Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf schorsch vom 12.06.2012, 15:40:04
"Noch ein Wort zum Wert des Schweizer Frankens: Warum ist dieser so stark? Antwort: Weil die meisten anderen glauben, er SEI[u][/u] so stark. Nur deshalb wollen doch die ausländischen Millionäre und Milliardäre ihre Gelder in die Schweiz bringen." schorsch


Genau richtig. Man glaubt, dass der SFR stark sei. Hinter dem SFR steht eine leistungsfähige Wirtschaft. Wenn ich ein Schweizer Produkt kaufe, erwarte ich Qualitätist. Glaube, Vertrauen. Gehe ich nach Italien fürchte ich den Nepp. Im Übrigen gab es bis vor Kurzem über 60 Steueroasen auf der Welt. Viele sind inzwischen trockengelegt worden.

Eine ganz wichtige Erkenntnis. Wirtschaft funktioniert dann gut, wenn Vertrauen vorhanden ist, dass gute Arbeit reell bezahlt wird.
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 13.06.2012, 10:14:12
Jetzt geht's los. Eine Hysterie kommt selten allein:

Griechenland, Spanien, womöglich bald Italien: Berlin verspricht den Euro-Partnern Milliardenhilfen und geht damit hohe Risiken ein. Der weltgrößte Anleiheninvestor Pimco zieht jetzt Konsequenzen und trennt sich von deutschen Staatspapieren - aus Sorge um die Finanzkraft der Bundesrepublik

neue Wende in der Eurokrise

Der weltgrößte Anleiheninvestor hat nach eigenen Angaben nur noch wenige Bundesanleihen in seinen Depots - aus Sorge vor der Schuldenkrise. Schließlich drohten dem Bundeshaushalt durch die milliardenschwere Rettungsschirme und anderweitige Verluste enorme Belastungen, so die Begründung. "Deutschland verliert durch die zunehmenden Risiken an Qualität".....

Tatsächlich drohen der Bundesregierung Milliardenverluste, wenn Länder wie Griechenland oder Portugal ihre Kredite aus dem Rettungsfonds nicht mehr zurückzahlen. Die deutschen Staatsschulden würden in die Höhe schnellen - und die Bonität des Landes entsprechend sinken.


Und die Deutschen ereifern sich über einen blöden, unnötigen Minister.
Und am Sonntag wählt sich Griechenland voraussichtlich eine linke Regierung, die alles andere will als Sparmaßnahmen beschließen oder ihren Augiasstall im Staatsdienst ausmisten.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf silhouette vom 13.06.2012, 16:41:24
"Tatsächlich drohen der Bundesregierung Milliardenverluste, wenn Länder wie Griechenland oder Portugal ihre Kredite aus dem Rettungsfonds nicht mehr zurückzahlen. Die deutschen Staatsschulden würden in die Höhe schnellen - und die Bonität des Landes entsprechend sinken." silhouette



@ silhouette,
siehst du irgendwo einen weiteren Zahlesel für die peripheren Südstaaten Europas und Frankreich? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Wenn der Schuldenstand in Dtld steigt und nur wenig oder nichts zur Besserung in den bedrohten Staaten geschieht (Strukturreformen), dann wird es so kommen, wie du es beschreibst. Das Vertrauen in die Rückzahlungsbereitschaft oder das Rückszahlungsfähigkeit wird schwinden. Damit sinkt die Bonität eines Landes.

Es ist eben viel leichter ein Land durch schlechte Politik zu ruinieren als zu sanieren. Rente mit 55 in GR oder wieder mit 60 in Frankreich ist doch soooo schön. Warum sollen wir denn anderen den Spaß verderben?

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Soll das wirklich so sein ?


LAUT SPIEGEL ONLINE

Höchste Zeit für zwei unangenehme Wahrheiten:

Die Deutschen sind alles andere als ein Vorbild für Haushaltsdisziplin.

Und die Euro-Zone muss zur Transferunion werden, wenn sie überleben soll.

Doch die Bundesregierung will das nicht wahrhaben und malt sich lieber eine heile Welt.

