Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 26.06.2012, 18:14:04
"Mit Sparen ist es nicht alleine getan, es gehört auch industrielle Innovation dazu um die Märkte interessant zu halten." phil


Lieber phil,
genau deshalb schreibe ich immer wieder unbd wieder von Wettbewerbsfähigkeit. Innovationsbretischaft und Innovationsfähigkeit sind Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit. Das ist allerdings nicht alles, aber eine wichtige Voraussetzung.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 26.06.2012, 18:29:52
unser thema ist das der phänomene einer irrealwirtschaft. busse spielen da keine rolle. auch sonst keine produkte. dort heißt es g -> g' (nicht, wie in der realwirtschaft üblich, g -> w > g' ). - in der irrealwirtschaft wird aus geld umweglos mehr geld generiert. das ist das reich der ackermänner, das reich der modernen alchemisten. ich verweise auf binswangers 'magie des geldes' (linktipp).

--
w.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.06.2012, 19:09:42
" ...unser thema ist das der phänomene einer irrealwirtschaft." Wolfgang



Nein, ist es nicht, wolfgang. Aber trotzdem ein sehr interessanter Artikel, den du verlinkt hast für Philosophen, Nationalökonomen und Wirtschaftshistoriker.

John Laws Aktivitäten entfalteten sich nach dem Ende der Herrschaft des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in Frkrch. Das unter seiner Herrschaft entwickelte Wirtschaftssystem des Merkantilismus sah im Besitz und Erwerb von Gold die ausschließliche Quelle des Reichtums. Export und Import, der Handel des Staates mit dem Ausland war deshalb ausgerichtet eine positive Handelsbilanz zu erzielen. Ludwig XIV. führte aber viele Kriege und benötigte immer mehr Geld (= Gold). Die Einnahmen reichten nicht mehr aus. Von daher war es sinnvoll andere "Goldadern" zu suchen. Schon der mögliche Erwerb von Land mit einer Goldvorkommen, also allein die Aussicht auf Goldzuwachs, war Gold wert.

August der Starke von Sachsen ließ etwa zeitgleich auf der Feste Königstein im Elbsandsteingebirge den Häftling Böttcher Versúche anstellen Gold aus Blei herzustellen. Das misslang, aber Böttcher erfand ein Verfahren Porzellan in gleicher Qualität herzustellen wie in China. Bis heute ist das Meißner Porzellan weltberühmt. Vor allem aber brachte es viel Geld (= Gold) ein.

Das Binswanger-Interview sagt, worum es Goethe in Faust II geht. Goethe war Minister in Weimar in der Zeit des Absolutismus und ihm war die Sache mit John Law und der Erfindung des Papiergeldes vertraut. Die Geldtheorien können wir hier nicht diskutieren und die Problem mit dem neuzeitlichen Notenbankgeld sind hier schon früher von mir angesprochen worden. Alles Notenbankgeld ist "fiat money", d. h. es ist wertlos, es sei denn es wird getauscht. Erst im Vorgang des Tausches erhält das an sich "Wertlose" einen Wert. Mit einer Godlstandardwährung können keine teuren Krieg mehr geführt werden und kein Sozialstaat wäre finanzierbar. Eine Feinunze Gold müsste heute nach der sich ständig vermehrenden Geldmenge 8500USD kosten, Der Preis geht aber zurück und liegt bei 1600USD.

Konsequenterweise nennt Binswanger Aristoteles als wichtigen Ökonomen Modell der Versorgungswirtschaft). In seinem Buch "Die Herrschaft des Geldes", Geschichte und Systematik, schreibt K. H. Brodbeck auf Seite 517 (das Buch umfasst 1200 Seiten, schwierig zu lesen): "Noch immer kann man von Aristoteles und Karl Marx mehr über Ökonomik lernen als von allen späteren "bürgerlichen" Autoren." B. kritisiert Marx nicht aus durchsichtigen Gründen, geht aber bei der Kritik von den Voraussetzungen aus, die M. selbst in seiner Geldtheorie bereitstellt.

Bei Marx war der kritisch-philosophische Impuls sehr mächtig, weshalb er die Voraussetzungen für eine Kritik seiner eigenen Metaphysik ebenfalls formulierte. So chaotisch das Geldwesen Marx auch erschien, so fest glaubte er an Gesetze, die die Ökonomie regieren. Glaube aber und die Erscheinungen gehen auseinander, sind nicht dasselbe. Diese Gesetze der Ökonomie sieht M., um im Rahmen der Philosophie zu bleiben, als das Wesen an und unterscheidet sie von der Erscheinung. Das Wesen gilt bei Marx als das ruhende Gesetz der Erscheinungen und ist deshalb in ihnen schwer zu entdecken (Brodbeck, a. a. O. Seite 518). Doch


"alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn di Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen." Marx MEW 25, S. 825 zit. nach Brodbeck a.a.O. S.518

Marx verweist in diesem Zusammenhang auf das "Wertgesetz", das im "Kapitalismus" alles durchherrscht. Dies wurde schon von Ricardo u. Smith formuliert und Marx übernahm es. Der Wert einer Ware, so lautet dies Gesetz, bestimmt sich nach dem für sie aufgewendeten Arbeitszeit.

