Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.08.2012, 19:29:40
"...die irren in berlin, merkel + schäuble, fallen ihrer eigenen notenbank in den rücken und spielenmit in der draghischen kömödie. - würde weidmann zurücktreten, wäre der weg frei für die bütteleiner EURO-päischen staaten- bzw. bankenfinanzierung mit der folge des zerfalls der währung." wolfgang


Es kann nicht die Rede davon sein, dass zwei "Irre" dem Bundesbankpräsident, der in der EZB den deutschen Standpunkt vertritt, "in den Rücken fallen." Weidmann hat in den letzten Wochen einen Rücktritt "erwogen." Assmussen dagegen will den IWF ins Boot holen. Der verbindet Hilfen mit strengen Reformauflagen. Darum geht es.

Die bereits seit 2010 erfolgten Anleiheaufkäufe (ca. 300 MRD €) wurden längst "sterilisiert". Aber diesmal ist tatsächlich vieles anders. Bedenken sind berechtigt. Der ESM wird diesmal umgangen, der im Gegenzug zu Hilfen ein Reformprogramm zwingend vorschreibt. Das ist verdächtig.Die aqndere Frage ist: Was sind Versprechungen Italiens und Spaniens ....etc überhaupt wert?

Aus WELT-Online eine Zusammenfassung der Stellung und Aufgaben des EZB:

" Weidmann hatte den Kurs massiv kritisiert und im "Spiegel" davor gewarnt, dass eine solche Hilfe "wie eine Droge" zur Abhängigkeit der Schuldenländer führen könne. Zugleich sieht der oberste Notenbanker Deutschlands die Gefahr, dass die Retter-Rolle der EZB in der Eurokrise die Zentralbank in Konflikt mit ihrer wichtigsten Aufgabe bringen würde, die Preise stabil zu halten.
Was die EZB darf und was nicht
• Aufgaben
Eigentlich ist der Auftrag der Europäischen Zentralbank (EZB) klar umrissen: Die Notenbank soll vor allem die Inflation im Zaum halten und gut 330 Millionen Bürgern in inzwischen 17 Euro-Staaten eine stabile Gemeinschaftswährung sichern. Das tut sie, indem sie Zinsen je nach Bedarf senkt oder erhöht. Doch in der Schuldenkrise in Europa sahen sich die Währungshüter zuletzt immer wieder zu Sondermaßnahmen gezwungen. Ob Aufkaufprogramm für Staatsanleihen kriselnder Euroländer oder Beteiligung am Schuldenschnitt für Athen durch die Hintertür: Die EZB sieht sich dabei innerhalb des ihr zugebilligten rechtlichen Rahmens.
• Ziel
Die „Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank“ hält fest: Das „vorrangige Ziel“ des Eurosystems, also der EZB und der nationalen Zentralbanken der Eurostaaten, sei „die Preisstabilität zu gewährleisten“. Zudem sollen die Zentralbanken „die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Union“ unterstützen, „soweit dies ohne Beeinträchtigung des Zieles der Preisstabilität möglich ist“.
• EZB-Rat
Der EZB-Rat kann demnach „mit der Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen über die Anwendung anderer Instrumente der Geldpolitik entscheiden“, die er bei Beachtung dieser Vorgaben „für zweckmäßig hält“. Diesem obersten Entscheidungsgremium der Notenbank gehören die 17 Vertreter der nationalen Euro-Notenbanken an sowie das EZB-Direktorium, das aus dem EZB-Präsidenten, dem EZB-Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern besteht.
• Finanzierung
Staatsfinanzierung mit Hilfe der Notenpresse erlauben die EU-Verträge nicht. Die „Konsolidierte Fassung des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union“ legt in Artikel 123 fest: „Überziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der Europäischen Zentralbank oder den Zentralbanken der Mitgliedstaaten (...) für (.......) Zentralregierungen, regionale oder lokale Gebietskörperschaften oder (........) öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten sind ebenso verboten wie der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die Europäische Zentralbank oder die nationalen Zentralbanken.“
• Unabhängigkeit
Betont wird überdies die Unabhängigkeit der Zentralbank (Artikel 130): „Bei der Wahrnehmung der ihnen (...) übertragenen Befugnisse, Aufgaben und Pflichten darf weder die Europäische Zentralbank noch eine nationale Zentralbank (.....) Weisungen von Organen, Einrichtungen oder sonstigen Stellen der Union, Regierungen der Mitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder entgegennehmen. Die Organe (....) der Union sowie die Regierungen der Mitgliedstaaten verpflichten sich, diesen Grundsatz zu beachten und nicht zu versuchen, die Mitglieder der Beschlussorgane der Europäischen Zentralbank oder der nationalen Zentralbanken bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu beeinflussen.“


