Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 06.02.2012, 12:34:46
Eins ist sicher ! Ab Mittwoch wird es
Amtlich ! Griechenland wird als erstes
Land aus der Euro Rausgekegelt !
Wetten das !
olga64
olga64
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 06.02.2012, 12:34:46
Merkel spielt ein gefährliches Spiel.

Wie geht sie damit um, wenn Hollande ihr Ansprechpartner wird,sollte der petit Sarko, die Wahlen nicht gewinnen ?

Es ist kaum zu glauben daß eine hoch intelligente Frau solch ein Risiko eingeht.


Das stimmt. Allerdings hat Deutschland allmählich wieder ein so starke Rolle in Europa,dass sich auch Hollande mit ihr befassen müsste, wenn er Präsident wird. Er seinerzeit wird seine Versprechungen, die er jetzt macht, sowieso nicht halten können.
Und da Frau Dr. Merkel mit Sicherheit auch die nächsten Bundestagswahlen als Kanzlerin überstehen wird, ist ja kein Ende abzusehen. Übrigens - laut französischer Presse geniesst sie in Frankreich ebenfalls ein hohes Ansehen. Olga
pschroed
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 06.02.2012, 17:00:02
[b]
Und da Frau Dr. Merkel mit Sicherheit auch die nächsten Bundestagswahlen als Kanzlerin überstehen wird, ist ja kein Ende abzusehen. Übrigens - laut französischer Presse geniesst sie in Frankreich ebenfalls ein hohes Ansehen. Olga


Dear Olga

Bruni und Merkel verstehen sich privat auch sehr gut, das schließt Freundschafts Angebote nicht aus . Viele Franzosen sehen das ganze überhaupt nicht so europäisch wie le petit sich das vorstellt. (eher nationalistisch)

Laut Spiegel

Sie nimmt aber auch in Kauf, dass die alten Ressentiments gegen das übermächtige Deutschland in Frankreich weiter aufbrechen und dass sie das Land in eine prodeutsche Rechte und eine antideutsche Linke spaltet.

Schließlich besteht die Möglichkeit, dass ihre Unterstützung Sarkozy nicht nur nicht hilft, sondern ihm sogar schadet.

Es ist schwer zu sagen, ob Merkel und der CDU-Führung all das bewusst war, als sie den Anfragen aus Sarkozys Umfeld nachkamen, sich für den Amtsinhaber einzusetzen.

Im Außenministerium ist es angesichts der offenen Parteinahme der Kanzlerin vielen unwohl - allen voran Außenminister Guido Westerwelle, der dem SPIEGEL sagte:

"Die Bundesregierung ist nicht Partei im französischen Wahlkampf."


Phil.

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
griechenland. ein land wird gemeuchelt. warum? wegen einer idee von größenwahnsinnigen. wegen EURO-pa.

--
Wolfgang
schorsch
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pschroed vom 06.02.2012, 18:12:29
Ich fürchte, dass die Carla Bruni langsam aber sicher eifersüchtig wird!
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf schorsch vom 07.02.2012, 11:12:43
Hallo schorsch

Vielleicht lernt Frau Merkel Singen und Gitarre spielen, vielleicht bringt sie auch eine Platte auf den Markt

Phil.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 06.02.2012, 18:12:29
Alles, was neu ist, erscheint zunächst einmal unklug. Aber von gewohnten Denk- und Trampelpfaden abzuweichen hat noch nie geschadet. Auf jeden Fall werden die Beteiligten am Ende des Wahlgangs um eine Erfahrung reicher sein.

Ist es unklug oder gar ungehörig als deutsche Regierungschefin im Nachbarland mit dem Amtsinhaber in den Wahlkampf zu ziehen? Es ist zunächst einmal ein Schritt, der wohlüberlegt ist, Schaden und Nutzen sind abgewogen. Ein Risiko ist dabei.Richtig. Aber ist es ungehörig, wenn in einem zusammenwachsenden Europa befreundete Staatsmänner gemeinsam politisch auftreten? Die Kabinette treten jedes Jahr gemeinsam zu Sitzungen zusammen, arbeiten an einer gemeinsamen Politik. Niemand nimmt Anstoß daran. Wir sind im Denken vergangener Zeiten verhaftet. Der Nationalstaat alter Prägung ist ein überholtes Modell. Das wird durch diesen Schritt auch deutlich.

Die Politik des Ms Hollande ist rückwärts gewandt. Sarkozy hat sich dem deutschen Kurs verschrieben: Harte Reformen, Haushaltsdisziplin in den Eurostaaten. Wie sonst soll die Krise auf Dauer überwunden werden. Hollande will alles in Frage stellen, was Merkozy ausgehandelt haben. Keine Schuldenbremse, stärkere Einbindung der EZB bei de Eurorettung (sprich Geldausteilen): Das viele ausgeschüttete Geld soll es richten. Womöglich soll auch der Fiskalpakt aufgekündigt werden. Die kleinen Fortschritte in Richtung Einigung Europa sollen zurückgenommen werden. Weiterwursteln wie bisher.

Ein Problem bleibt: Merkel wählt in Frankreich nicht. Phil, der den SPIEGEL anführt, argumentiert zurecht, dass damit eine Spaltung der frz. Wählerschaft riskiert werde. Weiter: Was ist, wenn die Wahlentscheidung negativ für Merkozy ausgeht? Eine längere Eiszeit in den Beziehungen darf nicht sein.

