Wirtschaftsthemen schuldenkrise

sittingbull
sittingbull
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schuldenkrise
geschrieben von sittingbull
während griechenland , dass "laboratorium der zumutungen" zum "versuchsballon" für den
"klassenkampf von oben" verkommt ...
liest man in der "veröffenlichten meinung" nach wie vor von "schuldenkrise" .
kein einziges wort davon , dass die griechen "ihr problem" längst los wären , würden
die "privaten vermögen" in die rechnung mit einbezogen .
das gilt natürlich auch für deutschland .
einem zuwachs von 6440 € pro sekunde der "privaten geldvermögen"...
steht ein "schuldenzuwachs" von 2166 € pro sekunde gegenüber .
wir haben keine "schuldenkrise"...
wir haben ein "verteilungsproblem" .


reichtum vs. schulden


sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: schuldenkrise
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 23.09.2011, 12:39:00
Sehr interessanter Link, Karl
wolfi1611
wolfi1611
Mitglied

Re: schuldenkrise
geschrieben von wolfi1611
als Antwort auf Karl vom 23.09.2011, 12:44:02
Hallo Sittingbull,
danke für den in der Tat sehr interessanten Link. Habe soeben die Forderung betr.Vermögenssteuer unterschrieben. Ich hoffe dass viele St-ler das Gleiche tun.
Herzl.Gruß
wolfi1611

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sittingbull
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Re: schuldenkrise
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf wolfi1611 vom 23.09.2011, 13:02:25
gut gemacht... wolfi...


sitting bull
Medea
Medea
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Re: schuldenkrise
geschrieben von Medea
als Antwort auf sittingbull vom 24.09.2011, 15:58:57
Reichtum versus Schulden

Gerade habe ich diesen sehr interessanten Link angeklickt
und bin von den Socken. Daher möchte ich noch einmal darauf aufmerksam machen und alle an dem Thema Interessierten bitten, doch einmal hineinzulesen.

Ich denke mir ganz ähnlich die privaten Vermögen im fast staatsbankrotten Griechenland.
Na da stelle mer uns doch mal janz dumm und fragen,
könnte in einer derartigen Notsituation dort nicht "angezapft" werden zum Wohle des gesamten Volkes?

Medea.


Edita
Edita
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Re: schuldenkrise
geschrieben von Edita
als Antwort auf sittingbull vom 24.09.2011, 15:58:57
Also SB, ich habe auch unterschrieben, mich würde aber schon interessieren, warum erst 24124 Leute da unterschrieben haben, ist diese Aktion so neu? Aber, ich muß gestehen, von alleine wäre ich auch nicht darauf gekommen!

Edita

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sittingbull
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Mitglied

Re: schuldenkrise
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Edita vom 25.09.2011, 11:25:56
mich würde aber schon interessieren, warum erst 24124 Leute da unterschrieben haben


das würde mich auch interessieren...


gruss


sitting bull
ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
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Re: schuldenkrise
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf sittingbull vom 25.09.2011, 12:23:11
Manche ST´ler sind aus Österreich so wie ich oder aus der Schweiz, einige interessieren sich nicht für Politik, andere wiederum wollen sich nicht
engagieren - es gibt viele Gründe, NICHT zu unterschreiben!
Ulfhild
carlos1
carlos1
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Re: schuldenkrise
geschrieben von carlos1
als Antwort auf sittingbull vom 23.09.2011, 12:39:00
»...kein einziges wort davon , dass die griechen "ihr problem" längst los wären , würden
die "privaten vermögen" in die rechnung mit einbezogen.«sittingbull


