Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
man hätte das desaster antizipieren können, wenn man nur bereit gewesen wäre, auf mahner und warner zu hören. das war man aber nicht. die EURO-päer redeten sich besoffen und entfernten sich dabei immer weiter von der wirklichkeit.

führer und geführte im rausch

ideologie ersetzte vernunft. jetzt ist zahltag für unvernünftiges tun. der sorgt für lange gesichter.

ich empfehle krysmanskis aufsatz aus dem jahre 2006 (linktipp).

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w.
dutchweepee
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von dutchweepee
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Übersieht Eurogruppenchef Jean Claude Juncker seine eigene Schuldenlast von dem kleinen Luxemburg ?
Die Arbeitslosigkeit steigt.
Banken ziehen ab.

Trotzdem werden hohe Renten und Mindestlöhne sowie Mutter-Renten bezahlt.
Der Eintritt in den Ruhestand erfolgt mit 57 Jahren.

Interessanter Link vom Handelsblatt.

Phil-

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Marija
Marija
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Marija
als Antwort auf dutchweepee vom 26.08.2012, 12:44:50


Du bist mutig, dutchweepee

“Wir stehen am Rande einer weltweiten Umbildung. Alles, was wir brauchen ist die richtige, allumfassende Krise und die Nationen werden in die Neue Weltordnung einwilligen.”
- David Rockefeller, geb. 1915, US-Bankier & Politiker
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Marija vom 27.08.2012, 09:44:54
Armut ist ohne Geld nicht denkbar (Gerhard Polt) Olga
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

[...]

Sie wollten noch einen längerfristigen historischen Trend beschreiben.

Miegel: Ja, die Erschöpfung jenes expansionistischen Denkens, Fühlens und Handelns, das auch beim Euro Pate stand. Auch er ist vom Virus der Entgrenzung befallen, unter dem heute so viele Lebensbereiche leiden. Ob Managergehälter, Gütermengen oder staatliche Leistungen - alles wurde entgrenzt, und kaum einer bedenkt noch die Folgen. Entgrenzung wurde zum Selbstzweck. Warum dann - so ein verbreitetes Grundgefühl zumindest unter Politikern - den Geltungsbereich einer Währung begrenzen? Je größer, desto besser! Ob das, was da zusammengebunden wurde, auch zusammenpasst, wurde nicht gefragt und durfte auch nicht gefragt werden. Dafür zahlen wir jetzt einen hohen Preis. Stets ging es um Quantitäten und Geschwindigkeit. Beides miteinander multipliziert ergab eine Bewegungsenergie, die Europa aus der Kurve getragen hat.

[...]

aus... Gespräch zur Krise mit Meinhard Miegel: Das System ist am Ende, das Leben geht weiter, FAZ.net, 11.08.2012 -> http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kapitalismus/gespraech-zur-krise-mit-meinhard-miegel-das-system-ist-am-ende-das-leben-geht-weiter-11851339.html

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w.

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carlos1
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.08.2012, 13:28:20
"Sie wollten noch einen längerfristigen historischen Trend beschreiben.

Miegel: Ja, die Erschöpfung jenes expansionistischen Denkens, Fühlens und Handelns, das auch beim Euro Pate stand. Auch er ist vom Virus der Entgrenzung befallen,...." Miegel,. Link bei Wolfgang 29.8.2012 13:28


Der anthropologische Ansatz Miegels erklärt manches, aber nicht alles. Miegel sagt auch wichtige Dinge zum Thema Geld und Währungssystem:

" Menschen, die über eine gemeinsame Währung verfügen, sollten sich in kulturellem Gleichklang befinden und sehr ähnliche Wertvorstellungen haben. Vor allem aber müssen sie so vertraut miteinander sein, dass sie einander trauen. Denn Geld ist ja nichts anderes als eben ein solches Vertrauen. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird es mit einer gemeinsamen Währung schwierig. Dann können auch wirtschaftliche und fiskalische Ausgleichsmaßnahmen im Ergebnis wenig bewirken. Sie können mentale und kulturelle Unterschiede bestenfalls ein wenig kaschieren; beseitigen können sie sie nicht." s. Link bei Wolfgang a.a.O- bei Miegel FAZ-Feuilleton


