Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Vorsicht Gerücht !

Nachdem Juncker als Euro Gruppenchef abtreten wird und durch Finanzminister Schäuble ersetzt wird, sieht es so aus als würde der Luxemburger Jean Claude Juncker erster EU Minister Präsident.

Es könnte noch interessant werden, sowie Juncker ein eingefleischter EU Mensch ist.

Phil.


carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 17.05.2012, 19:36:47
Eine Stimme vom Kapitalmarkt (London)


"Kein Blatt nahm Jamil Baz vor den Mund: Der Chefstratege von GLG beurteilt Griechenland und die Krisenstaaten Portugal, Spanien, Italien und auch Frankreich als [i]"katholischen Euro". Im Vergleich zu den führenden Ländern der Euro-Zone seien die Löhne dort gemessen an der Produktion um rund ein Viertel zu hoch.

Angesichts der Überschuldung sei die Politik hilflos, denn sie könne die Löhne nicht so stark senken, wie nötig, weil dann eine Revolution ausbreche. Auch könnten die Länder ihre Wirtschaft nicht mit einer Zinssenkung stimulieren – der Zins liege ja schon bei Null. Auch sei eine Abwertung der Währung zur Ankurbelung der Exporte nicht möglich – denn die Länder steckten ja in der Euro-Zone.


"Der katholische Euro ist bankrott"
Das Fazit von Baz: "Der gesamte katholische Euro ist bankrott, der Euro wird nicht überleben". Das Schlimme: Von der Verschuldung her steckten die USA und Japan in der gleichen Situation wie die europäische Krisenzone. Der von Baz verwaltete Fonds Atlas Macro Alternative (ISIN: IE00B4Q0JK45) wurde Ende 2010 aufgelegt, brach zunächst ein und notiert jetzt in etwa wieder beim Ausgabekurs.


Keine Lösung
Eine Lösung für die Krise sieht Baz nicht: Die von der Europäische Zentralbank aufgelegten günstigen Kredite würden die Banken nur dazu bringen, sich Staatsanleihen von Krisenstaaten zu kaufen – was sie letztlich destabilisiere. Ein etwaiger Eurobond würde nur dazu führen, dass die Krisenstaaten noch mehr Geld ausgeben, weil die anderen sie finanzierten.

Höhere Zahlungen als nach Versailles
Die skeptische Prognose von Baz: Sollten die Krisenländer in der Währungszone bleiben, müsste allein Deutschland rund acht Prozent seines Brutto-Inlandsproduktes jährlich in die Peripherie überweisen. "Nur zur Erinnerung: Nach dem Versailler Vertrag, der zur Hitler-Diktatur führte, waren es 3,5 Prozent." Letztlich empfahl Baz, eine Deflation in Kauf zu nehmen und die Volkswirtschaften aufzuräumen.
[/indent]
Zit nach: http://wirtschaft.t-online.de/euro-zone-zwischen-pest-und-cholera/id_56410896/index

Anmerkung: 8% des B
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 18.05.2012, 18:17:25
Mir ging es eigentlich nur um dsa Wortspiel

Ich Wirklichkeit denke ich, daß die getürkten Bilanzen das kleinste Übel waren.

Und wenn Facebook wieder abrutscht, dann ist das auch noch das allerkleinste Übel.

Es kommt sehr sehr sehr dicke.
Wenn nämlich die 4-särkste Wirtschaftkraft der EU (Arriba Espana) wegbricht.

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 18.05.2012, 18:26:58
Man könnte vielleicht die deutschen Löhne erhöhen so daß die anderen EU Länder auch von den Aufträgen der Schwellenländer profitieren könnten.

Die 400 Euro Job´s na ja Leben kann man damit nicht.

Phil.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 18.05.2012, 18:31:25
Phil,
die dt. Löhne (allgemein: Lohnniveau) sind höher als in Frkrch und anderen Eurostaaten. Vergleiche nur mal die Gehälter der frz Minister mit denen der deutschen. Auch das Rentenniveau ist höher. IM Vergleich zu GR mit 14 Renten pro Jahr können wir nicht konkurrieren.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 18.05.2012, 18:38:34
Hallo Carlos

Man sollte vielleicht nicht vergessen daß Deutschland kein gesetzlicher Mindestlohn hat. (Siehe Link)

Hollande geht mit gutem Beispiel voran und reduziert die Löhne der Regierung um 30 %, persönlich glaube ich nicht daß ein 80+- Millionnen Land (Frankreich) sich mit dieser Aktion retten wird IRONIE

Ich persönlich war etwas überrascht daß Frau Merkel nur 15000 Euro pro Monat verdient, mit der Gehaltserhöhung circa 17000 Euro.

Diese Beträge werden ohne weiteres in der Industrie ausbezahlt, gute Manager haben sogar schon mehr.

Phil.

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 18.05.2012, 18:51:31
@ phil
sicher kann Frkrch nicht entschuldet werden, wenn die Gehälter des Kabinetts um 30% gesenkt werden. Es ist eine symbolische Geste. Frkrch hat 65 Mio Einwohner.


