Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 31.05.2010, 09:42:14
Du hast ja schon einmal falsch gelegen, Hugo. Damals, als Du noch dem DDR-Regime gehuldigt hast und vom Endsieg des Sozialismus geträumt hast. Der ging dann bekanntlich kläglich unter und liegt längst auf dem Müllhaufen der Geschichte, dort, wo noch Platz ist für die zweite Ideologie des Industrialismus. - Übrigens... Bei uns sagt man: Vögel, die morgens zu laut singen, holt abends die Katze.

--
Wolfgang
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.05.2010, 11:15:37
„Wachstum, Wachstum über alles - DER Wahn unserer Zeit…
…pathologische Überzeugung,…
Eine psychische Störung ist das also. Eine Störung, die als normal gilt, als ewig gar….
Denn in einer endlichen Welt kann es kein unendliches Wachstum geben.“ wolfgan
„Die Phase des einzigartigen Wachstums in den großen Industrieländern ist vorbei. In der Finanzkrise zahlen wir den Preis dafür, dass Politiker und Manager dies nicht hinreichend erkannt haben. „ M. Miegel zit. bei Miegel

„Jeder "Experte" gibt vor, dass er es besser weiß - und weiß doch gar nichts.“ Wolfgang
Die Experten „wissen“ gar nichts? Ein Riesenirrtum. Sie kennen eine ungeheure Datenmenge. Leider verstehen sie aber diese Informationen nicht immer, sie können sie momentan auch nicht deuten, im Zusammenhang darstellen. Sie können daraus auch kein sicheres Wissen für Prognose für die Zukunft ableiten. Übertriebene Wachstumsfeindlichkeit ist unnötig. Wachstum gibt es wo es Leben gibt. Natur heißt Wachstum. Nachhaltiges Wirtschaften, das im Rahmen der nachwachsenden Rohstoffe sich dieser im Rahmen des Nachwachsens bedient, ist möglich. Allerdings nur bei der Anpassung des Verbrauchs, so er denn nachhaltig sein soll.

Wachstum ist deshalb nicht pathologisch und schon gar nicht eine psychische Störung. Da jeder Mensch in seinem Leben gewachsen ist, wächst, auch wolfgang und stellt Ansprüche. Das Motto müsste lauten: Weg mit überzogenen Ansprüchen.

Der momentane gewaltige Sparsamkeitsdrang ist ein Phänomen, das sich aus der Unsicherheit über die weiter Entwicklung erklären ließe. Wenn Spekulationsblasen platzen – die es auch bei nachhaltigem Wirtschaften gegeben hat und geben wird – werden Vermögen vernichtet. Dadurch unterscheiden sich normale Rezessionen im Rahmen des zyklischen Wirtschaftsablaufs. Bilanzen von Firmen und Haushalten geraten bei einer Spekulationsblase aus den Fugen. Die Folgen sind ein Schuldenabbau im privaten Sektor und bei Unternehmen. Als Folge davon sinkt die Nachfrage und Investitionen gehen zurück. Japan ist ein Beispiel für diese Bilanzrezession. Privater Sektor und Unternehmen sind mit dem Schuldenabbau seit dem Platzen der großen Immobilienblase 1989 beschäftigt. 87% der Vermögen wurden Ende der 80er Jahre vernichtet. Der Staat pumpte und pumpt immer noch Riesenmengen Geld in den Wirtschaftskreislauf. Die Staatsverschuldung beläuft sich auf 250% der jährlichen Wirtschaftsleistung (Dtld 73% momentan). Ein Ende ist nicht abzusehen. Die privaten Haushalte Japans sparten jährlich etwa 4% DTLD momentan 17%!!), japanische Unternehmen legten nach der Krise 6% zurück, um Schulden zu tilgen. Kredite sind heute spottbillig, kosteten zeitweise nichts, aber niemand will sie. Deshalb nimmt der Staat das Geld und investiert. Er muss, sonst gäbe es Deflation. Wie lange es dauert? Bis der private Sektor seine Schulden los hat. Nach dem Platzen der großen Blase gingen 87% der Vermögen in Verlust.

Erklärbar ist das Phänomen in Japan durch Konfuzius und den Hausfrauen. Sparen ist Vorsorge für die Zukunft. Der Philosoph Konfuzius riet zum Sparen. In Südkorea und Taiwan, wo Konfuzius ebenfalls viel gilt, ist es nicht anders. Dann die japanischen Hausfrauen. Sie halten das Geld zusammen. Wenn der Mann heimkommt, liefert er sein Geld ab. Dafür kriegt er etwas Taschengeld. Die Frau hält ihre Hand über dem Haushaltseinkommen.

