Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.08.2011, 21:25:54
Wolfgang,
ozimmi hat das Ergebnis der von dir angeführten Formel doch richtig übertragen.
Natürlich ist das eine rein theoretische Aussage, da es praktisch unmöglich ist, die gesamten Einnahmen für die Schuldendeckung einzusetzen.
Das ändert aber nichts daran, daß die Rechnung stimmt.
rolf.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 07.08.2011, 09:20:42
ja, rolf. du hast ja so recht. die schuldenquote ist eine kennzahl ist eine kennzahl ist eine kennzahl...

--
Wolfgang
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 09:30:22
... wenn man Kennzahlen nicht "interpretieren" kann, dann sollte man sich nicht auf das Einsetzen von LINKs verlassen,

Besonders dann nicht, wenn in einem der LINKs meine Aussage sogar mit aufgeführt ist

Ergo: nicht Linken, sondern Lesen.

Auch sollte man wissen, vom wem die Ergebnisse und Aussagen, die auf Wikipedia festgehalten sind, stammen.

Das nur so als Abschluß.
ozimmi

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Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 09:50:33
deine aussage war kappes. denn kein mensch ist bisher auf die idee gekommen, eine in der finanzwissenschaft übliche und in der finanzpolitik verwendete kennzahl abzutun, weil sie angeblich "theoretisch" sei. sie ist praktisch (wie jede kennzahl). nur so ist ein vergleich und ein ranking möglich. - um noch einmal auf den ausgangspunkt zu kommen... italien steht mit seiner hohen staatsschuldenquote gar nicht gut da. der pleitegeier kreist. schon überlegen sie in EURO-land, ob italien (ähnlich wie griechenland) per ezb oder wie auch immer gestützt werden kann.

--
Wolfgang
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 10:45:18
... Italien ist nicht wegen der Schulden so "schlecht" angesehen, sondern weil das BIP zur Deckung der Schulden so schlecht aussieht.

Italiens BIP hat hat sich allein im Jahr 2009 um ca. 5% negativ entwickelt.

Das BIP eines Landes setzt sich wie folgt zusammen:
(vereinfacht)

- privater Konsum bzw. Verbrauch
- Investitionen insgesamt
- Staatsausgaben (Staatskonsum)
- Nettoexporte

Es mißt also Gesamteinkommen und Gesamteinnahmen einer Volkswirtschaft. Als Bemessungsgrundlage nimmt man in der Regel 1 Jahr. Man kann auch quartalsweise rechnen.

Im Prinzip ist es eine ähnliche Rechnung wie im Privaten.
Da wird ja auch geschaut, was man verdient (Einkommen) und was man an Schulden hat. Daraus läßt sich dann der Verschuldungsgrad der Person ermitteln.
Oder anders ausgedrückt: wie lange er zur Schuldentilgung braucht.
So hat man ja Griechenland die Zeit der Anleihen-Rückzahlung verlängert.

Ich habe es jetzt ausdrücklich sehr verkürzt beschrieben. Es sollte im Ansatz verständlich sein.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 11:05:58
da spricht der experte. tatsächlich, wenn sich im zähler oder im nenner der kennzahl oder im zähler und im nenner etwas ändert, dann verändert sich u.u. die schuldenquote. sie kann steigen, sie kann sinken, sie kann als sonderfall auch gleich bleiben. was für eine erkenntnis. weiter so! - lächele

--
Wolfgang

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Karl
Karl
Administrator

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Karl
Die Politik ist hilflos. Jetzt wurde die EZB gedrängt, auch die Staatspapiere Italiens aufzukaufen, damit werden die Schulden Italiens, immerhin die dritthöchsten der Welt, durch Geldscheindrucken (denn so beschafft sich die EZB das nötige "Kleingeld") von ganz Euroland übernommen.

Die Politik in Europa und in den USA, der kapitalistische Westen, hat so lange bereits über seine Verhältnisse gelebt, dass er jetzt nicht schnell genug umsteuern und auf neue Schulden verzichten kann, es sollen nur ein wenig weniger Schulden gemacht werden, aber die Zinslast steigt ins Unermessliche, weil das zu verzinsende Kapital nicht weniger wird und zudem die Bonitäten angezweifelt werden, die Zinsen also steigen, wodurch die Schuldlast weiter wächst etc.

Der Fehler ist System bedingt. Da kann man nur pessimistisch werden und sich Sorgen machen.

Karl
rolf †
rolf †
Mitglied

OT
geschrieben von rolf †
als Antwort auf Karl vom 08.08.2011, 08:14:12
Nur so zu Auflockerung des traurigen Themas.

Frage: "Bist du pessimistisch?"
Antwort: "Nein, bringt doch nichts!"
Marija
Marija
Mitglied

Re: OT
geschrieben von Marija
Realismus ist angesagt.

Der Finanz-Schulden-Zirkus wird noch einige Zeit andauern.

Jeder rette sich in dieser Zeit selbst.

Kleine Vorsorgen treffen, finanziell, technisch.
Mehr kann man jetzt nicht mehr tun.

Wenn das System nicht durch QE 3 und 4 weiter am Laufen gehalten wird, und wenn China nicht mehr mitmacht, dann kommt ein gewaltiger cut.
Und die Sparvermögen /nicht nur der Deutschen/ "gehen voll in Haftung".

Habe eben mit meiner Mutter gesprochen.
Sie sagt, das alles habe sie schon zweimal erlebt, es war alles futsch und es ging doch weiter.

Marija
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.08.2011, 08:14:12
sarkozy und merkel hatten gestern miteinander telefoniert. dann gaben sie eine gemeinsame erklärung heraus... frankreich und deutschland seien zuversichtlich, dass die analyse der ezb "eine adäquate Grundlage für Interventionen an den Sekundärmärkten bilden wird, da sie helfen wird, den Fall festzustellen, in dem die Finanzstabilität des gesamten Euro-Währungsgebiets gefährdet ist." - verschwurbelter geht's nimmer. es ist der ausdruck ihrer ratlosigkeit.

gut für schuldner + gläubiger, schlecht für den EURO

mit "Interventionen an den Sekundärmärkten" ist gemeint, dass die ezb jetzt italienische papiere, wertloses zeug, aufkauft. das ist der ezb verboten. sie tut es trotzdem. anders ausgedrückt: die ezb betätigt sich als bad bank und kauft schulden und bezahlt mit neu geschöpftem geld.

--
Wolfgang

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