DTld ist im EZB-Rat in der Minderheit, aber nicht ganz allein.

Der Zerfall der gemeinsamen Währung wird doch ansonsten von wolfgang begrüßt. Warum also jetzt die Warnung vor einem Zerfall der Währung? Eine Inflation ungeheuren Ausmaßes (Hyperinflation) steht nicht zu befürchten. Was befürchtet werden muss, ist bereits eingetreten: ein negativer Realzins gepaart mit extrem niedrigen Zinsniveau und gemäßigter Geldentwertung. Dadurch werden die Sparer enteignet und die Flucht in die Sachwerte gefördert, was zur nächsten Blase (Krise) führt.

Weltweit gibt es ein Schwemme an Notenbankgeld. Diese Politik ist falsch, weil sie die Probleme nicht löst.

Es geht um die Unabhängigkeit der EZB. Se idarf keien Staaten finanzieren
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die spatzen pfeifen es bereits von den dächern: bundesbankchef weidmann mag nicht mehr (vgl. meinen beitrag geschrieben am 31.08.2012 19:29). die irren in berlin, merkel + schäuble, freuts. manch EURO-päer erschrickt ob des rasanten verfalls der währung und lamentiert und greift zu durchhalteparolen. das wird aber nicht helfen... die draghischen komödianten sind finster entschlossen und geben dem EURO den rest.
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w.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Kaum zu glauben mit den riesigen Einnahmen welches Deutschland in der EU Zone einfährt. Merkel auf Sparkurs

Laut SPON

Ab 2030 droht Arbeitnehmern, die 2500 Euro brutto im Monat verdienen und 35 Jahre Vollzeit gearbeitet haben, nur eine Rente in Höhe des Grundsicherungsbetrags von 688 Euro. Das berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Berechnungen des Arbeitsministeriums. Hintergrund sind die Rentenreformen. Demnach sinkt das Rentenniveau bis 2030 auf 43 Prozent des Nettolohns. In einem Brief an die Junge Gruppe der Unionsfraktion warnt von der Leyen (CDU), dass alle, die unter 2500 Euro verdienten und keine private Vorsorge betrieben haben, "mit dem Tag des Renteneintritts den Gang zum Sozialamt antreten" müssten.

Phil.

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Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ist Helmut Kohl schuld an der Euro-Krise? -> http://www.focus.de/magazin/videos/focus-titel-ist-helmut-kohl-schuld-an-der-euro-krise_vid_33093.html

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w.
Felide1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Felide1
Da bin ich gespannt ob dieser Vorschlag durchgebracht wird.