Was heißt das für uns? Wir sind in Dtld nicht in der gleichen Lage wie Japan. Die dt. Unternehmen haben einen relativ gesunden Kapitalstock. Sie haben aus der Technologieblase gelernt. Frankreich, England, USA sind in einer ähnlichen Situation wie Japan: sie befinden sich in einer Bilanzrezession. Geldausschütten hilft nicht viel in dieser Lage (s. Japan). Zur Erinnerung: Erst 1959 erreichte das Zinsniveau wieder die Höhe vor der Großen Depression 1930ff. Diese war ebenfalls eine Bilanzrezession. Für Dtld hingegen muss ein strikter Sparkurs der Haushaltssanierung (als Signal für die Märkte) nicht in jedem Fall ein Heilsbringer sein. Hier besteht auch ein Gegensatz zu unseren Partnern in der Eurozone wie Spanien und Frankreich. Wenn die konjunkturelle Erholung abgewürgt wird, ist es auch nicht gut. Der Staat hat sich in Japan versucht zweimal zurückzuziehen. Er hat wieder eingreifen müssen und hat dadurch sehr wahrscheinlich die nur Misere verlängert.

Das nur als Bemerkung zur allgemeinen Spardiskussion. Sparen kann man übrigens nur das Geld, das man zum Ausgeben erwirtschaftet hat und besitzt. Etwas weniger Schuldenmachen ist kein Sparen.

c.
arno
arno
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von arno
als Antwort auf carlos1 vom 31.05.2010, 10:06:39
Hallo, carlos 1,

Wachstum ist deshalb nicht pathologisch und schon gar nicht eine psychische Störung. Da jeder Mensch in seinem Leben gewachsen ist, wächst, auch wolfgang und stellt Ansprüche. Das Motto müsste lauten: Weg mit überzogenen Ansprüchen.


ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Bedürfnisse und Ansprüche werden künstlich zur Umsatzsteigerung (= Wachstum) erzeugt.
Das Instrument hierfür ist die Werbung und die nimmt immer mehr zu!
Du willst also die Werbung aus der Wirtschaft entfernt wissen!
Das wird wohl nicht klappen!

Viele Grüße
arno

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adam
adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 31.05.2010, 08:51:39
hm arno,,zum Teil liege die Probleme wohl auch an der Überversorgung und nicht ammangel an Waren usw,,

vielleicht ist eine Mischung bezüglich "Nachhaltigkeit" wie von carlos angesprochen der richtige Weg

geschrieben von hugo


@hugo,

das ist ganz sicher der richtige Weg. Wir müssen lernen, daß es uns nicht ärmer macht, für den Liter Milch das Doppelte zu bezahlen, wenn wir nicht die Hälfte der billigen Milch vergammeln lassen oder uns an ihr krank trinken.

Das gilt auch für die Überproduktion von z.B. Geld, Benzin, einfach alle Produkte einer Ökonomie. Umdenken muß das Motto sein, um Werte wieder richtig zuzuordnen. Nicht die Zahl bestimmt den Wert, sondern die Zahl ergibt sich aus dem Wert.

--

adam

arno
arno
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von arno
als Antwort auf adam vom 31.05.2010, 10:40:41
Hallo, adam,

aus dem Blickwinkel einer Überflußgesellschaft sind Deine und auch hugos Anmerkungen schon richtig.

Aber sollten solche existentiellen Wirtschaftsfragen nicht global gelöst werden?
Nahrungsmittelvernichtungen zur Erhaltung des Preises,
Kriege um Rohstoffe, usw., usw. - das muß doch nicht sein, oder?

Viele Grüße
arno

hugo
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.05.2010, 09:55:13
oh ja wolfgang,, passend dazu las ich neulich :""Nichts wäre für Ostler schlimmer, als so zu werden wie ihre rücksichtslosen Schulmeister – es würde sie zu geschichtslosen Monstern machen."
und bezüglich der Wohlstands-, und Wegwerfgesellschaft haben wir wenigstens das gute Gewissen, kein schlechtes Gewissen haben zu müssen,,,

übrigens vonwegen Müllhaufen der Geschichte,,,bei mir gehts seit über 60 Jahren ununterbrochen materiell und finanziell stetig bergan,,,was soll ich demzufolge falsch gemacht haben ?? aus neudeutscher Sicht kann ich keine Fehler entdecken,,und wenn die DDR Zeit wenigstens dazu gut war die Menschen auf die kommenden und besonders auch von Dir prophezeiten schlimmen Zeiten besser vorzubereiten dann war diese "Vergangenheit" doch die ideale Vorbereitung auf Kommendes( wer kennt sich besser aus mit abnehmendem Angebot und fröhlichem Überleben im Angesicht des Mangels, der Notfallbeherrschung, dem Improvisieren, dem sich zu helfen wissen bei Bedarf usw, ??)

