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Wirtschaftsthemen Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???

peter25
peter25
Mitglied

Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von peter25
Da es mit der Wirtschaft bergab geht (mitverursacht durch die Bankenkrise)wäre es da nicht sinnvoll ein sofortiges Konjunkturprogramm aufzulegen. Was dann sofort greift um die Wirtschaft anzukurbeln.Es waren ja schon mehrere Modelle im Gespräch.Angefangen von Energiesparkühlschränken,Förderung von Automobilkäufen usw.-----------Bei diesen Vorschlägen würden aber nicht alle Bürger in den Genuß der Steuer-Vorteile kommen. Nur einige Firmen würden davon profitieren?

Wäre es nicht sinnvoller zeitlich begrenzt die Mehrwertsteuer herab zu setzten??Da würde doch jeder dvon profitieren??
Würde dann auch wieder mehr konsumiert werden???Oder bleibt dann die Kaufzurückhaltung bestehen??
Würde eine Mehrwertsteuersenkung die Wirtschaft wieder auf Touren bringen??
hugo
hugo
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von hugo
als Antwort auf peter25 vom 09.11.2008, 15:35:06
hall peter,,ich denke das sowas nur bedingt zu einer Zunahme der Kauffreudigkeit führt.

Ich werde sicher nicht plötzlich jeden Tag drei Brötchen mehr essen und viel mehr Butter, Wurst oder Marmelade drauf packen wenn die MWS ein oder zwei % sinkt.

auch werde ich wegen ein-,oder zweijährigem Steuerausfall nicht extra ein neues Auto kaufen wenn ich gerade erst eins gekauft habe,,

Da musste es schon sehr auf mein Portemonaie abgezielte Neusituationen (Entlastungen)geben, wenn ich da spontan mein Einkaufsverhalten ändern sollte, zumal sich bei einem Durchschnittsrentner die Gesamtsummen in sehr überschaubarem Rahmen halten und kaum erwähnenswert und für den Staat bemerkbar in die Höhe oder Tiefe schnellen können.

wenn ich aber dicht am Höchststeuersatz läge, oh ja dann würd ich aber überlegen knobeln, rechnen,,,,,

Beipiel:
ich hab ein Einkommen von 499.900 € das bedeutet Steuersatz von 42%, also 210.000 €,,blieben mir also noch ca 289.900€ netto

ich werde mich also energisch bei meinem Chef gegen eine Gehaltserhöhung von 0.02% was ca 100€ entspricht, mit Händen und Füßen wehren denn das würde bedeuten das ich dann
45% Abzüge hätte und somit nur noch 275.000€ (also glatte 15.000€ weniger)

der Chef müsste mein Einkommen also gleich um 25.000€ erhöhen damit ich (die Familie) auf die annähernd gleiche Summe wie vor der Gehaltserhöhung käme,,

also Rechen lohnt sich wohl für Jeden und für die Besserverdienenden besonders,,

naja aber für 25.000 € könnte ich mir ja auch einen Teilzeitsteuerberater leisten, oder obs da ein Ein-Euro Steuerberater einer Zeitarbeitsfirma auch machen täte ??*g*
--
hugo
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf peter25 vom 09.11.2008, 15:35:06
Steueresenkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft sind unwirksam.
Grundlage für die Auslösung der sich anbahnenden Rezission war neben der Bankenkrise doch die laufende Geldverknappung bei der arbeitenden Bevölkerung. Dazu kam noch eine Bedarfssättigung, die hohe Inflationsrate auf Bedarfsartikel -Energie und Lebensmittel- und als I-Tüpfeling die Mehrwertsteuererhöhung seit 1.1.2008.

Aus diesem scheinbaren Tal herauszukommen bedarf es etwas mehr als das aufgelegte Konjunkturprogramm von der Regierung.

Ein Beispiel
Was nützt es den Neuwagen-Autokäufer, wenn er ein Jahr keine Steuern zahlen muss ( Golf Diesel 1,9 308- Euro) und dafür einen Kredit bei der Bank von 10000.- Euro zu 5 % aufnehmen muss. Er zahlt dann der Bank 500 Euro Zinsen. Legt er das Geld für den Neuwagen 20.000.- Euro als Festgeld zu 5% an bekommt er Netto nach Abzug der Zinsertragssteuer
ca 735 .-- von der Bank.
Warum also zurzeit einen Neuwagen kaufen ?

In den letzten 6 Jahren wurde der Arbeitende mit geringen Löhnen und ehältern abgespeist. Das ist momentan die Aufgabe der Regierung diesen Misstand in Ordniung zu bringen.