Und das Demokratieverständnis? Der Verdacht liegt nahe, dass ein Regierungswechsel den Mächtigen auf jeden Fall ungelegen kommt. Der Volkswille ist also lästig? Die Beteiligung der Parlamente scheint den Reg. chefs auch nicht so erstrebenswert. Die Solidarität Merkels ließe sich so deuten. Aber es muss sich erst noch erweisen. ob Merkel Sarkozy überhaupt helfen kann.

Dann die Historie. 1963 wurde der Élysée-Vertrag unterschrieben. Ein hartes Gezerre ging diesem historischen Projekt voraus. Die Kontinentaleuropäer forderten die Unterzeichnung, die engere Bindung an Frankriech, die Atlantiker fürchteten die Entfremdung zu Amerika. Aus Washington kamen warnende Untertöne, den Verlockungen deGaulles nicht zu folgen. Der kluge welterfahrene Kommentator Klaus Mehnert sagte in einem Kommentar, dass wir gut daran täten nicht zu unterschreiben. Einmal die Franzosen richtig zu ärgern sei schlimm, aber es sei ein vorübergehende Ärger. Es mit der amerikanischen Schutzmacht auf Dauer zu verderben sei ein Verhängnis (Berlinkrise!). Der Vertrag wurde unterschrieben zum Glück. Demnächst wird das 50j. Jubiläum gefeiert. Amerika blieb ein guter Verbündeter.

Die Lage ist heute anders. Die USA ziehen sich aus Europa zurück. Tschüss Europa, so war es auf der Sicherheitskonferenz in München zu hören. Das Disengagement ist in vollem Gange. Das pazifische Jahrhundert hat für die USA begonnen. Dtld wird wichtige Aufgaben in der Außen- und Sicherheitspolitik übernehmen müssen. Der Nahe Osten wird zu diesem Aufgabenbereich Europas gehören. Wir brauchen Partner und deren Zusammenarbeit!!!! Auf diese Aufgaben ist die Öffentlichkeit nicht vorbereitet. Wir betreiben Nabelschau und tragen Trauer und Bedenken, dann wieder Bedenken und Trauer wegen der Schuldenkrise. Tun uns selbst am meisten leid. Welch ein Jammertal. Leider vergießt niemand in der weiten Welt Tränen für uns.


olga64
olga64
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 06.02.2012, 18:12:29
Le petit Sarkozy holte sich ja auch unseren Ex-Kanzler, Herrn Schroeder nach Frankreich, um sich von ihm dessen Agenda 2010 erklären zu lassen - seitdem schwärmt er sehr von dem systeme allemande.
Ein Ex- und Langzeit-Kanzler - Helmut Kohl - war mit Mitterand (Sozialist) so gut befreundet, dass er für die deutsche Einheit die Deutsche Mark hingegeben hatte - beide Dinge sind heute teilweise beim deutschen Volk nicht mehr sehr gefragt.
Helmut Schmidt - ehemaliger Kanzler - hatte d`Estain als guten Freund.
Schroeder - siehe oben - fand nach anfänglichen Problemen Chirac sehr gut.
Adenauer und de Gaulle waren auch harmonisch miteinander.
Bei all diesen Beziehungen dürfte vieles interdisziplinär gelaufen sein, wovon weder das französische noch das deutsche Volk je erfahren haben. DA finde ich die mutige, offene Art der Kanzlerin Merkel viel besser - auch Hollande wird dies akzeptieren müssen, wenn er den Präsident werden sollte. Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 07.02.2012, 16:11:18
Dear Olga / Carlos1

Als Laie finde ich die Strategie von Frau Merkel sehr gut.

Sie hat verstanden die übergeschnappten Männer oder möchte gern Machos (Berlusconi etc.) in die Schranken zu weisen, sogar der Euro Chef Juncker welcher ja nicht bekannt ist als Softy hat sie teilweise aus der Front mit Sarkozy´s Hilfe heraus manovriert.

Aber, abwarten auf die Resultate.

Es ist ja erst der Anfang, ich glaube der Domino-Effekt ist zur Zeit nur aufgeschoben. Was mich als Lai stört, Sarkozy hat das triple A verloren, die Franzosen sind gleich soweit wie Portugal , oder Italien und der petit führt sich auf als wäre er der Retter in der Not, und Frau Merkel organisiert die Rettung der EU !!

Diese Situation wird auch in Frankreich zum Teil so gesehen wo die Popularität in Richtung (Trittbrettfahrer) Sarkozy zu wünschen übrig läßt, sowie das auch von den französichen Bürger registriert wird.

carlos1, ich verstehe wie du auch schreibst daß Frau Merkel eine politische Eiszeit vermeiden will.


Phil.
ingelke
ingelke
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ingelke
als Antwort auf olga64 vom 07.02.2012, 16:11:18
"...mutige, offene Art der Kanzlerin Merkel ..."

@olga: ...ich weiß nicht, es fällt mir schwer, Politikern eine offene Art zuzugestehen - vielleicht irre ich mich ja auch, aber ich glaube schon, dass immer eine Strategie hinter allem steckt. Ob sie (die Politiker) immer auf das "richtige Pferd setzen" stellt sich früher oder später raus - wird "der Kleine" nicht gewählt, wird Hollande einen Joker ziehen und Frau Merkel in Frankreich eine "schlechte Presse", die nach Deutschland rüberschwuppselt! Das geht manchmal schneller als der Schall, so geht Politik (auch die internationale).

Kollektive Meinungen werden "gemacht", die mediale Welt kann das super gut

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