Boni-Begrenzung

Felide
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 02.09.2012, 10:22:25
Diese Meldung wird ja von Frau von der Leyen unter das Volk gebracht, weil diese Probleme hat, Mehrheiten für ihr Projekt "Aufstocker-Renten" im Parlament zu finden.
Wer davon betroffen sein wird, ist ca 1963 geboren; diese Generation produziert auch keine zukünftigen Renteneinzahler mehr. Sie sind heute ca Ende 40 und haben noch ca 20 Jahre, um das STeuer herumzureissen. Sie können private Rentenversicherungen abschliessen. Kleines Beispiel: schon mit ca 10 Euro monatlich (wird staatlich stark subventioniert) erwirbt man sich einen zukünftigen Rentenanspruch von ca 100.-- Euro monatlich.
Wenn Frauen auch in dieser jüngeren Generation sich den Luxus erlaubten, nicht berufstätig zu sein, sondern 400.--Euro-Jobs oder Teilzeitarbeit zu präferieren - haben Sie ein hohes Mass an Mitschuld, wenn ihre Rente mal so niedrig ausfällt.
Es gibt aber im Gegenzug immer mehr Akademiker mit gefragter Berufsausbildung. Diese fangen zwar erst mit ca 30 Jahren an zu arbeiten, erhalten aber wesentlich höhere Gehälter und demzufolge auch wesentlich höhere Renten. Wie alles im Leben hat auch dies seine zwei Seiten. Klar ist aber nicht erst seit heute,dass niedrige Einzahlungen in die Rentenversicherung logischerweise niedrige Renten zur Folge haben - und mit der Kinder-Keule, wie sie Frauen meiner Generation oft vorgehalten wird, die sicher erlaubten, "nie geboren zu haben" kann man dieser Generation - wie gesagt - auch nicht mehr kommen. Sie verhalten sich meist "Kinderabstinent". Olga

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Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die meisten zeitgenossen meinen, wachstum, wachstum, wachstum sei alternativlos und sowieso ewig. warum meinen sie, dass das so sei? sie meinen das, weil sie während ihrer lebzeit bis jetzt nichts anderes erlebt hatten. doch müsste ihnen auffallen - sofern sie das weltgeschehen aufmerksam beobachten -, dass der motor stottert. die ersten tun verwundert. führer wie geführte hatten verdrängt, dass es unendliches wachstum in einer endlichen welt gar nicht geben kann. was ist, fragen sich ein paar ganz verwegene, wenn der motor nach dem heißlaufen plötzlich stehenbleibt? wer zahlt die zinsen auf die geldanlagen? was ist mit den löhnen und den renten? wie lange hält das gewohnte modell noch? - erschrecken allüberall... wütende reaktionen schon ob der fragen...

p.s.: gerade gehört von einem extrapolierenden experten... in den nächsten zehn jahren werde der güterfernverkehr in deutschland um 80 prozent gegenüber dem heutigen stand wachsen. ich fürchte, er glaubt an seine prophezeiung.

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w.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 03.09.2012, 17:10:24
Dear Olga

Ich glaube nicht daß die Frauen welche in den 60ziger sich entschieden hatten lieber Karriere zu machen anstatt Hausfrau, die Rente gesichert hätten, durch ihre Kinder.

Ich persönlich kann nur sagen daß diese Frauen die in der Zeit in die faßt nur Männerdomäne einstiegen Courage hatten. Chapeau !! (Und es gab nicht viele.)

Heute wäre Merkel froh wenn sie von jedem Haushalt 2x Lohnsteuer bekäme.

Phil.
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 04.09.2012, 13:04:41
Noch mehr würde sich unser Finanzminister freuen (und er tut es, wir erhalten ja seit einiger Zeit immer mehr Steuern aus dem Bereich Einkommenssteuer). Aber als Bürger unseres Landes sollten wir uns freuen - da uns diese Steuern ja alle zugutekommen. Aber Deutsche sind anders: sie mäkeln bereits wieder über ein Wirtschaftswachstum von 0.3% und wünschen,dass Wachstum generell gestoppt werden soll. Viel Ökonomieverstand sehe ich persönlich nicht hinter diesen Äusserungen, da ja parallel dazu immer mehr Sozialleistungen "des STaates" gefordert werden. Wenn solche Leute zuhause ihre Finanzen auch so regeln, dürfte bald Herr Zwegat (Schuldnerberater) bei denen aufmarschieren. Olga
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die draghischen komödianten lassen es krachen. nicht nur die risiken der strauchelnden staaten EURO-lands sollen EURO-päisch vergemeinschaftet werden, sondern auch die risiken der strauchelnden banken. wohl bekomm's!
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w.

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