Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 27.02.2012, 22:27:14
Adam, ich wollte ich hätte vor 47 Jahren für's Vordiplom Volkswirtschaft gemacht und nicht... - du ahnst es. Denn was der Euro-Gegner Prof. Sinn vor einigen Tagen schrieb, klingt auch nicht so ungerade. Aber ich kann es nur kopieren bzw. verlinken, nicht beurteilen.

Eines nehme ich den Griechen übel: sie haben, um den Euro-Beitritt zu erzwingen, ihre Staatsbilanzen gefälscht. Und Bilanzfälschung ist überall in unseren Ländern strafbar. Man kann heute nicht den anderen zum Vorwurf machen, dass sie es nicht gemerkt hätten. Nur geahnt. Es war damals nicht denkbar, dass 3 Experten aus 3 internationalen Finanzgremien ihren Staatshaushalt durchleuchten.

Die griechische Normalbevölkerung tut mir aufrichtig leid.

H.W. Sinn: Griechenland-Plan illusionär

Nachtrag: Ich sehe gerade, marija hat den Sinn heute um 11.26 h auch schon zitiert, einen anderen Spiegel-Artikel

adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 27.02.2012, 22:44:53
Die korrupte, griechische Politmafia soll der Blitz beim ...... treffen. Was Sinn sagt, kann zutreffen, wenn er auch meiner Ansicht nach die Möglichkeiten der griechischen Wirtschaft überschätzt. Griechenland stellt nicht als einziges Land Europas Öl und Käse her und hat nicht allein schöne Strände. Im Fall eines Austritts Griechenlands, wird sich die EU dagegen schützen, von billigen griechischen Waren überschwemmt zu werden. Da bleiben noch genug Sorgenkinder in der EU, die auch auf Außenhandel angewiesen sind. So dicke Verdienste werden für die Griechen nicht drin sein, wie Herr Sinn das sieht.

Außerdem geht es auch um den Zusammenschluß Europas, um Gewicht in der Weltpolitik zu erreichen. Die Politik läuft ja parallel zu den wirtschaftlichen Interessen. Da gehört Griechenland an der südlichen Grenze Europas dazu. Europa muß also auch politisch zusammenwachsen, mit abgestimmter Wirtschafts- und Finanzpolitik. Im Interesse der politischen Gewichtung in der Welt, als Partner, aber auch politisches Gegengewicht zu Russland in Europa. Da zahlt sich dann auch eine Transferunion auf finanziellem Gebiet aus, wenn wir dafür als EU unsere Freiheit, unsere demokratische Gesellschaft behalten.

--

adam

olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Marija vom 25.02.2012, 11:34:30



Eine neue linke Regierung in Greece hat bereits angedroht, die Schulden nicht zurückzahlen zu wollen.

Marija


....soll wohl besser heissen: nicht zurückzahlen können. Andererseits orientiert sich dann Griechenland sehr an Deutschland - auch wir werden, egal welcher Couleur unsere Regierung in den nächsten Jahrzehnten sein mag, unsere Schulden nicht zurückzahlen können. Übrigens - Regierungen zahlen nie die Staatsschulden (die haben ja keine Gelddruckmaschinen), sondern stets der Steuerzahler des betreffenden Landes. Und wenn es keine Jobs in Griechenland gibt, werden auch keine Steuern eingenommen - so einfach ist das, oder? Olga

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olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf silhouette vom 27.02.2012, 22:44:53
Adam, ich wollte ich hätte vor 47 Jahren für's Vordiplom Volkswirtschaft gemacht


Wie funktioniert das? Macht man nicht vielmehr ein Vordiplom (oder besser noch ein richtiges Diplom, bzw. heute den Master mit anschliessendem Bachelor) in einem Studienfach und nicht umgekehrt? Olga


adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2012, 16:06:44
auch wir werden, egal welcher Couleur unsere Regierung in den nächsten Jahrzehnten sein mag, unsere Schulden nicht zurückzahlen können.


