Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 02.11.2011, 17:03:10
Gerade wir Deutsche sollten Verständnis für ein Referendum in Griechenland haben (welches ich nach wie vor als klassisches Beispiel für praktizierende Demokratie sehe). Gerade wir Deutsche wünschen uns mehr solcher Volksentscheide- sei es, dass ein Bahnhof gebaut wird, ein Windrad die Aussicht versperrt oder der Juchtenkäfer seine Heimat verliert.
Da finde ich den Grund für das griechische Referendum schon sehr viel wichtiger; es hätte sicher auch Deutsche dazu veranlasst, wenn deren Löhne und Renten - die sowieso nie hoch waren - innerhalb weniger Monate um mehr als 20% gesenkt worden wären und ein Ende nicht in Sicht ist. Olga
hafel
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hafel
als Antwort auf olga64 vom 02.11.2011, 17:08:18
Olga, wir schreiben aneinander vorbei:

Wenn Du meinen Text richtig gelesen und interpretiert hast, dann wirst Du erkennen, dass ich nicht gegen ein Referendum bin. Im Gegenteil! Ich bin aber strikt dagegen, wenn das Referendum viel zu spät kommt und wenn die "Karre" bereits am Abrund steht. Was soll hier das Volk noch entscheiden? Das ist ein fieses Abwälzen der Probleme. Warum hat der Regierungschef das nicht Tage vorher in Brüssel bekannt gegeben? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Du diese Machart billigst.

Hafel
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 02.11.2011, 17:14:04
Nein - das ist "nicht elegant". Allerdings gestehe ich immer auch Politikern - die ja im Nebenberuf auch Menschen zu - zu,dass sie Meinungen ändern. Passiert bei uns derzeit täglich mit Frau Dr. Merkel, die sich alle Punkte ihres politischen Wettbewerbs, die populär erscheinen, einverleibt. Zum einen zum Wohle des Volkes, dem sie ja (wie Papandreou) verpflichtet ist - zum anderen aber auch, dass diese anderen Parteien schleunigst daran arbeiten müssen, um nicht mit leeren Wahlprogrammen nächstes Jahr antreten zu müssen.
Was nun Griechenland spezifisch anbelangt, liegt dies alles in deren Entscheidung - der Zahlpartner der EU kann es ja nur bedingt vom Wohlverhalten abhängig machen. Vielleicht wacht das Volk ja endlich auf und sieht ein, dass die Einschnitte nötig sind. Olga

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Mitglied_81b4260
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Es fehlt die Kreativität zur Lösung des Problems in Griechenland!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 02.11.2011, 17:23:41

so geht es doch:


..."Die Regierung in Athen muss sich ein Beispiel an jenen Hedgefonds und Investmentbanken nehmen, die mithilfe von Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) darauf setzen, dass Griechenland seine Staatsschulden in Form von Anleihen nicht mehr bedienen kann", erklärt der Ökonom Hans-Peter Sinnfinger gegenüber dem Postillon. "Sobald alles noch verfügbare Geld derart investiert wäre, könnte Griechenland selbstverständlich seine Schulden nicht mehr bedienen und müsste den Staatsbankrott erklären."
Eine Pleite wäre aber in diesem Fall das Beste, was Griechenland passieren könnte, denn die ausgezahlten Prämien würden so viel Geld in die leeren Kassen spülen, dass alle Schulden bedient und sämtliche EU-Hilfen zurückgezahlt werden könnten.
Sollten die Erlöse wider Erwarten doch nicht ganz ausreichen, könnte Griechenland anschließend auch noch auf einen italienischen Staatsbankrott wetten....

ssi, wakl; Idee: Walter Klotz; Foto: Guillaume Piolle / CC-BY-3.0
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
eine schaurig-schöne szene... rumpelstilzchen merkel tanzte nächtens am canaser strand um ein feuer herum und stampfte mit dem fuß auf und drohte und schrie: "ich lasse mir meinen geliebten EURO und mein EURO-land nicht kaputtmachen!" sarkozy spielte die bongo. - für mich die spannendste frage aber ist: wann wird sich rumpelstilzchen vor wut selbst zerreißen? und: was wird dann aus dem bongospieler? - lächele

--
Wolfgang
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Griechenland kostet französische Bank Milliarden

03.11.2011, 11:09

Dass es so schlimm kommt, hatte niemand erwartet:

Weil griechische Staatsanleihen fast nichts mehr wert sind, bricht der Gewinn der BNP Paribas um mehr als 72 Prozent ein. Das will die französische Großbank kompensieren - indem sie Mitarbeiter entlässt. Unter der Unsicherheit wegen des griechischen Referendums leiden aber auch die Aktien anderer Banken.

Betroffen seien einige hundert Angestellte in Frankreich und in internationalen Filialen.


Wiedermal sind es die Mitarbeiter welche ihren Kopf hinhalten müssen.

Phil.


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EehemaligesMitglied58
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
Griechenland und (K)ein ende könnte man die traurige entwicklung beschreiben.
Kein ende findet auch die andauernde fütterung des landes mit zum überleben benötigten milliarden.
Nach einschätzung vor ort befindlicher korrespondenten, braucht die vorbereitung solcher volksabstimmung etwa drei monate, wahrscheinlich länger.
Noch ist nicht einmal der text formuliert, über den abgestimmt werden soll.
Das ganze ist für mich nix weiter als ein hinauszögern des konkurses und die
versuchte verlängerung weiterer hilfen.
Griechenland ist nach meinung von immer mehr wirtschaftsexperten nicht und auf nichtabsehbare zeit nicht in der lage einen etwa ausgeglichenen haushalt zu erwirtschaften, geschweige denn von der verschuldung herunterzukommen.
Alles geld was derzeit hineingeholfen wird, wird gnadenlos konsumiert.
Wo soll da und wie soll da was erwirtschaftet werden?
Ob nun mit oder ohne volksentscheid, für mich ist das ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone und ein "soweit möglich geordneter" staatsbankrott nicht mehr aufzuhalten.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.11.2011, 11:55:47
Ich sehe das auch so.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Es fehlt die Kreativität zur Lösung des Problems in Griechenland!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.11.2011, 17:42:26
Griechenland kann die Schulden niemals zurückzahlen. (Deutschland übrigens auch nicht.) Die Zinsen werden die Schulden immer höher wachsen lassen. Das ist ein logischer Vorgang.

Deshalb ist es auch das Recht eines jeden Volkes darüber abzustimmen, ob sie einen Bankrott mit allen Konsequenzen wollen oder nicht. Dies hätte aus meiner Sicht schon viel eher geschehen müssen. Die Einführung des Euro ist eben nicht nur ein Verwaltungsakt!

hugo
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 03.11.2011, 11:55:47
Griechenland ist nach meinung von immer mehr wirtschaftsexperten nicht und auf nichtabsehbare zeit nicht in der lage einen etwa ausgeglichenen haushalt zu erwirtschaften, geschweige denn von der verschuldung herunterzukommen
geschrieben von gram


meine Meinung -und ich bin kein Experte- ist das wir in Europa überwiegend Griechenländer haben. Oder biste der Ansicht das die Italiener, die Spanier, die Franzosen und wie sie alle heißen -auch uns möcht ich davon nicht ausnehmen- in der Lage sind ihre Schuldenberge in absehbarer Zeit abzubauen ??

Wenn die Griechen Insolvenz anmelden und damit durchkommen, dann sind sie die ersten welche einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen werden. (Wird zwar nicht lange anhalten aber für den Anfang reichts erst mal *g*)

hugo

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