Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2012, 11:50:35

"marx behielt recht: ein system richtet sich selbst

wohl dem, der den "experten" misstraute und sich nicht auf fiatgeld (besonders auf den EURO) und dahinterstehende banken verlassen hat.

--
Wolfgang


Zu Marxens Zeiten gab es kein Notenbanksystem, bei dessen Zerrüttung Marx Recht behalten musste. Bis zum ersten Weltkrieg galt der Goldstandard. Mit so einem Währungssystem konnte man jedoch keinen Krieg führen. Es gab einfach nicht so viel Gold, um den teuren Krieg zu bezahlen. Als wurde es abgeschafft. Kriege zerrütten die Währungen und der Sozialstaat auch. Wobei der Sozialstaat eine gute Erfindung ist. Wie viel Sozialstaat können wir uns leisten, kann sich Griechenland leisten? 20 000 tote Rentner über 100 Jahre bezogen immer noch Rente, hat man festgestellt. Fürs erste. Weitere Entdeckungen dürften folgen.

Die griechischen Rentner werden also nicht nur durch die hervorragende Mittelmeerkost so alt (Olivenöl, Schafskäse). Eine nicht ganz unwichtige Erkenntnis.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 16.02.2012, 12:33:57
Da frage ich mich um so verwunderter weshalb die anderen westeuropäischen Länder ins Hintertreffen kamen,,,,deren Startbedingungen waren doch bedeutend besser. (keine Reparationen, keine Vormundschaft, keine Besatzung, mehr Dollarhilfe, keine Männer in der Gefangenschaft,,,),,irgendwie auf den ersten Blick doch unlogisch oder ?

hugo


Die westeurop. Staaten gerieten nicht ins Hintertreffen. Gerade weil ihre Startbedingugnen günstiger waren, benötigten sie auch weniger Anstrengungen. Zudem musste Frkrch Krieg in Indochina und dann in Algerien führen. England hatte Probleme mit der Auflösung seines Kolonialreiches. Die Bundesrep. hatte den Vorteil bis 1957 keine bewaffneten Streitkräfte unterhalten zu müssen (dafür aber Beatzungskosten). Wir hatten den Vorteil alles neur aufbauen zu können. Englands und Frkrchs Wirtschaft waren eher planwirtschaftlich ausgerichtet. Die westdeutsche Industrie war um 1960 sehr modern, die modernste in Europa. Den alten Krempel waren wir los. Dadurch entstanden komparitive Kostenvoreile im Handel. Das alles letztlich wegen der alliierten Demontagen. Welchen realen Nutzen die Sowjetunion durch die Demontagen hatte, kann sich jeder ausmalen. Bedenklich war die geringe Eigenkaptalausstattung der dt. Industrie. Der Sozialstaat war in den 50ern und 60ern noch längst nicht in der Form ausgestaltet wie heute.

Wir dürfen auch die Bedeutung des Koreakrieges (26. Junmi 1950 bis 1953) in seiner wirtchaftlichen Bedeutung nicht unterschätzen. Während USA. GB und Frkrch aufrüsten mussten, konnte sich die dt.Industrie zunächst (bis 1956/57) auf die Friedenswirtschaft konzentrieren und während des Koreakrieges durch Exportsteigerungen im zivilen Sektor profitieren. Diese Faktoren begünstigten das so genannte "Wirtschaftswunder". Es war kein Wunder, sondern harte beharrliche Arbeit. Das eigentliche Wirtschaftswunder fand m. E. i nder DDR statt, die unter ungleich ungünstigeren Voraussetzungen ihre Wirtschaft aufbauen musste, die keinen Zugang hatte zum Weltmarkt.

Die ersten Jahre der Bundesrepublik sind durch einen fiskalisch beispielhaften Kurs gekennzeichnet. Als die Aufrüstung (Aufstellung der Bundeswher) begann, konnte der Finanzminsiter Schäffer den Juliustum vorweisen. Über 6 MRD DM hatte er in den Jahren vorher angespart, um die Ausgaben der Bundeswehr zu schultern. Eine politisch reife Leistung. Der Marsch in den Schuldenstaat begann ab 1970.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Marija vom 16.02.2012, 12:29:21
"wohl dem, der den "experten" misstraute und sich nicht auf fiatgeld (besonders auf den EURO) und dahinterstehende banken verlassen hat. "wolfgang

Ja, so isses
Man musste sich halt als Verschwörungsfanatiker beschimpfen lassen, wenn man den Finger in die eiternde Wunde gelegt hat." marija


Alles Geld dieser Welt ist Fiatgeld. Auch China hat nichts anderes als Fiatgeld. Vorschläge für ein besseres Währungssystem?

Diejenigen, die heute sich ein Polster für das Alter zulegen müssen, tun mir schon jetzt Leid.

Anzeige

pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 17.02.2012, 10:14:33


Diejenigen, die heute sich ein Polster für das Alter zulegen müssen, tun mir schon jetzt Leid.


