Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Marija
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Marija
Intensivstation :

Einer der größten Euro-Pessimisten ist Peter Garnry von der dänischen Saxo Bank. Aus Sicht des Ökonomen sind die europäischen Politiker noch immer in der Phase des Leugnens: "Europa ist nicht nur praktisch insolvent, sondern hat auch weiterhin keinen glaubwürdigen Plan für die Zukunft."

Euro-ist-auf-dem-Weg-zur-Weichwaehrung

Wie lange hat der Euro noch ?
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Marija vom 07.08.2012, 09:56:19
Jede dieser pessimistischen Äusserungen erzeugt Fluchtgelder. Und wohin, bitte sehr, wird geflüchtet? In den Schweizer Franken natürlich. Es ehrt uns Schweizer zwar bestimmt, dass ganz Europa solches Vertrauen in uns hat. Aber mit jedem Sinken des Euros steigt automatisch der Franken.

Und eines Tages sind wir dann soweit, dass wir resigniert auch noch den Euro übernehmen. Dann können wir gemeinsam sinken - und untergehen!
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Marija vom 07.08.2012, 09:56:19
Liebe Marija

Einfach mal so dahin geplaudert.> Als positiv Denker

Würde Deutschland austreten aus der EU ich glaube nicht daß das die Rettung wäre, weil Deutschland zwar das größte Land in der EU ist aber zu klein ist am Weltmarkt zu Überleben.

Ich vermute daß langfristig kein Weg an den Eurobonds vobeiführt, was natürlich die Südstaaten ausnutzen werden indem sie die Sparauflagen lockern würden.

Diese Szenarien wurden noch nie durchgelebt, die grosse berechtigte Angst besteht für uns alle, egal im welchem Land der EU wir leben, daß grosse Einschränkungen an unserem Sozialsystem
ausgeführt werden, sowie unsere Löhne und Renten nach unten angepaßt werden, ohne an die soziale Unruhen; Aufstände zu denken.

Phil.

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olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 07.08.2012, 11:11:05
Wir als Deutsche exportieren ja auch viel innerhalb der EU - dieser Markt würde dann ebenfalls spürbar wegbrechen und für die überseeischen Märkte würden unsere Produkte zu teuer werden, wenn die DM wieder käme. Ganz abgesehen davon, dass wir ein Zwerg gegen die gigantischen Märkte in China, Indien, Brasilien, Südafrika und Indonesien wären mit einer vergreisenden Gesellschaft, die auch den Binnenmarkt zusammenbrechen liesse.
Ich wundere mich oft, dass das viele Menschen überhaupt nicht berücksichtigen, die einen Austritt von Deutschland aus der EU-Zone wünschen.
Seitdem Monsieur Sarkozy nicht mehr President von Frankreich ist, wird es für Frau Dr. Merkel komplizierter. Bei den Herren Monti (und wer weiss, wer ab Frühjahr 2013 hier nachkommen wird) und Hollande (den ja auch Deutsche jubelnd begrüssten - seltsamerweise) ist eine grosse Kooperation feststellbar - gegen Frau Dr. Merkel. Ich als Deutsche hoffe nur, dass sie stark und hart bleibt und dieses Gezerre auch persönlich aushalten wird. Olga
Mitglied_5ccaf87
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 07.08.2012, 11:11:05
Würde Deutschland austreten aus der EU ich glaube nicht daß das die Rettung wäre, weil Deutschland zwar das größte Land in der EU ist aber zu klein ist am Weltmarkt zu Überleben.

Nana, mal nicht den Teufel an die Wand.

