Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 02.07.2012, 22:46:25
Wer soll dann aber in Spaghettiland oder bei den Toreros die Banken und den Staatshaushalt retten
geschrieben von carlos


hm carlos,,interessante Frage,,aber ich möchte mal mit einer Gegenfrage agieren: Warum überhaupt deren oder die Banken retten ?

unsere Banken im Osten wurden zur Wende auch nicht gerettet, nix wurde gerettet weder Molkereien, Zuckerfabriken, Brauereien, Kraftwerke, Werften,,,naja und Banken sowieso nicht,,
und trotzdem lese ich hier im Forum immerzu von den gewaltigen, ach so tollen positiven Veränderungen im Osten obwohl wir Ossis doch faul und träge und jammernd, ja fast griechisch unter den kritischen Augen vieler Wessis daherkommen.

also wenns nach mir ginge, die Banken würden nicht einen Cent geschenkt bekommen, solche Geschenke verderben den Charakter, , verzerren den Wettbewerb, machen träge und denkfaul und werden schnell zur Gewohnheit.

hugo

carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 02.07.2012, 21:28:54
"Jetzt fehlt noch dass Berlusconi (der schon wieder im Startloch sitzt), Monti wieder ablöst." phil



Da fehlt gar nichts. Monti ist Berlusconi und umgekehrt. Der Berlusconismus lebt. Welche bella figura gerade oben steht spielt keine Rolle.

Berlusconismus iust Kern der it. Politik. Ob mit oder ohne B.

c
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ergänzend zu meinem beitrag geschrieben am 02.07.2012 18:08... frankreich sollte ende 2012 bzw. ende 2013 91 prozent staatsschulden und -4,5 prozent staatsdefizit bzw. 93 prozent staatsschulden und -3,0 prozent staatsdefizit (gemessen am bip) haben. soweit die grauen erregenden zahlen des planes. noch grauen erregender aber scheint die wirklichkeit zu sein... laut einer schätzung des französischen rechnungshofes werden schon im laufenden haushaltsjahr 2012 6-10 mrd. EURO fehlen, 2013 gar 33 mrd. EURO fehlen, um den plan einzuhalten.

top oder flop

was tun? ausgaben verringern? einnahmen erhöhen? wer? wem? - präsident hollande wird sich erklären müssen.
--
w.

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.07.2012, 06:45:36
Die wirtschaftlichen Daten für Frkrch könnten besser sein. Grauenerregend sind sie aber nicht. Wirklich nicht. Die Erde wird sich weiterdrehen, auch wenn die Zahlen dazu noch verfehlt würden. Im Wahlkampf gegebene Versprechungen machen die Daten eher peinlich. Das Publikum (Gewrkschaften) könnte unangenehm werden Aber Hollande steht am Anfang seiner "Regentschaft", hat satte Mehrheiten. Was soll ds Geschrei?

Bis 2013 fehlen 33 Mrd €. Und? Damit verfehlt H. das Wahlversprechen, das auch die Merkel sehr interessiert: Die Senkung des Budgetdefizits von heute 4,5% auf 3% in 2013 und auf 0% in 2017. Ohne Wahlversprechen wird heute doch kein Politiker gewählt. C´est la vie.

Der Steuergerechtigkeit wegen sollen die Besserverdiener zur Kasse gebeten werden: Dividendensteuer für Aktionäre (dumme Frage: muss so was erst noch eingeführt werden???), höhere Abgaben bei Erbschaften und Überstunden, eine Finanztransaktionssteuer, höhere Vermögenssteuern und höhere Spitzensteuersätze auf Einkommen.

Bedenklich ist, dass nach der Denkschrift des Rechnungshofes das alles nicht ausreichen wird. Also bliebe die Erhöhung der MWST. Diese belastet überproportional die geringen Einkommen. Geplant war die von Sarko auf 20,5% angehobene MWST zu senken, um die Geringverdiener und die Mittelklasse zu entlasten. Werden Steuern nicht gesenkt, leidet sie Konjunktur, Steuererhöhungen senken dagegen die Wettbewerbsfähigkeit Frkrchs. Ein Dilemma, zugegeben.

Selbst mit einer Erhöhung der MWST ließe sich nur die Hälfte des Fehlbetrags von 33 MRD € decken. Die Schulden würden sich erhöhen. Bliebe als Ausweg Einsparungen im öffentlichen Dienst, um die andere, fehlende Hälfte zu decken. Es sollen aber wie versprochen 60 000 neue Lehrer eingestellt werden. Bleibt also nur der Ausweg in anderen Bereichen des im Vergleich zu Dtld weit überbesetzten öffentl. Dienst (da liegt das Problem!) Stellen einzusparen.

Die Aufgabe ist aber lösbar und keineswegs grauenerregend. Grauenerregend sind allein die vielen geweckten Erwartungen. Der Zeitfaktor ist die Lösung. Innerhalb von 6-10 Jahren ist mit einer kontinuierlichen Politik alles gut lösbar. Nur die Stimmung müsste besser sein und der kühle Kopf müsste regieren. Kontinueirlich heißt, dass nicht ein neuer Wirrkopf in der Gunst des Publikums aufsteigt und alle Rezepte umstößt.

Die Gefahr besteht auch, dass Hollande neben It, ESP sich beim ESM und dem EFSF bedienen wird, um damit die Staatsschulden nicht zu erhöhen. Geht er diesen Weg, wäre er - in Anbetracht seiner Mehrheiten - ein schwacher Präsident. Nach 40 Tagen im Amt. lässt sich kein Urteil darüber abgeben.