Phil
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 13.06.2012, 18:16:15
Carlos,
der Text ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern nur auszugsweise aus dem link kopiert. Mir graust es nur noch, das macht schon etwas sprachlos.

Es sei denn, ich kriege eine Mordswut, nämlich zum Beispiel gegenüber den Schlussfolgerungen von

Phil, und seinen weltfremden, hämischen link:

nicht die deutsche Regierung lehnt eine Transferunion ab, sondern das deutsche Volk in seiner großen Mehrheit, wetten dass? Das deutsche Volk hat schon die innerdeutsche Transferwirtschaft (Größenordnung hier ist die neue Währungseinheit, nämlich Billionen) satt, an der in 20 Jahren wenige sehr reich geworden sind, die meisten sich aber bis heute dumm und dämlich zahlen. Das deutsche Volk hat auch keine große Lust, mit seit vielen Jahren stagnierenden Löhnen (bei höchster Produktivität, steht irgendwo im selben E-Blatt), immer höheren Steuern und Abgaben (Mineralöl, Energiewende) und steigender Lebensarbeitszeit den Rest von Euroland (bis auf eine Handvoll Länder, pardon, die von Luxemburg dazu beigesteuerte Mini-Masse rettet den Euro nicht, alles Faktoren, die für D einzigartig sind) zu sanieren und zu finanzieren.

Irgendwo hören die "Reparationsleistungen" für den 2. Weltkrieg auf. Wenn nicht, werden es die extremen Parteien schon richten. Und dann Gnade uns Gott, nicht nur den Deutschen.

Wollen wir über die Geschichte nach 1918 diskutieren? Das Wort Reparationen kommt dort auch vor. Es führte schnurstracks zu Adolf.

PS ich weiß, dass die Mineralölsteuer nicht erhöht wurde. Aber die Rohölpreise, und das freut die klamme Regierung, weil sie dadurch an mehr Einnahmen drankommt, und sie denkt nicht daran, von diesem Steuersatz zurückzugehen.
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf silhouette vom 13.06.2012, 18:54:44
Das deutsche Volk hat auch keine große Lust, mit seit vielen Jahren stagnierenden Löhnen, immer höheren Steuern und Abgaben (Mineralöl, Energiewende) und steigender Lebensarbeitszeit den Rest von Euroland ,, zu sanieren und zu finanzieren.


glaubst Du tatsächlich das auch nur ein Staat durch unsere "Zurückhaltung" saniert wird ??

ich denke das unser Geld ausschließlich -so wie immer- dazu dient und beiträgt, das Jene die sich letztendlich dieses Geld aneignen (egal ob direkt oder indirekt über die Sanierung Ihrer Banken bzw Bankaktien usw,,)noch mehr und noch schneller in dessen Besitz bringen.

,,und dazu ist es eben heutzutage üblicher als früher (als die Globalisierung noch nicht so weit war wie jetzt) das unser Geld auch mal den Umweg über scheinbar ausländische Konten oder Finanzströme den Weg auf den bekannten großen Haufen findet.

aber es klingt eben sooo schön und lenkt von den Tatsachen ab, wenn Wir von "Unserem Geld" sprechen, das nun bedauerlicherweise in fremde oder gar faule Hände gerät,,

hugo


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silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hugo vom 13.06.2012, 19:14:14


glaubst Du tatsächlich das auch nur ein Staat durch unsere "Zurückhaltung" saniert wird ??
hugo
geschrieben von hugo

Eben nicht! Hatte ich das so missverständlich ausgedrückt? Wir sind nicht mehr am Zug.
Die Garanten für diese Darlehen sind im Fall Spaniens nicht die Banken, sondern unser Staat über den spanischen Staat.
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 13.06.2012, 18:16:15
Carlos,
ich hatte zwei Sätze zu Frankreich antworten wollen. In dem irrationalen Teppich-Disput hatte ich nebenbei schon auf dieses Thema hingewiesen, ohne Erfolg. Hollande hat seit seinem Amtsantritt schon 20 Milliarden Wohltaten an sein Volk gezahlt oder beschlossen. Am nächsten Sonntag (?) werden seine Sozialisten auch im Parlament die Mehrheit bekommen. So läuft's bissniss.