na da stehen den "kläglichen Träumern" doch blendende Zeiten ins Haus und die jetzigen Träumer werden klagen ,,*g*

tja adam, im Prinzip haste wohl recht, aber dazu müßten wir Alle (und nicht nur der Michel) viel weiser werden,,,und ob wir dazu erst ordentlich die Finger verbrennen müssen um zu lernen oder schon vorher glauben was uns die klugen Leute beibringen möchten,,, ?
mancher Hans begreift eben nimmermehr, was hänschen nicht schon verinnerlichte

hugo

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 31.05.2010, 10:35:58
"Du willst also die Werbung aus der Wirtschaft entfernt wissen!
Das wird wohl nicht klappen!" arno


Hallo arno,
Ich habe nicht von Werbung gesprochen, sondern nur gesagt, dass die überzogenen Ansprüche weg müssen. Werbung ist legitim. Was über Werbung angeheizt wird, kann auch durch höhere Steuern wieder abgewöhnt werden. Viel liegt auch am Steuersystem. Luxusgüter besteuern? Teure Wagen überproportional besteuern? Ja, warum nicht? Hohe MWST auf Luxus. Wer der teuren Geliebten ein Diamant kollier schenken will, kann drauf zahlen. Niedere Steuern auf Waren des täglichen Bedarfs. Vereinfachung der Steuersystems. Sehe darin keinen Widerspruch.

c
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.04.2010, 22:47:34
Immer schneller, höher, weiter! Endloses Wirtschaftswachstum! Endloses Geldwachstum! Immer mehr Geld als 'Rettung'! - Gehirnwäschenartig wird dieser Unfug von den wahnsinnigen Führern der Welt propagiert. Die meisten Geführten, die 'Lemminge', glauben der AgitProp und sind gerne genauso wahnsinnig und beteiligen sich an der allgemeinen Lügerei und glauben am Ende ihren eigenen Lügen.

Quel malheur! Quelle peine!

Aber in einer endlichen Welt gibt es kein unendliches Wachstum, auch kein unendliches Geldwachstum (selbst wenn sich das die meisten wünschen). Der feuchte Traum ist ausgeträumt. Die Krise 2.0 beweist es.

--
Wolfgang
adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf arno vom 31.05.2010, 10:53:16
Hallo, adam,

aus dem Blickwinkel einer Überflußgesellschaft sind Deine und auch hugos Anmerkungen schon richtig.

Aber sollten solche existentiellen Wirtschaftsfragen nicht global gelöst werden?
Nahrungsmittelvernichtungen zur Erhaltung des Preises,
Kriege um Rohstoffe, usw., usw. - das muß doch nicht sein, oder?

Viele Grüße
arno

geschrieben von arno


@arno,

die Überflußgesellschaft kann sich schnell auflösen, wenn sich viele Menschen die Güter des täglichen Gebrauchs, z.B. Lebensmittel nicht mehr im heutigen Überfluß leisten können. Die Nachfrage geht zurück, die Fixkosten schlagen in der Kalkulation stärker auf die Preise durch und schon wird weniger Überfluß produziert.

Global gesehen müssen wir von den inländischen Subventionen weg und dort kaufen, wo es billiger ist. Arbeitsplätze könnten aus der Produktion nach Transport und Imort-Export verlagert werden. Afrika wartet darauf, ernstgenommener Handelspartner zu werden. Die Zeiten der Tauschwirtschaft zwischen den wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern gehen m. A. nach ihrem Ende entgegen.

Um welche Rohstoffe willst Du Krieg führen? Öl? Uran? Warum denn Krieg, wenn diese Rohstoffe so knapp werden, daß der Bedarf mit ihnen nicht erfüllt werden kann?

--

adam

arno
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von arno
als Antwort auf adam vom 31.05.2010, 22:06:02
Hallo, adam,

die Überflußgesellschaft kann sich schnell auflösen,..
geschrieben von adam


das stimmt, denn die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Die Anzahl der zur Zeit
vorhandenen 400 Suppenküchen wird zunehmen.

Die Zeiten der Tauschwirtschaft zwischen den wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern gehen m. A. nach ihrem Ende entgegen.
geschrieben von adam


Das sehe ich auch so. Der techn. Fortschritt gleicht sich auf der Welt durch den Informationsfluß immer schneller an.

Um welche Rohstoffe willst Du Krieg führen?
geschrieben von adam

Ich will bestimmt keinen Krieg führen. Dann mach ich mir lieber Gedanken darüber, wie sich solcher Blödsinn verleiden läßt.
Über die Folgen der Rohstoffknappheit gibt es genug Bücher. Die Verknappung von Trinkwasser und Nahrungsmittel wäre schon ein sehr schlimmer Fall.

Viele Grüße
arno


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