Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat

Wirtschaftsthemen Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat

pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 25.09.2011, 12:01:25
Sittingbull

Einen wichtigen Punkt wird meines Erachtens oft vergessen. Europa ist erschöpft. Die Märkte sind gesättigt.

Jeder hat praktisch seine 4 Räder in der Garage geparkt. Wir konsumieren alle auf Teufel komm raus, das hat alles Grenzen, und diese Grenzen sind erreicht, da hilft kein Kommunismus, keine Rechte, keine Linke, wie sie auch alle heissen.

Wenn jetzt nur ein Land, auch noch zwei Schuldenprobleme hätten, wäre dieses Problem mathematisch zu lösen, aber faßt die ganze EU ist betroffen, da hilft auch kein Politiker, sowie keine Partei.

Meines Erachtens werden wir alle gezwungen umzudenken, ein Topf der leer ist leer !

Wir, alle in der EU müssen uns wieder auf die ersten Bedürfnisse zurück besinnen.

Hat ein Haushalt 2 Autos. muß es wahrscheinlich in der Zukunft mit einem auskommen.
Wurde aus einem Garten Wiese, wird man wieder ein Gemüsegarten anrichten.

Back to basic !

Phil.




Christine1951
Christine1951
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf Christine1951 vom 24.09.2011, 12:41:34
Es macht wirklich keine Freude mehr hier mitzuschreiben, außer SB kein Kommentar zu meinem Artikel und zu meinen Fragen - ich bin frustriert - schreibe ich denn solch "Schmarn" ???

jaaaaaa " es ist schwer sich hinzustellen und offen zu sagen - "wir haben uns geirrt" -

In diesem Sinn werde ich mich aus der Diskussionsrunde verabschieden

Christine
sittingbull
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf pschroed vom 25.09.2011, 12:34:26
Meines Erachtens werden wir alle gezwungen umzudenken, ein Topf der leer ist leer !



tatsächlich sind die töpfe aber voll wie nie .

richtig ist allerdings , dass die menschheit im "namen der ausgleichenden gerechtigkeit" , auf den ein oder anderen "stuss" verzichten muss .
ich brauche kein auto , kein "mcdonalds" , keine 470 verschiedene "düfte" von "douglas" um
die "damen" zu betören .
ich bin auch fleischlos der "burger king" und würde auf bananen "zu jeder zeit" gut verzichten
können .
kurz ...
wenn "wir" mal wieder öfter "kartoffeln mit quark" essen...anstatt unsere zeit im "polettos" zu vergeuden...
wenn "wir" aufhören würden "lebensqualität" mit grenzenlosem "konsum" zu verwechseln...
wenn wir weniger "shoppen" gehen müssten , weil das "echte leben" befriedigend erlebt wird ...
dann könnte die hunger und notleidende hälfte der menschheit aufatmen .

das klingt eher "christlich" als marxistisch...
aber der unterschied ist sowieso geringer , als
man nach dem papstbesuch annehmen könnte .


sitting bull

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sittingbull
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Christine1951 vom 25.09.2011, 13:03:21
Es macht wirklich keine Freude mehr hier mitzuschreiben, außer SB kein Kommentar zu meinem Artikel und zu meinen Fragen - ich bin frustriert - schreibe ich denn solch "Schmarn" ???



lass dich nicht kleinkriegen , christine .

"ignoranz" ist die waffe der "pharisäer"...



sitting bull
carlos1
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 24.09.2011, 09:07:12
„Fakt ist doch, dass nach dem Niedergang des Kommunismus die meisten Menschen in dem Glauben waren, jetzt würden die goldenen Zeiten des Kapitalismus anbrechen. In Wahrheit fehlte nun das Korrektiv und die Schamlosigkeit der Umverteilung hat zum derzeitigen Elend des Kapitalismus geführt.“ Karl



Den Artikel habe ich gelesen, aber schlau bin ich nicht geworden. Es ist eine Meinung. Meinungen sind keine unumstößlichen Wahrheiten, i, Fall Schirrm. eher rumorendes Bauchgrimmen.

Mir widerstrebt das Wort vom „Niedergang des Kommunismus“. Gemeint ist das staatskapitalistische System des Ostblocks, das auch real existierender Sozialismus genannt wird, das den Übergang zum Kommunismus anstrebte, in der fernen oder nahen, aber immer unbestimmten Zukunft.


Ich kann auch nicht erkennen, dass die meisten Menschen nach 1990 im Glauben lebten, die „goldenen Zeiten des Kapitalismus“ seien angebrochen. Was viele in Deutschland erhofften, war die begründete Aussicht auf eine Friedensdividende, auf weniger Rüstung, auf eine nicht in Waffen starrende Welr, ein Hauch von Frieden, Hoffnung auf die „eine Welt“. Die eine Welt kam, anders aber als erhofft. Die Globalisierung ist eine Form der „einen Welt“: Freier Verkehr für Waren, Geld, Menschen. Nun ist es auch wieder nicht recht. Jetzt soll alles gleich verteilt sein, die nivellierte Gesellschaft als Ideal. Unser sittingbull verkündet das Ideal des bedürfnislosen Kleinbürgers. Dem fühle ich mich sehr verbunden, ich brauch nicht viel zum Konsum, aber deshalb muss meine Idee noch lange nicht zur Richtschnur allgemeinen Handelns erklärt werden. Die Welt wird nicht besser, wenn ich und viele andere Quark mit Kartoffeln essen, auf McDonalds verzichten (habe so einen Laden noch nie von innen gesehen), verreise nicht mehr etc. Mir ist bewusst, dass durch Verzicht die Welt nicht besser wird und ich mich mit solchen Forderungen bei Jüngeren damit nur lächerlich mache.