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Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
so denkt man in der irrealwirtschaft (linktipp), die uns die ganzen probleme beschert und sich selbst dabei zerstört und ganz nebenbei die realwirtschaft runterreißt.
--
W.
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wir sollten das Thema nicht aus den Augen verlieren,
aus den Augen, die machem wohl aus dem Kopf fallen dürften
ob der Links hier.
Da geht es nicht um 2.50 €, hier gehts ums GANZE.

Ob uns um jeden Preis Europa das wert ist?
Bürokratenmonster in anderen Ländern zu unterstützen, die ihre Länder an die Wand gefahren haben.

Es sind noch 4 Tage bis das Ding greift, falls der BP unterschreibt.
Und das ist das Bedenkliche, dass unser gewähltes Parlament die Sache bereits (heimlich) durchgewunken hat.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g-20-gipfel-in-mexiko-europaeer-verpflichten-sich-zur-euro-rettung-a-839862.html

http://www.youtube.com/watch?v=bQaTCNB1UWQ&feature=youtu.be (3 Minuten)

http://www.youtube.com/watch?v=d6JKlbbvcu0 (4 Minuten)

http://www.youtube.com/watch?v=13lkdkXzPFs (5 Minuten)

http://www.youtube.com/watch?v=1Yk3bssj7b4 (2-1/2 Stunden)

http://www.euractiv.de/284/artikel/esm-vertrag-unterzeichnet-005934

http://www.abgeordneten-check.de/

http://verfassungsbeschwerde.eu/informieren.html

http://www.verfassungsbeschwerde.eu/


Mir fällt dazu nur ein: Mahlzeit


Allerdings gerade starke Worte hier
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2012, 00:44:43
Soros: Ich möchte eine Parallele ziehen zwischen der aktuellen Situation der Euro-Zone und der Lage nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Währungssystem von Bretton Woods geschaffen wurde - ein Regelwerk für die globale Wirtschaft. Die USA etablierten sich damals als zentrale Macht dieses Systems, und der Dollar wurde die Leitwährung der Welt. Es war eine freie Welt, die von den USA dominiert wurde. Aber Amerika hat sich diese Position verdient, indem es den Wiederaufbau Europas mit dem Marshall-Plan unterstützt hat. Die USA wurden zu einer wohlwollenden Imperialmacht, und das hat dem Land sehr genützt.

SPIEGEL ONLINE: Wie kann man das mit der Situation im heutigen Europa vergleichen?

Soros: Deutschland ist heute in einer ähnlichen Position wie damals Amerika, aber es ist nicht bereit, sich auf etwas Ähnliches wie den Marshall-Plan einzulassen. Es stellt sich gegen jede Art von Transferunion in Europa.



Es ist kaum fassbar, welchen Unsinn man in London von sich geben kann uind dafür mit Interviews belohnt wird. Dtld soll einen Marshallplan auflegen und dafür sorgen, dass IT u. a. günstigere Kredite erhalten. Dtld in einer ähnlichen Situation wie die USA nach dem 2. Weltkrieg. Das ist keine Parallele, sondern Ignoranz. Der Vergleich geht völlig fehl.

Eine Transferunion mit mehr als fragwürdigen Ergebnissen haben wir in Dtld bereits.

Die Vorstellung, dass uns Dankbarkeit in Europa entgegenschlagen würde... Kein Kommentar mehr.


Im übrigen sollten die Verkünder der Realwirtschaft überlegen, warum eine Flasche Champagner, die ein hohes Alter erreicht ohne Arbeit ihren Wert erhöht. Dasselbe gilt für viele andere Produkte. Die Realwirtschaft verbirgt in sich viele Irreales.

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
KEINE EUROBONDS SOLANGE ICH LEBE Frau Doktor Angela Merkel.

Mal abwarten .

Phil.
clara
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von clara
als Antwort auf carlos1 vom 27.06.2012, 09:49:37
... Dtld in einer ähnlichen Situation wie die USA nach dem 2. Weltkrieg. Das ist keine Parallele, sondern Ignoranz. Der Vergleich geht völlig fehl.

Eine Transferunion mit mehr als fragwürdigen Ergebnissen haben wir in Dtld bereits.

Die Vorstellung, dass uns Dankbarkeit in Europa entgegenschlagen würde... Kein Kommentar mehr.

Zustimmung, Carlos! Selbst ich als ziemlich unbedarft in Staatsökonomie erkenne den Unsinn in den Worten von Soros.

@ pschroed: Korrekt hätte Merkel "nur über meine Leiche" sagen müssen, was aber unschöner klingt.

Clara
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 28.06.2012, 11:55:07
"KEINE EUROBONDS SOLANGE ICH LEBE Frau Doktor Angela Merkel.

Mal abwarten." pschroed



Telefonische Abstimmung in NTV über die FRage: Sind Sie für die Vereinigten Staaten von Europa?

Ergebnis: 88% NEIN; 12% JA

Ich nehme nicht teil an solchen Abstimmungen. Heute würde ich mit NEIN stimmen. Ein gemeinsames Europa ist mit Betrügern nicht möglich.

Früher war ich überzeugter Europäer.
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 28.06.2012, 15:55:16
Ist das nicht auch schon ein Euro-Länderfinanzausgleich und eine gesamtschuldnerische Haftung, was morgen durchs Parlament gewinkt wird? Warum sagt das keiner?

Wären am Sonntag Bundestagswahlen, würde die Merkel haushoch gewinnen.

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