Der Präsident des Rechnungshofes zitiert den Philosophen Valérie: „Die größte Freiheit entspringt der größten Rigorosität.“

Hollande nimmt dies Wort "rigueur" nicht in den Mund, aber er will danach handeln. Kosmetik über alles.
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 03.07.2012, 12:09:05
Paul Valéry, hätte er Deutsch als Muttersprache gehabt und in unserer Zeit gelebt, dürfte ungefähr folgendes gesagt haben: "Am freiesten ist der, der am meisten Disziplin (meinetwegen auch: Selbstbeschränkung) aufbringt".
Pardon, Berufskrankheit, obwohl keine Lehrerin.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
gedränge unterm rettungsschirm

sloweniens notleidende bankster brauchen hilfe (linktipp).

--
w.

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 02.07.2012, 23:17:40
"hm carlos,,interessante Frage,,aber ich möchte mal mit einer Gegenfrage agieren: Warum überhaupt deren oder die Banken retten ?

unsere Banken im Osten wurden zur Wende auch nicht gerettet, nix wurde gerettet weder Molkereien, Zuckerfabriken, Brauereien, Kraftwerke, Werften,,,naja und Banken sowieso nicht..." hugo



hugo bitte nicht wieder die alte Leier. Um es kurz zu machen, Bankenrettung ist notwendig, weil schwere Schäden eingetreten sind. Wenn im menschlichen Körper infolge Herzstillstandes er Blutkreislauf stockt, um ein Bild zu gebrauchen, fragen wir nicht, warum das Herz gerettet werden soll.

Banken in der DDR sind Staatsorgane, arbeiten im Auftrag und Sinn nach Gusto der Staatspartei, der SED. Warum also Staatsorgane der DDR retten, die ohnehin das weltweit beste und efolgreichste Wirtschaftssystem besitzt (eigene Aussagen) und den Kapitalismus überholen wird? Du siehst die Sache nicht dialektisch, wie du eigentlich müsstest. Das richtige Klassenbewusstsein ist verloren gegangen. Im Kommunismus wird es ohnehin kein Geld mehr geben. Wozu also noch Banken? Das ist doch die Frage.


Ein kurzes Zitat aus einer DDR-Veröffentlichung:

"Die sozialistischen Bankinstitute ...stellen die Geld- und Kreditfonds der Volkswirtschaft voll in den Dienst der der Wirtschafts- und Sozialpolitik der SED. Sie setzen die Geldmittel auf der Grundlage des Planes für eine in Menge, Sortiment und Qualität dem Bedarf entsprechende Produktion und Versorgung und für eine hohe Effektivität ein." Zit, aus "Kleines Polit. Wörterbuc", 6. Auflage 1986, Dietz Verlag Berlin



Die SED, genauer das Politbüro gibt den Banken die Anweisungen, die Partei (Staat) regelt alles - in hoher Effektivität. Wenigstens ist die Verantwortung klar geregelt. Hohe Effektivität meint auch Weltniveau.

Wenn der Staat und die Politik sich in Geldangelgenheiten mischt, ist das immer schlecht. Siehe Euroland.


dutchweepee
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf carlos1 vom 04.07.2012, 10:53:26
@carlos1: "Wenn der Staat und die Politik sich in Geldangelgenheiten mischt, ist das immer schlecht. Siehe Euroland."

Das ist doch grober Unfug, was Du da sagst Carlos. Das Gegenteil ist der Fall. Die Banken verbrennen und verspekulieren Milliarden Euro, um sich dann mit öffentlichen Geldern "retten" zu lassen und um dann paradoxerweise auch noch die Zinsen für ihre Retter anzuheben. Die Staaten, Völker bzw. Volksvertretungen haben keinerlei Einfluss auf das Wirtschaften der Banken - wir dürfen nur deren Profite sichern.

Hans-Jürgen Urban von der IG Metall: "Wenn er (der Staat) gezwungen wird, Banken zu sozialisieren, dann muss er auch eingreifen in die Geschäftspolitik dieser Banken. Dann muss er mit dem öffentlichen Eigentum, das da entsteht, auch öffentliches Interesse vertreten."
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 04.07.2012, 10:53:26
hallo carlos,,nun haste zwar leicht und verständlich Deiner ideologischen antisozialistischen Ideologie entsprechend argumentiert aber auf die Fage nach dem Warum der Bankenrettung nichts Erklärendes gesagt,,,außer das der Staat sich zurückhalten soll.

Nun wissen wir aber alle, das auch diese Zurückhaltung, diese bescheidene unterwürfige Zwangshaltung gegenüber den Bankenbossen nicht geholfen hat.

also ich würde schon mitspechen und mit entscheiden wollen wenn man mir eine Bank -und ist sie auch noch so Pleite- zum Retten aufhalsen würde. Auch würde mich interessieren wie ich mich dagegen wehren kann.

Ich muss doch nicht aus Symphatie für den Bankenboss in dessen Boot steigen und kräftig mitrudern, obwohl er in den Strudel steuert,,

da käm ich doch leicht in den Verdacht, das er mich gut bezahlt,,viel besser als mein Fußvolk und ich aus reiner Geldgier (also sicher nicht aus Nächstenliebe) zur Hilfe eilen und bereit wäre, mein Volk zu verraten,,

hugo
dutchweepee
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hugo vom 04.07.2012, 11:41:02

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