Wirtschaftsthemen Stärkstes Wirtschaftswachstum seit fünf Jahren in Deutschland

Ich habe seinerzeit eine ähnliche Meinung vertreten wie Karl und es ist OK.
Was jetzt hier aber in Bezug auf Wirtschaftswachstum beschrieben wird sehe ich etwas differenzierter.

Wachstum hat stattgefungen ja und damit auch die Steuerüberschüsse des Staates und genau da liegt der Knackpunkt.
Deutschland profitiert von der Inlandnachfrage und von den Zuwanderern sowie Flüchtlingen die ja auch (wie beschrieben) Geld ausgeben.

Was hier nicht beachtet wird, die Staatseinnahmen steigen nur deshalb so stark weil die Zinsen so niedrig sind, sonst wären 18 Milliarden dieses bzw. 2016 futsch.

Es ist nicht der Boom in der Wirtschaft alleine, sondern Draghi der alle Südstaaten und auch uns mit Billig Krediten versorgt.
Wäre das nicht so, käme eine Spirale in Gang die uns alle zermalmen würde, weil die Schulden innerhalb der EU zu gross sind und dann fordern noch Parteien : raus mit der Kohle wozu denn Schulden tilgen.

Diese paar Milliarden die dieses Jahr übrig geblieben sind machen den Kohl nicht fett.

Es geht der Deutschen Wirtschaft gut, auch zum Teil weil Geld unter die Leute gebracht wurde und der Konsum aller Deutschen und Zugereisten sein positives dazu beiträgt.

ich frage jetzt noch einmal nach , woran es festgemacht werden kann , dass "uns" speziell durch die Flüchtlinge in den letzten drei Jahren ein stärkeres Wirtschaftswachstum beschert wurde .

Hallo Tina48,

wo hast Du die drei Jahre her? In dem Artikel, auf den ich mich im Eingangsbeitrag berufen habe, steht einleitend:

Die Verbraucher haben Deutschland mit ihrer Konsumfreude das stärkste Wirtschaftswachstum seit fünf Jahren beschert. Unter dem Strich legte die größte Volkswirtschaft Europas 2016 um 1,9 Prozent zu. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Berlin anhand vorläufiger Zahlen. Quelle.

Der kleine Boom hat also 2016 stattgefunden. Die Gründe, warum die Ausgaben für Flüchtlinge daran beteiligt waren, wurden bereits dargelegt: Umsatzsteuer, Konjunkturprogramm vor allem für die Bauwirtschaft, mehr Lehrerstellen etc.

Es ist eben eine Milchmädchenrechnung, wenn nur die Kosten aufsummiert werden und der Kreislauf des Geldes unberücksichtigt bleibt. Alle Investitionen sind deutschen Firmen und deren Angestellten zugute gekommen.

Ich möchte Dich aber auch andere auf diesen 1 Jahr alten Artikel auf ZEIT.DE aufmerksam machen:
Flüchtlinge bringen mehr Wirtschaftswachstum
Darin heißt es:

Die Aufnahme von Flüchtlingen führt laut IWF in Deutschland, Österreich und Schweden zu mehr Wachstum. Gelinge die Integration, würden die Kosten bei Weitem aufgewogen.

Der IWF scheint also Recht zu behalten.
Auch ein aktueller Artikel vom 31.12.2016 im Focus schlägt in diese Kerbe:

'Wie ein kleines Konjunkturprogramm'

Forscher erwarten höheres Wirtschaftswachstum durch Flüchtlingsausgaben

Da finde ich auch das von mir bereits vor Monaten gebrauchte Wort "Komjunkturprogramm" wieder. Ich verstehe, dass es manchem schwer fällt, seine damalige Meinung zu revidieren, aber Fakten muss man sich beugen können.

"Die staatlichen Leistungen für Geflüchtete wirken wie ein kleines Konjunkturprogramm, denn ultimativ kommen sie vor allem deutschen Unternehmen und Arbeitnehmern durch eine höhere Nachfrage zugute", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der "Rheinischen Post". Auch Ifo-Chef Clemens Fuest rechnet mit einem Konjunkturschub.
DIW-Präsident Fratzscher zufolge haben die staatlichen Ausgaben für Geflüchtete im Jahr 2016 das Wirtschaftswachstum um etwa 0,3 Prozent erhöht. "Der positive Effekt der Geflüchteten auf die Wirtschaftsleistung wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken", sagte er der "Rheinischen Post" vom Freitag. Noch machten die Geflüchteten erst knapp ein Prozent der Erwerbstätigen aus. Langfristig aber "könnte die Integration der Geflüchteten die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent oder mehr erhöhen".

