosses Interesse haben sie doch auch schon vor einem jahr gezeigt ...
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Phil.
Bayer
29.03.2019 - 16:14 Uhr - ANDRÉ FISCHER - Redakteur
Bayer: Welches Szenario kommt
Der Glyphosat-Prozess des an Krebs erkrankten Edwin Hardeman vor dem Bundesgericht in San Francisco tritt nun in seine entscheidende Phase ein. Der Lichtblick für Bayer besteht darin, dass der Richter das Urteil der Geschworenenjury überprüfen wird. Und das könnte bedeuten, dass das Urteil deutlich reduziert wird. Wenn Bayer Glück hat, wird der Schadensersatz in Höhe von über 80 Millionen Dollar auf einen Bruchteil des ursprünglichen Betrages reduziert. Die Aktie hat damit kurzfristig Erholungspotenzial.
Herabsetzung von 80 auf zehn Millionen Dollar?
Die Summe von 80,3 Millionen Dollar setzt sich zusammen aus 5,3 Millionen Dollar an Schadensersatz und 75 Millionen Dollar an sogenannten „Punitive Damages“ (= Strafschadensersatz), die auch an den Kläger gehen. Diese Strafzahlungen werden von US-Gerichten verhängt, wenn sie Unternehmen vorsätzliches oder bösartiges Verhalten vorwerfen.
Zwar ist es unwahrscheinlich, dass der Richter die Entscheidung der Jury aus der ersten Instanz aufheben wird. Meist wird in dieser Phase aber die Strafschadenszahlung gesenkt. In vielen Fällen beträgt das Verhältnis zwischen Schadensersatz und Strafzahlung dann eins zu eins. Das hieße, Bayer müsste dann nur etwa zehn Millionen Dollar zahlen.