Um das von dir geschriebene zu vertiefen, hat Renè Zeyer vom Journal21.ch unter dem Titel "Pleite ist steigerbar - Da capo aus dem Tollhaus Euro-Zone[/url]" ein wenig über die Rolle Deutschlands und der EZB philosophiert:
[i][u]Als Regierungspolitik noch etwas mit Verantwortung zu tun hatte
, wäre das nicht gegangen. Am 20. August muss Griechenland eine Anleihe in der Höhe von 3,2 Milliarden Euro zurückzahlen. Das ist seit knapp einem Jahr bekannt, denn es handelt sich um einen einjährigen Schuldtitel. Er hat noch eine Besonderheit: Er wurde nicht geschnitten. Das bedeutet, die 3,2 Milliarden sind zu 100 Prozent fällig, da sie vom erzwungenen «freiwilligen» Schuldenschnitt im Frühling dieses Jahres ausgenommen wurden. Denn Besitzer des Titels ist die Europäische Zentralbank (EZB). Nostalgiker erinnern sich: Mit dieser Rettungsaktion sollten ja die Probleme Griechenlands mal wieder endgültig gelöst werden.[/indent]
Wenn es nicht so bitterer Ernst wäre, könnte ich mir beim Lesen des ganzen Artikels sogar noch ein Lächeln abgewinnen. Er ist mit Satire nicht mehr zu toppen. Anstaltsleiter Urban Priol hätte einesteils seine helle Freude an ihm, zum Anderen würde er sehr blass aussehen, weil er keinen mehr drauf setzen könnte. Darüber ist einfach kein Platz mehr.
carlos1
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 07.08.2012, 11:11:05
Hallo phil,
aus der EU austreten oder aus der Eurozone? Du schreibst EU. Wir können nicht austreten aus der Mitte Europas und wie Helmut Schmidt, der Altkanzler sagt auch nicht aus der Geschichte.

Selbstverständlich können Länder wie Dänemark oder Schweden ihren Vorteil außerhalb der Eurozone suchen, aber Mitglied in der EU sind sie doch.

Auch kleine Länder können sich am Weltmarkt behaupten. Größe ist kein Kriterium für Wettbewerbsfähigkeit. Die Schweiz ist wettbewerbsfähig und ist ein kleines Land. Es geht aber um mehr als nur um ökonomische Wettbewerbsfähigkeit, nämlich um politischen Einfluss. Die Europäer täten gut daran sich zusammenzuschließen. Sie sind Leidtragende der Balkanisierung Europas. In wenigen Jahrzehnten werden bei anhaltendem Bevölkerungswachstum nur noch 8% der Weltbevölkerung Europäer sein. Dtld würde global marginalisiert werden. Global gesehen werden Deutsche und Italiener etc in China als Europäer wahrgenommen. Am Beispiel IWF, in dem die Schwellenländer immer mehr Einfluss auf Kosten Europas haben wollen, lässt sich zeigen, was bevorsteht.

Altkanzler Schmidt sieht die Lage richtig: Die Eurokrise ist eine Krise der Institutionen, genauer: insbes. der fehlenden Institutionen. Das Scheitern der europ. Verfassung (FrANKREICH) konnte durch den Lissabon-Vertrag nicht kompnesiert werden. Die mangelnde Entschlusskraft der Politiker Europas ist auch auf den fehlenden Rahmen zurückzuführen.

Eurobonds werden langfristig kommen. Mit der notwendigen politischen und fiskalischen Einigung Europas sind sie akzeptabel, Nicht jetzt. Ich habe hier immer diese Auffassung vertreten

In den USA wird mit Unverständnis das eurozonale Hickhack um die Lösung der Schuldenkrise gesehen, wobei zu sagens sit, dass es eine Schuldenfinanzierungskrise ist. Spaniens staatsverschuldung ist nicht höher als die Dtlds und wesntlich niedriger als die der USA odr gar Japans. Der Zusammenschluss der Neu-England-Staaten zu den Vereinigten Staaten von Amerika samt Schaffung einer Verfassung 1787/89 sah eine Vergemeinschaftung der Schulden vor. Eine andere Lösung gibt es in Europa auch nicht. Nur ist dies unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht möglich. Es fehlen die Institutionen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen würden Nationalstaaten sich gegenseitig finanziell nur kannibalisieren (s. Griechenland) . Darauf können wir verzichten.

Der Euro eine Weichwährung? Das müsste er seit mehr als 10 Jahren schon sein, Weil die Geldmengen M3 u.a. deutlich über dem Zielkorridor des Geldmengenzuwachses lagen und liegen. Die Inflationsrate liegt niedrig, weil der globale Wettbewerb nur wenig Preisüberwälzungsspielraum ließ und lässt.