@ sb
Diesem Satz liegt die Vorstellung zugrunde, die Probleme Griechenlands könnten mit Geld gelöst werden. Das ist ein Irrtum. Geld löst Strukturprobleme nicht. Dafür wären Reformen notwendig, echte Reformen. GR benötigt eine geordnete moderne Verwaltung, eine Abkehr von der kleptokratischen Privilegienwirtschaft, Renteneintrittsalter nicht mehr ab 50 oder 55, keine 18 Monatsgehälter in Staatsbetrieben. Eine gerechte Besteuerung von Immobilien setzt ein Grundbuch- und eine Steuerverwaltung voraus, die diesen Namen verdient. GR erhält jährlich aus dem EU-Haushalt 3,121MRD EUR pro Jahr. Dieser Betrag wird nicht voll abgerufen, weil keine Anträge gestellt werden, weil man damit anscheinend überfordert ist. Die Ministerialbürokratie kann keine Projekte anbieten, die förderungswürdig sind. Gr. Taxifahrer streiken, weil sie keine Konkurrenz dulden wollen. Sie sind wie mittelalterliche Zünfte organisiert, zahlen Unsummen für eine Lizenz (bis 200 000EUR) und haben natürlich haben ihr Taxis auch kein Taxometer, Quittungen werden n icht ausgestellt. Also entfällt auch faktisch die Steuerpflicht. Eine Gesellschaft aufgebaut auf Bakschisch, Vitamin B und Korruption, das ist Griechenland.

Barroso (Präs. Europ. Kommission) stellt fest, dass für die polit. und ökonom. Zukunft Europas ein neuer Anlauf in Richtung europ. Einigung (»a federal moment«) gewagt werden muss. Dazu eine Stimme aus London:

"Was für ein Unsinn: Entschuldigungen sind erforderlich gegenüber den wütenden Wählern in Europa. Das griechische Debakel ist das Ergebnis einer Politik, die inkompatible Ökonomien zusammenfügte. Die Lateinische Münz- und Währungsunion aus dem 19. und 20. Jhd. (von 1865 bis 1926), welche Frkrch, Spanien, die Schweiz und Griechenland umfasste!) brach zusammen, als die Griechen und Italiener ertappt wurden, als sie Geld druckten und den Edelmetallgehalt der Münzen dezimierten." Folgerung: Es ist nicht das Ende der Welt, wenn die Währungsunion scheitert. So Rosemary Rightner von der London Times in Newsweek

Ich teile diese Meinung nicht in jeder Hinsicht. Richtig ist aber, dass inkompatible Ökonomien zusammengefügt wurden in der Währungsunion. Der Hinweis auf die lateinische Münzunion unter Führung Frkrchs scheiterte auch wegen GR und Italien. Dazu ein Beitrag der NZZ.


»Und die Lehren aus der Geschichte? »Unabhängig davon, ob es sich nun um eine Währungsunion im eigentlichen oder im weiteren Sinne handelte, scheiterten in der Vergangenheit alle Versuche, eine Währungsgemeinschaft aufzubauen, meist an den massiven Haushaltsungleichgewichten in einigen Teilnehmerländern und ihrer anschließenden Monetarisierung«, stellen Experten von DB-Research in einer Studie fest. Auch die Münsteraner VWL-Professorin und Wirtschaftshistorikerin Theresia Theurl kam jüngst in der FAZ zu einem ernüchternden Urteil. »Die fiskalische Not einzelner Mitglieder, die plötzlich alles dominierte, war die wichtigste Ursache für Regelverstöße.« Unabhängige Notenbanken, No-Bail-out-Klauseln und finanzpolitische Regeln seien für das Funktionieren einer Währungsunion mit politisch souveränen Staaten notwendig, aber nicht hinreichend. Die Professorin hält es für möglich, dass die Heterogenität der Mitglieder eine gemeinsame Währung immer wieder unter Druck bringen kann, »wenn aus politischen Gründen eine Festlegung auf eine dauerhafte Union besteht, die keine Exit-Regeln kennt«.

Arm und Reich als Konfliktfeld der Gesellschaft und als revolutionäres Potenzial? Ich halte nicht allzu viel davon. Nicht dass ich Fakten leugne. Tatsache ist, dass die in der Gesellschaft bei der Güterverteilung Benachteiligten und damit diskriminierte Mehrheit der Bevölkerung diesen Zustand, wie Sozialwissenschaftler feststellen, tatenlos hinnimmt. Karl Marx hatte zwar vor über 150 Jahren prognostiziert, dass die Ausgebeuteten immer ärmer und die Ausbeuter immer reicher würden, so dass ein Umsturz der Verhältnisse zu erwarten sei. Dies Szenario ist nicht eingetreten. Wird es so bleiben? Auch die Feststellung, die immer wiederholt wird, die großen Revolutionen seien durch den Gegensatz von Arm und Reich hervorgerufen worden, ist nicht haltbar. Das ganze Mittelalter hindurch hätte es nur Revolution geben müssen. Es gab aber nur Revolten, auch Brotrevolten.