Hallo carlos1

Ich hab dein Satz nicht richtig verstanden, ich gehe davon aus daß du ein Sparguthaben in Euro meinst ?

Phil.
Marija
Marija
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Marija
als Antwort auf carlos1 vom 17.02.2012, 10:14:33


Alles Geld dieser Welt ist Fiatgeld. Auch China hat nichts anderes als Fiatgeld. Vorschläge für ein besseres Währungssystem?

Diejenigen, die heute sich ein Polster für das Alter zulegen müssen, tun mir schon jetzt Leid.


Da kann ich nur JA sagen.
Betongeld, Goldgeld, Kunstgeld, alles ist in Abhängigkeit zu einer gesetzten Währung.

Vor langer Zeit habe ich vom Krieg $ gegen € geschrieben.
Möglicherweise ist inzwischen etwas unkontrolliert abgelaufen.
Die chinesische Währung zittert auch usw mit anderen Fiatgeldern.

Die Sorge um die Alterssicherung der nachrückenden Generationen ist berechtigt.

Mein Rat an meine Kinder war : Neben Studium auch praktische Fähigkeiten schulen.
Autarkie muss sich aber jeder selbst erwerben.
Ja, und dann noch : Gesundheitsvorsorge betreiben. Rauchen, Alkohol und Stress begrenzen.

Das wahre "Gold" ist nicht käuflich.
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Marija vom 17.02.2012, 11:41:47
Marija, du gibst eigentlich selbst die Antwort. Es gibt keine Sicherheit. Helfen kannst du dir nur nur Investiton in Bildung und Gesundheit. Deine Vermutung, dass etwas außer Kontrolle geraten ist, trifft zu. Es ist aber nichts Außergewöhnliches, wenn etwas außer Kontrolle gerät. Ein Sekundenschlaf am Steuer und es gibt einen tödlichen Unfall. Selbst unser solideste Technik gerät sehr häufig außer Kontrolle. Von Erdbeben, Meteoriteneinschlägen will ich nicht sprechen. Hinter der Furcht, dass etwas außer Kontrolle geraten könnte, verbirgt sich der Wunsch nach Sicherheit. Es gibt sie nicht. Eine dramatische Sprache ("Kernschmelze") ist mehr oder weniger komisch. Krisen sind in der Wirtchaft alltäglich. Jeder Tag ist anders, weil sich alles verändert, das beinhaltet bereits die Krise. Auch in einer Demokratie kann sich rasch die Stimmung verändern und ein Krise heraufbeschwören.

Wer versteht, was Fiatgeld ist, hat bereits eine wichtige Sache über das Geld erfahren. Im Wikipedia-Artikel werden eine ganze Reihe von Beispielen angeführt, in denen sich Krisen des Bankensystems manifestieren. Die Hoffnung, dass es ein Gesellschaftssystem geben könnte, dass diese Krisen vermeidet, ist pure Illusion. Gerade in den sozaistischen Staaten waren diese Krisen geradezu institutionalisiert. Es gab dort Notenbanken, was sonst. Sie hatten auch alle eine Währung, für die man sich nichts kaufen konnte, außer ein paar subventionierten lebensnotwendigen Gütern und Fahrten mit der S-Ban spottbillig. . Der Rest landete auf einem Sparbuch wie in der DDR. Zurückgedämmte Inflation nennt man das, versteckte Inflation, weil die Nachfrage den Bedarf nicht decken kann. Festpreise sind Kennzeichen dieser Krise. Sockende Materiallieferungen in der Produktion etc.

Das Notenbanksystem bietet aber für die Politik den großen Vorteil, dass sie die Geldmenge regulieren kann. Damit kann sie sich Geld beschaffen wie sie will. Wir brauchen uns nicht zu wundern, dass die Welt einen Überfluss an Geld erlebt. Jede Krise bisher wurde duch Geld zugepflastert. Je mehr Geld es gibt und täglic u m den Globus schwappt, desto mehr Krisen gibt es auch, weil die Geldmenge Blasen generiert. Jede Blase ist eine Übertreibung, jede Übertreibung eine Krise.

Das Fiatgeld der Notenbank, ich habe früher darüber geschrieben, ist eigentlich kein Geld, weil es keinen inhärenten Wert besitzt (wie das Gold oder Brot für einen Hungrigen). Es wird erst dann zu Geld, wenn es ausgegeben wird, wenn es in Güter eingetauscht wird. Fiat heißt: Es möge werden. Wenn das Geld, das eigentlich auch einen Kredit darstellt, den du der Notenbank gibst, seinen Wert verliert, dann deshalb, weil die Notenbank als dein Gläubiger fungiert und dich für deine Arbeit, die du erbringst, betrügt. Sie bringt zu viele Scheine in Umlauf, die durch Güter nicht gedeckt werden können. Selbstverständlich gibt es Methoden, die ein solides Wirtschaften ermöglichen. Die Politik wird sie aber nur ungern anwenden. Genau darum geht es, wenn von Sparen und unmenschlicher Sparpolitik in der Eurozone die Rede ist. Wenn erst der Schlendrian und die Faulheit einreißen (wozu sich anstrengen und Reformen durchfürhen, wenn Geld so billig ist), wenn Geld nach Belieben ausgeschüttet wird, wird der Arbeitende letzten Endes um seinen Lohn betrogen. Es fällt zunächst wie Watte, man empfindet es als angenehm (niedrige Zinsen, die die Griechen und viele andren nutzten), bis man daran erstickt. Der Zeitpunkt kommt.