Im übrigen werden die Tariflöhne in Dtld von den Tarifpartnern ausgehandelt. Eine Kritik an den zu niedrigen Löhnen würde sie auch treffen. Die Gewerkchaften handeln gesamtwirtschaftlich verantwortungsvoll.

Das Handeln von Sarkozy/Hollande und Merkel als Repräsentanten de beiden größten Nationen der Eurozone ist logische Konsequenz der lockeren Struktur der Eurozone. Die Nationalstaaten sind die Akteure und nicht eine durch Wahlen legitimierte europ. Regierung, die über Parteien und das europ. Parlament Verantwortung aufteilen könnte. Selbstverstädnlich könnte ich mir auch gut vorstellen, dass ein europ. Premier (der nicht in Sicht ist) aus einem kleinen Staat kommen könnte. Das wäre sogar besser, als wenn die Großen ihre Kandidaten auf den ersten Plätzen platzieren.

Überhaupt ist europ. Politik immer dann gut gelungen, wenn die Großen mit den Kleinen zusammengearbeitet haben und über sie ihre Absichten, Pläne und eigenen Vorschläge lanciert haben. Dann ist von vornherein weniger Misstrauen da. Ein Duovirat ist der europ. Idee abträglich. Die demokratische Legitimation fehlt der Brüsseler Bürokratie.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 18.05.2012, 18:31:25
"Man könnte vielleicht die deutschen Löhne erhöhen so daß die anderen EU Länder auch von den Aufträgen der Schwellenländer profitieren könnten." pschroed



Phil, beim besten Willen, das wird nicht möglich sein. Wir haben das duale Ausbildungssystem, das nirgendwo sonst existiert, soviel ich weiß. Wir können auch nur in Nischenprodukten mit Schwellenländern mithalten. Durch Qualität. Mit schlecht bezahlten Jobs kasst du nicht beste Qualitätsarbeit erreichen.

Unter den ersten zehn wichtigsten Handelspartnern liegen mit den USA, UK, China die wichtigsten ganz vorne. Von den ersten zehn sind nur fünf Eurostaaten. Es trifft nicht zu, dass wir überwiegend auf den Export in die Eurostaaten setzen. Handel bedeutet übrigens nicht Ausbeutung, wie es hier bereits angeklungen ist.

Es gibt keine gemeinsame europ. Wirtschaftspüolitik und keine Wirtschaftsegierung. Alle Staaten handeln in eigener Verantwortung. Dtld trägt keine Schuld an der schlechen Wirtschaftspolitik europ. Staaten.

carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 18.05.2012, 21:16:23
"Vorbild USA
Als möglichen Weg aus der Krise schlug Sargent den Ländern der Eurozone vor, sich die Geschichte der USA zum Vorbild zu nehmen: Nach ihrer Unabhängigkeit 1776 hätten die 13 US-Gründerstaaten ihre jeweiligen Schuldenkrisen gelöst, indem sie ihre Budgets unter einer neuen Bundesregierung vereint hätten, die mit ihrer eigenen Steuerpolitik gegensteuern konnte. Dieser Schritt stelle vor allem eine mutige politische Entscheidung dar: "Wir wurden geboren mit einer entschlossenen Lösung für die Probleme, mit denen Europa heute zu kämpfen hat", sagte Sargent weiter. "Das alles geschah gleichzeitig, mit Hilfe eines Prozesses, der wie ein Wunder aussieht". Ähnliches könnte auch Europa schaffen.
Sims: Ausschluss von Euro-Staaten keine Lösung
Auch Sargents Kollege Sims plädierte für eine gemeinsame Budgetpolitik der Eurozone. Der Ausschluss schwacher Euro-Staaten sei keine Lösung des Euro-Problems, betonte der 68-jährige US-Ökonom. "Wenn der Euro überleben soll, muss Europa einen Weg finden, seine finanziellen Bürden zu teilen", sagte Sims in Princeton (US-Bundesstaat New Jersey). Sonst seien die Aussichten für die Gemeinschaftswährung "trübe"." Thomas Sargent


Sargent und Sims erhielten den Nobelpreis für Nationalökonomie 2011.

Der Vorschlag Sargents läuft darauf hinaus, die Schulden zu vergemeinschaften bei gleichzeitiger engerer politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Auch einer gemeisnamen Armee.

Das setzt allerdings das Eingeständnis voraus, dass die gegenwärtigen föderativen Strukturen mit der Währungsunion nicht kompatibel sind.

Ein weitgehender Souveränitätsverzicht und Formen einer gemeinsamen Regierung, bei mehr demokratischer Legitrmation wären unumgänglich.

Nur bei mehr Gemeinsamkeit in Europa ist die Schuldenkrise lösbar.

carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 18.05.2012, 22:00:18
Anbei der Link zu dem vorstehenden Beitrag. Bei der Verleihung des Nobelpreises hatteT. Sargent das Thema Eurokrise und deren Lösung für seine Rede gewählt

http://wirtschaft.t-online.de/schuldenkrise-nobelpreistraeger-praesentiert-loesung-fuer-euro-krise/id_50505254/index

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