Reichtum und Armut sollten erst einmal definiert werden. Armut um 1750 ist eine andere als die von 1990. Wenn von Vermögen gesprochen wird, das Probleme der Verschuldung lösen soll, ist zu fragen was Vermögen ist. Vermögen kann aus Immobilien bestehen, Geldvermögen, Beteiligungen, Wertpapieren etc. En masse müsste es in Geld umgesetzt werden, um Schulden abzutragen. Ein Preisverfall würde eintreten. Bliebe eine höhere Besteuerung. Vermögensteuer, Erbschaftsteuer.


Über eine näherungsweise konfiskatorische Erbschaftssteuer könnte sehr wohl erreicht werden, dass Vermögen in gemeinnützigen Stiftungen überführt werden. Geld sei ein gesellschaftliches Verhältnis. Das hat Marx richtig gesehen. Reichtum als Vermögen hat gesellschaftliche Wirkungen. »Gebt mir die Kontrolle über die Währung eines Landes und es ist mir gleichgültig wer die Gesetze macht.« Das soll ein Rothschild im 19. Jhd gesagt haben. Wichtig ist, dass wirtschaftliche Macht kontrolliert wird. Eine moderne Währung mit einer Zentralbanksteuerung ist Einflüssen vor allem der Regierungen und Parteien ausgesetzt. General Mobutu in Zaire schilderte es eindringlich:

»Wenn ich eine Million benötige, sage ich das meinem Referenten. Der geht zum Finanzminister und bestellt 2 Millionen. Der Minister ruft in der Zentralbank an und verlangt drei Millionen. Die Zentralbank druckt das Geld. Der Minister erhält eine Million, der Referent eine andere und ich bekomme die dritte.« Zitat Bandulet, Was wird aus unserem Geld, S. 42


Eine wissenschaftliche Untersuchung von 2002 in Politik und Zeitgeschichte nimmt zu dem Konfliktpotenzial Armut-Reichtum Stellung. Die Autoren verweisen auf die Tatsache, dass die Menschen ihre eigenen Normalitätserwartungen bilden und eigene Bezugsgruppen suchen.

»Wie Untersuchungen immer wieder gezeigt haben, definieren die Menschen ihre Lage nicht, wie man als externer Beobachter leicht glauben könnte, nach statistischen Verteilungsmaßstäben sozialer Gleichheit oder Gerechtigkeit. Sie beurteilen ihre materielle Lebenslage vielmehr im Verhältnis zu ihren jeweiligen Bezugsgruppen, um eigene Normalitätserwartungen zu bilden. Selbst wenn sie "objektiv" als arm erscheinen, meinen sie, sie seien selbst eher ein Durchschnittsfall. [40] Und so fühlen sich Kolleginnen und Kollegen in einer Arbeitsgruppe ungerecht behandelt, weil ihr Einkommensunterschied vielleicht bei 1 000 Euro im Jahr liegt, während sich der deutsche Vorstandsvorsitzende eines internationalen Konzerns mit rund 6 Millionen Euro Jahressalär unterbezahlt fühlt, weil sein amerikanischer Kollege ein Vielfaches davon verdient. [41] Auch wenn es dadurch zu "lokalen" Streitigkeiten kommen mag, wird der gesamtgesellschaftliche Zusammenhalt durch Bezugsgruppenkonflikte eher verstärkt, weil Konfliktlinien mit größerer Sprengkraft vielfältig gebrochen und entschärft werden.«

http://www.bpb.de/publikationen/TIKE8T,0,Armut_und_Reichtum_in_Deutschland.html

c.



Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Schuldenkrise
geschrieben von ehemaliges Mitglied
absurdes theater. oder: lobbyisten der banken sind unterwegs

die wichtigsten organisationen der deutschen proletarier machen den verrat komplett. dgb und dgb-gewerkschaften trommeln für die rettung von banken (was sie neusprecherisch "EURO-rettung" nennen).

--
Wolfgang

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