Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Dreierlei3
Dreierlei3
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Dreierlei3
Zitat: FightForRight
Sparmodellrechnung zur Euro-Krise
« am: 13. September 2012, 17:15:02 »


10 Männer, ein Grieche, ein Italiener, ein Franzose, ein Portugiese, ein Spanier, ein Zypriot, ein Finne, ein Österreicher, ein Holländer und ein Deutscher treffen sich regelmäßig zum Essen. So war es auch wieder in der letzten Woche. Die Rechnung für alle zusammen betrug genau 500,00 Euro, denn man speiste schon sehr gern auf hohem Niveau.

Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und...das sah ungefähr so aus: - Vier Gäste (der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener) zahlten nichts. - Der Zypriot zahlte 1 Euro. Der Franzose 5 Euro. - Der Österreicher 50 Euro. Der Finne 80 Euro.- Der Holländer 100 Euro. - Der Zehnte (der Deutsche) zahlte 264 Euro.

Das ging schon eine ganze Weile. Immer wieder trafen sie sich zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte, in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 50 Euro zu reduzieren. Weil Sie alle so gute Gäste sind! Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 450 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie das bisher üblich war.

Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 50 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte? Die sechs stellten schnell fest, dass 50 Euro geteilt durch sechs Zahler 8,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen. Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere.

Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen. Heraus kam folgendes: - der Zypriot, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis). - Der Franzose zahlte 3 statt 5 (40% Ersparnis). - Der Österreicher zahlte 45 statt 50 (10% Ersparnis). - Der Finne zahlte 72 statt 80 (10% Ersparnis). - Der Holländer zahlte 90 statt 100 (10% Ersparnis). - Der Deutsche zahlte 239 statt 264 (11% Ersparnis). Jeder der sechs kam bei dieser Lösung günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.

Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten. Ich hab nur 2 Euro von den 50 Euro bekommen! sagte der Franzose und zeigte auf den Deutschen, Aber er kriegt 25 Euro!. Stimmt!, rief der Zypriot, Ich hab nur 1 Euro gespart und er spart mehr als zwanzigmal so viel wie ich. Wie wahr!!,rief der Österreicher, Warum kriegt er 25 Euro zurück und ich nur 5? Alles kriegen mal wieder die reichen Deutschen!. Moment mal riefen da der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener aus einem Munde, Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!.

Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Deutschen los und verprügelten ihn. Am nächsten Abend tauchte der Deutsche nicht zum Essen auf. Also setzten sich die übrigen 9 zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Dreierlei3 vom 15.09.2012, 09:53:52
Tja, wenn da einer nicht ins Grübeln kommt.....

P.S. Die Schweizer nahmen (nehmen) nicht an diesem Essen teil. Trotzdem bezahlen sie das Trinkgeld )(
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Dreierlei3 vom 15.09.2012, 09:53:52
"Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und...das sah ungefähr so aus: - Vier Gäste (der Grieche, der Portugiese, der Spanier und der Italiener) zahlten nichts. - Der Zypriot zahlte 1 Euro. Der Franzose 5 Euro. - Der Österreicher 50 Euro. Der Finne 80 Euro.- Der Holländer 100 Euro. - Der Zehnte (der Deutsche) zahlte 264 Euro." s. Dreierlei3


Das Beispiel ist verführerisch,aber es gibt die Relationen in der ökonomischen Kräfteverteilung nicht richtig wieder. Dtld zahlt als stärkste Volkswirtschaft des Euroraums jeweils die höchsten Beiträge, aber die andern (insbes. Frkrch und Italien) zahlen auch nicht wesentlich weniger. Umgerechnst pro Kopf der Bevölkerung liegt Luxemburg noch vor Dtld.

Mich stört, dass hier in einer Rechnung verdeutlicht werden soll, wie bedauernswert wir Deutschen dran sind. Wir werden betrogen und drangsaliert.

In einer Gemeinschaft - die Währungsunion ist eine Gemeinschaft - geht es aber darum das Ganze zu stärken. Sollte! Dadurch profitieren alle. Geben ist seliger als Nehmen. Allerdings sind Mitglieder der Eurozone wie Griechenland, Italien und Spanien durch das Verhalten ihrer classe politique fragwürdig. Die kleinen Leute müssen es ausbaden.

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schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 15.09.2012, 13:38:50
@: "...Geben ist seliger als Nehmen...."