--
heinzdieter

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adam
adam
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von adam
als Antwort auf peter25 vom 09.11.2008, 15:35:06
@peter

Eine Senkung der Mehrwertsteuer würde für einen kurzen Zeitraum die Inflationsquote abfedern, aber dann eher zu einer höheren Inflation beitragen, weil mehr Geld auf dem Binnenmarkt vorhanden ist.

Das Problem bei der sich anbahnenden Rezession in der Bundesrepublik ist, daß für unsere Wirtschaft im Ausland (insbesonderen in den USA) Märkte wegbrechen. Das kann man durch Maßnahmen auf dem Binnenmarkt nicht abfangen. Der Export geht zurück, dadurch wird weniger produziert, es kommt zu Entlassungen und einer höheren Arbeitslosigkeit. Die Bundesregierung hat auf ausländische Märkte natürlich keinen Einfluß, den hat nur unsere Wirtschaft, indem sie durch entsprechende Angebote neue Märkte schafft oder bestehende besser bedient als andere Hersteller. Und da sieht es düster aus, denn das Zugpferd unserer Wirtschaft, die Autoindustrie, hat in den letzten Jahren auf der ganzen Linie versagt, weil sie sich, deutlich ankündigenden Veränderungen auf dem Weltmarkt, nicht angepasst hat. Jetzt ist das Geschrei nach billigen Krediten groß, um verpasste Entwicklungen nachholen zu können. Das Problem hat aber mit der Finanzkrise nichts zu tun.

Einer Rezession, nur wegen der Finanzkrise, könnte entgegen gewirkt werden, wenn die Finanzmärkte wieder funktionieren. Aber bei uns kündigt sich zusätzlich eine hausgemachte Rezession an, weil unsere Autoindustrie die Entwicklung, hin zu kleineren, energiesparenden und umweltfreundlicheren Autos, verschlafen hat. Im Schlepptau der Autohersteller befinden sich die Zulieferer, mit denen es auch talabwärts gehen wird. Unser "Vorsprung durch Technologie" bei den Autoherstellern ist dahin und es bleibt abzuwarten, ob und wie das ausgeglichen werden kann. Wie kann dem ein binnenpolitisches Konjunkturprogramm entgegenwirken? Man darf gespannt sein!

Barack Obama hat das erkannt und schon angekündigt, daß er der amerikanischen Autoindustrie Anreize geben wird, diese umweltfreundlicheren Autos zu bauen. Wenn es in der amerikanischen Gesellschaft das "Change" gibt, das Obama angekündigt hat, wird sie auch bereit sein, zukünftig auf Statussymbole, wie benzinfressende Sechs- oder Achtzylinder zu verzichten und neu entwickelte, amerikanische Autos kaufen und keine Importe mehr.

Es sieht so aus als hätten die Amerikaner einen Präsidenten gewählt, der gut ist für die USA. Wenn dieser Präsident den Finanzmarkt mit Hilfe der anderen Industrieländer in den Griff bekommt und der amerikanischen Wirtschaft die Richtung weist, sieht es gut aus für die USA und diesen Präsidenten. Europa und der Rest der Welt werden sich mächtig anstrengen müssen.

@heinzdieter
In den letzten 6 Jahren wurde der Arbeitende mit geringen Löhnen und ehältern abgespeist. Das ist momentan die Aufgabe der Regierung diesen Misstand in Ordniung zu bringen.


Bei uns herrscht Tarifautonomie. Die Regierung hat mit Aushandeln von Löhnen und Gehältern nichts zu tun.

--

adam
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von schorsch
als Antwort auf peter25 vom 09.11.2008, 15:35:06
Dass der Staat sich mit Steuerreduktionen nicht so beeilt, hat mehrere Gründe:

- der Staat nimmt damit weniger ein;
- dadurch kann der Staat auch weniger investieren resp. Aufträge an die Wirtschaft vergeben - es sei denn, er verschulde sich;
- wenn der Staat sich verschuldet - kleinere Einnahmen minus grössere Ausgaben -, dann wird das Volk über kurz oder lang die Schulden bezahlen müssen.

Trotzdem: Ein geringes Mass an Verschuldung zwecks Ankurbelung der Wirtschaft ist vertretbar.

Erste Hilfsmassnahmen haben aber die Nationalbanken zu ergreifen: Senken des Leitzinssatzes, damit die ländlichen Banken mehr Risikos eingehen können (Kreditgewährung an Unternehmer und solche, die es noch werden wollen).

--
schorsch
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 09.11.2008, 19:13:39
Frage: Wie ist nach dem Krieg das deutsche Wirtschaftswunder entstanden?