Olga,

die zitierte Aussage ist nicht richtig. Die Schulden werden laufend zurückbezahlt, natürlich auch umgeschuldet. Die heutigen Schulden sind sozusagen nicht die Schulden von gestern. Wäre das nicht so, bekäme die Bundesrepublik keinen roten Heller mehr.

Einen relativierenden Blick auf die Gesamtverschuldung erhält man übrigens, wenn man mal annimmt, daß die Bundesrepublik alle Einnahmen des BIP in die Schuldenbegleichung stecken könnte. Dann wären die Schulden in etwa 10 Monaten getilgt. Bei einem Zerfall der Eurozone, einer eventuellen Rückkehr zur D-Mark und der daraus folgenden Verschlechterung der Exportmöglichkeiten, sähe das wohl katastrophal anders aus.

Deshalb muß der Euro auf Gedeih bleiben, weil sonst der Verderb folgt. Und Griechenland kann die Eurozone erst verlassen, wenn die anderen Eurosorgenkinder nicht in seinen Sog folgen.

--

adam



olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 28.02.2012, 16:37:45
Ich bin ebenfalls für die Beibehaltung des Euro. Allerdings wenn rund um uns alles zusammenkracht, werden unsere Exporte innerhalb Europas, die ja aktuell bei ca 40% liegen, ebenfalls dezimiert werden. Da müssen wir uns dann noch mehr dranhalten, dass wir noch mehr in die BRICS -Staaten exportieren (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Und dorthin natürlich auch nur so lange, bis diese auch die letzte Maschine von uns kopiert haben und im eigenen Land billiger produzieren. Olga

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed


Mit einer BILLION Euro wurde das Finanzsystem geflutet

Billiges Geld, Die Rally geht an den Märkten weiter.

Analysten sehen den DAX im Sommer schon auf 8000 Punkte

Wenn nicht der hohe Ölpreis schon vorher die Seifenblase zu nichte macht.

Siehe LINK
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Monsieur le Nicolas . (Merkozy)

Der kleine macht Wahl-Populismus, auf die rechte Weise, wir haben haben genug Ausländer in Frankreich

Nur schade daß Frau Merkel solch einen Clown unterstützt !


Laut Spiegel:

Paris - Wenn schon die Umfragewerte nicht stimmen, versucht er es eben mit der Brechstange: Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl die Aufnahme von Einwanderern in Frankreich zu begrenzen.


Hollande baute seinen Vorsprung auf Sarkozy zuletzt leicht aus.

In der ersten Runde am 22. April kann Hollande mit 30 Prozent der Stimmen rechnen (plus zwei Punkte), wie aus einer am Dienstag veröffentlichten CSA-Umfrage hervorgeht. Sarkozy käme auf 28 Prozent, ein Punkt mehr als bisher.

In der zweiten Runde am 6. Mai, der Stichwahl, würden auf Hollande 54 Prozent, auf Sarkozy 46 Prozent entfallen.

Phil.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2012, 16:57:06
"Da müssen wir uns dann noch mehr dranhalten, dass wir noch mehr in die BRICS -Staaten exportieren (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Und dorthin natürlich auch nur so lange, bis diese auch die letzte Maschine von uns kopiert haben und im eigenen Land billiger produzieren." Olga


Genau das stimmt mich eher etwas hoffnungsfroh, weil wir dann versuchen müssten, so schnell neue Msachinen zu entwickeln, dass die Kopierer auf derandren Seite des Globus nicht mitkommen und immer nur Veraltetes kopieren.

Ein Denkfehler ist beim meiner Überlegung dabei. Irgendwann werden kluge Kopierer nämlich auch Erfinder, und dann? Müssten wir dann kopieren? Wer hat Angst vor dem Wettbewerb der besten Köpfe? Die Bedingungen müssten aber fair sein. Es geht um Urheberrechte und Patente.


Anteil der Eurozone am Außenhandel Dtlds liegt momentan bei ca. 45%.
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2012, 16:57:06
Jede Verbesserung der Lebensqualität in den so genannten Entwicklungsländern hilft mit, dass die Menschen dort autonomer werden - und nicht eines Tages als Asylanten vor unseren Türen stehen!

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