Wirtschaftsthemen Schuldenstaaten

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Schuldenstaaten
geschrieben von carlos1
als Antwort auf schorsch vom 28.06.2012, 08:54:29
"Wenn man ein Fass, das voll ist, mittels eines Rohres oder Schlauches mit einem Fass verbindet, das leer ist, was passiert dann? Richtig: Das volle Fass leert sich zur Hälfte und das leere Fass wird zu Hälfte gefüllt. Heisst also: Beide Fässer sind nun halbvoll.

Wenn nun ein Land (z.B. Deutschland) seine Euros in ein Land fliessen lässt (z.B. Griechenland), das "leer" ist, dann wird halt das reiche Land ärmer - und das arme reicher." schorsch


Du irrst, schorsch. Das arme Land ist nachher nicht reicher, sondern noch ärmer, weil alles verprasst und verjubelt wird. Am Ende stehen sie mit weniger da, weil kein Anreiz mehr gegebenm ist sich anzustrengen, selber etwas zu tun. Das kannst du an jeder Art von Transferunion erkennen. Wo Transfers Dauereinrichtung sind, lässt der Anreiz sich anzustrengen nach. Genau das wird auch in einer europ. Transferunion eintreten.

Beispiel: Länderfinanzausgleich Deutschland. Praktisch drei Geberländer unterfüttern andere finanziell. Länder in Ostdeutschland wie Sachsen erhalten 1910 900 Mio €, Brandenburg rund 600 Mio€, Mecklenburg VP ca 420 Mio. Sie können ihre Haushalte ausgleichen und kluge Belehrungen erteilen über solide Haushaltsführung. Das desolate Berlin ("arm aber sexy") erhält 3 Mrd € pro Jahr. In Zeiten des Kalten Krieges (Mauer) wurde Westberlin mit weit über 20MRD DM pro Jahr am Leben erhalten. Die Subventionitis lässt sich nicht ohne weiteres heilen.

Die Absichten sind bei Transfers ohne Zweifel anfangs gut. Das Ergebnis nennt der grüne Min.präsident von Baden-Württemberg aber "absolut bescheuert." Er wünscht eine Reform, die jedoch nie zustandekommen wird, weil die Nehmerländer, die in der Mehrzahl sind zustimmen müssten und ihre Finger immer gerne in die Taschen anderer stecken.

Wie kontraproduktiv das System ist, wird deutlich am VW-POrsche-Deal. 1,5 MRD € erhoffte sich der Fiskus. Aber nichts wurde daraus. Mit einem ganz legalen "Trick" wurde der Zugriff des Finanzamtes verhindert. Die Steuerbehörde in BAWü hat kein überragendes Interesse an einer genauen Klärung, wie legal nun die Gestaltung der Übernahme ist. Sie ist Landesbehörde und jeder Euro von den 1,5 MRD aus der Porsche-Übernahme würde gar nicht dem Land BAWÜ zugute kommen, sondern abfließen. Aus dem Grunde ist die Zahl der Betriebsprüfer in BAWÜ auch unterdurchschnittlich niedrig. Das Land will sich die Beamten sparen, da das zusätzliche Geld ohnehin abfließen würde. Ein Beispiel wie "bescheuert" dies System ist.

"Ich würde mich schämen, meiner Regierung die Leviten zu lesen, wenn sie versucht, andere Euro-Länder vor dem Ruin zu retten - und dabei halt selber etwas ärmer wird!" schorsch


Im Gegensatz zu dir, meine ich, dass es notwendig ist, auf Dummheiten hinzuweisen. Die Hauptzahler in einer europ. TRransferunion wären die florierenden Regionen. Es kann nicht der Sinn eines einigen Europas sein, dass einige Regionen Niederlande, Lombardei, Katalanien, die süddt. Länder) zahlen und andere die Hände in den Schoß legen.

Link
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kretschmann-laenderfinanzausgleich-ist-absolut-bescheuert--55609964.html



Re: Schuldenstaaten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 28.06.2012, 11:00:00
Genau so, hier stimme ich Dir zu!
Hier laufen zu der Angelegenheit so viele Threads...
und immer stell ich meine Beiträge in den anderen *grummel*.

Hier ist der aus dem anderen Thread

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