Darf ich dir meine Postkonto-Nummer angeben? ()
Karl
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Administrator

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 15.09.2012, 13:38:50
In einer Gemeinschaft - die Währungsunion ist eine Gemeinschaft - geht es aber darum das Ganze zu stärken.
Guten Morgen Carlos1,

es ist für viele schwierig, so systemisch zu denken. Es ist aber wichtig, dass unsere Politiker über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Wir profitieren in Deutschland so stark vom Export, dass wir angewiesen sind darauf, dass die Empfängerländer unsere Waren bezahlen können. Wir sitzen alle in einem Boot, weshalb Solidarität kein Fremdwort sein darf. Ich halte deshalb den ESM und die Beschlüsse der EZB für richtig.

Karl
Dreierlei3
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf carlos1 vom 15.09.2012, 13:38:50
[indent]Geben ist seliger als Nehmen.


Das funktioniert nur so lange, bis nichts mehr gegeben werden kann....

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Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
in seinem buch 'the mystery of banking' -> http://en.wikipedia.org/wiki/The_Mystery_of_Banking kennzeichnet murray rothbard -> http://de.wikipedia.org/wiki/Murray_Rothbard -> engl.: http://en.wikipedia.org/wiki/Murray_Rothbard fiat-geld mit seiner zentralbank und seinen teilreservebanken als eine form des systematischen diebstahls. - rothbard war maßgebender vordenker der in amerika beheimateten anarchokapitalistischen bewegung -> http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchokapitalismus -> engl.: http://en.wikipedia.org/wiki/Anarcho-capitalism

es dürfte beim lesen meiner beiträge klar geworden sein, dass ich diesem anarchokapitalismus anhänge. das ist schon seit meinen studienjahren so. die österreichische schule -> http://de.wikipedia.org/wiki/Österreichische_Schule hatte es mir angetan. damals war ich ein bunter hund unter lauter roten professoren und noch roteren studenten, die mich als reaktionär beschimpften. heute sind die damals rotesten von ihnen an den fleischtöpfen der bürgerlichen gesellschaft angekommen und favorisieren den EURO. der anarchokapitalismus aber ist in weite ferne gerückt.

die EURO-kraten herrschen und bauen ihre EURO-kratie systematisch aus. et es, wie et es. die hoffnung bleibt, dass, nachdem sich die EURO-päer selbst gerichtet haben und sich ihr größenwahn verflüchtigt hat, die alten werte eine renaissance erleben werden. die chance steht gut, dass der staatsmonopolistische kapitalismus zur hölle fährt.

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w.
pschroed
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Laut SPON 17/9/2012

Zitat: Merkel

Die gewaltsamen Proteste sind für Merkel auch eine Erinnerung daran, "wie friedlich wir hier zusammenleben und wie wichtig es ist, das zu schützen". Die CDU-Chefin sieht im Euro ein Symbol für dieses friedliche Koexistenz, auch das Konstrukt Europa stehe für diese Überzeugung. Das gelte es zu schützen.

Merkel kündigte weitere Schritte zur Euro-Rettung an. Im November werde ein EU-Sonderrat die mittelfristige Finanzplanung der EU bis 2014 beschließen, sagte sie. Im Dezember sollten dann Vorschläge "beschlussreif vorliegen", wie es politisch in der Gemeinschaft weitergehe. Als Themen nannte die Bundeskanzlerin die Einrichtung einer europäischen Bankenaufsicht, die Frage, ob der Fiskalpakt in der jetzigen Form ausreiche, sowie eine bessere wirtschaftspolitische Koordinierung.

Negative Beispiele gibt es ja zur Zeit genug.

Phil.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Emnid-Umfrage
Mehrheit der Deutschen sieht EURO kritisch
Eine aktuelle repräsentative Emnid-Umfrage zum EURO sorgt für Aufsehen: Demnach glauben fast zwei von drei Deutschen, dass ihre persönliche Lebenssituation mit der D-Mark heute besser wäre.
Selbsternannte "Experten" rollen mit den Augen und tun so, als ob sie es besser wüssten und weisen das unbotmäßige Volk zurecht.
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W.
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Jens Weidmanns Begrüßungsrede anlässlich des 18. Kolloquiums des Instituts für bankhistorische Forschung (IBF) am 18.09.2012 in Frankfurt/Main -> http://www.ibf-frankfurt.de/Kolloquien.htm + http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2012/2012_09_18_weidmann_begruessungsrede.html

ob die irre in berlin weidmanns rede liest? wenn ja, versteht sie die?

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w.

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