Das aber wird sich evtl. in den kommenden Jahren ändern, weil der Produktionsstandort China einem starken Strukturwandel unterworfen ist. Wer "global" sagt, muss eben auch den globalen Strukturwandel in sein Kalkül einbeziehen. Momentan ist China eher in einem Abschwung aus einem Minizyklus begriffen, aber der Lohndruck in China steigt. Arbeitskräfte werden knapp (Einkindpolitik). Die Wachstumszahlen werden zurückgehen, weil die Wirtschaft weiter entwickelt werden muss. Das betrifft vor allem die Faktormärkte für Grundstückspreise, Umweltkosten und Zinsen. Ziel für die Chinesen ist eine effizientere Kapitalallokation. Eine höhere Produktiviät erhöht aber die Kosten. Chinesische Produkte werden teurer. Chinesische Verbraucher wollen auch besser leben, ganz wie europ. Verbraucher auch. Die Zeiten, in denen China Deflation exportierte (billige Waren) neigt sich dem Ende entgegen. Die chinesische Industrie lässt sich auch nicht einfach nach Vietnam (standort)verlagern. Das wird weltweit sich auswirken (auch auf Europa: Chines. Produkte werden teurer. China steht auf der Schwelle zum Inflationsexport. Nicht vergessen: Die US-Industriebasis ist weitgehend verschwunden. Der bedeutendste Wirtschaftzweig Großbritanniens ist die Finanzindustrie. China ist so etwas wie die globale Werkbank. China ist mit 3 Billionen USD Gläubiger der USA.

Indien hat bereits 1,2 Mrd Menschen.

Das Schauspiel, das die Eurozone derzeit bietet mit ihren Zänkereien und Angiftungen ist ein geistiges Armutszeugnis. Welche Sinn macht es denn, den Südeuropäern vorzuwerfen, sie sollten ausder Eurozone austreten? Italien und Spanien werden es schaffen. GR nicht. Was für ein Stuss gibt ein Herr Monti von sich, der empfiehlt, Frau Merkel solle ihr Parlament "erziehen". Besser lässt sich nicht demonstrieren, wei verkommen die politische Kultur in Europa ist.

Phil, deine Sorgen um den Sozialstaat in Europa möchte ich haben. Es kann aber nur das ausgegeben werden, was erwirtschaftet worden ist. Bitte keine Selbsttäuschungen.

Link: http://nachrichten.t-online.de/

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.08.2012, 09:34:50
Ein interessanter Link,

Wie du auch schreibst es wäre faßt zum Lächeln wenn es nicht so bitterernst wäre.

Jedes EU Land hat in den Banken entweder als Gläubiger oder als Schuldner Geld deponiert.

Unvorstellbar z.b. für Deutschland, wenn Griechenland, Italien, Frankreich usw. kollabieren würden und ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen könnten.

Phil.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das ist der weg der irren in berlin: sparen in der realwirtschaft, damit die blase irrealwirtschaft sich weiter blähen kann. das gab es schon einmal. (linktipp)
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w.
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Netcartoons | Die Eiserne Kanzlerin -> http://www.nelcartoons.de/tagein-tagaus/eiserne-kanzlerin.487

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w.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Es ist erschreckend was sich in den Südländer zusammenbraut.
Werden die Rentner / Senioren nun die Leidtragenden ?


Würde eine Seniorenpartei helfen ?

SIEHE LINK >>> SPON !

Hamburg - "Que se vayan todos" - Alle sollen abhauen! Das gehörte zu den Slogans, mit denen im vergangenen Jahr in Spanien zigtausende "Indignados" protestierten.

Abgesehen von ihrer namensgebenden Empörung hatten sie vor allem eines gemeinsam: Die meisten waren jung und fühlten sich als Opfer der Krise.

Laut SPON >> Doch Vorsicht:

Zu deutscher Überheblichkeit besteht kein Anlass. Der ungelöste Generationenkonflikt im Süden liefert einen Vorgeschmack auf das, was uns auch in Deutschland bevorstehen könnte.

Auch in Deutschland werde die Einkommensverteilung zwischen den Generationen zur "Neuen Sozialen Frage", warnt eine aktuelle Analyse, die im "Schnelldienst" des Münchner Ifo-Instituts erschienen ist. Der Abstand zwischen den Einkommen von Jüngeren und Älteren müssen sich verringern. "Andernfalls steigt das Konfliktpotential."

Siehe Link

Phil.

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