Wirtschaftsthemen Versandkonzern Otto reaktiviert seine Rentner

Liebe St-ler,
folgende Meldung der dapd las ich Heute in der Passauer Neuen Presse:

Der Versandhausriese Otto holt pensionierte Mitarbeiter ins Unternehmen zurück. Gestern meldete der Hamburger Konzern die Gründung einer neuen Tochterfirma, die Betriebsrentner für Aufgaben innerhalb der Otto-Group vermittelt. "Sie sollen helfen, etwaige Lücken in Arbeitsprozessen zu schließen, hieß es. Der Konzern begründete den Schritt "mit dem sich abzeichnenden demografischen Wandel mit dem daraus resultierenden Fachkräftemangel". Die Pensionäre sollen bei kurzfristigen Engpässen von Fachkräften mit einem befristetem Arbeitsvertrag nach Bedarf und Qualifikation aushelfen.

Ich hatte beim Lesen zwiespältige Gedanken. Einerseits sollen diese Leute die vernachlässigte Ausbildung in den verschiedenen Berufen verdecken, andererseits ist es natürlich auch ein schönes Gefühl wieder gebraucht zu werden. Es gibt sicher noch mehr dazu zu sagen. Wie denkt ihr darüber. Vielleicht ist unter uns sogar ein eventuell Betroffener.

folgende Meldung der dapd las ich Heute in der Passauer Neuen Presse:

Also anscheinend diese hier.
Nun wird auch der Otto-Versand nicht sämtliche seiner im Ruhestand befindlichen ehemaligen Mitarbeiter zu diesem Zwecke "reaktivieren", sondern nur einige wenige, die sich freiwillig (und unentgeltlich oder auf "Mini-Zuverdienst"-Basis) einspannen lassen.
Beschäftigungspolitisch wird der Effekt nicht sonderlich viel Wirkung erzeugen, Otto darf sich wegen des "Synergieeffektes" von Kostenminimierung und "soziale Verantwortung" betonender Pressemeldungen freuen, dann bald auch von Frau von der Leyer als "vorbildliches Unternehmen" gepriesen zu werden. Im "Stammwerk" wird man indes weiterhin die Belegschaft durch (jüngere) Zeitarbeitskräfte zunehmend ersetzen.

Hallo Achras,
ich sehe das genau so.
Gruß
wolfi1611

Wolfi1611 und Achras

Das hier spricht dafür, daß ihr richtig vermutet:

ARD - Das Hermes Prinzip - Ein Milliardär und seine Götterboten

Edita

Hallo Achras, ich sehe das genau so.

Wolfi1611 und Achras, das hier spricht dafür, daß ihr richtig vermutet

Vielen Dank für den Zuspruch - ich bin viel zu lange kleiner Angestellter eines großen Unternehmens gewesen, als dass ich diesbezüglich noch zu irgendwelchen positivistischen Illusionen fähig wäre ...

Nachtrag: Die Fernsehsendung ist auch online abrufbar.

folgende Meldung der dapd las ich Heute in der Passauer Neuen Presse:

Also anscheinend diese hier.
Nun wird auch der Otto-Versand nicht sämtliche seiner im Ruhestand befindlichen ehemaligen Mitarbeiter zu diesem Zwecke "reaktivieren", sondern nur einige wenige, die sich freiwillig (und unentgeltlich oder auf "Mini-Zuverdienst"-Basis) einspannen lassen.
Beschäftigungspolitisch wird der Effekt nicht sonderlich viel Wirkung erzeugen, Otto darf sich wegen des "Synergieeffektes" von Kostenminimierung und "soziale Verantwortung" betonender Pressemeldungen freuen, dann bald auch von Frau von der Leyer als "vorbildliches Unternehmen" gepriesen zu werden. Im "Stammwerk" wird man indes weiterhin die Belegschaft durch (jüngere) Zeitarbeitskräfte zunehmend ersetzen.

(fett by Hockey)

Wo liest du den das die Rentner umsonst oder auf Mini Zuverdienst Basis eingespannt werden sollen?? oder handelt es sich um deine "Meinung"? wen ja dann sage es auch klar.

Ich persoenlich finde es super wen man Rentner ist noch zu arbeiten den sie koennen ja entscheiden ob sie fuer Otto arbeiten wollen oder nicht
. Nachdem ich in Rente gegangen bin wurde ich gebeten als Consultant fuer eine mediz. tech. Firma zu arbeiten was ich super finde. Haelt mich geistig fit und ich arbeite mit sehr interessanten Leuten zusammen und an sehr interessanten projects. Muss aber sagen ich habe immer sehr gerne gearbeitet und war auch kein "kleiner Angestellter"

Teilzitat von Achras:
Vielen Dank für den Zuspruch - ich bin viel zu lange kleiner Angestellter eines großen Unternehmens gewesen, als dass ich diesbezüglich noch zu irgendwelchen positivistischen Illusionen fähig wäre ...