Karl

Im Eingangstext von 9:15 steht :
"Dank der robusten Konjunktur, florierender Einnahmen und der rückläufigen Arbeitslosigkeit kann der deutsche Staatshaushalt nun schon im dritten Jahr in Folge einen Überschuss verbuchen."
Deshalb kam ich auf die drei Jahre .
Ist aber auch egal.
Du schreibst da was von "Meinung revidieren" - ich hatte bislang dazu noch nie irgendeine Meinung geäußert .
Bloß Fragen gestellt , die nicht beantwortet werden .
Nicht weiter schlimm .

Lese mal die Kommentare zu folgendem Artikel. Ich meine - beste Werbung für die AFD.

Beispiel:

Ciao
Hobbyradler

Ich hatte Dich nicht mit der Meinungsrevision im Visier, sondern andere. Deine Fragen habe ich versucht zu beantworten.

Karl

Du meinst also, weil einige Bürger zu blöd sind, die wirtschaftlichen Zusammenänge zu verstehen, dürfen diese von Forschern nicht mehr erwähnt werden?

'Wie ein kleines Konjunkturprogramm'

Karl

In den Kommentaren deines Links taucht ein zutreffender Begriff auf.
Ein Perpetuum Mobile!
Ein solches hast du für die Wirtschaft in der Finanzierung der Flüchtlinge erkannt.

lupus

Deine Überschrift „Wirtschaftswachstum“ beinhaltet vom Klang her eine positive Nachricht bezogen auf die Finanzen unseres Staates.

Würde man diesem Tenor Glauben schenken, hätten wir an der Spitze unserer BRD Regierung die unfähigsten Mitglieder aller Zeiten.
Warum sperren sie durch den Vertrag mit der Türkei weitere Flüchtlinge aus? Die würden unser Wirtschaftswachstum doch noch mehr steigern. Warum erklären sie unsichere Länder zu sicheren Herkunftsstaaten?
Sollten wir nicht alle Flüchtlinge der Welt zu uns bitten um unser Wirtschaftswachstum anzukurbeln?

Nun sarkastisch, aber der Logik deiner Überschrift gerecht werdend!
Wenn die bei uns vorhandenen Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurück flüchten, hätten man dort natürlich auch ein Wirtschaftswachstum. Deren Angehörigen ginge es dadurch doch besser – oder?

Mein Fazit:

a) Wirtschaftswachstum wurde in der Vergangenheit von uns immer als Indikator für erhöhten Wohlstand begriffen.

b) Als Grund des Wachstums die Flüchtlinge positiv herauszustellen ist unredlich und wird uns auf die Füße fallen.

c) Die Flüchtlinge verursachen bei uns Kosten. Zumindest müsste ein Wachstum bereinigt um diese Kosten bekannt gegeben werden. Bereinigen beherrschen unsere Behörden doch ziemlich gut, zum Beispiel die Arbeitslosenzahlen.

Ich verstehe Protestwähler inzwischen recht gut, sie fühlen sich einfach verschaukelt – „durch die da oben“.

Ich finde es schade das Thema Flüchtlinge über finanzielle Erwägungen, statt ausschließliche über humanitäre Gründe zu diskutieren. Ich halte den Versuch, speziell den von dir als dumm bezeichneten Bürgern, Flüchtlinge als Grund einer finanziellen Stärkung unseres Staates hinzustellen als problematisch. Jedem der dummen Bürger war bekannt, dass z.B. mehr Nahrungsmittel produziert werden müssen, auch wenn er dabei nicht an eine Zahl des Wirtschaftswachtuns dachte.

Manche haben sich offensichtlich sehr weit vom Volk entfernt und glauben über diesem zu stehen

Ciao
Hobbyradler

In den Kommentaren deines Links taucht ein zutreffender Begriff auf.
Ein Perpetuum Mobile!
Ein solches hast du für die Wirtschaft in der Finanzierung der Flüchtlinge erkannt.

lupus

Ein Perpetuum Mobile ist ein Gerät, dessen Technik bekanntermaßen auf einem utopischen oder hypothetischen Konzept beruht, und allein von daher ist Deine, wenn auch augenzwinkernde Feststellung, einfach fehlerhaft und darum wissenschaftlich abzulehnen, weil nicht vertretbar!

Edita

Falsch Lupus! Konjunkturprogramme werden in der Regel angelegt, um einen Anstoß für einen Aufschwung zu geben, der sich dann selber trägt. So sind Investitionen in der Wirtschaft immer gedacht. Das "Flüchtlingskonjunkturprogramm" war keine gezielte wirtschaftliche Entscheidung, sondern ist das Nebenprodukt einer humanitär richtigen Entscheidung der Kanzlerin.

@ hobbyradler,

Du vermengst Themen. Die Entscheidung die Flüchtlingszahlen zu begrenzen wurde nicht aus wirtschaftlichen Gründen getroffen, sondern aus gesellschaftspolitischen und wahltaktischen Gründen. Die willst mir verbieten, über wirtschaftlich positive Auswirkungen zu schreiben. Das ist Realitätsverweigerung.

Karl