Wirtschaftsthemen Schafft Facebook mit dem Libra eine Weltwährung?
Hmm - wer sich mit Libra anfreunden kann, der wird seine
Kinder dann wohl auch mit einem 3D-Drucker drucken wollen.
Wer weiss....
LG
Bargeldwühler Sam
Ich bewundere dein Vertrauen in die Datenkrake Facebook, dutch. D. h. um ehrlich zu sein, ich bewundere dich nicht, ich wundere mich. Ziemlich naiv, dein mangelndes Bewusstsein für eine weitere Möglichkeit eines Konzerns, die Macht des Staats auszuhebeln, indem er die wirtschaftliche Macht an sich reißt und seine Bürger/innen manipuliert und ausleuchtet. Ich vertraue eher einem Rechtsstaat als einem Konzern und möchte nicht von einem solchen regiert werden.
Kannst ja mal in den Artikel hier reingucken, da wird man ganz gut aufgeklärt. Vorsicht Falle
Zitat:
„Sollten Bürger massenhaft Geld in den Libra-Coin schieben, könnte das die Macht der Zentralbanken untergraben. Und weil Überweisungen im Libra-Netzwerk unter Pseudonym möglich sein sollen, dürfte die Währung auch Geldwäscher locken. Zwar gelobt Facebook, die Kunden an den Eintrittstoren zum Libra-Netz unter die Lupe zu nehmen. Allerdings beweist der Konzern immer wieder, dass er nicht einmal Hasskommentare gut löschen kann. Unter dem Strich ist Libra ein weiterer Versuch der Großkonzerne, das Verhältnis zwischen Staaten und Konzernen auf den Kopf zu stellen. Wird das System so mächtig, wie seine Erfinder hoffen, dürfte ein privatwirtschaftlicher Gigant entstehen, den Staaten, wenn er in Not geriete, auffangen müssten.“
Wird das System so mächtig, wie seine Erfinder hoffen, dürfte ein privatwirtschaftlicher Gigant entstehen, den Staaten, wenn er in Not geriete, auffangen müssten.“.....oder die Staaten ihn - wenn er -
wie heisst es immer so schön bei Bankenrettungen
"systemrelevant" würde.
Ich glaube, die Stärke von Facebook ist auch zugleich die
grosse Schwäche.
Seit 2000 sind von den Top 500 Unternehmen in den USA
die Hälfte verschwunden.
Man schätzt, das bis 2025 wiederum 40 % der heutigen
Unternehmen verschwinden werden -
das Bessere ist immer der Feind des Guten.
Das braucht nur einer eine zündende Idee -
und schon hat Facebook ausgedient.
https://blog.wiwo.de/look-at-it/2016/08/24/digitale-transformation-40-prozent-der-fortune-500-firmen-verschwinden-in-naechster-dekade/
Das Wachstum hat Facebook vor allem mit Steuervermeidung
finanziert.
Bruttogewinn 2018: Mrd. US Dollar 25.361
weltweit gezahlte Steuern: Mrd. USS Dollar 3.250
Vor den Steuertricks sah das noch so aus:
2012: vor Steuern Mio US Dollar 494
nach Steuer verblieben netto Mio US Dollar 32
LG
Sam
Lieber Sam,
OK, ich habe das erst beim 2. Lesen verstanden. 2012 wurden also 93,5% Steuern gezahlt, wenn nur 32 Millionen übrig blieben? Kann das sein? Gab es da eine Strafzahlung für vorhergehende Versäumnisse?
Karl
Lieber Sam,
OK, ich habe das erst beim 2. Lesen verstanden. 2012 wurden also 93,5% Steuern gezahlt, wenn nur 32 Millionen übrig blieben? Kann das sein? Gab es da eine Strafzahlung für vorhergehende Versäumnisse?
Karl
Das tut mit aber nun überhaupt nicht leid
DIe Durchschnittssteuersätze für Unternehmen (bis 2016)
findest Du hier:
https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52650/unternehmenssteuern
DIe Facebook Zahlen hier:
https://www.finanzen.net/bilanz_guv/facebook
Für ein Unternehmen wie Facebook kann man nur schätzen, wieviel
Steuern sie ohne Steueroasen gezahlt hätten - aber selbst bei gutem Willen -
irgendwo zwischen 20 - 30 % sollten es schon sein.
Zitat aus dem ersten Link:
Weltweit reduzierte sich der durchschnittliche Unternehmenssteuersatz nach Analysen des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG zwischen 1999 und 2016 von 32,7 auf 23,6 Prozent – das entspricht einem Rückgang um 27,7 Prozent.
Zu den Steuern des Jahres 2012 kann ich nichts sagen.
Kann sein, dass da eine Nachzahlung für 2011 drinsteckt.
Aber - wie auch immer - seit 2013 zahlt Facebook nur noch "Nano-Steuersätze" -
(Double Irish) in Irland.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konstruktion-double-irish-facebook-entdeckt-den-nano-steuersatz-1.1837049
LG
Sam
Die Freiheitswährung=Libra amüsiert uns also ein wenig mehr als sie uns ängstigt, oder?
Ganz schnell könnte da ein neues Monopol entstehen. Für den Otto-Normalverbraucher sind Monopole aber eher ungünstig.
Lieber @Samuelvimes,
ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Unternehmen wie Apple, Facebook, Google, Alibaba, Tencent, Baidu, eBay und Amazon nicht geliebt werden. Aber - ob wir es lieben oder nicht - sie haben die Welt verändert und tun es weiter. In China bezahlen inzwischen die meisten Leute in der realen Welt nicht mehr mit Geld, sondern mit WeChat Pay (Tencent) oder mit AliPay. Bargeldloses, kontaktloses Zahlen ist auch dank Amazon Visa und ApplePay bei uns auf dem Vormarsch.
M. E. ist es nur konsequent, dass aus der Richtung dieser Konzerne nun auch die nächste Innovation für die Finanzwelt kommt, die globale, digitale Währung. Facebook hat global mehr Mitglieder als China plus Indien und die USA Einwohner. Firmen wie Facebook, Google und Apple werden auch verhindern, dass es im Handelskonflikt USA - China zum ganz großen Knall kommt, denn dazu ist ihr Einfluss auch auf die Administration in Washington m. E. bereits zu groß.
Weltweit werden derzeit bereits enorme Finanzmittel bargeldlos zwischen den Banken hin- und hergeschoben. Die großen digitalen Firmen sind dazu erst recht in der Lage und sie können Zahlungsmechanismen entwickeln, die praktisch keine Kosten verursachen.
Der Libra wird eine Cryptowährung darstellen und die Zahlungen basieren auf dem BlockChain Prinzip. Dies kann vollständige Transparenz bedeuten, da jede Transaktion nachvollzogen werden kann. Der Bürger wird dadurch gläserner, aber Geldwaschen für Kriminelle u. U. entsprechend schwieriger (so ganz durchschaue ich das noch nicht).
Zusammenfassend: Ob wir es begrüßen oder nicht, wir sind die Zeitzeugen großer Veränderungen, auch im Finanzwesen.
Karl