Zentralbankgeld ist immer "Kredit". Das Wort Kredit leitet sich ab von lateinisch credere, credo = glauben, vertrauen. Die verbreitete Kritik an Systemen (Miegel spricht von der "systemischen Überforderung" der heutigen Menschen), beruht auf der utopischen Annahme (besser: Postulat) es müsste stabile politische oder ökonomische Systeme geben. Ein Irrtum. So gesehen hat Miegel aber wieder recht, wenn er behauptet, dass der abstrakte Begriff Kapitalismus überstrapaziert wird und als Sündenbock herhalten muss für massenhaftes Versagen von einzelnen. Kurz: Die Herrschaft des Geldes endet erst, wenn die Wirtschaftssubjekte aufhören sie als ihre Subjektform zu reproduzieren. Erst wenn die Schulen, Hochschulen, Medien, Politik aufhören die Mär von den Sachzwängen der Märkte zu verkünden. Diese Sachzwänge sind eine Täuschung. Mächtig ist die Täuschung eben nur, weil die meisten Menschen sich der Täuschung unterwerfen.

Das Zentralbankgeld ist Täuschung, gerade weil wir alle jeden Tag in Geld rechnen. Geld ist eben das was das Geld tut. Damit erzeugen wir dessen Geltung (auch wenn es nur bedrucktes Papier mit einer Unterschrift in Faksimile ist). Aus diesen alltäglichen HANDLUNGEN und Überlegungen (Was briungt es mir?? entspringen irrationale Leidenschaften (Gier nach mehr) und Institutionen wie Zins und Finanzmärkte.

Verschiedene Wertvorstellungen und mentale Neigungen sind jedoch kein Hindernis für eine überstaatliche Zusammenarbeit. Das römische Reich vereinte über viele Jahrhunderte hinweg verschiedene Rassen und Völker unterschiedlichster Mentalität und Religionszugehörigkeit unter der Herrschaft Roms in einem geeinten Imperium mit einer herrschenden Sprache, einem gültigen Recht, gemeinsamer Wirtschaft etc. Es reichte vom Oberlauf des Nils in Ägypten bis and die Grenze Schottlands.

Henry Ford (vgl. Dutch-Beitrag) erinnert nur daran, dass die Geltung des Geldes auf Vertrauen beruht. Wird Vertrauen enttäuscht, gibt es" trouble", auch Mord und Totschlag. Das ist so im menschlichen Leben, in der Gesellschaft. Revolution ist nur ein überhöhtes Wort.

Die FRage ist: Sind Italiener oder Franzosen nur weil sie mehr von "dolce vita" oder "savoir vivre geprägt sind weniger geeignet zur Kooperation oder für einen Vertrauensvorschuss? Mit wem können wir dann noch zusammenarbeiten. Unterschiedliche Mentalitäten gibt es auch im innerstaatlichen Bereich. Soll Bayern aus der Bundesrepublik austreten, nur weil es Mecklenburg-Vorpommern etc nicht dauernd alimentieren will???? Es gibt auch Solidarität und Toleranz.
pschroed
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Weg von der Arroganz ! Hin zur Menschlichkeit.

Angela Merkel wirkt wie verwandelt. Sie lobt Europas Staaten für ihre Mühen in der Euro-Krise und zollt den Menschen Respekt für ihre Entbehrungen. Die sonst so kühle Kanzlerin zeigt sich in neuem rhetorischen Gewand. Mit welchem Ziel?

Zeigt die neue EU Kampagne (ehemaligen Politiker) schon Wirkung ?

Phil.
carlos1
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 30.08.2012, 07:47:12
"Angela Merkel wirkt wie verwandelt. Sie lobt Europas Staaten für ihre Mühen in der Euro-Krise und zollt den Menschen Respekt für ihre Entbehrungen. Die sonst so kühle Kanzlerin zeigt sich in neuem rhetorischen Gewand. Mit welchem Ziel?" pschroed


Hallo phil,
der Ton macht die Musik. Eine knallharte Botschaft kann auch weich verpackt werden. Das ist das Ziel.

Niemand wird unglaubwürdig, wenn er/sie Anerkennung und Menschlichkeit ausdrückt.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
jens weidmann, bundesbankchef, banquier (nicht etwa banker), letzter standhafter in einer runde umfaller, rechtschaffender unter rechtsbrechern, erwägt den rücktritt. allzu heftig ist der gegenwind. die irren in berlin, merkel + schäuble, fallen ihrer eigenen notenbank in den rücken und spielen mit in der draghischen kömödie. - würde weidmann zurücktreten, wäre der weg frei für die büttel einer EURO-päischen staaten- bzw. bankenfinanzierung mit der folge des zerfalls der währung.
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w.

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