Hier habe ich die Nachricht auf die Schnelle wiedergefunden:

französische Wohltaten fürs Volk
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf silhouette vom 13.06.2012, 18:54:44
Carlos,

Phil, und seinen weltfremden, hämischen link:

nicht die deutsche Regierung lehnt eine Transferunion ab, sondern das deutsche Volk in seiner großen Mehrheit, wetten dass? Das deutsche Volk hat schon die innerdeutsche Transferwirtschaft (Größenordnung hier ist die neue Währungseinheit, nämlich Billionen) satt, an der in 20 Jahren wenige sehr reich geworden sind, die meisten sich aber bis heute dumm und dämlich zahlen.


Hallo silhouette lese nochmal mein erster Satz, (Soll das wirklich so sein) ?

Es ist nicht mein hämischer Link.
Es ist ein öffentlicher deutscher SPIEGEL ONLINE Bericht ????
Auch Belgien - Mini Luxemburg zahlen für die PIIGS Staaten, nicht nur Deutschland
Wir alle ganz Europa, das Europa was auch von den deutschen Politiker gebaut wurde insbesonders von Helmut Kohl.

Die 27 Länder sitzen alle in diesem Boot, vielleicht erleben wir noch daß das Boot untergeht, wo wir erst dann verstehen wie wichtig ein zusammenhalten der EU gewesen wäre.

Phil.

silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf pschroed vom 13.06.2012, 19:33:10
Pardon, das war Deutsch in Kurzform. Es ging um den von dir zitierten hämlischen link, und ich finde ihn hämisch, aufreißerisch und kontraproduktiv. Ob das so sein soll? Frag mich was Leichteres.

Belgien und Luxemburg? Ja, weiß ich auch. Habe ich Luxemburg nicht sicherheitshalber erwähnt? Willst du zusammen mit Belgien die Wirtschaften von sämtlichen Mittelmeeranrainer-Ländern retten?

Das Europa Helmut Kohls? Alle darfst du mir zitieren, nur den nicht. Der hat uns ja in der beschriebenen Weise verkauft - Deutsche Einheit allem voran, dafür wollte er ins Geschichtsbuch kommen, mit allen Mitteln, und von seinem "Freund" Mitterand hat er sich über den Tisch ziehen lassen, und dann seine eilfertig betriebenen Ost-Europa-Beitritte.

Mein Europa ist das Europa von Adenauer und Brandt (bei Brandt denke ich z.B. an Polen) plus eine Handvoll Länder, die zu den ursprünglichen 6 (minus 1) dazugepasst haben, weil sie ähnlich wirtschaften, Italien gehörte übrigens auch nie so recht dazu. Und bis heute sind wir über die Wirtschaftsgemeinschaft nicht hinausgekommen. Diejenigen, die heute auf eine Transferunion hoffen, sind ausgerechnet diejenigen, die am wenigsten bereit sind, nationale Souveränitätsrechte abzugeben. Und denen soll man das Geld nachschmeißen, damit sie es mit vollen Händen ausgeben können, ohne den Geldgebern darüber Rechenschaft schuldig zu sein??? Wo gibt es dieses Paradies???

Für die 27 in dem Boot sollen nun 6 Länder Wasser rausschippen? Und dafür brauchen sie dringend den deutschen Michel, bis dieser auch ersäuft. Frag mal deinen Juncker, wie er das findet. Der findet diesen Kuhhandel schon lange nicht mehr lustig.
Nachsatz: der hat schon vor Monaten gedroht, den Griechen den Geldhahn abzudrehen, wenn sie kein Reformprogramm starten. Und? Jetzt steht er da wie der dumme August. Nicht schön.

Ich bin nicht die Stimme der Deutschen. Die stimmen mit dem nächsten Wahlzettel ab. Und Artikel wie der von dir zitierte werden ihren Teil dazu beitragen.


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