Schade fuer dich wenn du einen gross teil deines lebens in frust verbracht hast.
Hockey

[Wo liest du den das die Rentner umsonst oder auf Mini Zuverdienst Basis eingespannt werden sollen?

Nun, wer bereits RENTNER ist, wird wohl kaum einen lebensunterhaltsichernden Arbeitsvertrag vorgelegt bekommen - er wird ja von der gesetzlichen Rentenversicherung "bezahlt" und darf sich ggf. etwas dazuverdienen, was immer mehr aus dem "aktiven Arbeitsleben" ausgeschiedene Senioren ja leider auch oftmals müssen, um über die Runden zu kommen. Die Tatsache, dass ein Unternehmer für die Aufbauphase neuer betrieblicher Verflechtungen die noch arbeitsfähigen aber verrenteten ehemaligen Mitarbeiter ins Boot holt, deutet übrigens recht deutlich darauf hin, dass die Schaffung neuer bzw. regulärer Arbeitsplätze von vornherein "nicht angedacht" ist. Tochtergesellschaften werden im übrigen seit den 80er/90er Jahren gern gegründet, um Betriebsteile rechtlich verselbstständigt aus dem branchenüblichen Flächentarifvertrag auszulagern.

Nun, wer bereits RENTNER ist, wird wohl kaum einen lebensunterhaltsichernden Arbeitsvertrag vorgelegt bekommen - er wird ja von der gesetzlichen Rentenversicherung "bezahlt" und darf sich ggf. etwas dazuverdienen, was immer mehr aus dem "aktiven Arbeitsleben" ausgeschiedene Senioren ja leider auch oftmals müssen, um über die Runden zu kommen.

Hauptsache meckern - auch wenn die Fakten nicht stimmen!
Jeder Rentner über 65 Jahre kann seine Rente kassieren und dazuverdienen, was er möchte (es gibt dann keine Grenzen mehr). Dies macht die Leute auch für Unternehmen interessant, da hier ca 20% Beiträge für Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung entfallen.
Sicherlich wird nur den Rentnern eine solche Tätigkeit befristet angeboten, die über unverzichtbares Know How verfügen. Da es sich meist um Projektarbeit handelt, wird auch ordentlich bezahlt (dies kann der Rentner ja selbst verhandeln). Was soll daran eigentlich schlecht sein? Es ist eine absolute Win-Win-Situation - das Unternehmen partizipiert am Wissen seines früheren Mitarbeitern und der Mitarbeiter/Rentner wird gebraucht und trainiert wieder seinen Geist; ausserdem ist er im Team und entkommt der gefürchteten Isolation.
Es geht also nicht um die Rentner, die "müssen" - dies sind meist Berufsgruppen mit früherem niedrigen Gehalt und niedrigeren Positionen ,die nicht gesucht werden. Olga

Archas,

da ich mein ganzes Arbeitsleben (groessten Teil) im Ausland gearbeitet habe (Europe, Africa, North America)und jetzt auch nicht in D. lebe, sind mir die deutschen Vorschriften nicht bekannt.

Du ich will ueberhaupt keinen Arbeitsvertrag da ich mir aussuche ob und wann ich arbeite. Wenn ich meine Kinder im Ausland besuche dann geht das vor, wenn ich fuer einige Wochen wandere geht das vor. Ich habe nie von 8-5 Uhr gearbeitet oder 5 tage die Woche.

Jeder muss halt selbst entscheiden ob er arbeiten will oder muss und wie er mit der Firma verhandelt. Ich bin sehr zufrieden mit meinen Arrangements und kann mich nicht ueber die $ beklagen. Wen man fuer eine Firma interessant ist bezahlen die auch generell ausgezeichnet.

Meine Frage wo du gelesen hast Miniloehe usw usw oder ob es deine Vermutung?, Erfahrung ist?? hast du ja nicht beantwortet.

Hockey

Was Otto hier betreibt, ist nichts Anderes, als wenn eine Firma sich ein Unternehmen sucht, das ihm "bei Bedarf" Arbeitskräfte zur Verfügung stellt. Ich weiss nicht den Fachausdruck dafür, weiss aber, dass diese Kräfte juristisch eigentlich vier Tage vor ihrem Arbeitseinsatz angesprochen werden müssen, was aber in der Praxis nicht eingehalten wird (dieser Punkt war gerade Bestandteil in der TV-Sendung über Zalando & Co). Dieses Arbeitsmodell bringt in erster Linie dem Unternehmen Vorteile. Sie nutzen dabei die Tatsache aus, dass es Rentner gibt, die entweder dazuverdienen müssen oder Langeweile haben. Solche Techniken sind mir übrigens bei "Regaleinräumern" in großen Märkten bekannt. Die werden von Subunternehmern angerufen, wenn Lebensmittel-LKWs anrollen. Dann müssen sie zu Real & Co, um dort die Regale zu füllen. An dieser Stelle bin ich nicht bereit, über Win/Win zu diskutieren. Das ist für mich in erster Linie das Benutzen von Humankapital"