Christines Meinung in Ehren, stimme zu. Aber wir dürfen die DDR-Mangel- und Misswirtschaft nicht idealisieren. Die Kriegskindergeneration – dazu zähle ich - ist mit Mangel, Hunger, Armut aufgewachsen. Gerade der real existierende Sozialismus war real-rhetorisch maßlos: Nur mit Wachstum konnten das von den Kommunisten geheiligte Prinzip „Jedem nach seinen Bedürfnissen“ befriedigt werden. Marx. Lenin und Stalin und ihre Anbeter in der DDR wussten nichts von Ökologie. Und zum Wachstum wurde Kapital benötigt. Was anderes sind denn Maschinen, technisches Know how, Bodenschätze, Grundstücke. Sittingbull hat völlig recht, wenn er sagt, dass Verzicht auf unnötigen Konsum auch oder eher ein christlicher Gedanke ist. Die Bibel hat auch keine Wirtschaftsform vorgegeben. Achtung und Liebe zum Nächsten stehen im Mittelpunkt der Lehre. Bequemlichkeit jedoch nicht. Reichtum ist auch eine Chance Gutes zu tun. Aber wie gesagt: Die beste Chance sich lächerlich zu machen und Unverständnis zu ernten besteht darin Verzicht zu predigen und Maß zu halten.

Sittingbull spricht von dem Schrecken des Begriffs „Planwirtschaft“. Jetzt muss ich allen Ernstes überlegen, wo wir denn Marktwirtschaft haben. Es gibt praktisch keine Marktwirtschaft, die dem Wort entsprechend eine Wirtschaftsform freier Konkurrenz wäre. Überall ist der Staat beteiligt, durch Steuern, durch Subventionen, gesetzliche Steuerung, durch Förderung etc. Die Internetgesellschaft tobt sich aus auf den Kapitalmärkten, weil sie die Möglichkeiten der Technik nutzt. Verschämt wird zugegeben, dass die neuen Medien zu der Volatilität der Märkte beitragen. Vieles läuft im Kasinostil ab, wenn Stopp-Loss-Marken von Chartsanalysten erreicht werden. Mit der Realwirtschaft hat die virtuelle Welt der Zocker nichts mehr zu tun. Die EU und die Eurozone ist geradezu ein Musterbeispiel für Planwirtschaft. Erschreckend hoch ist die Verschwendung von Steuergeldern. Planwirtschaft ist auch kein Allheilmittel gegen die Kluft zwischen Arm und Reich. Die Ängstlichen fürchten die Inflation:

„Wenn die Inflation nicht so viele Vorteile für den Staat als Großschuldner hätte, gäbe es sie nicht.
1. Inflation ist nichts anderes als eine zunächst kaum sichtbare Sondersteuer,
2. Eine Methode der realen Staatsentschuldung und
3. Eine Umverteilung zwischen den Klassen der Gesellschaft, meist von Arm zu Reich, von den anständigen zu den gerissenen Zeitgenossen.“ B. Bandulet

Die Inflation in der DDR war real. Es war eine so genannte verdeckte Inflation (staatlich vorgegebener Preisstopp, Zwangssparen; das gab es auch im Hitlerreich). Das Geld landete auf Sparbüchern, da es zu wenig Angebote gab außer dem alltäglich fälligen notwendigen Allgemeinbedarf. Produkte des gehobenen Konsums waren schwer zu bekommen. Brot war sehr preiswert. Auf ein Auto musste man jahrelang warten. Sind Konsumgüter des gehobenen Bedarfs ein Luxus? Die Intershops, wo DDR-Bürger gegen harte DM Westwaren einkaufen konnten, machten die Widerspüche von Theorie und Praxis deutlich.

Das Thema sind aber die Widersprüche in unserer Gesellschaft.

Viele Grüße
c

Christine1951
Christine1951
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von Christine1951
ist alles aussichtslos????

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pschroed
pschroed
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Christine1951 vom 25.09.2011, 21:41:32
Guten abend christine1951

Kein Mensch weiß wie es ausgeht, vielleicht würden die Eurobonds helfen, keiner weiß es. Die Uneinigkeit die momentan unter den Ländern herrscht ist unvorstellbar.

Ich glaube wenn der DAX sowie der DOW-JONES noch weiter absackt und das ganze an der Real Industrie ankommt (gefährdung der Arbeitsplätze) daß dann die Politik richtig wach wird.

Philippe.

schorsch
schorsch
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 25.09.2011, 09:38:48
Mal spekulieren: Alles auf der Erde besteht aus einem bestimmten Quantum: Land, Nahrung, Geld. Wenn nun eine Elite glaubt, sich zu 10`000 Teilen bedienen zu können von einer Sache, während die Masse sich nur 1/10`000stel gönnen dürfe, dann ist dieser Elite meiner Meinung nach auf die Finger zu klopfen.

Oder anders gesagt: Um ein Superreicher zu werden, muss vom Superreichen der Masse ein Teil der ihr zustehenden Güter weg genommen werden.
sittingbull
sittingbull
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Re: Schirrmacher: Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf schorsch vom 26.09.2011, 10:14:17
Um ein Superreicher zu werden, muss vom Superreichen der Masse ein Teil der ihr zustehenden Güter weg genommen werden.




"armut und reichtum" verhalten sich wie der "frequenzgang" auf dem "oszillographen"...
ausgehend von der "nulllinie"...
wächst der ausschlag der "amplitude" nach oben ,
wächst gleichzeitig , diametral , der ausschlag der "amplitude" nach unten .

oder mit bert brecht gesagt :

"armer mann und reicher mann
standen da und sahen sich an

und der arme sagte bleich
wär ich nicht arm , wärst du nicht reich " .


sitting bull

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