Durch unsolide Geldpolitik kann Geld seine Funktion verlieren. Im Wikipedia-Link von Wolfgang sind die drei Funktionen des Geld aufgeführt: Geld fungiert als als allgemeines Tauschmittel, als Wertaufbewahrungsmittel und als allgemeine Recheneinheit. Eine Geldwirtschaft ist immer eine hoch arbeitsteilige Wirtschaft. Die Vorstellung zu einer Tauschwirtschaft wie in der Brozezeit zurückzukehren ist unvorstellbar. Sie würde nur Chaos bringen.

Phils Frage, ob ich das Sparen im Euro meine, ist damit auch beantwortet. Wir werden den Euro an die Wand fahren, wenn Brüssel sich von den Tricksern und Betrügern in Athem an der Nase herumführen lässt. Eine Hilfe ist nur möglich (sie ist für die Bevlkerung dringend nötig), wenn Strukturen geändert werden, wenn aus dem korrupten Schwindelsystem ein geordnetes Staatswesen wird. Schlimm wäre es, würde sich Brüssel vo nder korrupten Politikerkaste erpressen lassen. Dann würden die Iren sich fragen, warum sie eigentlich solche Opfer bringen mussten. Die anderen auch. Wir auch. Dann können wir gleich das Geld mit dem Helikopter über Stadt und Land ausstreuen.


Anzeige

Marija
Marija
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Marija
als Antwort auf carlos1 vom 17.02.2012, 22:55:31
Carlos,

Fiatgeld ist ein "Versprechen", es ist ein "Tausch-Schein" - Es ist SCHEIN.

Alle Finanzprodukte beruhen auf Vertrauen.
Dieses Vertrauen ist flöten gegangen.

Ja, ich habe die Antwort gegeben.
Ja, ich habe mich entsprechend eingerichtet,

Carlos,
hier drehen sich die Gespräche immer im Kreis.
Vielleicht ist es auch komplett unverständlich, dass Exponentialfunktionen unumkehrbar sind.
Steiler als senkrecht geht nun einmal nicht.
Bäume wachsen nicht in den Himmel.

Ehrlich gesagt hoffe ich auf ein Wunder, gerade für meine beiden Kinder.

Wir dürfen alle nicht vergessen, dass 7 Milliarden Menschen globalisiert sind.
Diese Vernetzung findet auf allen Märkten statt.
Wo ist die Spinne, die profitiert ?

Die Absenkung der weltweiten Einkommen für die Massen findet statt, Gehälter werden zukünftig immer mehr angeglichen.
Das Einkommens-Niveau wird für die breite Masse sinken.
Es werden sich die Massen per Internet wehren - aber ohne Waffen wird das nicht gehen.

Es wird also weiterhin drei grosse Märkte geben :
Nahrungsmittel / Energie
Internet
Waffen


Europa wird einen schweren Weg gehen müssen. China kauft sich massiv ein.
Meine Einschätzung
Marija
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
17 €uroländern minus 1 €uroland
(Griechenland März 2012) = 16 €uroländern !
Grüße von Eure Wahrsager !
Der nächste Bitte !
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
griechenland soll im EURO-land gehalten werden, koste es, was es wolle, soll also untergehen. warum? die "experten" wollen es so. sie "beweisen" dir, dass das das beste sei für EURO und für EURO-land (dabei ist es nur das beste für die geldgeber).

griechenland retten - was für ein dummer spruch

der wahnsinn hat methode. die schwarmdummheit feiert einen triumph nach dem anderen. die doofen regieren. und hinz + kunz beten das nach, was ihnen die regierenden vorbeten (lassen).

--
Wolfgang
olga64
olga64
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.02.2012, 19:36:35
Jetzt revidiert dieser obskure Wahrsager seine frühere Aussage - da lag er mit dem Austritt von Griechenland aus der EU-Zone in einem engeren Zeitfenster. Was soll das eigentlich alles? Auch wenn Griechenland aus der Euro-Zone aussteigen sollte, das Land wird weiter bestehen und die Solidarität der anderen EU-Länder (auch der Nicht-Euro-Länder) würde dafür sorgen müssen,dass die Menschen dort weiterleben können. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen zieht derzeit ihre Mitglieder aus den armen, afrikanischen Staaten ab und setzt sie in Griechenland ein. Denkt denn niemand an die Menschen dort? Wenn uns Deutschen nach dem Krieg niemand geholfen hätte, obwohl wir vorher unendliches Leid über die Welt gebracht haben, was wäre mit uns wohl passiert? Olga

Anzeige