Antwort: Weil alle auf Pump kauften. Es wurde also auch auf Pump fabriziert. Dadurch gabs zwangsläufig eine gegenseitige Verschuldung. Das hätte aber auch ins Auge gehen können. Sobald nämlich ein Kreditgeber von seinen Schuldnern verlangt, dass sofort die Schulden zu begleichen seien, verlangen ebenso zwangsläufig die so Gepiesakten von ihren Schuldnern ebenfalls sofortige Zahlung - damit sie ihren Kreditgeber bezahlen können. Und schon setzt eine Kettenreaktion ein, die zuerst den Konsum und in dessen Gefolge die Produktion verringert bis lahmlegt. Wie das herauskommt, haben wir drastisch in Amerika erleben müssen: Jeder will sofort von seinen Schuldnern Bezahlung - und schon fällt die ganze schöne Wirtschaftsblase zusammen!

--
schorsch

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Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 09.11.2008, 19:13:39
@hugo,
"hall peter,,ich denke das sowas nur bedingt zu einer Zunahme der Kauffreudigkeit führt."

Wir haben hier im Forum(2005) mal festgestellt (du übrigens auch!), dass eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Kaufzurückhaltung führen wird.
Nun stellst du fest, dass eine Herabsetzung der Mehrwertsteuer nur bedingt zur Kauffreudigkeit führt.
Was ist das für Logik ?

--
klaus
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von susannchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2008, 10:55:01
Wahrscheinlich nur der vorübergehende Effekt, es ist ja wieder mit einer Erhöhung zu rechnen da es sicher zeitlich begrenzt wäre.

So denke ich mal.
--
susannchen
hugo
hugo
Mitglied

Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.11.2008, 10:55:01
hallo klaus,,:Wir haben hier im Forum(2005) mal festgestellt (du übrigens auch!), dass eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Kaufzurückhaltung führen wird.

und?? tatsächlich ist das genau so geschehen,,,der Umsatz in vielen Bereichen ging zurück, die Sparquote jedoch blieb relativ konstant (vermutlich wegen der Ängste bezüglich der Altersvorsorge der Bürger)

Wenn nun die MWS fallen sollte ist damit diese Angst nicht beendet und die Sparbemühungen und Altersvorsorge könnten sogar noch zunehmen,,
ich finde das ist logisch,,

Die abhängig davon (MWS Erhöhung) gewaltige Zunahme der Gewinne der Unternehmen, beruhen auf der relativ verminderten Lohnentwicklung,,,und nicht auf einer Zunahme der Umsätze und der Konsumtion,,,was eigentlich viel gesünder für eine Volkswirtschaft wäre, und zu langanhaltenden Zuwächsen führen würde,,,,so wird es eben immer weitergehen mit mehr Abs anstatt Aufs,,

Spiegel online schrieb im Januar 2008: Deutsche stellen neuen Rekord im Sparen auf
Realen Einkommensverlusten und hoher Inflationsrate zum Trotz - die Menschen in Deutschland sind so wohlhabend wie noch nie. In einer Studie fand die Dresdner Bank heraus, dass im statistischen Durchschnitt jeder Deutsche 57.900 Euro auf der hohen Kante hat.

naja die letzten drei vier Wochen haben sicher mit den Turbulenzen an Banken und Börse bei Einigen den Sparstrumpf wie nach einer zu heißen Wäsche etwas schrumpfen lassen,,*g*

wenn jedoch diese MWS Senkung zusammen mit den anderen angedachten Bemühungen wirksam werden würde,,,z.B ein Kühlschrank der nur noch 35% des Stromverbrauchs eines 12 Jahre alten Modells benötigt,,,ok, ich wär der Erste der da zugreifen würde,, aber viele Menschen würden (was sie heute gar nicht können) sicher auch gerne etwas für Ihr Alter zurücklegen
--
hugo
Re: Steuersenkungen jetzt--- wann dann??---2010 erst etwa???
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 10.11.2008, 11:23:04
@hugo,
deine Logik ist überwältigend.

Dann hast du aber auch damals vergessen zu erwähnen, dass trotz Erhöhung der Mehrwertsteuer die Kaufkraft steigen könnte. Nämlich dann, wenn die Arbeitslosenquote sinkt.

Das ist tatsächlich geschehen ( von über 5 Mio auf unter 3 Mio).
Und übrigens stiegen die Umsätze im Jahre 2007( also nach Mehrwertsteuererhöhung) im Vergleich zu 2005(also vor Mehrwertsteuererhöhung) um immerhin 4,8%.
Es stimmt also nicht, dass der Umsatz zurückging.

Warum immer die Diskrepanz zwischen deinen Vorstellungen und der Realität?
--
klaus

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